Robert Redford in Western von Sydney Pollack

14.10.2012 - 08:50 Uhr
Roberd Redford als eiskalter Rächer
Warner Bros.
Roberd Redford als eiskalter Rächer
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Heute Abend schickt Sydney Pollack Robert Redford in ein Western-Abenteuer um Leben und Tod. Arte strahlt zur Primetime um 20:15 Uhr im Rahmen der Western-Reihe das sehenswerte Drama Jeremiah Johnson aus.

Der Western als Kunstwerk: So und anders wurde Jeremiah Johnson von Sydney Pollack (Die Dolmetscherin) beschrieben, der als erster Vertreter seines Genres bei den Filmfestspielen von Cannes zu sehen war. Basierend auf der Legende von John Jeremiah Johnson, der auch besser als Liver-Eating-Johnson bekannt ist, hatte das Projekt vor seiner Fertigstellung zahlreiche Entwicklungen durchgemacht. Angefangen bei Titeländerungen bis hin zu den frühen Drehbuchentwürfen von John Milius, die letzten Ende der Vision des Regisseur weichen mussten, hätte Jeremiah Johnson auch ein radikales Kannibalen-Drama werden können. Stattdessen konzentrierte sich Sydney Pollack letzten Endes mehr auf den dramatischen Aspekt und folglich wird der titelgebende Protagonist nicht nur als unbarmherziger Menschenfresser porträtiert.

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Jeremiah Johnson (Robert Redford) hat seine Vergangenheit als Soldat hinter sich gelassen und fristet nun ein einsames Leben in den Bergen Colorados. Komplett auf sich allein gestellt, pflegt er für gewöhnlich kaum noch soziale Kontakte. Doch die Begegnung mit dem indianischen Trapper Bear Claw (Will Geer) soll sein Leben erneut verändern. Der alte sowie erfahrene Mann nimmt ihn unter seine Fittiche und weiht ihn in die Kunst des Jagens sowie die Geheimnisse des Überlebens in der gefährlichen Wildnis ein. Das Schicksal hat jedoch noch weitere Pläne mit dem Einzelgänger und bevor sich Jeremiah versieht, hat er die Verantwortung für den kleinen Caleb (Josh Albee) mehr oder weniger unfreiwillig übernommen und ist kurze Zeit später auch noch mit Sawn (Delle Bolton), der Tochter eines Indianerhäuptlings, verheiratet. Egal ob Glück oder Unglück – die eigentliche Katastrophe bahnt sich erst noch an.

In ausgezeichnet fotografierten Landschaftsaufnahmen inszeniert Sydney Pollack ein sehr ruhiges und langsames Drama. Dennoch ist die Atmosphäre in Jeremiah Johnson stets eine angespannte. Robert Redford (Von Löwen und Lämmern), der später auch in Cherie Bitter – So wie wir waren erneut mit dem Regisseur zusammenarbeitet hat, erweist sich einmal mehr als gekonnter Besetzungs-Clou und verkörpert mit Gelassenheit und Präzision den schwierigen Charakter. Die Geschichte hält sich darüber hinaus nicht mit unnötigen Klischees auf, sondern erfasst mit konzentrierter Heranghensweise den Kern der Handlung und somit punktet Jeremiah Johnson neben der großartigen Kulisse mitsamt erhabenen Bildern auch auf inhaltlicher Ebene. Ein Aussteigerdrama der besonderen Art.

Was: Jeremiah Johnson (1972)
Wann: 20:15 Uhr
Wo: arte

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