Am Donnerstag läuft Lone Ranger an, ein Western. Das ist unüblich in unserer Zeit, denn der Western ist tot, schon lange, angeblich. Der Western ist bereits mehrfach für tot erklärt worden, aber aus seiner Asche erheben sich immer wieder neue Werke, die uns vor die Leinwände ziehen. Kelly Reichardt (Meek’s Cutoff), Quentin Tarantino (Django Unchained) oder Gore Verbinski (Lone Ranger) sind jüngste Beispiele dafür.
Mit dem Western ist Hollywood ganz groß geworden. Viele Karrieren in der kalifornischen Filmmetropole sind eng mit diesem Genre verbunden, allen voran John Ford. Er gilt noch heute als der wohl größte Mythenpoet des amerikanischen Films (Georg Seeßlen) und hat mit der vielfachen Verfilmung seines amerikanischen Traums Filmgeschichte geschrieben. Im ur-amerikanischen Genre setzte er Standards, die seine Kollegen Budd Boetticher, Sam Peckinpah, John Sturges und Sergio Leone weiterführten.
Uns fasziniert der Western und wir vermissen ihn. Deshalb haben wir beschlossen, uns näher mit einigen Filmen, Themen und Filmmachern zu beschäftigen, die dem Western ihren Stempel aufgedrückt haben.
Viele haben sich nach dem mäßigen Genre-Crossover Cowboys & Aliens gefragt, was ein Western & Science-Fiction-Mash-Up eigentlich bringen soll, denn es funktioniert ja doch fast nie. Andrea untersucht, warum es kaum gute Science-Fiction-Western gibt, denn so ähnlich die beiden Genre auf den ersten Blick scheinen, sind sie doch sehr unterschiedlich. Jenny glaubt gar nicht an den Tod des Western. Für sie das Genre aktueller denn je und natürlich will sie euch von ihrer Meinung überzeugen.
Gibt es überhaupt Frauen im männlichsten aller Filmgenre? Das fragt sich Daniel. Dem Western-Held ist daran gelegen, die Frau zu beschützen und wenn wir einem Großteil der Western glauben schenken, wünscht sich die Frau auch nichts sehnlicher als von einem starken Helden beschützt zu werden. Daniel entdeckt aber immerhin einige Damen, die austeilen konnten und nicht nur am Herd und bei den Kindern ihr Glück fanden. Auf die Geschlechter schaut auch Steffen. Er hat aber dabei noch einen besonderen Ort im Blick, nämlich den Saloon. Seine These: Die zentrale Rolle des Saloons in der Realität der Grenzstädte verdichtete und vereinfachte Hollywood zu einer Art Abenteuerspielplatz für Männer und schuf so eine eigene Ikonographie des Saloons.
Tino hat sich einer persönlichen Obsession gestellt: Er liebt den Gang diverser Schauspieler und Westernhelden schießen und reiten nicht nur, sie tun auch so etwas ganz Normales wie gehen. Das allerdings auf eine ganze besondere Art und Weise. Über den Gang des Westerners der Alten Schule könnt ihr in seinem Text einiges nachlesen. Um euch auch zu fragen, was ihr von verschiedenen Westernhelden haltet, ruft Ines euch zum Voting auf, wer für euch der beste Western-Darsteller aller Zeiten ist. Wir sind jetzt schon gespannt auf das Ergebnis. Und ganz zum Schluss haben wir einige Filmcharaden für euch in Szene gesetzt, um euer Western-Wissen zu testen. Im Video des Tages erfahrt ihr außerdem, was ein Spaghetti-Western ist.
Für Interessierte gibt noch diese Western-Texte:
1. Mehr – Teil 1: Sommerliche Vorhersage – Film noir-Tag bei moviepilot
2. Mehr – Teil 2: Der Saloon – Abenteuerspielplatz für Männer
3. Mehr – Teil 3: Der Gang des Westerners der Alten Schule
4. Mehr – Teil 4: Wer ist der beste Western-Darsteller aller Zeiten?
5. Mehr – Teil 5: Der Western ist so wichtig wie nie zuvor
6. Mehr – Teil 6: Wir spielen, ihr ratet – Die Western-Scharade
7. Mehr – Teil 7: Jungfrau in Nöten im amerikanischen Western
8. Mehr – Teil 8: Warum es kaum gute Science-Fiction-Western gibt
9. Mehr – Teil 9: Was ist ein Spaghetti Western?
Zudem hier noch eine Erinnerung an eure Eure Top 100 der besten Western – Das Finale.