State of Decay 2 wird tatsächlich erscheinen — das hat Microsoft während seiner Pressekonferenz auf der diesjährigen E3 bekanntgegeben . Jubelnd streckte ich kurz nach der Ankündigung meine Arme in Richtung Zimmerdecke, während meinen Kollegen eine solche Euphorie schwerer fiel: "Noch ein Zombie-Spiel? Mal wieder Open World?" Ganz richtig: Sowohl Untote als auch scheinbar unendliche Spielwelten sind mittlerweile ausgelutschter als ein Vanilleeis im Hochsommer und doch ist State of Decay und das Franchise dahinter eine riesige Ausnahme, die eure Vorfreude verdient hat.
Überlebenskampf & Gruppenkuscheln
State of Decay erzählt im Kern die gleiche Geschichte wie jedes Spiel, jeder Film oder jedes Buch, das mit dem Mythos der Zombies in Berührung kommt: Die Welt wurde von den Untoten überrannt und die überlebenden Menschen müssen sich zusammenrotten oder auf eigene Faust durchs Leben kämpfen. Hier beginnt auch das erste State of Decay seine Geschichte und lässt uns in die Haut eines älteren Mannes schlüpfen, der mitten in der Wildnis nach Nahrung, Medizin und Waffen suchen muss, während er Zombies heimlich umgeht oder verbissen kaputtprügelt.
Doch was als vielgesehenes Survival-Spiel mit einer Hauptfigur beginnt, entwickelt sich schnell zu etwas viel größerem: Die sich allmählich auflösende Storyline führt uns mit einigen anderen Überlebenden zusammen, über die wir plötzlich nun auch aktiv die Kontrolle übernehmen. Jeder von ihnen verfügt über grundlegende Charakterzüge, Stärken und Schwächen sowie eine Hintergrundgeschichte, die prozedural generiert wurde und sich nur selten wiederholt. Auch unsere Ziele haben sich nun entscheidend verändert: Wir brauchen dringend eine Unterkunft, die groß genug ist, um Nahrung selbst anzubauen und Waffen sowie Medizin zu lagern. Nur so können wir die Gruppe bei Laune und Gesundheit halten. Also kurzerhand ein Auto kurzgeschaltet und auf der Übersichtkarte eine passende Siedlungsstätte ausfindig gemacht.
Ein altes Farmhaus in der Nähe einer Kleinstadt könne der passende Brückenpunkt für uns werden, um ein Dach über den Kopf zu haben und in den nächsten Wochen nach und nach die Häuser der benachbarten Siedlung zu plündern. Wir können hierfür jederzeit die Kontrolle über jedes beliebige Mitglied unserer Gruppe übernehmen, doch Vorsicht: Wer stirbt, scheidet auch konsequenterweise komplett aus dem Spiel aus. Die Überlebenden hingegen beginnen sich auf die Nerven zu gehen, wenn der Platz knapp wird oder die Lebensmittel verderben — oder ihr einen Streitvogel in die Gruppe gelassen habt.
Viele Ideen gegen die Langeweile
State of Decay führte so viele Ideen und Features aus allen Ecken des Survival-Genres auf eine Weise zusammen, die mich unzählige Stunden vor die Konsole fesselte: Ich musste eine Basis aufbauen und verwalten, die Bedürfnisse meiner stetig wachsenden Gruppe im Auge behalten, Ressourcen auf nervenaufreibenden Raubzügen bergen und früher oder später die Übersiedlung in einen größeren Unterschlupf wagen. Die Vision von State of Decay setzte sich aus so vielen Facetten zusammen, dass die drohende Verdrossenheit gegenüber der Einzelelemente angesichts des großen Ganzen verpuffte. Ich bin mir sicher, dass auch dem Nachfolger nun dieses Kunststück abermals gelingen wird und das Franchise mit State of Decay 2 nun noch etwas mehr ins Rampenlicht rücken kann als der leicht übersehene, aber unglaublich unterhaltsame Vorgänger.
Habt ihr State of Decay damals gespielt?