Steven Soderberghs letzter Film in Cannes gefeiert

22.05.2013 - 09:33 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Michael Douglas & Matt Damon
HBO
Michael Douglas & Matt Damon
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Gestern feierte Behind the Candelabra von Steven Soderbergh seine Weltpremiere beim Festival Cannes. Die Kritiker sind begeistert und feiern den Film als den besten Film des Regisseurs seit Jahren. Wir haben einen Presseüberblick für euch.

Bekanntlich sollte Side Effects der letzte Kinofilm von Steven Soderbergh sein. Gestern feierte Steven Soderberghs Drama Liberace Weltpremiere in beim Festival Cannes. Da sich in den USA kein Studio fand, das den Film über die Liebe zwischen Liberace (Michael Douglas) und Scott Thorson (Matt Damon) in die Kinos bringen wollte, hat der Fernsehsender HBO zugegriffen. Der – angeblich – letzte Film von Steven Soderbergh wird somit ein Fernsehfilm.

Diesen Umstand nehmen natürlich auch die Kritiker auf. Sasha Stone von The Wrap sieht in der Tatsache, dass “Steven Soderberghs bester Film seit Jahren” auf den kleinen Bildschirm verbannt wurde, einen der Gründe, weshalb “Hollywood sich langsam selbst umbringt”. Behind the Candelabra wäre gerade so gut, weil er authentisch ist. Besonders Michael Douglas als Liberace überzeugt auf ganzer Linie. "Ab einem bestimmten Punkt vergisst du, dass du gerade Michael Douglas siehst.

Peter Bradshaw (The Guardian) nennt Behind the Candelabra ein “bizarres Anti-Pinocchio Gleichnis, in dem die Macht der Einsamkeit und eine giftige Liebe einen schönen jungen Mann in eine zutiefst unglückliche Puppe verwandelt”. Zudem ist er “ein stilvolles Porträt über die Einsamkeit des Showbusiness” und die Leistung von Matt Damon und Michael Douglas ist höchst unterhaltsam.

“Wenn dies tatsächlich Steven Soderberghs letzter Film ist, dann ist sein Abgang spitzenklasse” findet Shaun Munro (Film School Rejects). Obwohl der Film ein wenig zu lang geworden ist, ist “die Inszenierung so makellos und visuell aufwendig, wie wir es von Steven Soderbergh erwarten”. Auch Todd McCarthy von The Hollywood Reporter lobt Behind the Candelabra in den Himmel. Nicht nur das “großartige Skript und die brillante Regie”, sondern auch das Schauspiel von Michael Douglas. Er spielt so gut, dass der Zuschauer denkt, er würde tatsächlich Liberace zusehen.

Auch deutsche Kritiker sind hellauf begeistert, so etwas Andreas Borcholte im Spiegel Es ist Soderberghs sensibler Regie und den beherzten Darstellungen von Douglas und Damon zu verdanken, dass Behind the Candelabra, obschon streckenweise hochkomisch, nicht zur hysterischen Käfig voller Narren-Travestie verkommt, sondern ruhig und konzentriert eine tragisch-faszinierende Lovestory erzählt. Für Wenke Husmann in der Zeit glänzt besonders Michael Douglas als schwuler Showstar Liberace.

In den USA läuft Behind the Candelabra am 26. Mai 2013 auf HBO, in einigen europäischen Ländern erhält der Film jedoch einen Kinostart. Ob und wann wir Steven Soderberghs Abschiedsfilm in den deutschen Kinos sehen können, ist unbekannt.

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