Top 7 der Body Horror-Momente bei David Cronenberg

15.03.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
James Woods und der verführerische Fernseher in Videodrome.
Criterion Collection
James Woods und der verführerische Fernseher in Videodrome.
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Zum 70. Geburtstag von David Cronenberg widmen wir uns in der aktuellen Top 7 den einfallsreichsten Body Horror-Momenten im Schaffen des kanadischen Regisseurs und Drehbuchautors.

Heute feiert David Cronenberg, der Mitbegründer des so genannten Body Horrors, seinen 70. Geburtstag. Das Subgenre, welches der Regisseur maßgeblich prägte, definiert sich primär durch die Fixierung auf den menschlichen Körper. In expliziten wie detaillierten Visualisierungen gerät der Leib an seine Belastungsgrenzen durch Deformationen und Degenerationen. Nicht selten überschreiten die Qualen die Vorstellungskraft. Insbesondere die 80er und 90er Jahre sind stark durch die Cronenbergsche Palette des Abnormalen und Andersartigen geprägt. Der Regisseur schreckt in seinen intelligenten wie skurrilen Horrorwerken vor keiner physischen Pein zurück und plagt seine Protagonisten mit mörderischen Endoparasiten, Mutationen und Verstümmlungen jedweder Couleur. Zwar entwickelt er sich derzeit mit Werken wie A History of Violence, Tödliche Versprechen – Eastern Promises und Cosmopolis in eine andere filmische Richtung, trotzdem möchten wir in unserer aktuellen Top 7 den bizarrsten Body Horror-Momenten in David Cronenbergs Karriere Tribut zollen. Achtung: Im Folgenden sind Spoiler enthalten!

Platz 7: Die Micro-Pods in eXistenZ
Die Prämisse von eXistenZ ist ziemlich abgefahren. Während wir gegenwärtig Videogames noch mit externen Controllern steuern, wird hier der Mensch selbst zum unmittelbaren Gegenstand des Spiels. Dazu benötigt jeder Beteiligte einen so genannten Bioport, der direkt ans Nervensystem gekoppelt wird. Bereits die Szene, in der sich Ted Pikul (Jude Law) auf dem Schwarzmarkt einen solchen Zugang via Bolzenschussgerät in die Wirbelsäule implantieren lässt, verursacht körperliches Unbehagen beim Zuschauer. Dieser Moment wird jedoch noch in seiner Intensität übertroffen, als sich Ted und Allegra Geller (Jennifer Jason Leigh) gegenseitig die Micro-Pods am Rücken einsetzen und diese mit schmatzenden Geräuschen zur Gänze in der klaffenden Körperöffnung verschwinden.

Platz 6: Die Geburtsszene in Die Brut
In Die Brut hat der Psychotherapeut Hal Raglan (Oliver Reed) eine ganz besondere Vorgehensweise entwickelt, um psychischen Problemen entgegen zu treten. Mittels der Psychoplasmics-Methode manifestieren die Patienten ihre Sorgen als physische Krankheiten, die wiederum behandelbar sind. Soweit zumindest die Theorie des Wissenschaftlers. Auf unserem sechsten Platz befindet sich Nola Carveth (Samantha Eggar), die ihre negativen Gefühle gegenüber der Umwelt durch die Geburt von missgestalteten, aggressiven Kindern kompensiert. Im Finale von Die Brut wird Frank Carveth (Art Hindle) Zeuge, wie seine Ex-Frau eines dieser Kind zur Welt bringt. Das geschieht jedoch nicht auf die klassische Art und Weise, sondern durch eine außerkörperliche Gebärmutter.

Platz 5: Das penisförmige Organ in Rabid
Auch in Rabid – Bete, dass es nicht Dir passiert hat sich David Cronenberg etwas Fantasievolles für alle Freunde des Body Horrors einfallen lassen. Nach einem schwerwiegenden Motorrad-Unfall landet Rose (Marilyn Chambers) in der Klinik von Dr. Dan Keloid (Howard Ryshpan). Der Arzt entschließt sich, an der Patientin eine extrem risikobehaftete Gewebetransplantation durchzuführen. Die Gefahr von unkontrollierbaren Wucherungen akzeptiert der Wissenschaftler blindlings. Die Operation ist zunächst erfolgreich. Doch schon bald kann die junge Frau keine normale Nahrung mehr zu sich nehmen. Stattdessen benötigt sie Blut. An ihren menschlichen Opfern delektiert sie sich mittels eines penisförmigen Organs, welches in ihrer Achselhöhle wächst. Diese skurrile Idee sichert Rabid den fünften Platz.

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