Die Assassin's Creed -Reihe ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Art, an Videospielen zu arbeiten, in den letzten Jahren gewandelt hat. Während früher vergleichsweise kleine Teams eine Großproduktion stemmen konnten, entwickeln heute oftmals mehrere hundert Leute über den Globus verteilt an einzelnen Elementen, die irgendwann zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden.
Yoan Fanise, der Director von Ubisofts Weltkriegsdrama Valiant Hearts , sieht diese Entwicklung mit Sorge, weswegen er nun Konsequenzen zieht und den Spielehersteller verlässt. So erklärt er gegenüber Gamasutra mit Blick auf seine Anfänge bei Ubisoft:
Beyond Good & Evil war eine Produktion mit einem Team von etwas mehr als 30 Leuten und einer einzigartigen, kreativen Stimmung, die Michel Ancel hervorrufen kann. Je mehr wir wuchsen, desto mehr erlosch diese Stimmung. 100, 250, 500 Leute... aufgrund des technischen Fortschritts und der Voraussetzungen des AAA-Marktes war das notwendig, aber hinsichtlich der menschlichen und kreativen Komponente fehlte etwas.
Weiter gibt er an, dass er mit Valiant Hearts diese Einstellung neu beleben wollte, doch letztlich habe er einsehen müssen, dass es kaum mehr sei als ein Food Truck auf dem Parkplatz eines Restaurants. Obwohl das Spiel ein Erfolg sei und er haufenweise Nachrichten von Spielern bekäme, könne Valiant Hearts aus geschäftlicher Sicht schlicht nicht mit den Blockbustern mithalten.
Am Ende des Interviews stellt er in Aussicht, als nächsten Schritt womöglich in die Indie-Szene zu wechseln, nachdem er sich während seiner Arbeit an Valiant Hearts mit "Fake Indie"-Vorwürfen konfrontiert sah.
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