Welcher Film ist dein größtes Guilty Pleasure?

31.01.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Aber psssssst!
Warner Bros./Polygram/UIP
Aber psssssst!
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Alle haben wir unsere Guilty Pleasures, von denen wir ungerne zugeben, dass sie uns tatsächlich gefallen, sei es wegen schlechter Kritikerbewertung oder des eigenen Hausverstands, der es besser wüsste. Oute dich! Für welche Filmliebe schämst du dich?

Dieses Jahr haben wir euch bereits zwei Mal geoutet. Jetzt wissen wir Bescheid, welchen Film du dir wohl am häufigsten reingezogen hast und welcher dein erster Kinofilm war. Heute wird's unangenehm. Welchen Film liebst du - schämst dich aber dafür? Was ist dein Guilty (Movie)Pleasure?

Kevin wagt mit Spider-Man einen Neuanfang
Sam Raimi hatte mit der ersten Spider-Man-Reihe seine Chance und warf diese mit dem letzten Teil der Trilogie gekonnt vor die Hunde. Schon damals war ich selbst der Meinung, dass nur ein knallhartes Reboot das Franchise noch einmal vor dem Untergang bewahren könnte. Und siehe da, Sony sah das ähnlich. Neuer Regisseur, neuer Cast, neue Comic-Vorlage. Obwohl ich zuvor skeptisch war, gefällt mir Marc Webbs Version der menschlichen Spinne deutlich besser, und auch Andrew Garfield ist schlicht und einfach der bessere Peter Parker. Kombiniert mit einer weitaus Comic-lastigeren Geschichte und der bezaubernden Emma Stone hat mich The Amazing Spider-Man schon jetzt davon überzeugt, die bessere von beiden Ausgaben zu sein.

Luis wirft den Cocktailshaker durch die Gegend
Ich bin bekennender Tom Cruise-Fan, und obwohl das alleine im Prinzip schon Guilty Pleasure-Geständnis genug wäre, wähle ich hier einen Film, der für mich perfekt diese seltsame Faszination um den schnöseligen Scientology-Schönling verkörpert: Cocktail aus dem Jahr 1988, in dem wir Cruise an der Seite von Bryan Brown als sprücheklopfenden und durch die Gegend tänzelnden Barkeeper erleben. Cocktail entführt uns in eine seltsame Subkultur, in der das Cocktailmixen zur Hauptattraktion wird, und streckt das Ganze mit einer seichten Lovestory auf den Stränden von Jamaica. Wie viele trashige Filmer dieser Zeit, übt auch dieses naive 80er-Jahre-Porträt noch heute eine ungemeine Faszination auf mich aus, die ich mir selbst nicht wirklich erklären kann ...

Peter flüstert leise "Booyakah"
Lange bevor ich der englischen Sprache mächtig war oder etwas von britischer Kultur verstand, war ich schon einem der kontroversesten Komiker diesen Landes verfallen. Ali G Indahouse unterhielt mich und meine damaligen Freunde über Jahre hinweg, bis wir irgendwann jede einzelne Phrase auswendig konnten. Wie platt, frauenfeindlich und niveaulos der Film ist, wussten wir damals natürlich nicht. Und noch heute überdeckt der Schatten meiner melancholischen Seite gerne die moralische Fragwürdigkeit. Sowieso verstand ich die meisten Witze erst nach einigen Aufenthalten auf der Insel und dem Erlernen des dort heimischen Jargons. Eine gute Nachricht gibt es immerhin: Ali G ist und bleibt der einzige Sacha Baron Cohen-Charakter, über den ich lachen kann. Restecp.

David futtert mit den Showgirls Kartoffelchips
Natürlich war mir schon bevor ich Paul Verhoevens berühmt-berüchtigten Showgirls sah klar, worauf ich mich da einließ. Schließlich gab es neben den acht (!) Razzies, von denen Verhoeven voller Stolz den als Schlechtester Regisseur persönlich annahm, auch genügend köstliche Berichte über dieses filmische Verbrechen, in dem die (zumindest angestrebte) feministische Botschaft so richtig schön in die Hose ging. Aber Verhoeven gelang es immerhin, die Cartoon-artigen Charaktere so schön zu überzeichnen und mit so herrlich dämlichen Dialogen auszustatten, dass ich immer wieder meine wahre Freude an Showgirls haben kann. Kleiner Tipp: Schaut euch diese unerotische, unfreiwillig komische und minimal dramatische Erotik-Dramödie unbedingt einmal mit dem Audio-Kommentar des Kulturtheoretikers David Schmader an, der unter anderem darauf hinweist, welche zentrale Rolle Kartoffelchips in diesem Machwerk spielen.

Andrea tanzt zu den Spice Girls
Spice up your life, every boy and every girl! Aaahhh ... Kein Album lief so oft durch meinen ultramodernen 90er-Jahre-CD-Player wie die Debüt-LP der Spice Girls. Und dann gab es da noch den gleichnamigen Spice World - Der Film. Eine britische Groteske, in der Meat Loaf als Fahrer der Mädels seinen größten Hit zitiert und mit einem "But I won't do that"  sich weigert, die Tourbus-Toilette zu reinigen. Da saß ich und hatte Spaß mit Posh, Ginger, Baby, Scary und Sporty Spice, mit all den Anspielungen auf die Popkultur, welche ich erst ein Jahrzehnt später verstanden habe. Drei Argumente, die mich auch heute noch überzeugen: Aliens, Hugh Laurie und Roger Moore.

Was ist den Guilty Pleasure?

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