Wir schauen Sons of Anarchy - Staffel 7, Folge 7

23.10.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
David Labrava als Happy Lowman in Sons of Anarchy
FX
David Labrava als Happy Lowman in Sons of Anarchy
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Die letzte Staffel Sons of Anarchy feiert Bergfest: Sechs Folgen liegen hinter uns, sechs noch vor uns. In der siebten Episode gibt es wie immer jede Menge Vermutungen, haufenweise Überraschungen, (be)rührende Augenblicke und schreckliche Momente.

Wir befinden uns genau auf der Hälfte der letzten und siebten Staffel Sons of Anarchy. Es könnte der Beginn eines fulminanten Finales werden. In der ersten Staffelhälfte bringen die Sons ihre Geschütze und Vertragspartner in Stellung, nun sieht es ganz danach aus, als breche bald Krieg aus. Intern bahnt sich derweil ein ganz anderer Schrecken an, der hauptsächlich Gemma und ihre Mitwisser in Bedrängnis bringt. Denn der verlorene Sohn Juice ist in den Schoß seiner einzigen Familie zurückgekehrt. Was erzählt er seinen Waffenbrüdern?

Der Beginn spannt uns auf die Folter: Juice erhält seine Kutte zurück, schwingt sich aufs Motorrad und knattert davon. Wie dürfen wir das verstehen? Erst einmal gar nicht. Genauso wenig erfahren wir sofort, was Gemmas Nervenzusammenbruch bewirkt hat. Weiß Nero mittlerweile Bescheid? Wahrscheinlich noch nicht. Er wäre aber nicht Nero, wenn er den Braten nicht riechen würde. Auch Wendy erfährt von Juices Rückkehr, lehnt aber Gemmas Angebot, alles auf sich zu nehmen, ab: "I'm done running." Selbst Gemma weiß nicht, was Jax tun wird, wenn er die Wahrheit über Taras Tod erfährt. Dann klappt mir plötzlich die Kinnlade herunter: Juice schießt auf einige Gesetzeshüter und flüchtet.

Nach der Intro-Sequenz sprechen Jax und Unser über die aus dem Koma erwachte Sheriffs-Gehilfin. Sie will die Sons nicht verraten, fürchtet aber, dass ihr die Arische Bruderschaft nach dem Leben trachtet und wünscht sich Schutz. Den garantiert Jax ihr im Gegenzug für ihr Schweigen. Er selbst gibt sich ebenfalls wenig redselig gegenüber Unser und lässt ihn bezüglich des Auftauchens von Juice scheinbar im Dunkeln. Es stellt sich heraus, dass die Sons of Anarchy einen perfiden Plan verfolgen und Juice beauftragt haben, sich verhaften zu lassen, um ins Gefängnis zu kommen. Dort soll er allem Anschein nach Henry Lin ermorden. 

Die Strategie ergibt wenig Sinn für mich. Jax will unbedingt Rache für den Mord an Tara. Warum sollte er einem Verräter wie Juice diesen höchstpersönlichen Tötungs-Akt überlassen? Henry Lin sitzt zwar im Gefängnis, aber Jax hatte doch bereits veranlasst, dass ihm Tully Zugang zu dem Chinesen verschafft. Vielleicht handelt es sich hierbei aber auch um einen weiteren ausgebufften Jackson Teller-Kniff, dessen ganze Tragweite ich schlicht noch nicht erahne: Eventuell erfüllt Juices Gefängnisaufenthalt ja auch ganz andere Zwecke. Am Ende der Folge gesellt sich dann auch ein Hakenkreuz-tätowierter Freund Tullys zu ihm in die Zelle.

Davor sitzen die Sons of Anarchy an ihrem Tisch und bringen sich gegenseitig "up to speed". Es läuft früher oder später auf eine Konfrontation mit August Marks hinaus, so viel steht fest. "This is more then just another street beef." Glücklicherweise wissen die Sons jedoch mittlerweile sowohl die Niners als auch die Mayans an ihrer Seite. Nichtsdestotrotz verfügt Marks über mehr Macht, sie kommen ihm in einem offenen Krieg wahrscheinlich nicht bei. Die Sons brauchen "leverage, not blood", um hier Land zu sehen. Obendrein brennt immer noch die Frage, wer den MC an Lins Gang verraten hat und wo die eine Leiche abgeblieben ist (beziehungsweise wann Jury vom Indian Hills Charter deswegen handelt).

Nero verbringt die gesamte Folge eigentlich hauptsächlich damit, allen Leuten um ihn herum mitzuteilen, dass er aussteigen möchte. Dieses Mal so richtig, die Ereignisse der letzten Tage und Wochen drängen ihn dazu. Erinnert ihr euch, wie Nero und Marcus Alvarez darüber gesprochen haben, auf eine Farm zu ziehen? Genau diesen Plan möchte Nero nun in die Tat umsetzen und ich will ihm zurufen: Tu es, bevor es zu spät ist! Gemma soll mitkommen, ziert sich aber verständlicherweise - sie hängt doch sehr an ihrer Familie. Dabei muss ein Umzug aufs Land gar kein Abschied für immer sein, wenn es nach Nero geht. Jax soll ihn auszahlen und sich das Escort-Geschäft mit den Mayans teilen. Gemma kann ihre Fassung kaum noch bewahren, ihre Fassade bricht regelmäßig fast in sich zusammen. Sie verdient ein Leben in Frieden ihrer Meinung nach gar nicht, wobei ihr Nero selbstverständlich vehement widerspricht. 

Währenddessen kümmern sich Jax und Konsorten um die bereits bekannte Mutter und Kirchenfrau mit dem kleinen Drogenproblem. Sie soll gegen Marks aussagen, dass der sie und ihre Familie bedroht hat. Einziges Problem: Die Mutter und ihr Sohn werden gleichzeitig vom Stiefvater des jungen Mannes erpresst. Die Sons regeln das schnell und verhelfen dem Zuhälter mit der "foreskin, that almost reaches his knees" zu einem besonderen, "sloppy suicide". Also unterschreibt die Kirchendame eine Aussage, die die Niners an Marks weiterreichen, um ihn unter Druck zu setzen - gepaart mit einigen verfänglichen Fotos. Der Deal ist unter Dach und Fach und die kleine Familie wird in die Waldhütte des MCs verfrachtet, wo sich Gemma um sie kümmern soll.

Die glaubt dummerweise aber, dass Juice Jax alles erzählt hat und der sie jetzt womöglich in der abgeschiedenen Einsamkeit des Waldes umbringen will. Darum fährt sie eine Verzögerungstaktik, packt ihre Waffe ein und verabschiedet sich tränenreich von dem kleinen Thomas. Dabei gerät sie völlig außer sich und spricht laut zu dem Kleinkind über den versehentlichen Mord an dessen Mutter. Ärgerlicherweise kriegt das wiederum der kleine Abel mit, der ja sowieso schon gehörig verstört wirkt. Wie er mit dieser sensiblen Information jetzt wohl umgeht? Aus Angst vor dem "Family Business" im Wald lotst Gemma auch Nero zu der Hütte und macht sich schweren Herzens auf den Weg.

Dort erwartet sie allerdings überhaupt kein vor Wut schäumender Sohnemann, sondern tatsächlich Familien-Geschäfte: Mutter und Sohn wollen betreut werden. Mittlerweile wird es auffällig, wie sehr sich Gemma fürchtet. Nero muss einfach schon etwas ahnen, Unser riecht den Braten auch, und dass Wendy so halb eingeweiht ist, erscheint mir ebenfalls keine gute Sache. Außerdem versetzen die sich alle gegenseitig in Aufregung, stellen seltsame Fragen bei Jax und ziehen so noch mehr Aufmerksamkeit auf die ganze Angelegenheit. Lange kann das nicht mehr gut gehen. Allerhöchstens noch sechs weitere Folgen.

Die siebte Episode schließt mit einer traurigen Wendung: Bobby wurde von den Schergen August Marks' gefangen genommen und offensichtlich gefoltert, vielleicht ist er gar tot. Weil die Fieslinge aber sicherlich noch ein Druckmittel in den weiteren Verhandlungen gebrauchen können, tippe ich darauf, dass er noch lebt. Moses Cartwright stellt sich vor, seines Zeichens Leiter der Sicherheitsabteilung von August Marks. Er verspätet sich um eine nonchalante Stunde und überreicht dem MC ein Auge von Bobby samt Folter-Video. Da ist der Schuss wohl nach hinten losgegangen: August Marks lässt sich offensichtlich nicht gern unter Druck setzen.

Zitat der Folge: "Are you afraid of my mother?" (Jackson Teller) - "We all are." (Happy)

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