Ben1912 - Kommentare

Alle Kommentare von Ben1912

  • 7

    Ich kann die allgemein herrschende Begeisterung für die Bourne Film nicht nachvollziehen.., leider nicht.
    Der Film um den um seine Erinnerungen gebrachten CIA Agenten(bin mir nicht ganz sicher) Jason Bourne ist gut inszeniert und auch das Schauspiel ist solide, aber er will lich nicht packen.
    Er ist nicht unspannend, aber irgendwie fehlt mir etwas, dass ihn richtig interessant werden lässt.
    Sorry, aber jeder hat wohl so Filme, die von vielen gefeiert werden, die aber emotional total an einem vorbeigehen.
    Trotzdem keine Zeitversxhwendung und immer noch unterhaltsame Agentenkost.

    1
    • 5 .5

      Ein ambitioniert daherkommender Western, der aber nach der Befreiung von Rufus Buck aus dem Gefangenenzug aufeinmal sein Tempo verliert.
      Längen, einfach zu viele Längen hat dieser Film und er besinnt sich nicht auf seine Stärke , welche ich als die doch gut inszenierten Schießereien ausmachen würde.
      Ein opulentes Finale mit einer Auflösung, die ich nicht kommen sehen habe und einem leider nicht richtig zur Geltung kommenden Idris Elba, nötigen mir aber noch eine 5,5 ab.
      Mehr Action und 35 Minuten weniger Laufzeit hätten dem Film gut getan, dem es auch in beinahe 2h und 18min nicht gelingt seine Figuren erinnerungswürdig zu entwickeln.
      Und damit lasse ich meinen Colt elegant in meinem Holster verschwinden 😀

      • 7 .5
        Ben1912 24.08.2022, 19:32 Geändert 24.08.2022, 19:35

        Bei " Systemsprenger" handelt es sich um ein Psychogramm eines jungen Mädchens, dass bereits in jungen Jahren emotional und sozial gestört ist und schwerwiegende Verhaltensauffälligkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen zeigt.Da gibt es wenig zu beschönigen..
        Charlie ist ein Mädchen das sich ungewollt fühlt, keinen Ort findet an dem sie sich integrieren möchte respektive kann oder an dem sie zur Ruhe kommt.
        Schon zu Beginn - des nachhaltig wirkenden Dramas - sind die Sozialarbeiter mit ihrem Latein am Ende, fürchten das Charlie ohne Besserung ihres Verhaltens den Weg in die Kinderpsychatrie finden wird.Das durchgängig sein Umfeld terrorisierende Kind
        Ist kaum unter Kontrolle zu bringen, die meisten sozialtherapeutischen Versuche das Kind zu Sozialisieren scheitern dramatisch.
        Eine Woche mit einem Antiagressionstrainer in der Natur, weitab des hektischen alltäglichen Treibens sollen Benny beruhigen und zur Einsicht bewegen. Doch ihr Wunsch zu ihrer Mutter zurückzukehren bleibt so präsent, dass sie sich auf das Programm oder Pflegefamilien nicht richtig einlassen will.

        Hier möchte ich einmal die Handlung ausklammern und meine Eindrücken zu dem Gesehenen schildern. Versteht mich nicht falsch wenn ich sage Benny ist eine Gefahr für sein Umfeld und ich bin froh das es Sozialtherapeuten gibt, die sich solcher "Systemsprenger" annehmen, aber mir tun auch die Menschen die von ihr malträtiert werden leid. Da hat der Film seine Schwäche, denn er will primär Empathie für Benny beim Zuschauer hervorrufen. Sie ist aber, auch wenn sie nur ein Kind ist, der Aggressor,der Despot der unwillens ist zur Integration, zur Einsicht.
        "Wie soll ein Kind zur Einsicht bewogen werden, sie trifft doch keine Schuld?" - "Was erwartest du, ihr muss geholfen werden sie ist nur das Opfer ihrer Umstände?"
        Legitime Fragen, denn Benny leidet unter dem Nichtgewolltwerden..,
        Aber wenn sie als Kind nicht zu einer Einsicht bewogen werden kann, dann sind doch alle weiteren Versuche ihr zu helfen, die keine psychiatrische Grundlage aufweisen doch sinnfrei oder?
        Wenn es nicht das Ziel ist sie zu einer Reflexion ihres Verhaltens, zumindest in Grundzügen, zu bewegen, worauf Zielen dann die zu verständnisvollen Gespräche mit der Sozialarbeiterin und die Waldspaziergänge respektive die Abschirmung von Reizüberflutungen ab ?
        "Hier ist das Kind das Opfer der Mutter und einer nicht zu Mitgefühl fähigen Gesellschaft, die nicht bereit ist ein Kind mit seinen Eigenheiten zu akzeptieren."
        Ja und Nein, denn eine Gesellschaft kann nur bestehen, wenn gewisse Regeln eingehalten werden. Benny ist neun Jahre jung, aber in ihrer Entwicklung weitaus fortgeschrittener als Altersgenossen.
        Der Film scheitert in seinem Bemühen schuldige für Bennys Situation zu finden oder Benny zumindest als Opfer, dass zwar ein problematisches Sozialverhalten und Neigung zur Gewalt zeigt, eines überforderten Systems zu zeigen, an einem entscheidenden Punkt.
        Bennys Verhalten hat womöglich eine physiologische Ursache.
        Ihr Gehirn wird Unterschiede zu anderen Kindern in Regionen aufweisen, die mit einem normalen Sozialverhalten assoziiert sind. Sie bringt eine gewisse Rücksichtslosigkeit eben mit, die durch das Versagen der Mutter und ihres Umfeldes verstärkt wird.
        Im Film tritt kein Psychologe, kein Psychiater auf, der auch nur mal für den Zuschauer etwas einordnet. Das hier kein Urteil gefällt werden Soll ist klar, aber so verliert der Film Glaubwürdigkeit angesichts der Unkontrollierbarkeit des tollwütigen Kindes keine Experten für das menschliche Seelenleben zu konsultieren.
        Der Film ist gut, das Schauspiel von Helena Zengel herausragend und trägt den ganzen Film und vermag es nachhaltig zu schockieren.
        Ich bedauere Bennys Situation, ihr Gefühl nicht geliebt zu werden und verstehe teilweise ihre Frustration im Bezug auf nicht in Erfüllung gegangene Wünsche.

        Doch Benny wird irgendwann eine Erwachsene Frau sein, den Großteil ihres Lebens wird sie ein mündiger selbstverantwortlicher Mensch sein. Wer wird dann unter ihr Leiden müssen, denn eine günstige Sozialprognose stellt das Ende des Films nicht.
        Vielleicht hat man auch deswegen keinen Jungen für die Rolle von Benny gewählt, weil man diesem eben weniger zutraut irgendwann Abstand von Gewalt und Rücksichtslosigkeit zu nehmen und dann weniger Mitfühlt?
        " Systemsprenger/in" ist aber dennoch einer der packensten deutschen Filme, dass ist unbestritten.

        1
        • 8 .5
          Ben1912 24.08.2022, 17:27 Geändert 24.08.2022, 17:59

          " Hör mal kannst du mir ein bisschen Geld leihen?"- "Ja, wie viel brauchst du denn?"
          Antwortet der Undercover FBI-Mann Donnie Brasco (Jonny Depp) seinem neuen Freund dem Mafioso Lefty(Al Pacino) und kramt in einem Briefumschlag voller Geld herum, den er gerade zuvor von Lefty als Weihnachtsgeschenk überreicht bekommen hat. Lefty der zu ungeduldig ist, um sich dieses rumgedruckse länger anzuschauen, reißt das ganze Geld ohne eine Mine zu verziehen mit den Worten an sich "Danke, das reicht.Kriegst du bald wieder." Und knallt Brasco nach herzlicher Verabschiedung die Tür vor der Nase zu.

          Eine Szene des Films Donnie Brasco, die mir wohl nie aus dem Gedächtnis geht und so bezeichnend für das unehrliche, aber doch irgendwo ehrenhafte Leben eines schwerkriminellen Gangsters ist, denn Leftys Mutter kann erhobenen Hauptes durch jede Straße New Yorks gehen...
          Das begründet sich eben durch Leftys Tätigkeit als Hitman im Dienste der New Yorker Mafia, bei der er, wie er sagt, schon mehr als 20 Männer ausgeschaltet hat.
          Ein stattliches Sümmchen und ein knallharter Typ, der obwohl er nicht mehr der jüngste ist seine Gefährlichkeit nicht verloren hat.
          Nach dem Mord an Sonny Red( einem Caporegime) übernimmt Sonny Black(Michael Madsen) das Kommando, der nicht nur an dem Mord an Sonny Red beteiligt gewesen ist, sondern auch ein besonders rücksichtsloses Gewinnstreben besitzt. Donnie Brasco der eine immer engere Bindung zu Benjamin Ruggiero(Pacino) aufbaut, darf all diesen Geschehnissen beiwohnen.
          Alles hat sich Sonny Black zu beugen und wer nicht dazu bereit ist, wird auch gerne mal beseitigt. Da haben auch jahrezehnte lange Freundschaften keine nennenswerte Bedeutung mehr.
          Das illustriert Lefty in einer Szene sehr schön mit den Worten "Nicky war ein Verräter, weil Sonny Black sagt er ist ein Verräter." einige Zeit nachdem er seinen langjährigen Freund erschießen musste.

          Der Film wirft einen sehr genauen, aber etwas beschönigenden Blick auf ein Mileu, dass den meisten von uns fremd bleiben wird und in dem Loyalität, Zuverlässigkeit und Massenmord zwar gefordert, aber nicht immer belohnt werden.
          Lefty bleibt trotz seiner jahrelangen Dienste, Skruppellosigkeit und Erfahrung nur ein Soldat, ein Mann der dazu da ist Befehle zu befolgen, ohne Chance aufzusteigen oder wirklich zu Geld zu kommen.
          Da stellt man sich nach 26 Morden sicher ein bisschen anders vor...
          Auch der immer mehr zum Gangster werdende Ermittler Brasco, der sich in einem zunehmenden Entfremdungsprozess mit seiner Rolle als Familienvater befindet, dient hervorragend, um die Opfer zu zeigen die ein Undercover Cop erbringen muss.
          Ein fantastischer Film mit einem grandiosen Pacino und dem vielleicht besten Jonny Depp den ich bisher gesehen habe.
          Benjamin"Lefty" Ruggiero wird vielleicht etwas zu sympathisch vor dem Hintergrund seiner gewalttätigen Natur gezeigt, aber ich bin unschlüssig, ob der Film durch die irgendwie liebenswerte Darstellung des Gangsters profitiert oder leidet.
          Der Film ist eine äußerst dialoglastige Angelegenheit und zeigt nur wenig Action, die aber,wenn gezeigt ,kompromisslos die Realität dieser Art von Männern abbildet, welche keine Reue kennen.
          Starke Bilder von New York und seinen schmutzigen Straßen, tragen zu diesem atmosphärischen und nachhaltig beeindruckenden Mafiafilm bei, der zeiht, dass die Freundschaften in dieser Welt voller Gewalt nur solange dauern, wie der mächtigere Mann an ihr Interesse hat.
          Geld ist hier das wichtigste und nur die wenigsten kommen zu Reichtum..

          • 6

            Im Zuge meines derzeitig laufenden James Bond Marathons, der mit Goldeneye begonnen wurde, kam ich natürlich auch nicht an Die Welt ist nicht genug vorbei.
            Der etwas verworren startendende Agententhriller, um den von Pierce Brosnan verkörperten MI6 Spitzenagenten James Bond, hat aber im direkten Vergleich zu seinen beiden Vorgängern größere Schwächen und langweilt stellenweise.
            Sophie Marceau als nach der Weltherrschaft strebende Antagonistin Elektra, die wieder irgendwie mit Nuklearwaffen hantiert , macht ihre Sache nicht schlecht, aber Brosnan wirkt teils hölzern und unmotiviert in seinem Schauspiel.
            Die Actionszenen sind gefühlt deutlich reduziert zu den Vorgängern Goldeneye und der Morgen stirbt nie, was dem Film für mich ungemein schwächt.
            Auch die ein oder andere Szene wirkt wie kompletter Trash, so zum Beispiel der schiessende Stock und der mit Kreissägen bestückte Helikopter.
            Das ist kein Totalausfall, aber ein Film der für mich nicht so richtig weiss was er sein will.
            Es scheint als hätte man aus einem schwachen Drehbuch versucht das Beste herauszukitzeln und daran gescheitert ist.

            • 7
              Ben1912 23.08.2022, 18:55 Geändert 24.08.2022, 12:34
              über Aviator

              Ein fantastische Bilder lieferndes Biopic, welches aber neben einem starken Leonardo Di Caprio ein wenig enttäuschend ist.
              Habe den Film 3 mal gesehen und finde das Leben von Howard Hughes interessant sowie aufgrund seiner psychischen Krankeit[en] tragisch, aber darüber hinaus fehlt mir die Spannung.
              Weil aber der Charme und der Vibe dieser Zeit so gut von Scorsese transportiert werden, habe ich mit einer 7 gewertet.

              2
              • 6

                Stereotypes, vorhersehbares und in der Gewaltdarstellung nicht konsequentes Actionkino, dass zwar unterhält, aber kaum in Erinnerung bleiben wird.
                Der durchschnittlichen Wertung von 6.4 widerspreche ich zwar nicht deutlich, aber das hängt wahrscheinlich auch mit Samuel L. Jackson zusammen, der immer ein Grund ist einen Blick zu riskieren.
                Farell ist gut besetzt und kann den taffen Cop einer Spezialeinheit überzeugend spielen.
                Der Film leidet nicht unter dem Spiel seiner Darsteller, sondern unter der fehlenden Spannung. Es wird halt viel geballert, aber das hat man auch schon besser gesehen.
                Kann man mal gucken.

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                • 8

                  Daniel Craig schlüpft zum letzten Mal in die Rolle des britischen MI6 Agenten James Bond und wird von einer etwas rührseligeren Seite gezeigt, als er gemeinhin bekannt war.
                  Für viele Kritiker ein Affront, da James Bond bisher immer für seinen Charme, Intelligenz und männliche Härte geschätzt wurde.
                  Ein Mann der mit Verlusten und Enttäuschungen immer kühl und nüchtern umging, ohne Tränen oder Rühseligkeit, eben ein echter Kerl.
                  Dazu sei gesagt das James Bond als Charackter zwar sehr unterhaltsam ist, aber vor der Übernahme der Rolle durch Daniel Craig als verhältnismäßig eindimensionale Figur funktioniert hat. Er liebt Luxus und schöne Frauen, ist ein exzellent ausgebildeter Soldat, trinkt gerne Champagner und besitzt einen intelligenten Humor.Er blieb aber immer eine unnahbarer Superheld ohne Tiefe, was erst mit Daniel Craig verändert wurde, dem man auch zugestanden hat Gefühle zu entwickeln.
                  Selbstverständlich blieb Bond auch nach Brosnan( spielte Bond bis 2002) seinem promiskuitiven und risikohaften Lebensstil treu, aber er war auch plötzlich fähig Gefühle für Frauen zu entwickeln, die sogar auch im darauffolgenden Film noch Gegenstand der Handlung blieben.
                  Für mich ist Bond dadurch mehr zu einem Menschen geworden, zu einem von uns, der auch mal Phasen der emotionalen Schwäche durchzustehen hat. Bond ist plötzlich aus Fleisch und Blut.
                  Jeder darf natürlich für sich bewerten in wie weit das dem Fantasiewesen Bond gut tut, aber der Film und die Action leiden darunter meines Erachtens nicht.
                  Bond schiesst, prügelt und tötet wie gewohnt und noch zahlreicher als bisher gesehen im neuen Film, welcher nebenbei noch fantastische Bilder und Kampfszenen zu liefern weiß.
                  Für mich war es ein unterhaltsamer Film, der trotz aufdringlicher Identitäspolitik der actionreichste, der härteste Bond geworden ist.
                  Craig, Seydoux, Fiennes und Malek machen einen guten Job, auch wenn hier keine Glanzleistungen zu sehen sind
                  Ist das Schauspiel glaubwürdig.
                  Der Film hat vielleicht einige Längen und ist, wie angedeutet, um absolute political Correctness bemüht, im Angesicht von LGBTQ, Identitäspolitik und Diskrimikierung von Minderheiten.
                  Das ist für mich okay, nur wird hier mit dem Vorschlaghammer auf den Zuschauer eingeprügelt, als wolle man in erster Linie weiße alte Männer vor Wut zum schäumen bringen. Mein Vater als doch schon Ewiggestriger, aber herzensguter Mensch, hat aber keinerlei Anstoß genommen.
                  Mir gefiel die Idee der schwarzen 007, die spannend und lustig daherkommt.
                  Schade nur, dass es sich dabei wahrscheinlich nicht um eine coole Idee handelt, sondern eine politisch motivierte Entscheidung.
                  Das wirkt dann bei genauerem Hinsehen gezwungen.
                  All das kann aber das für mich bereitete Kinovergnügen in keinster Weise trüben, denn "Keine Zeit zu sterben" ist ein rauschender Actionfilm, ein spannender Bond und guter Abschluss der Craig-Ära.
                  Einer der besten Bonds, was vielleicht auch der technisch hochwertigen Umsetzung zu verdanken ist.

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                  • 7 .5

                    Ein absoluter Klassiker der Filmkunst, den man gesehen haben sollte, weil er einen so hervorragend authentischen Einblick in Vorgänge innerhalb dieses Mikrokosmoses erlaubt.
                    Michael Douglas gibt den rücksichtslos nach Gewinn strebenden Börsenmakler (Gordon Gekko)sehr überzeugend und auch Charlie Sheen gibt einen akzeptablen, im Verlaufe des Filmes wieder zu seinen Werten zurückfindenden, Zögling des Großen Gordon Gekkos.
                    Gelungene Kapitalismuskritik von Oliver Stone, aber für mich muss man ihn nich öfter als alle paar Jahre mal sehen, was seine Qualität nicht in Abrede stellen soll.

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                    • 7
                      über Chiko

                      Ein authentischer, deutscher Gangsterfilm, der mir gut in Erinnerung geblieben ist und für mich der beste Vertreter des Genres aus Deutschland ist.
                      Chico ist durchaus glaubwürdig angelegt und sein Streben nach Geld, Anerkennung und Macht im kriminellen Milieu führt ihn durch eine ziemlich dramatische Zeit.
                      Was den Film so stark für mich macht, ist dass Chico ein Ticker, ein Schläger und rauer Typ sein kann, aber auch ein Sympath und Herzensmensch. Er ist kein Killer, kein schlechter Mensch, niemand der einen Freund im Stich lassen würde.
                      Der Film fängt sehr glaubhaft die Gefühle und Wünsche einer ganzen Generation von jungen Männern ein, die von dem Fast Money und Ansehen in kriminellen Kreisen träumen und mit den bürgerlichen Konventionen brechen wollen.
                      Der Film ist 2008 erschienen und vielleicht nicht gut gealtert, aber immer noch gut.
                      Moritz Bleibtreu macht seine Sache natürlich sehr gut. Empfehlenswertes Machwerk.

                      • 7
                        Ben1912 22.08.2022, 14:50 Geändert 22.08.2022, 14:51

                        Fatah Akin gelingt einem im Grunde doch sehr schockierenden Stoff, noch eine gewisse tragische Komik abzugewinnen.
                        Die Verlierer und Alkoholiker, die dieser Film in Scharen zu bieten hat, erregen Mitleid und Spott zugleich. Ungewöhnlicher Gefühlsmix, der hier hervorgerufen wird und einer der besten deutschen Vertreter des Genres.
                        Den muss man als Freund des deutschen Films eigentlich gesehen haben.
                        Nicht zuletzt weil Akin sich traut Gewalt zu zeigen und den Rest des Films dabei nicht vernachlässigt.
                        Solche Filme ohne explizite Gewaltdarstellung erzielen keinen Effekt.
                        Sehr unterhaltsames Machwerk, mitunter unappetitlichen Szenen und einem guten Hauptdarsteller.

                        • 9

                          Ein fantastischer Film, der sich zur Aufgabe macht den Irsinn des Nationalsozialismus zu entlarven und in einer fiktiven Geschichte seine Vertreter angemessen zur Verantwortung zu ziehen. Es ist ein Genuss den Basterds beim abmurksen dieser Menschenfeinde, dieses Giftes für Menschheit, Kultur und Frieden, zu sehen zu dürfen.
                          Für Tarantino typisch ist natürlich, dass der Film auch humoristisch zu überzeugen weiss, ohne eine Komödie zu werden oder die Ernsthaftigkeit die das Thema gebietet zu vernachlässigen.
                          Das Herr Waltz als Oberst Landa besonders beeindruckend spielt, ist ja weitreichend bekannt, aber auch die Dialoge sind wieder genial ausgefeilt und für mich die unverkennbare Handschrift Tarantinos, ebenso wie das Gewaltfeuerwerk im Finale des Films.
                          Eine Formel der er treu bleibt und die in jedem seiner Filme gut funktioniert.
                          Highlights sind der erste Auftritt Landas und das Gespräch mit dem Milchbauern, das beklemmende Aufeinandertreffen von Shosanna und Goebbels, die Gasthausszene und das brutale Gewaltfinale.
                          Hier stimmt fast alles.
                          Was ich mir gewünscht hätte und dem Film bei mir zu einer glatten 10 fehlt sind vielleicht 1-2 kurze kriegerische Scharmützel in den schönen Wäldern Frankreichs.
                          Nicht so umfangreich wie im Film der Soldat James Ryan, aber ein bisschen mehr Kriegsfilm hat mir gefehlt.
                          Die Bekämpfung, der in der Baseballszene erwähnten Krauteinheit, hätte die Basterds vielleicht nochmal von einer kriegerischeren Seite gezeigt und ihre elitäre Ausbildung deutlich hervorgehoben.
                          Nur ein Wunsch von mir. Der Film hat keine wirkliche Länge und muss einmal jährlich angeschaltet werden.

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                          • 9
                            Ben1912 22.08.2022, 13:30 Geändert 22.08.2022, 17:18

                            In Kap der Angst wird der Sexualstraftäter Max Cady( Robert De Niro) nach einer mehrjährigen Haftstrafe entlassen und beginnt umgehend sein soziopathisches Spiel.
                            Während seines Haftaufenthalts hat er Jura studiert, um sich ein Bild über die Fehler seines damaligen Verteidigers Sam Bowden(Nich Nolte) zu machen,die sich dieser während des laufenden Vergewaltigungsprozesses erlaubt hat.
                            Auf Rache sinnend, weil Sam Bowden dem Richter pikante Details über das promiskuitive Privatleben des damaligen Opfers verheimlicht hat, um Cadys Verurteilung wahrscheinlicher zu machen, treibt er nun sein Unwesen und terrorisiert die Familie seines ehemaligen Rechtsbeistands.
                            Der auch vor schwersten Gewalttaten nicht zurückschreckende Cady, wird zu einem Albtraum für die Bowdens, die bald schon bemerken das ihr Leben nie mehr das Selbe sein wird solange Cady in Freiheit weilt.
                            Das Ganze klingt nicht spektakulär, doch im Hinblick auf die Frage was es bedeutet seine juristischen Verpflichtungen vernachlässigt zu haben und somit die Zerstörung eines Lebens verursacht zu haben, weil man von der Schuld des Mandanten überzeugt gewesen ist, sehr interessant.
                            Cady ist eine Gefahr für die Gesellschaft, doch hat er trotzdem ein Recht auf eine gewissenhafte Verteidigung, eine Verteidigung die ihr Bestes gibt die Unschuld des Mandanten zu beweisen, eine Verteidigung die versucht zu helfen ?
                            Die Rechtswissenschaften mögen darauf eine Antwort geben können..
                            Ich hingegen bin nur im Stande eine Antwort auf die Frage zu geben ob es sich bei ,, Kap der Angst" um einen guten Film handelt.
                            Durch die bedrohliche Atmosphäre und die Spannung, die sich vornehmlich durch Robert De Niros intensives Schauspiel aufbauen, wird der Film zu einem der stärksten Vertreter des Thrillergenres, der auch heute noch einen fantastischen Nervenkitzel hervorruft.
                            Auch Nick Nolte gibt den immer weiter von der Legalität abweichenden, allmählich zu einem Nervenbündel mutierenden Anwalt sehr überzeugend.
                            Das Schauspiel der beiden Ausnahmekünstler ist meines Erachtens die größte Stärke des Films.
                            Da der Film keine echten Längen hat und auch die Handlung recht glaubwürdig erscheint, kann man getrost von einem der besten Filme Scorseses reden. Das Finale dürfte kaum einen Zuschauer kalt lassen.

                            • 8 .5
                              Ben1912 21.08.2022, 19:44 Geändert 21.08.2022, 22:11

                              Der herausragend von Scorsese inszenierte Thriller ,,Taxi Driver",zeigt das Leben eines durch den Vietnamkrieg traumatisierten Mannes, dem es schwerfällt sich wieder in die amerikanische Gesellschaft zu integrieren.
                              Mit dem sehr glaubwürdig schauspielernden Robert De Niro, gelingt Scorsese eine sehr präzise Charakterstudie eines Mann der daran zerbricht nicht mehr in ein bürgerliches Leben zurückkehren zu können.
                              Der Film mündet in einer von Wahnsinn und Selbstjustiz begründeten Gewaltorgie, bei der eine junge Prostituierte( Jodie Foster) befreit wird.
                              Durch die positive Bewertung von De Niros Amokläufer durch die Medien und die Gesellschaft, liefert Scorsese eine eindrucksvolle Sozialkritik über die teilweise Geistlosigkeit des amerikanischen Bürgertums.
                              Indem es hinter einem gebrochenen, zu einer Integration in die Gesellschaft unfähigen und die Gewalt nicht hinter sich lassen wollenden Mann, einen selbstlosen Gerechtigkeitskämpfer erkennen will lässt es jede Vernunft fahren.

                              Taxi Driver hat Längen, weil der Film fast ausschließlich von De Niro getragen wird, aber Scorseses Beobachtungen der modernen amerikanischen Gesellschaft und die Auseinandersetzung mit dem Schicksal der vergessenen Kriegsheimkehrer, sind von großem Wert.

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                              • 8
                                Ben1912 21.08.2022, 16:07 Geändert 21.08.2022, 20:58

                                Und da soll noch einer sagen es gäbe keine guten Horrorfilme im Angesicht von High Tension, zeugt das von absoluter Unkenntnis des Genres.
                                High Tension funktioniert als äußerst brutaler Thriller, als blutrünstiges Drama und nervenzerfetzender Thriller.
                                Der Film ist als Splatter-Psychothriller angelegt und sollte Freunde beider Genres durchaus zufriedenstellen.
                                Aus Spoilergründen werde ich kein Wort über den Inhalt verlieren, möchte aber ausdrücklich dazu raten den Film in seiner Uncut Version zu schauen.
                                Ob er noch indiziert ist weiß ich aber leider nicht.

                                Die Besonderheit ist das die Gewalt nicht komplett zum Selbstzweck wird, auch wenn drastische Gewaltspitzen erwartet werden dürfen.
                                Als Thriller ist er eine gute 7, aber als Horrorfilm eine 8, weil es ihn auch gelingt eine ernsthafte bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die ein Mitfühlen mit der Protagonistin ermöglicht. Einige Logikfehler, denen es nicht gelingt den Gesamteindruck zu trüben.
                                Die Schauspieler agieren glaubhaft und der Film ist insgesamt eine erschütternde Erfahrung.

                                • 5 .5

                                  Man sollte schon ein Horror- und Resident Evil Fan sein, um gefallen an diesem Machwerk zu finden, aber für sich als Horrorfilm genommen ist er akzeptabel und auf einem Niveau mit dem ersten Teil.
                                  Ich bin zwischendurch eingeschlafen, weshalb die Action nicht so sensationell gewesen sein dürfte.
                                  Für einen Horrorfilm eine 5.5 ansonsten eher ne 4.

                                  • 5 .5

                                    Passabeler Zombiefilm mit Milla Jovovic, der leider nicht das Niveau der Videospiele erreicht, aber auch nicht so schlecht ist wie viele meinen, wenn sie behaupten der Film hätte mit Resident Evil nichts zu tun.
                                    Für mich fehlt etwas die explizit-kompromisslose Gewaltdarstellung wie man sie bei Waliing Dead erlebt.
                                    Für mich müssen Horrorfilme oder generell Filme, die den Fokus auch auf die Gewalt legen immer etwas anders bewertet werden.
                                    Im Wettbewerb mit allen Genres eine 4 und im Horrorgenre eine solide 5.5 halte ich für gerechtfertigt.

                                    • 8

                                      Auch als Remake bleibt Dawn of the Dead für mich der Vater des Zombiegenres, weil er eben fast alles richtig macht.
                                      In der Regel sind Splatter respektive Zombiefilme ja eher schwache cineastische Erzeugnisse, die generisch und austauschbar erscheinen, wenig erinnerungswürdige Figuren besitzen und vor laienhaften Schauspielern nur so strotzen.
                                      In Teilen trifft einiges auch auf DotD zu, aber das Pacing stimmt einfach und durch die enthaltene Kapitalismuskritik oder vielmehr Konsumkritik, kommt er über das Niveau eines Teeniesplatter-Sensationseeking-Films hinaus. Für heutige Verhältnisse und auch damals, schien mir Dawn of the Dead immer etwas zu wenig brutal gewesen zu sein.
                                      Es fehlt in letzter Konsequenz die Härte, ein paar mehr magenundrehende Szenen für den Gorehound eben.
                                      Mit einer etwas längeren Laufzeit wäre es vielleicht der Beste Horrorfilm, wenn man sich noch ein bisschen mehr auf das Zusammenwachsen der Gruppe und ihre Beziehungen zueinander konzentriert hätte.
                                      Ansonsten bleibt nur zu sagen das man mit dem besten Zombiefilm keinen Fehler machen kann, auch wenn keine schauspielerischen Glanzleistungen erwartet werden dürfen.
                                      Deshalb muss man ein bisschen anders für mein Empfinden bei Splatter- und Horrorfilmen bewerten. Für einen Horrorfilm ist es eine 8, aber aus dem Genre losgelöst eher eine 6.5.

                                      • 7 .5

                                        Ein echt guter Film mit einem unterhaltsamen und von großen Schuldgefühlen geplagten Collin Farell(Ken) und Ralph Fiennes als Prinzipien über alles stellenden und Brügge liebenden Gangsterboss.
                                        Ken und Ray sind zwei Auftragskiller in Brügge, die nicht so richtig wissen warum sie überhaupt nach Belgien beordert wurden.
                                        Ken plagen Schuldgefühle sowie Suizidgedanken, da er bei seinem letzten Auftrag versehentlich auch ein Kind getötet hat.
                                        Im Grunde geschieht nicht viel spektakuläres, aber der Film kreiert bei mir ein Feeling das ich nicht richtig beschreiben kann.
                                        Sehr atmosphärisch, auch durch die schöne Kulisse der Stadt Brügge.
                                        Tolle Charaktere und sehr dialoglastig, weshalb vielleicht nicht jeder mit diesem tollen Film warm werden wird.

                                        • 8 .5

                                          Ich finde The Walking Dead hat seine glanzvollen Tage hinter sich und dennoch werde ich weiter gucken bis die Hauptserie beendet ist.
                                          Einfach weil ich auch viele sehr gute Stunden mit TWD hatte und zumindest die Zombies nicht dümmer geworden sind.
                                          Das Erreichen eines gelobten Landes erwarte ich nicht, aber ein bisschen Frieden für die Überlebenden, welche man ja teilweise doch lieb gewonnen hat.
                                          Ich bewerte nur die ersten Staffeln. Die waren richtig spannend und für ein Zombieapokalypseszenario wirklich intelligent, eben weil die Charakterentwicklung so glaubhaft war.
                                          Tolle Serie !

                                          1
                                          • 7
                                            Ben1912 21.08.2022, 00:03 Geändert 21.08.2022, 00:07

                                            Anthony Hopkins in seine Paraderolle Hannibal Lecter, Julianne Moore ersetzt Foster und Gary Oldman als auf Rache sinnender pädophiler Sexualstraftäter, der einstmals aufgrund seiner Abartigkeit von Lecter therapiert und zu dessen Opfer wurde.
                                            Die Zutaten für einen köstlichen Thriller könnten erlesener nicht sein und doch schwächelt der Film an einigen Stellen und wirkt etwas zu stark gewürzt.
                                            Lecter ist seiner Zelle entflohen und hat sich in Florenz niedergelassen, wo er von einem ortsansässigen Inspektor Razzi gejagt wird, der mit der Zeit beginnt nachlässig zu agieren, weil er vornehmlich auf das vom FBI auf Lecter ausgesetzt Kopfgeld spekuliert.
                                            So schön Florenz auch sein mag, so langweilig ist dieser Teil des Films, in welchem nur Hopkins mit seiner Darstellung des Hannibals wirklich unterhalten kann.
                                            Sobald Lecter zurück in den Staaten ist und von dem nicht weniger psychopathischen Verger gejagt wird, nimmt der Film wieder an Spannung auf.
                                            Juliane Moore ist bis dahin hauptsächlich damit beschäftigt sich innerhalb der Männer dominierten FBI-Welt zu behaupten.
                                            Irgendwie kann der Film die Handlungsstränge nicht ordentlich miteinander verbinden, es wirkt gar so als hätte sich ein Film in den anderen hineingemogelt obwohl er da nie hingehört hat. Vielleicht kann jemand meinen Eindruck nachempfinden.

                                            Hannibal Lecter ist natürlich in der Form, in der er von Hopkins gespielt wird sehenswert, aber es gelingt ihm nicht aus einer teilweise kaum vorhandenen Handlung einen atemberaubenden Film zu machen.
                                            Florenz kostet den Film viel Spannung auch weil man schnell bemerkt, dass der von Geldgier getriebene italienische Ermittler Rinaldo Pazzi Lecter intellektuell nicht gewachsen ist.
                                            Ein Guter Thriller, der besser hätte sein können und mit einigen Scheußlichkeiten aufzuwarten weiss, die ich mir aber aus Spoilergründen verbiete näher zu beschreiben.

                                            • 9
                                              Ben1912 20.08.2022, 18:37 Geändert 20.08.2022, 18:53

                                              Game of Thrones darf mit Fug und Recht als eine erstklassige Serie bezeichnet werden.
                                              Für mich ist sie das in jedem Fall und auch wenn ich jetzt zu einer etwas umfangreicheren Bewertung ansetzen werde, möchte ich vorwegschicken, dass es auch nach mehrmaligem Schauen immer noch nicht richtig langweilig wird und das ist eben für mich eines der entscheidenden Qualitätsmerkmale für ein popkulturelles Erzeugnis.

                                              Ich bin grundsätzlich dem Genre Fantasy sehr zugetan, obwohl mir in der Serie ein gutherziger, weiser und gerechtigkeitsliebender Zauberer zu Beginn fehlte, aber vielleicht sollte man nicht in jede fantastische Welt einen neuen Gandalf reinschreiben wollen.
                                              Mir kam alles etwas zu wenig magisch vor, aber das sollte sich ändern.

                                              Staffel 1-4
                                              Die Figuren überzeugen, sind sympathisch oder diabolisch, haben Werte und einen klaren Charakter(gut, durchtrieben, besonnen oder böse) und handeln diesen auch entsprechend glaubwürdig.
                                              Durch die wirklich exzellenten Dialoge zieht die Serie mich, neben den Intrigen und Machtkämpfe immer mehr in ihren Bann.
                                              Obwohl sehr gewalttätig fehlt mir für ein so umfangreiches Werk ein wenig das Schlachtengetümmel, welches es erst zum Ende der 2. Staffel zu bestaunen gibt.
                                              Das bleibt auf die gesamte Serie gesehen ein großer Kritikpunkt, denn groß angelegte mittelalterliche Schlachten sind in GoT Mangelware, was wahrscheinlich einer zu kostenintensive Umsezung geschuldet sein wird. Das Gezeigte ist brutal, gut inszeniert und man kann dem Kampfverlauf gut folgen, was bei LotR manchmal etwas schwierig ist.
                                              Die ersten 4 Staffeln sind wirklich spannend und werden von mir mit 10 Punkten bewertet, obwohl ich das eigentlich für total überzogen erachten würde, wenn jemand anders eine andere Serie so bewerten würde.

                                              Staffel 5-6
                                              Mittlerweile sterben keine Hauptfiguren mehr und man geht auch nicht mehr davon aus, dass das passieren könnte.
                                              Damit beraubt sich die Serie ihrem vielleicht größten spannungsstiftenden Element.
                                              Die Figuren bleiben sehr detailreich und glaubwürdig gezeichnet.
                                              Der dramatische Höhepunkt liegt hier für mich bei der Schlacht der Bastarde, welche die wahrscheinlich am besten visualisierte kriegerische Auseinandersetzung der Serie ist, mit 2 sehr gegensätzlichen Anführer.
                                              Jon Snow steht für Ehre, ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und Aufopferungsbereitschaft wie kein anderer.
                                              Bolton Ramsey für Machthunger, Despotismus und Liebe zur Gewalt.
                                              Ein sensationelles Staffelfinale, was allerdings auch die Abnahme der Qualität der Serie einläutet.
                                              Ich werte diese beiden Staffeln noch mit einer 8.5.

                                              Staffel 7-8
                                              Jetzt komme ich zu dem schärfsten Kritikpunkt, den mir wichtigsten Punkt.
                                              Warum kann der übernatürliche Fähigkeiten besitzende, in die Zukunft blinkende, aber sonst körperlich eingeschränkte Bran Stark eine Bedrohung für den uns so übermächtig beschrieben Nachtkönig sein ?
                                              Es erklärt sich nicht, nein es erklärt sich nicht mal mit gutem Willen.
                                              Welche Fähigkeit Bran, der nicht fähig ist in das Schlachtengetümmel einzugreifen, besitzt, die es so wichtig für den Nachtkönig macht ihn zu töten, erschließt sich niemandem. Bran soll ihn Ködern, weil er ohne Brans Tod nicht fähig ist die Welt in Unheil zu stürzen. Soweit so gut...
                                              Mit welcher Macht könnte er den Nachtkönig aufhalten und warum scheint der Nachtkönig diese bei einer direkten Konfrontation nicht zu fürchten, wieso ist sie keine Hilfe während die Schlacht tobt.
                                              Ich werde ratlos und wütend, über die Dreistigkeit der Drehbuchautoren zu glauben wir seien zu dumm diesen Schwachsinn zuentlarven, zurückgelassen.
                                              Bewertung 7 Punkte.

                                              Insgesamt ist man am Ende zu schnell durch die Story durchgehechtet und hat die Stärke des eher langsameren Erzählens vernachlässigt. Die letzte Staffel hätte noch 2-3 Episoden mehr gebraucht und auch ein wirklich epischer Kampf um Königsmund mit der Dramatik einer Schlacht der Bastarde hätten die letzte Staffel gerettet.

                                              Es ist eine grandiose Serie mit soviel Liebe zum Detail und wirklich spannenden Charakteren, die ich immer wieder gerne sehe.Einzige Trübung dieses Vergnügens ist die Leichtfertigkeit, mit der hier so ein qualitativ durchschnittliches eben unplausibeles Ende kreiert wurde.
                                              Trotzdem wünsche ich mir nur eine annähernd so mitreißende und exzellenten inszenierte Serie, gerne auch in einem anderen Genre verortet.

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                                              • 8 .5
                                                Ben1912 20.08.2022, 16:41 Geändert 20.08.2022, 16:43

                                                Der erste und bessere Teil von Quentin Tarantinos Eastern-Western Zweiteiler Kill Bill und ein ziemlich fulminantes Gewaltspektakel, das nicht Jedermann gefallen dürfte, für mich aber einen grandiosen Rachefilm darstellt.
                                                Uma Thurmans beste Rolle und obwohl Tarantinos Stärke fantastische Dialoge zu schreiben hier nicht so deutlich zum Tragen kommt, lässt er bei mir keine Wünsche offen.
                                                Das muntere Dezimieren der Yakuza Truppe rund um ihre Anführerin(Lucy Lu)
                                                Gerät für normale Maßstäbe zwar etwas aus den Fugen, was die Gewalttätigkeit angehen mag, aber wer Splattereinlagen mag kommt voll auf seine Kosten.
                                                Hattori Hanzo hat ganze Arbeit geleistet und Bill kann sich warm anziehen.

                                                Würde mir zwar immernoch(wie ursprünglich geplant) einen Zusammenschnitt von Volume 1 und 2 wünschen, auch wenn der Film dann um die 4 Stunde Laufzeit hätte, aber auch jeder für sich genommen sind sehr coole Machwerke. Reebok verdankt diesem Film wahrscheinlich bis heute einen nicht geringen Anstieg der Verkaufszahlen der eigenen Schuhmarke.
                                                Spektakulärer Tarantino mit einer coolen Anime Episode und herrlich überzeichneten vor Gewaltsucht strotzenden Charakteren.

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                                                • 6 .5

                                                  Als ein britisches Kriegsschiff in chinesische Hoheitsgewässer eindringt und von einer kriminelle Geheimorganisation mittels einer High-Tech Waffe versenkt wird, droht ein Krieg zwischen Großbritannien und China heraufzuziehen. Das für die Mission zu ermitteln, wer für das Desaster verantwortlich ist nur James Bond (Pierce Brosnan) geeignet ist, versteht sich wohl von selbst.
                                                  Zu sehen bekommt man einen mittelmäßigen James Bond und einen unterhaltsamen, aber zu keiner Zeit wirklich spannenden Actionfilm, der mitunter durchaus komödiantische Momente, wie die im Parkhaus stattfindende Verfolgungsjagd zu bieten hat.
                                                  Thematisch soll wohl die Macht der Medien und generelle Monopolbildung kritisch betrachtet werden.Das wäre mit einem schauspielerisch talentierteren, nicht ständig wie Reality-soap Darsteller(Jonathan Pryce) agierenden Darsteller besser gelungen.
                                                  Elliot Carver ist für mich kaum ernstzunehmen und wirkt auch, nach dem große Emotionen hervorrufen sollenden Mord an seiner Ehefrau noch nicht bedrohlich.
                                                  Er ist die schauspielerische Schwäche des Films.Ein Versäumnis des Regisseurs diverse Szenen mit Pryce nicht erneut gedreht zu haben.
                                                  Alleine das unmotivierte Herumgehaue auf der Tastatur in dem neuen Bösewichttrum sind eine herbe Zumutung, auch für späte 90er Verhältnisse.
                                                  Hier erwarte ich mehr Pathos für meine Rolle.
                                                  Marginal schwächer als Goldeneye.
                                                  Pierce gibt den Bond wieder äußerst charmant, dynamisch und humorvoll und die Actionszenen sind durchaus passabel, aber zum Ende hin ermüdend inszeniert.

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                                                  • 8
                                                    Ben1912 20.08.2022, 15:10 Geändert 01.09.2022, 01:35

                                                    Ein Neuer Bond, der 5. Bond und der athletischste Bond, das ist nach wenigen gesehenen Minuten des neuen 007 Streifens Casino Royal im Jahre 2006 für die meisten Fans zu konstatieren gewesen.Das dieser Bond(Daniel Craig) sich 15 Jahre halten würde, erwarteten sicher die wenigsten Freunde der beliebten Reihe um den charismatischen, Frauenherzen im Strum Erobernden und für die britische Krone immer alles riskierenden Geheimagenten.
                                                    Für mich ist es gut 1 Jahr nach dem Erscheinen des aktuellen Bonds ,,keine Zeit zu sterben" eine reizvolle Idee gewesen eine Bewertung für Casino Royal abzugeben, der für mich einer der besten Bond Filme ist.

                                                    So beginnt der Film mit einer Verfolgungsjagd, bei der Bond unter größten Anstrengungen und dem Erleiden diverser Blessuren ziemlich spektakuläre Stunts vollführt. Hier wird schon deutlich, dass eine neue Härte, ein neuer Realismus in die Serie 007 Einzug halten soll, was auch durch das etwas gröbere Erscheinungsbild Craigs unterstrichen wird, was seinem Erfolg bei den Frauen wie im weiteren Verlauf des Films zu bemerken ist, keinen Abbruch tun wird.
                                                    Inhaltlich ist dieser Bond keine Überraschung. Der Hauptantagonist Le Chiffre, der mit diktatorischen afrikanischen Machthabern Geschäfte macht und ein für Unmut sorgendes, gerne mal blutendes Auge hat( Bondantagonisten müssen irgendwie so sein), soll bei einem Pokerturnier geschlagen werden und somit um sein Geld und seinen Einfluss gebracht werden.
                                                    Wie der Zufall es will ist James Bond der beste Pokerspieler, unter den Agenten des MI6 und so wird er von M(Judi Dench) entsandt, um vielleicht nicht die Welt, aber zumindest einen kleinen Teil von ihr im Namen der Krone zu retten. Das Bond Girl Vesper( verkörpert von Eva Green)
                                                    Ist für die Finanzierung des Einsatzes den Bond zu erbringen hat, um am Turnier teilzunhemen verantwortlich.
                                                    Ihr erstes Aufeinandertreffen, in einem sich auf dem Weg in die Schweiz befindlichen Nachtzug und ihr sehr ausgeklügeltes und scharfsinniges Wortgefecht, stellen hier einen der Höhepunkte des Filmes dar und sind den etwas flachen Sprüchlein und One-Linern aus den vergangenen Bondfilme völlig entstiegen.
                                                    Im weiteren Verlauf des Filmes sind viele Dinge zu sehen,die von einem Bondfilm erwartet werden,viel Luxus,schöne Frauen, und Action wird geboten, aber eben visuell äußerst eindrucksvoll und künstlerisch in Szene gesetzt, so dass man sich wünscht selber dabei zu sein. Es ist ein schwer zu beschreibendes Gefühl, welches der Film bei mir wie kein anderer hervorruft, eine Stimmung, die man in anderen Bondfilmen vergebens sucht.
                                                    Ohne weitere Details der Handlung preisgeben zu wollen, fehlt es dem Film, um zu einem Meisterwerk zu avancieren an Spannung.
                                                    Das klingt härter als es ist, denn der Film ist grandios, atmosphärisch und hebt sich deutlich von anderen Bondfilmen ab, da man ihn einfach gerne sieht und da sind wir ja bei einem entscheidenden Punkt, wenn wir über Kino und Filmkunst sprechen.
                                                    Diesen Film sieht man einfach gerne, weil er neben guten Darstellern, einer guten Agentenstory und für Bondverhältnisse harte Action auch fantastische Bilder liefert.
                                                    Ob es am Pacing liegt oder wirklich dem "Geniestreich" des Regisseurs zu verdanken ist, kann ich letztendlich nicht genau sagen, aber der Film schafft es mich zu packen und mich in das Geschehen hineinzuziehen, was bspw. bei dem Bondfilm Goldeneye von 1995 nicht in dieser Intensität gelingt.
                                                    Selbst für Cineasten, die mit Bond nichts anfangen können oder sich auch aufgrund des Alters der Serie, nicht herangetraut haben, ein idealer Einstieg.
                                                    Ein sehr guter Film, ein phänomenaler Bond und starke Darsteller lassen mich zwischen einer 8 und 8,5 Punktewertung schwanken.