BobbyIII - Kommentare

Alle Kommentare von BobbyIII

  • 7

    Klaus Kinski - Zwischen Genie und Wahnsinn.
    Eine im Zusammenhang mit Kinski inflationär benutzte Floskel. Da stellt sich die Frage ob er wirklich zwischen den beiden Extremen gependelt ist, oder ob sich das Eine ausgehend von dem Anderen ergab? Welches in dieser Sichtweise zuerst da war, ist dann wohl jedem selbst überlassen.
    In "Mein liebster Feind" nimmt Werner Herzog den Zuschauer mit durch eine kleine Retrospektive seiner Arbeiten und seiner Beziehung mit und zu Klaus Kinski. Er versucht die egomanische Gestalt Kinski seinem Publikum erklären zu wollen und offenbart dabei selber stark markante und in Bezug auf Kinski fast besessene Züge.
    Dennoch zeugt allein das Erschaffen dieser Dokumentation, aber auch in dieser selber in ein paar Momenten und auch zwischen den Zeilen, von einer tiefen Bewunderung Herzogs gegenüber Kinski.
    Rein filmisch gesehen handelt es sich ebenfalls um gelungene 100 Minuten. An vielen Originalschauplätzen haut Herzog und ein paar andere Menschen, die glücklicher oder unglücklicherweise Kinskis Weg kreuzten, eine Anekdote nach der anderen raus. Gespickt mit Originalszenen und Aufnahmen der Produktion, sowie Interviews mit Kinski. Welche auch viel Lust auf die Filme von Herzog machen.
    Als psychologisches Manifest über einen Mann der seinen Wahnsinn in fast jeder ihm bietenden Möglichkeit ausgelebt hat und über einen anderen Mann, dessen Wahnsinn durch eben diesen Mann geweckt wurde, uneingeschränkt sehenswert.

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    • Der beste würde ich persönlich nicht gerade sagen. "Wolfsburg" und "Yella" waren großartig. Mit dem Rest wurde ich nicht wirklich warm.

      • 1

        Ich fühle mich eigentlich nicht berufen einen Kommentar über Mary Lou zu schreiben. Da ich generell kein Faible für eine solche Art Film hege, ist meine Meinung wahrscheinlich sowieso nicht so relevant, wie die von Genre-Freunden. Da dies aber Bestandteil eines Wetteinsatzes ist, müsst ihr nun einmal mein Geschreibsel lesen. Oder auch nicht! Ich bin nicht böse wenn dieser Kommentar übersprungen wird.
        Ich dachte immer, dass die Definition von Horrorfilmen die ist, dass diese versuchen beim Zuschauer Gefühle der Angst, des Schreckens und Verstörung auszulösen, ob das nun durch geschickt geregelt und angsteinflößenden Suspense geschieht oder durch die explizite Darstellung brutaler Szenen. Manche mögen beides. Manche nur eines. Das Problem bei Mary Lou, er hat nichts dergleichen! Er ist zäh, lang, wirkt in den Bildern unheimlich veraltet, langatmig, unglaublich schlecht gespielt, langweilig, erzählt eine derartig hanhnebüchene Story und ist zusätzlich lang, langatmig und langweilig (Wer Doppelnennungen findet kann sich daran erfreuen). Ich habe beim Schauen ganz plötzlich das starke Verlangen gespürt mich der erfreulichen Arbeit des Zehennägelschneidens hinzugeben. Wenn ich merke, dass ich alles machen würde um einem Film zu entgehen, tut es mir eigentlich schon immer um den Film leid. Da ich ihn dennoch zu Ende schaue, aber es relativ schwer ist meine Meinung noch zu ändern. Das selbe ist hier passiert, oder eben wie üblicherweise nicht passiert.
        Einzig ein paar für die damalige Zeit nette Effekte konnten mich ein wenig erfreuen. Es tut mir leid Mary Lou. Warte auf ein paar Kommentare von Genre-Fans.

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        • 5 .5

          Futuristischer Fantasy-Western, der einen etwas düstereren und dreckigeren "Wild Wild West" mit einer Prise "Pushing Daisies" darstellt. Zu Beginn ein paar nette Schnitzeljagdansätze bietet und am Ende in kurze, leidlich unterhaltende Actionszenen verfällt. Klischees werden bedient, Kugeln verschossen, kriegsgebranntmarkte Charaktere sind ebenfalls dabei. Wobei Charaktere bei nicht vorhandener Zeichnung etwas übertrieben ist. Nennen wir sie Abziehbilder. Das ist aber auch gar nicht Ansatz und Anspruch der hier gesehenen Comic-Verfilmung.
          Die Laufzeit von 78 Minuten macht es deutlich! Kurzweilige Unterhaltung ohne weitere Gedanken dabei oder danach. Und das schafft der Film auch.
          Die Erstsichtung bereue ich nicht. Eine weitere wird es höchstwahrscheinlich dennoch nicht geben.

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          • 6 .5

            Ich werde in diesem Kommentar zwar kaum bis gar nicht auf den Film eingehen. Dennoch sollte man ihn NUR lesen wenn man den Film gesehen hat.
            Ich habe den Film das letzte mal 2005 oder 06 gesehen, daher möchte ich nur in diesem Kommentar teilen wie sehr dieser Film einen prägen kann.
            Wenn ich in ein Badezimmer komme in dem "Head & Shoulders"-Shampoo steht muss ich an ihn denken. Gehe ich in einen Laden und sehe "Head & Shoulders", denke ich an Evolution. Sehe ich eine "Head & Shoulders"-Werbung, habe ich Dr. Ira Kane vor Augen. Und das obwohl ich den Film seit 6-7 Jahren nicht mehr gesehen habe.
            Viele haben nach dem Erscheinen des Films von einem Werbefilmchen für "Head & Shoulders" gesprochen. Man kann es aber auch umgekehrt sehen. Für mich ist jede Erwähnung und Sichtung eines "Head & Shoulders"-Produkt, eine sofortige Assoziation mit diesem Film.
            Ach so: Ganz gut ist der Film auch noch! ;)

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            • 7

              Fangen wir mit dem Kuriosen an: Ich bin kein großer Halloween-Fan! Nicht vom so langsam auch in Europa einkehrendem feiern und verkleiden, aber auch nicht von den Filmen. Ich gestehe ein paar wenigen Teilen ein, dass sie ganz gut sind. Dabei hört es aber eigentlich schon auf. Das bedeutet wiederum, dass ich soeben die Dokumentation über diese Filme besser bewertet habe als jeden Teil, den ich gesehen habe, der eigentlichen Filmreihe.
              Von der Machart bekommt man eine konventionelle Dokumentation vorgesetzt: Original-Filmszenen, Interviews mit Mitwirkenden, Fans und berühmten Fans, und eine Off-Stimme zur Führung durch das Thema/die Filme. Das bedeutet also, dass das Interesse und das Gefallen bei dieser Doku mit dem Thema steht und fällt.
              Als Filmliebhaber muss ich dann aber sagen, sind Einblicke über Produktionsabläufe, Erzählungen über Castings, Zwists zwischen Regisseuren/Studios/Schauspielern/Produzenten und Reichweitenaufzeigungen von einschlägigen Franchises (In diesem Fall halt Halloween) einfach wirklich interessant und gern gesehen.
              Als Filmfan hatte ich meinen Spaß an dieser Doku. Als Halloween-Fan hat man sicher noch mehr.

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              • Ba ba ba, ba ba nana Ba ba ba, ba ba nana NA NA NA AH AHHH POTATOE NA AH AH BA NA NA AH AH To ka ti no po ta toe lee ka lee ba lo ba nee ka no jee ba ba ba, ba ba nana You blah noo boo, la pa noo noo too na ba na na, like ah moopy ta la moo ba nana, ba ba ba ba nana PO TA TOE OH OHHHH To ka ti No po ta to lee ka lee ba lo ba nee ka no jee ba ba ba, ba ba na NAHHHHHHHHHHH ..

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                • 7 .5

                  Stilsichere, in ausschließlich schwarz-weißen Bildern gehaltene, Dokumentation einer exorbitanten Welttourne und der Persönlichkeiten einer Jahrzehntelang erfolgreichen Band.
                  Ich mochte Bon Jovi immer. Viele sagen daraufhin immer zu mir, dass jeder seine "Guilty Pleasures" hat. Komischerweise habe ich das nur nie so großartig selber als "Guilty Pleasure" angesehen.
                  Die Einblicke in den Tour-Alltag sind hier durchaus interessant. Genauso wie persönliche Ansichten zu Songs, die eigene Vergangenheit, den anderen Bandmitglieder, Hobbys, den eigenen Fans und Unterschiede dieser in bestimmten Regionen der Erde. Auch Probleme werden angesprochen: Sucht, Kindheit, ein falsches Selbstverständnis. Neben diesen interessanten bekommt man manchmal allerdings auch ein bisschen zu viele "Reiche Leute Probleme" serviert, was schon eine gewisse Distanz zu den hier gezeigten Protagonisten aufbaut. Was ich persönlich schade finde, da in anderen Momenten des Films klar wird, dass hier wirklich sympathische Menschen sitzen und Musik machen. Plus einem anscheinend kettenrauchenden John Francis Bongiovi ;).
                  Ein weiterer kleiner Negativpunkt finde ich persönlich, dass Live-Mitschnitte (fast nur) auf 2 Verse beschränkt werden, nach welchen man sofort wieder in den nächsten Interview- oder privaten Mitschnitt schaltet. Ein bisschen mehr Musik und Stimmung der Konzerte einfangen hätte dem Ganzen, auch wenn der Rest des Filmes sehr ruhig daher kommt, sicher nicht geschadet.
                  Dennoch handelt es sich bei "When we were beautiful" um eine gelungene Band-Doku, die aber mehr für Fans der Band als für reine Musikfans ist.

                  PS an einen gewissen User hier: Ja, die Bandmitglieder kommen zu Wort! Und Nein, Hugh McDonald nicht!

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                  • Ai Ai Ai! Wirkt reichlich kitschig und pathetisch!
                    Wenn ich doch nicht nur so ein Faible für Sportfilme hätte! Mist! :(

                    • 9

                      Ich kann nicht beurteilen ob "The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore" zurecht den Oscar als "Bester animierter Kurzfilm" einheimste, da ich die Konkurrenz nicht kenne. Ich kann nur den Film als Einzelnen bewerten. Und das was ich gesehen habe, war wirklich schön. Schöne Animationen, eine rührende Geschichte welche ohne jedwedes gesprochene Wort auskommt und eine wunderschöne Musik die einem den ganzen Film über begleitet. Wenn ein Appel zu Buch und Kunst in unserer modernen Gesellschaft so berührend ist wie das hier Gezeigte, dann stört es einen auch nicht wenn solche Appelle mittlerweile ein wenig ausgelutscht sind und anscheinend zum guten Ton gehören und daher wenig innovativ sind.

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                      • 4 .5

                        "Ai Ai Ai" erscheint mir grad der passendste Kommentar für den soeben gesneakten "Safe House".
                        Die Devise lautete: Wir machen einen Thriller. Bauen diesen auf genreübliche und ziemlich vorhersehbare Twists auf. Benutzen zur Führung platte Dialoge und bedienen jedes Klischee welches durch vergleichbare Action-Thriller etabliert wurde.
                        Zum Aufhänger machen wir Denzel Washington, der in letzter Zeit nicht mehr sonderlich überzeugte und hier die Chance hat sich wieder zu beweisen. Und der gute Washington schafft das auch. Es ist nicht seine Schuld, dass der Film ist wie er ist. Und auch nicht Ryan Reynolds Schuld, dessen Entwicklung sich unerwarteterweise in letzter Zeit durchaus positiv gestaltet hat. Die Storyline ist dermaßen vorhersehbar, ausgelutscht und uninspiriert, dass es teilweise wirklich weh tut.
                        Dennoch möchte ich dem auch Positives zugestehen. Die Wackelkameraführung wurde sehr gut in die Actionsequenzen integriert. Allgemein wirken die schnellen Szenen nett inszeniert. Das südafrikanische Setting wirkt ebenfalls gelungen.
                        Dennoch war mein erster Ausspruch nach Beginn des Abspanns "Ai Ai Ai". Und bei dem bleibe ich.

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                        • 0

                          Undifferenziert und prätentiös! Eine Zusammenstellung von selbsternannten Künstlern und Hipstern, welche Liebesparolen über Liebesparolen auf Berlin abhalten. Auch wenn der Film, der wohl ursprünglich als Uni-Abschlussprojekt angelegt war, technisch einwandfrei gemacht ist bestätigt er genau meine negative Meinung, die schon beinahe Hass beinhaltet, über die Stadt in der ich selbst mehr als ungern lebe. Arrogant, hochtrabendes künstlerischer-Nabel der Welt Getue. Vielleicht kann man mir jetzt vorwerfen meine Abneigung gegenüber Berlin auf diesen Film zu projizieren, das liegt aber einfach daran, dass der Film genau das anpreist was ich an dieser Stadt so verachte.

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                          • 6

                            Eigentlich handelt es sich bei "Boogie Nights" um eine althergebrachte "Aufstieg und Fall"-Geschichte. Diese ist aber stylistisch, in Bild, Look und Ton, ungemein authentisch umgesetzt. Neben dieser Stilsicherheit punktet der Film mit der Allstar-Collection, die hier als Cast fungiert. Manchmal kann sich der Film allerdings nicht entscheiden, ob er sich jetzt wirklich ernst nimmt oder doch nur die Porno-Industrie einer Epoche karikiert. Der Film hat zwar in beiden Phasen seine großartigen Momente (Die Dialog-Szene zwischen Jack und dem Colonel im [Spoiler. rückwärts lesen] singnäfeG [/] ist großartig), ihm gelingt der Spagat aber nicht über die volle Laufzeit. In manchen Momenten, darf die Frage angebracht sein, worauf hier genau der Film hinaus will, was er da zeigen will oder was gerade ausgesagt werden sollte und wie das jetzt die Geschichte, den Film, die Charakterzeichnung voran bringt. Dennoch ist die Inszenierung in vielen Momenten einfach tadellos und (ich erwähne es gern noch einmal) ungemein stilsicher!

                            • Da ich die Raimi Filme jetzt nicht sooo toll fand, steh ich der ganzen Sache noch recht unentschieden gegenüber. Abwarten.

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                              • Ich liebe Sarah Polley. Meiner Meinung nach hat (fast) alles was sie bisher vor oder hinter der Kamera gemacht hat Hand und Fuß. Der Trailer haut mich zwar jetzt nicht völlig um, aber unter dieser Prämisse werde ich mir den erst anschauen und dann urteilen.

                                • 7 .5

                                  "Books are useless! I only ever read one book, To Kill A Mockingbird, and it gave me absolutely no insight on how to kill mockingbirds! Sure it taught me not to judge a man by the color of his skin . . . but what good does that do me?"
                                  Homer Simpson

                                  "To Kill A Mockingbird", zusammen mit "In The Heat Of The Night" wahrscheinlich das Anti-Rassismus-Film-Plädoyer der 60er Jahre. Ungewöhnlich erzählt, durch die Sicht der Kinder, wird diesem emotional vielschichtigem Drama, auf den ersten Blick, eine gewisse Kinderfilm-Mentalität verliehen, die dem Thema ein wenig Härte nimmt. Dennoch ist es genau diese Vielschichtigkeit die den Film, zusammen mit einem DER Filmhelden der amerikanischen Filmgeschichte (Gregory Peck ganz groß in der Rolle des Atticus Finch), aber auch so ungemein traurige und schöne Momente beschert. Trotz der Zeitlosigkeit des Themas haben die Zeichen der Zeit aber ein wenig an der Inszenierung genagt. Die Kulisse der Vorstadt ist zwar grandios, die Szeneninszenierung an einigen Stellen aber durchaus kümmerlich. Dass die Buchvorlage bis heute ungemein umstritten in den Staaten ist, und das meist verbotene Buch in Schulen ist, ist bezeichnend für die Nachhaltigkeit die diese Geschichte bis heute hat. Der Film hat sie storymäßig auch. Inszeniertechnisch allerdings nicht durchgängig.

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                                  • Falls meine Mail zur Anmeldung nicht wieder in den endlosen Weiten des Spam-Ordners landet wie es damals bei der "Aktion Lieblingsfilm" der Fall war, werde ich mich mal bemühen die 10 Minuten endlos lange und qualvolle U-Bahn-Fahrt zum Mehringdamm auf mich zu nehmen. ;)

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                                    • Klar Teil 1!
                                      Ich verstehe den grundlegenden positiven Tenor zu Teil 3 eh nicht. Ich finde es eine Farce McClaine in ein Tandem zu stecken. Ich will McClaine-Action und keine Team-Action! So blöde das vielleicht auch klingen mag!
                                      Das haben sie mMn sogar in Teil 4 besser gelöst, weil da klar ist, dass Justin Long ein Anhängsel ist, während es hier wie ein gleichgewichtetes Team wirkt.

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                                      • 5

                                        Ich gebs auf! Ich habe jetzt einen Großteil der Polanski-Filme gesehen und ich finde einfach keinen der mir wirklich gefällt. Ich gestehe ihm sein filmtechnisches Können ein. Sein Gespür für das richtige Einsetzen der Schauspieler, sein Gespür den Szenen Nachhalt zu verleihen, sein Gespür Geschichten von Anfang bis Ende ohne Filler zu erzählen. Und dennoch hat mich bisher keiner seiner so hoch gelobten Filme gekickt.
                                        In "Chinatown" sind die Schauspieler klasse. Die Kriminalgeschichte arbeitet auf mehreren Ebenen und webt ein gutdurchdachtes plottechnisches Netz. Und dennoch kann ich es nicht ganz beschreiben was mich stört. Es ist einfach langweilig wie Polanski es inszeniert! Eigentlich kann ich keine Mängel finden, dennoch haben mir Polanski Inszenierungen in KEINEM Film Freude gebracht. Das ist rein subjektiv und ich werde das hier auch nicht weiter ausführen und lasse mir gern vorwerfen, dass nicht genau zu hinterfragen, weil dem vielleicht auch ein wenig so ist.
                                        Ich bin wohl ein Kunstbanause. Dann ist dem halt so! Aber ich steh dazu!

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                                        • 8

                                          Mozart, James Joyce und Ernest Hemmingway sind wahrscheinlich nicht im typischen Interessensspektrum bei einem Gro der Fussballspieler. Gitarre, Klavier und Mundharmonika spielen können wahrscheinlich auch die wenigsten Bundesligaspieler. Das stellt Thomas Broich ein bisschen ins Abseits und macht den Aufhänger für diese sehr stylsichere Langzeitdokumentation: Kulturliebhaber und Romantiker kommt mit dem Geschäft Fussball nicht klar. Broich wurde von den Medien oft als intellektueller Fussballer dargestellt und gefiel sich in dieser Rolle. Nur leider war es genau dieses Stigma, mit der einhergehenden Selbstgefälligkeit daran, an welchem Broichs Karriere hier in Deutschland scheiterte. Aljoscha Pause hat kein Problem damit zunächst einen jungen sympathischen, dann selbstgefällig und arroganten und zum Abschluss reumütigen, dennoch zufriedenen, Fussballer zu zeigen. Die großartige Musikunterlegung zu den durchaus sehenswerten Zwischenspielen der australischen Natur, wo Broich sein Glück gefunden hat, kann dennoch nicht verbergen, dass die Laufzeit ein bisschen zu lang geraten ist. Bei etwas konsequenterer Umsetzung wäre derselbe Input auch in 90 Minuten überlieferbar gewesen und hätte diesen Film vielleicht noch ein wenig knackiger wirken lassen. Zwischen vielen Interviews die Pause über die Jahre hinweg mit Broich führte kommen auch ehemalige und jetzige Teamkollegen und Wegbegleiter/innen zu Wort und/oder es werden kurze Exkurse zu den Fussballer-Karrieren Sebastian Deislers oder Marcel Jansens gemacht. Spielszenen werden immer mal wieder eingespielt und durchaus interessante passende Zeitungsartikel. Alles schön und gut. Nur der Erzähler der diese einzelnen Abschnitte miteinander verbindet hätte uninspirierter nicht klingen können. Aber das sind nur kleine Kritikpunkte in einer durchaus gelungenen Dokumentation über ein Anti-Fussballer, der zwischen Fast-Nationalspieler, Kulturmensch und Fussballerdepression pendelte, in diesem Film durchgängig gegen die Medienlandschaft stänkert, lieber aneckte weil er sich keinen Trainern beugen wollte und zum Ausgleich zu diesem Stunk lieber las oder in den Töpferkurs ging. Michael Oenning trifft es in diesem Film mit einer Aussage auf den Punkt: Thomas gefällt sich der Rolle des tragischen scheiternden Helden.

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                                          • 9

                                            "The Prisoner of Azkaban". Das dritte Buch und der dritte Film der Harry Potter Reihe. Was bei den Büchern erst einen Teil später geschehen sollte, macht Alfonso Cuaron bereits bei der dritten filmischen Umsetzung. Er macht den Schlag zum finstereren Bild und geht weg von der Kinderfilm-Ästhetik der ersten beiden Columbus-Filme. Vom Aufbau der Geschichte nimmt sich der Film wesentlich mehr Freiheiten zum Buch als es noch bei den ersten beiden Filmen der Fall war, die wirklich sehr stringent nach dem Buch vorgingen. Hier wird an der Reihenfolge der Ereignisse etwas geschraubt, ein paar Sachen hinzuentwickelt, ein bisschen was komplett weggelassen und dennoch sind viele Dialoge eins zu eins wie im Buch. Und das alles zusammen tut dem Film ungemein gut. Das Geschichte des Buches ist klasse und hat mich dieses regelrecht verschlingen lassen. Aber zur filmischen Umsetzung passt es, wie es ist, ungemein gut.
                                            Zusätzlich kommt hinzu dass Cuaron ein gutes Händchen für Bilder, Kamerafahrten und das Überbrücken von Zeitintervallen hat.
                                            Der Film hat natürlich den Vorteil, dass gerade in dem Teil mit Remus Lupin und Sirius Black zwei der interessantesten Charaktere der ganzen Reihe eingeführt werden und die Grundgeschichte auch im Buch wirklich wirklich gut ist. So gesehen hat Cuaron alles richtig gemacht mit dieser filmischen Umsetzung und es war Schade, dass er die Regie bei "The Goblet of Fire" nicht auch noch inne hatte.

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                                            • 4 .5

                                              Nett anzuschauende Doku mit sehr vielen Interviewpartnern. Für große Bond-Fans sicherlich absolut interessant anzuschauen. Die Doku punktet, neben den Interviewpartnern, vor allem mit passenden Zusammenschnitten gewichtiger Originalszenen zu den einzelnen Interviewsequenzen.
                                              Dennoch krankt der Film an einem gewichtigen Punkt. Der Film will auf nichts hinaus. Die Bond-Girl-Schauspielerinnen werden größtenteils in chronologischer Abfolge ihres Erscheinens in den Bond-Filme über Dreharbeiten und das Leben danach befragt und dann gehts ab zur nächsten.
                                              Es handelt sich also hier einfach nur um eine filmische Enzyklopädie mit Making-of-Interviews von Bond-Girls. Nicht mehr nicht weniger. Mehrwert, oder wirklich interessante Einblicke, bleiben aus. Einmal anschauen ist als Bond-Sympathisant dennoch drin.

                                              • 5 .5

                                                Auch wenn es zunächst etwas merkwürdig wirkt: Ein kleiner Exkurs zu meinen fußballerischen Fähigkeiten vorweg, bevor es zum Film geht.
                                                Als Kind/Jugendlicher war ich ein wirklich guter Fussballer. Gute Übersicht, taktisch gut geschult (dafür immer wieder Danke an meine alten Trainer), zu meist Kapitän gewesen und immer mit gutem Einsatz vorweg gegangen. Dann kam das spätjugendliche Desinteresse. Frauen und Alkohol wurden interessanter. Fußball gab es nur noch vorm Fernseher oder als Zuschauer im Stadion. Heutzutage spiele ich wieder 1x wöchentlich mit Kommilitonen ein Stündchen. Die große Klasse ist weg. Die Luft, aufgrund von jahrelangem rumsitzen gepaart mit zu viel Zigaretten-Konsum, raus. Aber! In manchen Momenten blitzt dann doch wieder das gute taktische Verständnis auf. Die Spielverlagerung gelingt oder der Pass in die Tiefe führt zum Tor. Am Ende des Abends hatte ich wesentlich weniger gute Aktionen als es früher der Fall war. Die Knie sind trotzdem blutig. Den Einsatzwillen verliert man halt doch nicht.
                                                Ich denke es ist jetzt erkennbar worauf ich hinaus möchte. Carpenters „Thing“ war brillant, ohne Frage. Ein Meilenstein. Das neue Prequel ist wie meine heutigen Versuche im Fussballspiel. Der Wille ist da hier etwas Gutes abzuliefern. Die technischen Vorraussetzungen absolut akzeptabel. Dennoch ist die Luft raus. Alles gelingt nicht. Die Ansätze sehen gut ist, verlieren sich aber zu oft in unkonsequenter Umsetzung, nur an ganz wenigen Stellen wird es wirklich gut. Ich würde nie behaupten dass es sich hier um einen schlechten Fussballer … ähhh Film handelt. Dennoch war es früher besser!

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                                                • Guter Film, klar. Aber ich fand ihn immer überbewertet!

                                                  • Das einzig coole an der Werbung ist Dwight Howard in den 2 Sekunden am Ende des Spots als er im Bild ist.