Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

  • 7

    Für japanophile Netflix-Abonnenten ist die neue Serie rund ums Sumoringen eindeutig eine Empfehlung, allein weil es schlicht keine andere bislang gab, die sich dieser außergewöhnlichen Sporttradition angenommen hat. Wer beispielsweise im vergangenen Jahr Tokyo Vice mochte und noch weitere Aspekte des faszinierenden Fernost-Lands kennenlernen möchte, bekommt hier in bewusst provokanten Bildern einen Deep Dive in eine Subkultur mit über tausendjähriger Vergangenheit. Sanctuary ist ein Geheimtipp, aber ein mutiger und wenn man sich drauf einlässt alles andere als Zeitverschwendung. Mit der melodramatischen Dramaturgie und der eigenwilligen Musikwahl wird man nach etwas Anlaufzeit auch warm werden.

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    • 7

      [...]Bei allen, denen Bridgerton schon immer zu pompös, kitschig und verklärt war, wird auch Queen Charlotte einen schweren Stand haben, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Dennoch ist die Geschichte hier fokussierter, mutiger und für ein Prequel mit viel Mehrwert gesegnet. Ein gelungener royaler Netflix-Stoff und ein mehr als würdiger Pausenfüller bis zur neuen Staffel der Hauptserie.

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      • 3
        über Citadel

        [...]Keine Chemie zwischen den Hauptfiguren, Dialoge zum Davonlaufen, Action, die dem Anspruch nie und nimmer genügen darf –  Citadel ist gemessen am Buhei, das Produzent Amazon hier macht, eine Vollkatastrophe. Im Agenten-Action-Bereich lässt die Produktion kein Klischee aus, nimmt sich aber gleichzeitig viel zu ernst, als dass man sie als augenzwinkernde Genre-Hommage verstehen könnte. Empfehlen kann man dieses kreative Armutszeugnis wahrlich niemandem.

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        • 5

          [...]Leider gelingt es Dead Ringers nicht, die zentralen Elemente der Vorlage in die heutige Zeit zu transportieren. Auch wenn der Look und besonders die Leistung Rachel Weisz hier zu würdigen sind, scheitert die Serie an wichtigen Kernthemen, die nicht zur Bindung an das Publikum beitragen. Verkettet in einem undurchsichtigen kapitalismuskritischen Setting verpasst Dead Ringers, sich auf die Body Horror Thematik des Originals zu stützen, sondern schlägt zahllose Handlungsstränge auf, die jedoch ins Leere fühlen. Das Produkt dieser narrativen Fehlleitungen ist dabei keine totale Katastrophe, verfehlt jedoch sowohl seine potentielle Zielgruppe als auch eine Aktualisierung des Stoffs Cronenbergs.

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          • 7

            [...]Drops of God wagt sich an ein nischiges Thema und weiß in der zweiten Hälfte, seine Stärken zu entfalten. Anfängliche Schwächen, wie die blasse Charakterisierung der Hauptfiguren, werden von einem stark aufspielenden Cast an Nebendarsteller:innen aufgefangen. Mit zunehmender Laufzeit weiß Apples kulinarisches Serienexperiment auch, seine visuellen Stärken auszuspielen, auch wenn das Finale die Gemüter spalten könnte. Dennoch entwickelt die Serie wie ein guter Wein seine Qualitäten und könnte für Fans der Thematik zu einer kleinen Perle heranwachsen.

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            • 9

              [...]White House Plumbers ist weitab vom Mainstream-Geschmack, da der Humor einerseits speziell ist und andererseits ein hohes Wissen bezüglich der tatsächlichen geschichtlichen Hintergründe notwendig ist, um Anspielungen und Zusammenhänge zu erfassen. Doch erfüllt man diese Voraussetzungen, dann hat man hier womöglich sein Serien-Highlight 2023 gefunden! Der Cast hat Spaß und macht Spaß, die Ausstattung macht die satirische Zeitreise extrem authentisch und die Gag-Dichte ist innerhalb der kompakten fünf Folgen richtig hoch. Eine ganz klare Empfehlung also und ein weiterer Beweis, dass HBO nur selten am Ziel vorbeischießt.

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              • 3

                [...]Mit etwas mehr Mut, den Finger in die Wunde der sozialen Zustände zu legen, wäre diese Serie wesentlich sehenswerter geworden. Als solider Krimi mit recht austauschbaren Figuren kann man Florida Man dennoch Genre-Fans empfehlen, wenngleich auch diese hier nicht allzu viel Hochs erleben werden. Aber eben auch kaum Tiefs. Kurzum eine durchschnittliche Serie, die Potenzial liegen lässt und daher wohl kaum in wenigen Wochen noch Gesprächsstoff sein wird.

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                • 6

                  [...]Mehr Beziehungsdrama mit immer wieder sarkastischem Unterton als Politthriller – so zumindest der Eindruck nach den ersten drei Folgen. Auf die ausschweifenden fast prätentiösen Wortgefechte muss man Lust haben. Doch wenn man sich darauf einlässt, wird man durch die starken Darstellerleistungen entschädigt. Irgendwie will der Funke nach den ersten Episoden noch nicht ganz überspringen, aber die Chance ist da, dass Diplomatische Beziehungen im Verlauf noch Fahrt aufnimmt und die Geduld sich auszahlt.

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                  • 8

                    [...]Mit Sam – Ein Sachse landet Disney+ möglicherweise einen Volltreffer, denn bereits in den ersten drei Episoden überschlagen sich die Ereignisse und präsentieren eine Geschichte, die vor Aktualität nur so strotzt. Die nahegehende Geschichte Protagonisten und die gelungene Inszenierung müssen sich vor internationalen Produktionen aus Europa und den USA nicht verstecken. Die kommenden vier Folgen versprechen weiterhin Spannung und erhöhen den Optimismus, dass auch deutsche Formate, die sich fernab zeitgeschichtlicher Erzählungen bewegen, ein breites Publikum finden können.

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                    • 6

                      [...]Beschütze Sie ist im Apple-TV-Katalog ein weiterer starker Titel, der sich jedoch eher an eine Nische des gesamten Publikums richtet. Diese Zielgruppe wird mit dem Krimi-Drama das bekommen, was man erwarten darf: Emotionen, ein paar kleinere Überraschungen und starkes Charakterspiel. Verglichen mit Surface, einer Serie, die beim selben Anbieter im vergangenen Sommer gestartet ist, ist die Miniserie nach der Vorlage von Laura Dave bodenständiger und realistischer, leider aber auch etwas langatmiger. Die sieben Folgen sind insgesamt zwar überschaubar, dennoch hätte diese Geschichte wohl im Filmformat etwas mehr drive bekommen.

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                      • 7

                        [...]Eine weitere FX-Produktion ergänzt das Angebot von Disney Plus in der Tiefe. Sicherlich kein Programm für das Mainstream-Publikum und auch innerhalb des eigenen Genres kein Meilenstein. Dennoch ist es wieder einmal ein ansehnlicher und streckenweise auch mitreißender Beitrag zu einem Thema, das jede Form der Aufmerksamkeitsmehrung verdient! Kindred ist in den dramatischen Momenten immer dann am Stärksten, wenn man sich nicht auf altbewährte Erzählmuster verlässt. Das ist zwar nicht so häufig der Fall. Wenn, dann wirken die Szenen aber umso stärker – auch dank der Performance der Hauptfigur.

                        • 9
                          über Beef

                          [...]Zehn Folgen mit gut 30 Minuten, aber vollgepackt mit Beobachtungen, feingeistigen Humor-Spitzen und Absurditäten: BEEF ist ein kleiner Volltreffer und unterstreicht einmal mehr die Ausnahmestellung, die A24 inzwischen hat. Bei den Hauptdarstellern hat man den Jackpot geknackt und auch die Nebenfiguren bekommen viel Raum zum Glänzen. Die Richtung, die der Plot im Verlauf immer wieder wechselt, birgt zudem auch überraschende Wendungen und WTF-Momente. Aufgrund der Kürze ist die Miniserie ein exzellenter Binge, aber vergessen wird sie nicht gar so schnell haben. Wut ist nur ein vorübergehender Bewusstseinszustand, aber das positive Gefühl, das bleibt hängen.

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                          • 8

                            [...]Der Auftakt ist vielversprechend. Doch die Serie muss erst ihren Weg finden, so wie die Akteure allesamt auch erst auf die sich verbreitenden titelgebenden Kräfte reagieren müssen. Neun Folgen sind viel Zeit, aber nach den ersten drei Folgen befindet man sich gefühlt noch irgendwo zwischen den Stühlen. Wenn Die Gabe das volle Potenzial der Vorlage ausschöpft und die Balance zwischen den zahlreichen spannenden Einzelsträngen hinbekommt, dann kann hier ein Serienhighlight des ersten Halbjahrs drin sein. Doch auch ein Scheitern, sollte man sich in den eigenen Ambitionen verzetteln, ist noch nicht auszuschließen. Wir vertrauen den Machern und geben vorsichtig zu diesem Zeitpunkt eine klare Empfehlung in die neue Serie einzusteigen!

                            • 8
                              über Silo

                              [...] Zehn Folgen wird die erste Staffel haben, zwei liegen diesem ersten Eindruck zugrunde. Es ist dementsprechend früh für eine Wertung, aber das Bauchgefühl sagt, dass die Macher wissen, wo sie hinwollen und der Erfolg der Vorlage stimmt ebenfalls optimistisch. Die Figuren werden gut eingeführt, die Spannung ist sofort da und lässt einen nicht mehr los. So muss ein Serienauftakt sein. Lediglich Leuten mit Angst in engen Räumen sollte man eine Warnung mit auf den Weg geben. Ansonsten darf sich jeder ab dem 5. Mai guten Gewissens dieser Dystopie hingeben.

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                              • über 1923

                                [...] 1923 erweitert – so lässt es zumindest der erste Eindruck prognostizieren – das Western-Universum des Taylor Sheridan um ein weiteres, sehr interessantes historisches Kapitel. Dabei überzeugen auch hier wieder die Stars, die Atmosphäre und der realistische Eindruck der historischen Hintergründe. Man ist nicht ganz so schnell emotional nah an den Protagonisten dran, wie in 1883. Außerdem wirkt es so, als habe man hier das Tempo etwas zu gemächlich gewählt. Womöglich wollte man damit das Publikum wieder mit den fantastischen Aufnahmen hypnotisieren. Das gelingt in Ansätzen, aber mit etwas mehr Druck auf dem Gaspedal, hätte sich der Sog wohl genauso aufgebaut und würde nicht zur streckenweise Langatmigkeit tendieren.

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                                • 8

                                  [...]Die italienische Serie The Good Mothers hat nicht nur die Berlinale-Serien-Jury überzeugt, sondern mit ihrem Auftakt auch den Rezensenten. Die Figuren sind interessant, sodass man nach dem Auftakt gern mehr über sie erfahren möchte. Außerdem hinterlassen alle Darsteller:innen einen starken Ersteindruck. Darüber hinaus ist trotz der wahren Umstände hier nach ein bisschen Anlauf Spannung da, sodass man unbedingt wissen möchte, ob und wie es gelingen wird, das System von Innen zu vernichten. Fans von Stoffen, die auf Tatsachen beruhen, kommt an diesem Format 2023 nicht vorbei.

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                                  • 9

                                    [...]Bei Poker Face denken wohl die meisten aktuell an den Lady Gaga Song. Doch wenn sich noch weiter herumspricht, wie kultverdächtig die gleichnamige Serie von Knives-Out- Macher Johnson ist, dann wird bald die Peacock-Show dem Popsong den Rang ablaufen. Die Serie ist originell, fantastisch gespielt und liebevoll präsentiert – und das Beste: bereits jetzt ist eine weitere Staffel in der Mache, sodass weiter am Kultstatus gearbeitet werden kann. Eine der eindeutigsten Must-See-Empfehlungen im noch jungen Serienjahr 2023.

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                                    • 7

                                      [...]Wiedermal lassen sich nach einem vielversprechenden Pilotfilm noch wenig Rückschlüsse ziehen, ob die Serie auch das Niveau halten kann. Das, was der Auftakt jedoch andeutet, sorgt dafür, dass man auf jeden Fall wissen will, wie es weitergeht. Das ist Job eines guten Auftakts. Mission: erfüllt! Ob jedoch auch Peter Sutherland seinen Auftrag erfüllt und die Serie damit über 10 Episoden zu packen weiß, wird sich zeigen.

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                                      • 7

                                        [...]The Big Door Prize hat die Möglichkeit, ein kleines Highlight des ersten Quartals 2023 zu werden. Zu einer spannenden Prämisse gehört dabei auch ein talentierter Cast, die Zeug:innen dieses Kuriositätenkabinetts werden, allen voran Chris O’Dowd als Hauptdarsteller, dessen Blicke der Ungläubigkeit stets einen Lacher verursachen. Anhand einer kontinuierlichen Steigerung in den ersten drei Episoden bleibt es spannend zu beobachten, wie es weitergehen wird und ob sie die Qualität nochmals steigern können. Also dranbleiben lohnt sich, denn es könnte ein urkomischer und wilder Ritt durch die Kleinstadt Deerfield werden.

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                                        • 8

                                          [...]Bienenschwarm ist definitiv ein wildes Seherlebnis! Brutalität, Humor und einiges an Gesellschaftskritik sind in der Serie zu finden. Tonalität und Optik gehen mit Thematik Hand in Hand. Die stark aufspielende Hauptdarstellerin ist noch die Kirsche auf der Sahne. Dominique Fishback zeigt eine beeindruckende Leistung. Schon in Die letzten Tage des Ptolemey Grey war sie die Wucht. Hiermit dürften ihr noch manche neue Türen offen stehen.

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                                          • 6

                                            [...]Sky High: Die Serie startet vielverheißend. Dabei macht die Serie rein gar nichts neu, verlässt sich auf bewährte Heist-Film-Zutaten und Routine-Inszenierung. Vielleicht ist da für den gemeinen Zuschauer zu wenig Salz in der Suppe, aber wer sich ohnehin gern mal Spanien-Thriller ansieht, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Das Zielpublikum verzeiht dann auch die plumpen Gespräche und Klischeefiguren. Kein großer Wurf, aber allein wegen der überschaubaren Länge eine kurzweilige Serie, die auch nicht viel Aufmerksamkeit fordert und trotzdem zu unterhalten weiß.

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                                              [...]Ganz so stark und tiefgreifend wie Unorthodox ist die neue Netflix-Miniserie nicht. Soll sie vermutlich auch nicht sein. Dem Thema angemessen und dem Vermächtnis der echten Vorbilder würdig, erzählt Transatlantic in einer theaterartigen Inszenierung eine viel zu unbekannte Geschichte. Der Spaß kommt nicht zu kurz und auch wenn die Art beim ein oder anderen auf wenig Gegenliebe stoßen wird, so ist die Serie allein für ihre Experimentierfreude zu loben – und mit einem Blick hinein zu honorieren.

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                                                [...]Mit einiger nackter Haut wird dem Kiez der 1980er-Jahre mit Luden – Könige der Reeperbahn ein Denkmal errichtet. Aaron Hillmer als Kiez-Größe Klaus Barkowsky und Jeanette Hain als abgehalfterte Prostituierte Jutta zeigen eine authentische Darbietung und nehmen uns mit in eine Welt, die man so wohl noch nicht gesehen hat. Die Miniserie überzeugt in Gänze und ist somit endlich mal wieder eine deutsche Serie, die wir erhobenen Hauptes empfehlen können!

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                                                  über Django

                                                  [...]Die Sky-Serie Django erfreut mit vielen bildhaften Zitaten von Motiven klassischer Italowestern. Im Bemühen, dem Genre einen modernen Anstrich zu geben, entfernt sie sich allerdings stark von den Vorbildern. Vielleicht zu stark. So wird das Sujet etwas beliebig und Django verkommt zu einer bloßen Marke. Das hat natürlich auch Tradition angesichts der zahllosen Pseudo-Djangos schon aus italienischer Produktion der damaligen Zeit. Das Namedropping der deutschen Verleiher, die gefühlt jeden zweiten Italowestern als Django vermarkteten, noch gar nicht eingerechnet. Man darf gespannt sein, wie sich die Django-Serie noch entwickelt. Die Prognose nach Sichtung der ersten Folgen ist jedoch eher verhalten.

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                                                  • 7

                                                    [...]Alaska Daily beginnt zwar ohne großen Knall, aber schafft es ad hoc eine interessante Hauptfigur zu etablieren und Interesse an den Recherchen zu schüren. Die Voraussetzungen sind gut und auch wenn nach dem Pilot noch im Nebel gestochert werden muss, wie sich der Journalismusplot entwickelt, so wagen wir dennoch eine vorsichtige Empfehlung.