goodspeed - Kommentare

Alle Kommentare von goodspeed

  • 3 .5

    Jupiter Ascending AKA das Star Wars Prequel, das George Lucas nie machen konnte, weil selbst Studiochefs Scham verspüren AKA John Carter of Jupiter AKA der Beweis, dass man den Wachowskis keine 170 Mio Dollar zur Verfügung stellen sollte AKA ein Film über eine Disneyprinzessin, die Toiletten putzt, heiratet, sich retten lässt und am Ende Schuhe geschenkt bekommt AKA Michael Giacchinos endgültiger Abstieg in den Selbstplagiatssumpf AKA die Plünderung des gesamten Sci-Fi- und Fantasy-Genrekinos der letzten 30 Jahre AKA der Gipfel der Belanglosigkeit und Actiontristesse. Leider

    2
    • ?
      goodspeed: ANIch 05.01.2015, 23:44 Geändert 05.01.2015, 23:52

      "Fury", eine im besten und schlimmsten Sinne amerikanischer Kriegsfilm. Bildgewaltig und mitreissend in den Actionszenen, den guten alten "Kriegsbrüdereid" beschwörend, aufdringlich und belehrend zwischen den Zeilen. Aber leider nicht nur dort. Am Ende erwacht wahrlich der Ami im Tank dieses Actionvehikels und feuert nicht nur inhaltlich aus allen Rohren, sondern schießt dem Zuschauer auch sämtliche US-Kriegsfilmklischees um die Ohren. Bulletproof Helden, Götzenanbetung, Helden Verklärung, "Ich habe Angst"-Dialoge, die Reihenfolge und Art, welche Figuren wie das Zeitliche segnen. "Fury" möchte sich im Canon von "Band of Brothers" einreihen, verkommt aber dabei immer mehr zu einem "Saving Private Ryan" auf Ketten. Fesselnd und furchteinflößend zu Beginn; aufdringlich und belehrend in der Mitte; kaum mehr zu ertragen amerikanisch am Ende.

      Auf 60 Minuten gekürzt ließe sich vielleicht tatsächlich eine gute BoB Folge daraus basteln. Dann aber bitte ohne Brad "Ich mime den John Waynes als nassen Pudel" Pitt. So sehr ich dich mag, Brad. Deine Superstarvisage ist in solchen Filmen fehl am Platz.

      2
      • 8 .5
        über Mommy

        "Mommy" ist inhaltlich wie visuell einer der prägendsten Filme 2014, der mit seinem 1:1 Bildformat eine teils unerträgliche Nähe zu den Figuren erzeugt und gleichzeitig mit der Durchbrechung die Katharsis der Figuren auf den Zuschauer überträgt. Dazu ein einzigartiger Soundtrack aus alten nicht selten kitschigen Songs, die durch die Figuren emotional neu aufgeladen werden und einen Metakontext für Film und Zuschauer erzeugt. Regisseur Xavier Dolan gelang eine unverblümte Ode an die unermüdliche Mutterliebe, wie man es ihm kaum zugetraut hätte. Eine leise, kraftvolle Abbitte als Gegengewicht zu seinem zynischeren Erstlingswerk. Fast.
        Wieso Dolan, das Regiewunderkind von einst, am Ende des Films sich aber dazu verleiten lässt, seine Mutterfigur endlos über Hoffnung reden zu lassen statt den Film einfach zehn Minuten früher inmitten ihrer hoffnungsschwangeren, tragisch-ehrlichen Fantasiewelt auszublenden, das blieb mir verborgen und hinterlässt bei mir einen unerwartet negativen Eindruck. Dolan konstruiert ein bizarres Bild von einem fiktiven Kanada um der Mutter auf der Zielgeraden doch noch den Boden unter den Füßen weg zu ziehen. Was willst du mir damit sagen, Xavier? Denn ohne den Hoffnungsmonolog, ohne Toronto, ohne Steves irritierend-banalen, weil bedeutungsschwangeren Ritt in den Sonnenuntergang wäre "Mommy" soviel stärker in seiner Aussage, in seiner Wirkung, in meinem Wunsch, den Film uneingeschränkt zu lieben. Vielleicht mein Fehler, denn ich hatte während des Films echte Hoffnung für die Familie Després.

        1
        • 7 .5

          Eigentlich nur ein weiteres Biopic. So konventionell, wie man sich es nur vorstellen kann. Wäre da nicht ein Hauptdarsteller, der jegliche Konventionen überstrahlt. Und wäre da nicht eine real existierende Ikone, deren Persönlichkeit und Werk zehn Filme mit Charisma und Faszination füllen könnte. Eddie Redmayne IST Stephen Hawking. Und Stephen Hawking IST Gott. Ergo: "Theory of Everything" IST (trotz Schwächen und reichlich ‪‎"A Beautiful Mind"-Assoziationen) absolut sehenswert, ungemein gefühlvoll und auf sehr menschliche, völlig unwissenschaftliche Art und Weise inspirierend.

          1
          • 8 .5

            Neben Se7en und Fight Club womöglich Finchers intensivster Ausflug in die Psyche des ganz normalen, soziopathischen Wahnsinns. Eine betörende Zerlegung der Institution Ehe, würdig eines Bergmans und Mendes, auch Dürrenmatts Versprechen lässt sich darin erkennen. Ein moderner, überstilisierter Rosenkrieg mit einem Ende, dessen grausamer Zynismus selbst Se7en in die Schranken weist.

            3
            • 6

              [...] Aber! Der und die Zuschauer_In, die die ersten 15 Minuten tapfer durchstehen, werden mit Staunen feststellen, dass ab der Verzauberung des Schlosses der Film eine völlig andere Tonart findet. Weg von einer hyperaktiven, schamvollen, Popkulturverballhornungsrevue, die selbst Machwerke wie “Es war k’einmal im Märchenland” (“Happily N’Ever After”) in den Schatten stellt, hin zu einem einfachen, unaufgeregten Fantasyfilm für die ganze Familie mit Herz. Zugegeben, mit 2-3 Ausrutschern wie den Meerjungmännern oder einem völlig unpassenden YouTube-Verweis muss man sich weiterhin arrangieren, aber eigentlich wird der Film zusehends niedlicher. Vor allem die Nebenhandlung um Bubi (Otto Waalkes Zipfelego) und Burner (gesprochen von Christian “Robert De Niro” Brückner) lässt das vorurteilsvolle Zuschauerherz ein kleines Stück auftauen dank kleinen emotionalen Momenten, die positiv in Erinnerung bleiben. Hier kommt die Drehbuchstruktur zum Tragen, denn eine gut umgesetzte Heldenreise, selbst wenn es sieben Zipfelmützenhelden sind, funktioniert selbst in der millionsten Ausgabe.

              Was den Auftauprozess zusätzlich unterstützt, sind die wunderbar elastischen Animationen von TRIXTER ganz im Sinne der alten Animationsmeister aus dem Hause Disney. Ein wohltuender Kontrast zu den stoischen Animationen gewisser anderer, rostiger und ohriger Filme der jüngeren Vergangenheit. Ich bilde mir ein, auch hier die schützende Hand von Siepermann zu erkennen, dem die Animationen als alter Disneyhase sicherlich ein ganz besonderes Anliegen waren. Anliegen, die Animation Director Jan Stoltz souverän bis in den finalen Film retten konnte, trotz einiger Widerstände, wie er in einem kurzen Interview zugab. Ähnliches trifft auf den Look und das Rendering zu. Man hörte letztes Jahr einiges aus der Gerüchteküche. Selten Gutes. Das schwierige Zusammenspiel der sieben (!) involvierten Studios soll mit ein Grund gewesen sein, das zur Kinostartverschiebung führte. Was Stoltz auch bestätigte. Scheint, als hätte der Plan, so viele Bundesfilmfördertöpfe wie möglich anzuzapfen, sich am Ende als Boomerang herausgestellt. Mal wieder. Nichtsdestotrotz wurden die Schwierigkeiten gemeistert, denn das Shading, das Lighting und das Rendering müssen sich nicht hinter den Animationen verstecken. Es wurden keine Experimente gemacht, sondern ein softer, runder Look entwickelt, ganz im Sinne klassischer Märchen- und Fantasiewelten.

              Trotz der versöhnlichen Worte bleibt das neueste Zwergenabenteuer ein Film, der im Jahr 2014 noch Matrix parodiert und mit “Handy aus!”-Teasern beworben wird. Das erscheint so zeitgemäß wie Disneys Frauenbild und Prinzessinenfimmel. Der ganze Film ist altmodisch bis in die Spitzen. In einer filmischen Denkweise verhaftet, die seit über 20 Jahren aus der Mode ist. Was jedoch nicht zwangsläufig dem Film zur Last gelegt werden muss. Stellt man sich darauf ein, ignoriert den kompletten Anfang und sieht über 2-3 Längen hinweg, entpuppt sich “Der 7bte Zwerg” als solide Familienunterhaltung. Hauptsächlich für die ganz Kleinen und am besten nicht direkt nach einer Pixar- oder Ghibli Sichtung. Die Kluft zur internaionalen Konkurrenz ist und bleibt enorm, aber in Anbetracht seiner Produktionsgeschichte und seiner (man verzeihe mir den neuerlichen Finger in der Wunde) deutschen Herkunft, ist die animierte Zwergensippe ein milde stimmender Animationsfilm, der sein Herz am rechten Fleck hat. Ein Film, für den sich niemand zu schämen braucht, zu aller letzt Harald Siepermann. Und das ist mehr als ich noch vor 12 Monaten zu träumen wagte.

              1
              • 7 .5

                Ein Film, der Suspense mit Dumpspense für sich neu definiert. Ein Film, über die Erwartung der alles auf & erlösenden Wurst. Großes Kino mit großen Magen/Darm Gefühlen hart am Torture Porn vorbeischlitternd und einem Hugo Weaving, der seinen Agent Smith aus der Mottenkiste holt.

                • 7 .5

                  [...] Der gutmütige, aber phlegmatische Alois ist ein in sich zurückgezogener Bahnhofsangestellter in der Provinz des ehemaligen Sudetenlandes, der seinen Frieden vor der eigenen Unrast im Lesen von alten Fahrplänen sucht. Erinnerungsfetzen, ein wortkarger Fremder und die raue Sitte von Land und Leute bilden den unterschwellig brodelnden Zunder, der sich langsam vorarbeitet, bis er in einem Pulverfass aus assoziativen Bruchstücken Alois um die Ohren fliegt. Der Film fügt sich langsam aus Handlungsfragmenten zusammen, die selbst am Ende nicht fugenlos zusammen passen, sondern erst in den Köpfen der Zuschauer ein Gesamtbild ergeben. Ein Bild, verstörend, mürrisch, beschwichtigend und romantisch zugleich. Die Faszination entspringt dabei aus Alois selbst, dessen Passivität sich durch den Großteil des Films zieht. Er ist ein Opfer seiner Kindheit. Gefangen im eigenen Körper. Ihm müssen erst zwei Fremde begegnen, bevor er aufhört, ein apathisches Blatt im Wind zu sein. Als wäre es Schicksal, wandelt sich Alois, dessen Dasein vom Dunst und Nebel der eigenen Vergangenheit beeinträchtigt, in einen Mann, der beginnt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Aus Alois Nebel wird sein “Ananymes Ego” Alois Leben.

                  Heimlicher Star des Films sind zweifelsfrei die im Herzen von Europa ruhenden Landschaften des tschechoslowakisch-polnischen Grenzlandes. Ein raues, schonungsloses Niemandsland mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 1 Grad Celsius, die im Zuschauer so manche Melancholie und Sehnsüchte zu wecken vermag. Regisseur Lunák inszenierte seinen zweiten Protagonisten ganz ohne Hilfe des Computers. Er nutzte zwar für mechanische Bildelemente wie Fahrzeuge oder Züge die Vorteile von gerenderten, perspektivisch frei drehbaren Computermodellen, aber für die stimmungsvolle Umsetzung der weiten Landschaftsflächen und Wälder bediente sich der Regisseur bei klassischen, zweidimensionalen (digital) gezeichneten Bildebenen, ganz wie Walt Disney bei seinen Meisterwerken.

                  Der beachtlichste Animationstrick, den der Regisseur Walt Disney entlieh, wurde zum prägenden Grafikelement des Films. Die Rotoskopie. Der Film wurde ursprünglich mit echten Schauspielern über 40 Tage lang gedreht, jedoch danach während einer aufwändigen, zweieinhalbjährigen Nachbearbeitungszeit Bild für Bild nachgezeichnet und damit in einen Animationsfilm verwandelt. Das rotoskopische Verfahren wurde bereits in ähnlicher Weise in Ari Folmans Waltz with Bashir oder Richard Linklaters Waking Life eingesetzt. Und auch bereits 1937, um Schneewittchen lebendig werden zu lassen. Die Technik ist es, die die Bewegungen der Figuren absolut lebensecht wirken lässt. Die akribisch übernommenen Bewegungsabläufe und die teils durchscheinenden echten Hintergründe – insbesondere bei Innen- und Detailaufnahmen – sorgen dafür, dass Alois Nebel als Film das Beste aus beiden Welten – Realdreh und Animationsfilm – mitgegeben wurde. Ein expressionistisches Wandgemälde, das zum Leben erwacht.

                  Tomás Lunák musste den tschechischen Kultcomic zurechtbiegen, um den Gesetzen des Filmmediums gerecht zu werden. Er machte die Vorlage geradliniger und die sprunghafte Erzählung verständlicher – aber blieb ihr dennoch treu. So darf sich auch der filmische Alois Nebel eine introvertierte, groteske Auseinandersetzung mit einem lange geschmähten Stück Nachkriegsgeschichte nennen. Ebenso ausdrucksstark wie nachhaltig. Ein meditativ-monochromes Filmerlebnis, ein entmystifizierender Eisenbahner-Blues, der aus der Passivität der Titelfigur im Kontrast der Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen aus dem früheren Sudetenland eine provokative Dynamik erzeugt. Eine buchstäbliche Naturgewalt auf leisen, unterschwelligen Sohlen. Stille Seen sind tief. Besonders in Bílý Potok. [...]

                  1
                  • 6

                    Auf jeden Fall näher am originalen Starship Troopers von Verhoeven als der katastrophale zweite Teil. Aber spätestens wenn die Fascho-Power Rangers im Adamskostüm einen Kreuzzug gegen eine Riesenvagina mit Gotteskomplex starten, war selbst mir die Symbolik einen Hauch zu subtil.

                    3
                    • 8

                      [...] "Der Mohnblumenberg" ist in allen Bereichen reduzierter, gerade zu winzig im Vergleich zum Regiedebüt von Goro Miyazaki "Die Chroniken von Erdsee" – und doch überragt sein aktuelles Werk seinen Vorgänger wie der Fuji einen kümmerlichen Erdhügel. Von der Unsicherheit von einst ist in Goros zweiter Regiearbeit nichts mehr zu spüren. Mit fester Hand führt er seine beiden Protagonisten mit ausserordentlicher Ruhe und feinfühligen Schritten zueinander. Es erwarten einem keine epischen Schlachten, kein ewiger Kampf zwischen Gut gegen Böse, sondern die Alltagsgeschichten und Sehnsüchteleien zweier Jugendlicher, die mehr verbindet als sie zu wissen glauben. Es vergeht mehr als die Hälfte des Films bevor der Kern der Geschichte vor dem Zuschauer ausgebreitet wird und alle Verstrickungen offenbart werden. Vorher ist man bloß ein stiller, faszinierter Voyeur, der durch das Schlüsselloch der damaligen Epoche auf eine tragische erste Liebe blickt.

                      [...] Als hätte es der Vater seinem Sohn zur Aufgabe gemacht, sich die Fehler des Erstlingswerk wieder und wieder zu verinnerlichen, entstand mit Der Mohnblumenberg der direkte Gegenentwurf zum Erdseefilm. Kein maßlos übersteigertes, hohles Fantasyepos, sondern eine intime, auf wenige Figuren fokussierte Coming Of Age-Geschichte, geprägt von einem Land, das sich in einer Identitätskrise befand zwischen Weltkriegstrauma, Tradition und Wirtschaftswandel. Ein zutiefst persönliche Erzählung, die jegliche lauten, akzentuierten Töne oder äußere Beeinflussung meidet und sich ganz auf das Innenleben der beiden jugendlichen Protagonisten konzentriert. Wo Erdsee ein plumpes Spektakel war; ein Fels, der unkontrolliert und tosend ins Wasser stürzt, so gleicht Der Mohnblumenberg einem rund geschliffenen, kleinen Kieselstein, der geschickt über die Wasseroberfläche tanzt und springt. Ein Werk für ein Publikum, das auch die bodenständige, nachdenkliche Seite des Studio Ghibli wertschätzt.

                      Eigentlich wollte Goro Miyazaki nie in die Fußstapfen seines Vaters treten, sondern sich im Landschaftsbau versuchen. Über Umwege landete er schließlich doch beim Studio seines Vaters. Zwar musste er – und nicht zuletzt wir Animefans – mit Die Chroniken von Erdsee ein teures Lehrgeld bezahlen, doch spätestens nach Sichtung von Der Mohnblumenberg wissen wir, dass der Sohnemann in der Animationsbranche gut aufgehoben ist und nun auch innerhalb der Miyazaki Dynastie die Zukunft des Studio Ghibli gesichert sein dürfte. Der Mohnblumenberg ist die demutsvolle Rückbesinnung auf die klassische Erzählkunst. Die Läuterung eines gebrannten Kindes. Die Reifeprüfung eines Schülers. Der Befreiungsschlag eines im Schatten stehenden Sohnes. Nun ist Goro Miyazaki endlich bereit für die großen Abenteuer.

                      1
                      • 3 .5

                        [...] Auch wenn mit der Rothkirch Cartoon Gmbh (Lauras Stern, Der kleine Eisbär) und der Animationsfabrik Hamburg/Köln dem Projekt erfahrene Animationsstudios zur Seite standen, vermochte weder Schweiger noch seine Co-Regisseurin Maya Gräfin Rothkirch aus der simplen aber schönen Vorlage mehr zu machen als eine streng biedere, stereotype Aneinanderreihung von Animationsklischees. Universelle Themen wie Freundschaft, Anderssein oder Selbstüberwindung werden ambitionslos abgearbeitet. Die kurzen und treffenden Kinderbuchillustrationen, die mit Fantasie und der Kraft der Elternstimme im Kinderzimmer zum Leben erwachen, entpuppen sich im Film als überlange und ungetimte Szenengeschwulst. Sollte der Film in einigen, wenigen Momenten doch eine gewisse Herzlichkeit entwickeln, wird diese von der unfreiwillig komischen und fremdkörperartigen Synchronisation unmittelbar wieder zu Boden gerungen. Da half auch die drehbuchtechnische Beratung des deutschen Animationsgurus Rolf Giesen nicht mehr viel.

                        Das ganz junge Publikum mag sich an der Farbigkeit und dem Flauschfaktor satt sehen können – an plüschig simuliertem Tierfell fehlt es wahrlich nicht – jedoch wirkt dieses wie der gesamte Film beim genauen Hinsehen mehr wie eine stachlige Drahtbürste als ein weiches Hasenfell. Hastige, ausdruckslose und regelrecht hölzern wirkende Animationen erzeugen zudem das Gefühl, als wären ausgestopfte Tierpräparate per Stop-Motion animiert worden, von unterbezahlten Animatoren mit zu vielen Shots mit zu wenig Zeit. Also nichts neues im Staate Deutschland. [...]

                        Aber technische Faktoren sind schnell verziehen, wenn das Erlebnis stimmt. Wenn Kinderaugen zum Leuchten gebracht und Erwachsene nicht für dumm verkauft werden. Wenn sogar alte Geschichten in neuem Gewand wieder die Fantasie der kleinen Kinofans beflügeln. Wenn neue, noch nie gesehene Welten und Figuren zum Leben erweckt werden. Das alles und noch mehr wünscht man sich als Zuschauer und genau das enthält einem Keinohrhase & Zweiohrküken vor. Denn ob der Film beim Publikum ankommt oder nicht scheint zweitrangig zu sein, schließlich gehört er längst zu den Gewinnern des Jahres. Neben der Nominierung für den Animationsdrehbuchpreis 2013 wurde er von der eigenen Filmindustrie mit dem FBW-Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet, was neben allerlei Presse auch diverse finanzielle Vergütungen mit sich bringt. Da erscheint selbst eine Kinoauswertung bloß noch reine Formalität. Wenn das Kinolicht angeht und der Zuschauer milde amüsiert den Kinosaal verlässt, können sich die Filmemacher erneut auf die Schultern klopfen, haben sie doch das Publikum wieder erfolgreich um ein fantasievolles, witziges und leidenschaftliches Filmerlebnis betrogen und stattdessen ein lustloses und konservatives Stück Animationsfilm vorgesetzt. Typisch deutsches Animationskino, leider.

                        2
                        • 7 .5

                          Roland Emmerich hat mit White House Down einen waghalsigen Spagat zwischen John McClane und Topper Harley riskiert - und damit den herrlichsten Stirb Langsam-Abklatsch und schönsten The Rock-Klon der jüngeren Filmgeschichte abgeliefert. Sein Geheimrezept: Ironie und Nonsens! Seit Hot Shots 2 durften Liberale nicht mehr so ungeniert ihren niederen Trieben freien Lauf lassen. Ist Obamas Syrienpolitik bloß seinen Minderwertigkeitskomplexen gegenüber Jamie Foxx geschuldet? Zumindest sah kein Demokrat mit einer Panzerfaust je so cool aus wie Mister Foxx. Kurzum, Channing Tatum hat meine offizielle Erlaubnis, John McClane im Die Hard Remake zu verkörpern. Oder zumindest Topper Harleys Sohn in Hot Shots Part Trois.

                          3
                          • 8

                            Pacific Rim stellt die Neon Genesis Evangelion-Verfilmung dar, die wir nie bekommen werden. Selbst wenn, wird sich diese mit Guillermo Del Toros Kaiju-Epos messen lassen müssen. Del Toro mag sich seinen eigenen, persönlichen Anime-Kaiju-RipOff zusammengebastelt haben, aber das auf so packende Weise, dass man ihm am Ende seine Füße küssen möchte. [...]

                            Man schmeckt den Rost, spürt die Motoren, fühlt das Gewicht. Jeder Schritt, den die Piloten in ihren Cockpits machen, überträgt sich auf die Jäger und damit direkt in den Kinosaal. Del Toro entfesselt wortwörtlich die Elemente, um seinem Filmungetüm Leben einzuhauchen. Ausserhalb der gigantischen Maschinen beherrscht die Computeranimation die Szenen, aber in den Cockpits wird mit klassischen, greifbaren, animatronischen Tricks gearbeitet. Draussen herrscht die Hektik und die Action, bei den menschlichen Piloten das Drama. Diese Kraft, diese Dynamik und dieses Wechselspiel mit den Emotionen der Figuren machen den Film erst lebendig und bewahren ihn davor, zur reinen Materialschlacht zu verkommen.

                            Die Stereoskopie gehört zum Besten, was man bislang in der 3D-Konvertierung sah. Das Problem mit der Miniaturisierung haben Del Tor und seine Artists gekonnt gelöst, anstelle der befürchteten Power Rangers-Optik gibt es tonnenschwere Ungetümer, die sich in stereokopisch echt wirkenden Metropolen die Köpfe einschlagen. Einige der Shots in 3D sind schlicht fantastisch. Aber zugegeben, könnte das an der generellen, sehr beeindruckenden Szenengestaltung liegen, die von der Stereoskopie nur noch unterstrichen werden musste.

                            Abseits der Actionszenen schwankt die Qualität jedoch zusehends. Einige der Szenen und Dialoge sind für den pathetisch-militanten vorgeschädigten Magen nur bedingt verträglich. Generell ist der Film abseits der Kämpfe zwar nicht so einfältig und dumm wie es ähnlich gelagerte Blockbuster waren. Aber einem selbstreflexiven und smarten Umgang mit Drehbuchklischees, wie es heutzutage in solchen Eventfilmen wünschenswert wäre, fehlt es leider dennoch. Pacific Rim fußt auf einem ur-konventionellen Blockbusterscript, bei dem Del Toro die schlimmsten Mängel ausmerzen konnte, aber eben nicht alle.

                            Nichtsdestotrotz, ich persönlich saß lange nicht mehr so nägelkauend im Kino und hatte mit der Menschheit auf solche Weise mitgefiebert wie in Pacific Rim. Das ist was einen guten Blockbuster auszeichnet. Emotionen und Spektakel in gesunder Balance. Der Film ist nicht perfekt, aber die Fehler sind in einzelnen Szenen zu suchen, nicht in der Struktur an sich. Die Welt steht erneut kurz vor ihrem Untergang, doch endlich geht es dem Zuschauer nicht mehr am Allerwertesten vorbei. Man möchte bis zum Ende hin bei jedem Faustschlag, den die Jäger landen, vor Begeisterung aufschreien - und das allein ist Auszeichnung genug.

                            3
                            • 1

                              Was erwarten wir von einem kindgerechten Animationsfilm? Natürlich variieren die Vorstellungen je nach persönlichem Geschmack und Alter der Kinder, aber ich schätze wir können uns auf eine Grunddefinition einigen, die Pixar-Chef John Lasseter einmal wie folgt ausdrückte: ”Um einen wirklich unterhaltsamen Film zu drehen, den die Leute so schnell nicht vergessen werden, braucht man eine aussergewöhnliche, gute Geschichte voller Emotionen und Humor sowie liebenswürdige, wahrhaftige Charaktere, die in einer glaubwürdigen Welt leben. Das Publikum will Dinge sehen, die es nie zuvor gesehen hat.” [...]

                              Jets und dem verantwortlichen Studio Touch FX Animation aus Armenien fehlen jegliche narrativen und pädagogischen Kenntnisse. Mit jeder verstreichenden Minute werden die Schwächen des Films deutlicher. Die Figuren reden ohne Unterlass ohne aber wirklich etwas zu sagen – frei von Relevanz oder Motivation. Die goldene Regel des Filmemachens, das Dinge gezeigt und nicht erklärt werden sollten, wird konsequent missachtet oder ist schlicht nicht bekannt. Der Humor beschränkt sich auf peinliche Slapstickeinlagen eines noch peinlicher animierten Vogels. Hier zeigen sich insbesondere die künstlerischen Grenzen der Macher (oder der IMMENSE Zeitdruck, dem sie ausgesetzt waren), denn zwischen echter, organischer Characteranimation – die zum Beispiel eine Merida lebendig werden ließ – und dem Herumschieben von Flugzeugen mit Augen in der X, Y und Z liegen Welten. [...]

                              Der gesamte Film fühlt sich an wie ein Werk von Erstsemesterstudenten, die noch nie von der Wichtigkeit eines Drehbuchs, geschweige eines Storyboards gehört haben. Sie stürzten sich lieber gleich auf die Computeranimationsprogramme, deren Handbücher sie zwar auswendig kennen, aber in kreativer Hinsicht nicht einzusetzen wissen. Figurenentwicklung, Dramaturgie, szenische Auflösung, oder ganz simple Faktoren wie Spaß und Gefühl sind für diesen Film Fremdwörter.

                              Billige Mockbuster wie Jets werden jährlich in ganzen Schwärmen produziert. Ihr einziger Daseinszweck besteht darin, im Fahrwasser von großen Hollywoodproduktionen mitzuschwimmen und mitzuverdienen. In der Regel setzen sie auf die Arglosigkeit der Konsumenten, die im guten Glauben, den echten Film vor sich zu haben, zugreifen. Doch noch nie war ein Verleih so dreist und brachte einen solchen billig produzierten Film direkt in die Kinos – mit dem eindeutigen Ziel Familien in die Irre zu führen. Eine ganz bittere Pille, die der Splendid Filmverleih den deutschen Familien vorsetzt. Es soll aber scheinbar kein Einzelfall bleiben, das “Splendid Animation” Logo im deutschen Trailer deutet darauf hin, dass der Verleih noch größere Ambitionen in diese Richtung hegt.

                              Wenn die Leute von Pixar virtuose Pianisten sind, die mit Leidenschaft und Talent auf der Klaviatur des Films tanzen, dann sind die Macher von Jets Musikschüler in der ersten Stunde, die mit ihren Wurstfingern Tonleitern üben und sich bei jedem Anschlag vergreifen. Wäre der Film in den hintersten DVD- und Blu-Ray Regalen gelandet, wo er hingehört, hätte man Gnade vor Recht ergehen lassen können aber aus Protest, dass solche Rattenfängertaktiken nun auch im Kino angewandt werden, können wir nicht anders als die niedrigste aller Wertungen zu vergeben. Wir haben in Deutschland bereits genug mit eigenen Animationsfilmen zu kämpfen, die nicht unbedingt mit Qualität glänzen, da muss nicht noch die Ausschussware anderer in unsere Kinos importiert werden.

                              1
                              • 6

                                [...] Als ob sich die Filmemacherin dieser Problematik bewusste geworden wäre, veränderte sie für ihren jüngsten Film „The Bling Ring“ auch wenn sie thematisch nicht aus ihrer Haut konnte - zumindest ihre Herangehensweise. Sie stellte sich der Herausforderung, die von ihr gewohnte Lethargie durch Hysterie auszutauschen. Die Schnittfrequenz und das Erzähltempo sind sowohl hoch, wie auch untypisch für die Regisseurin. Anstelle ihrer langgezogenen, bedeutungsschwangeren Einstellungen, beweist sie dem Zuschauer, dass sie sich auch auf schnelle, komprimierte Erzählweisen versteht. Coppola überlässt die Deutung ihrer Filme grundsätzlich dem Zuschauer, dessen Gedanken ihr schon immer wichtiger waren als ihre eigenen Absichten. [...]

                                Nicht nur innerhalb der Filmografie von Sofia Coppola ist eine Häufung sich wiederholender Themen festzustellen, sondern im gesamten Kinojahr 2013. Er scheint, als fühle sich Hollywood zur Zeit von pervertierten Versionen des American Dreams besonders angezogen. Sowohl ein Baz Luhrmann ("Moulin Rouge") folgte mit seiner modern-dekadenten Literaturverfilmung „Der große Gatsby“ einer anderen Form des amerikanischen Traums, als auch ein Harmony Korines, dessen “Spring Breakers“ in eine Kerbe unweit der Bling Ring-Gören schlug; über eine Gruppe Mädchen auf der Suche nach Spaß und dem Kick, die sie nicht bloß jegliche Moral ablegen lässt. [...]

                                Doch Sofia Coppola erschafft durch authentisches Casting und Ausschmückungen eine Metaebene, in der die Leere des Films und die Belanglosigkeit der wahren Hintergründe aufeinandertreffen. Paris Hiltons Villa als Originalschauplatz, in der einige Schlüsselszenen des Film nachgedreht wurden und ein kleiner, aber wichtiger Cameoauftritt der milliardenschweren Hotelerbin dienen als erstes Bindeglied. Die Selbstdarstellung von Schauspielerinnen wie Kirsten Dunst und die Verpflichtung von Jungschauspielerinnen, die selbst Sprösslinge reicher Hollywoodeltern sind, versiegeln die metaphorische Ebene aus Sein und Schein. Zum Beispiel Claire Pfister, die Tochter des berühmten Kameramanns Wally Pfister (The Dark Knight, Inception), sowie Taissa Farmiga, die jüngste Schwester von Hollywoodschauspielerin Vera Farmiga. [...]

                                Ohne ihre sonst übliche Lethargie, die den Zuschauer normalerweise in die interpretierende Rolle drängt, führen seine Gedanken in diesem Fall in eine Sackgasse. Außer, die Regisseurin beabsichtigte, mit „The Bling Ring“ die enervierende Erkenntnis zu wiederholen, dass die Oberfläche der kalifornischen Oberschicht nicht tiefer reicht als die Pools in ihren Vorgärten. Eine schockierend unbeeindruckende Schlussfolgerung für einen Coppola Film, wäre da nicht ein finaler Dialog aus dem Mund von Marc, dem einzigen männlichen Protagonisten und moralischen Wegweiser des Films. Durch seine Berühmtheit als Einbrecher hätte er über 800 neue Facebook Freunde gewonnen. Ein wahr gewordener Traum für einen Jungen wie ihn, der schon immer davon träumte, beliebt und berühmt zu sein. Doch kann er seinen „Ruhm“ nicht genießen. Seine Berühmtheit hätte weniger mit seiner Person, als mit der perversen Faszination der USA für Bonnie & Clyde-Geschichten zu tun. Bemerkenswerte Worte, nur mit dem Unterschied, dass es bei diesen jugendlichen Gelegenheitsdieben nichts zu romantisieren gibt. Die Protagonisten sind wie der Film selbst von einer Leidenschaftslosigkeit geprägt, die auch ein tragisches Ableben in pathetischer Bonnie & Clyde-Filmmanier nicht hätte retten können.

                                • 7

                                  Die Monster Uni glänzt zweifelsfrei mit liebenswürdigen Charakteren, Herz, einem modernisierten Äusseren und der Pixar typischen Detailbesessenheit. Pixarkonstanten, die auch 2013 gegeben sind. Aber selbst die Herren und Damen aus Emeryville müssten einsehen, dass ihr Film in seiner finalen Form kein Fortschritt darstellt und zehn Jahre zu spät erscheint. [...]

                                  Bei aller Liebe für die Pixar Animation Studios gelingt es mir nicht, den Film ohne Zähneknirschen zu betrachten. Anders als bei früheren Filmen, funktioniert die universelle Bandbreite bei Pixars jüngstem Werk nicht vollumfänglich. Dieses “Studienanfänger aka Hogwarts mit Monstern”-Grundsetting hat für Erwachsene und Jugendliche jeweils einen eigenen Reiz, aber bei Kleinkindern stößt diese Universalität an ihre Grenzen, weswegen ich die deutsche FSK0 und das amerikanische G-Rating für fragwürdig erachte. Nicht weil der Film besonders düster oder hektisch wäre, sondern weil das sehr veramerikanisierte Collegesetting für die jüngsten Kinobesucher wenig Anreiz bietet. Die Monster sind süß, der Slapstick vorhanden, aber ein Großteil der Dialoge und der Handlungen könnten Kinder unter 6-8 Jahren überfordern. So könnte zumindest die Stille des Kinderpublikums in der Mitte des Films zu deuten sein, im Gegensatz zum Anfang und zum Ende, wo die Charaktere und nicht die Handlung im Mittelpunkt standen und die Kinder entsprechend aktiv am Geschehen teilnahmen. [...]

                                  Das Hauptproblem von Die Monster Uni ist – so paradox es klingen mag – das Studio selbst. Pixar tritt seit Beginn der dritten Phase – seit dem die ersten Filme, die nach der Übernahme von Pixar durch Disney in Produktion gingen, das Licht der Kinosäle erblickten - auf der Stelle und befindet sich in einem regelrechten Wachkoma. Sie haben ihr Filmhandwerk verinnerlich und perfektioniert. Von der Ideenfindung bis zum Rendering des letzten Frames macht man Pixar so schnell nichts vor. Doch längst wurde aus der Künstlerkommune von einst ein bürokratisierter Moloch. Tausende Angestellte, tausende Artists, Kreativität in einem Dauerkontrollzustand. Zufälle und Einflüsse werden minimiert, etablierte Abläufe multipliziert. Praktizierter Stillstand – so scheint es zumindest. Merida stellte letztes Jahr einen für Pixar-Verhältnisse ungewöhnlichen Ausbruch aus gewohnten Mustern dar. Eine weibliche Hauptfigur, fotorealistische Ansprüche und Märchenstrukturen waren im Filmkosmos kein Novum, aber für John Lasseters Animationstruppe. Zumal ihr letzter Film, der auch erzählerischen Experimentiergeist bewies, vier Jahre zurück lag (Wall-E, 2008). Es ist ausserdem enttäuschend, dass an der Monster Uni nur Mädchen und Frauen studieren, die bestenfalls dem Sittenbild der 80er entsprechen. Von starken weiblichen Figuren oder zumindest einer Protagonistin fehlt jede Spur. Im Vergleich mit Merida, einer jungen, modernen und starken Frau, wirkt Die Monster Uni wie ein konservativer Beamter im Clownkostüm. Bemüht lustig und jung zu sein, aber im Inneren die Art von Film, die Pixar bereits vor über 10 Jahren produzierte. Mit Monsters University ging das Studio zwei Schritte zurück in John Lasseters Schoß. Dieser machte das Studio zu dem was es heute ist, jedoch sind das welkende Lorbeeren, die heute noch Stolz getragen werden können, aber keine Zukunft mehr haben auf lange Sicht.

                                  1
                                  • 7 .5

                                    [...] So plakativ der Filmtitel erscheint, so gekonnt trifft er den Nagel auf den Kopf. Der Film erzählt die älteste Geschichte der Welt, den unentwegten Kampf zwischen Gut und Böse, und schöpft dabei mit großer Kelle aus sämtlichen Bereichen des Fantasy und Kinderfilmgenres. An vorderster Zitatefront findet man Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft, Ein Fall für die Borger, Arrietty (beides Adaptionen derselben Buchvorlage “Die Borger”) und Fern Gully – aber auch starke Einflüsse von Avatar sind unbestreitbar. Die Ursache dieser augenscheinlichen Ideenarmut liegt nicht bloß in der Natur des Kinos, sondern vor allem in der Vorlage von William Joyce “The Leaf Men and the Brave Good Bugs”. Anderen Filmen hätte diese Form von Patchworking den Hals gekostet, aber mit viel Feingefühl, Abenteuergeist und dem richtigen Riecher für humorvolle Kontrapunktion machte Chris Wedge aus dem Handicap einen ersten, kleinen Triumph des Animationsjahres 2013!

                                    Die Welt aus der Perspektive des Mikrokosmos zu betrachten ist weder neu noch besonders einfallsreich. Aber den Fotorealismus, den Epic anstrebt ist im kindgerechten Animationsfilm bislang einzigartig. In einer solch glaubwürdigen Umwelt wird der Zuschauer selbst zum Insekt, das von Blatt zum Blatt springt. Von der ersten Minute an entfesselt der Film eine Dynamik, der man sich nicht mehr entziehen möchte, auch wenn mit der Ankunft von Tochter M.K. die Geschichte eine Fremdassoziationslawine lostritt. Aber bevor man sich über diese Einfallslosigkeit echauffieren kann, wird man wieder in die Miniaturwelt hineingezogen und lernt zwar stereotype, aber nicht minder liebenswürdige Nebenfiguren kennen, die von der stolzen Königin bis zur kalauernden Nacktschnecke gekonnt umgesetzt wurden.

                                    Was dem Film fehlt ist eine gewisse psychologische Raffinesse. Er lässt die Chance, die Kluft zwischen Vater und Tochter auszureizen, ungenutzt. Tochter M.K. beginnt am Verstand ihres Vaters zu zweifeln, der seine Familie mit seiner Suche nach einer anderen Welt aufs Spiel setzte. Eine unglaubliche Welt, deren Existenz er auch nach all den Jahren nicht beweisen konnte. Hier hätte es dem Film ungemein gut getan, wenn er den Zuschauer länger im Ungewissen gelassen hätte. Nur für ein paar Minuten, damit wir uns in der Rolle von M.K. hätten wiederfinden können. Denn auch wenn wir wissen, worüber eine Geschichte handelt und wohin eine Reise führt, ist eine zu geradlinige Hinführung zum Offensichtlichen ebenso langweilig wie unbefriedigend. Ein Hinauszögern hätte dem Zuschauer die Möglichkeit geben, an insektengroßen Menschen zu zweifeln, um danach umso mehr an sie Glauben zu können. Ein generelles Problem des Films, denn so gut wie alle Beziehungen der Charaktere sind nur von oberflächlicher Natur, ohne einem spürbaren glaubwürdigen Kern.

                                    [...] Der Ruf des Abenteuers schallt aus der Leinwand heraus und wird durch den tricktechnischen Hyperrealismus verstärkt. Im Gegensatz zu anderen Filmen wie DreamWorks’ Antz oder Pixars Das große Krabbeln, wurden nicht alle Bildelemente einer stilisierten Kinderästhetik untergeordnet, sondern entspringen mit Ausnahme der Charaktere (und manchmal sogar diese) einem bewundernswerten Hyperrealismus. Ein Realismus, der der Geschichte im späteren Verlauf einen erfrischend düsteren Ton verleiht, der Hayao Miyazaki und Don Bluth zur Ehre gereicht. Chris Wedge unterschätzt sein junges Publikum nicht wie es die meisten, modernen Kinderfilme tun. Er will Geschichten erzählen und Geschichten brauchen Platz in alle Richtungen, auch in die Dunkelheit. Das bedeutet, dass sowohl geliebte Tiere als auch Hauptfiguren sterben können. Das fordert den kleinen und großen Zuschauer, aber beschränkt sich auf ein gesundes Maß, wie es die genannten Vorbilder bravourös taten.

                                    Im Kontrast der Forderung der jungen Zuschauer steht die gelegentliche Unterforderung des erwachsenen Publikums. Zu konventionell ist die Struktur des Films, zu oberflächlich die persönlichen Konflikte der Charaktere. Aber diese Defizite machen die liebevollen Figuren, der sympathische Humor und die ansprechende 3D-Inszenierung mehr als wett. So verbraucht die Floskel auch klingen mag, Epic wurde für 3D gemacht. Nicht weil er den Umgang mit der Stereoskopie neu erfindet, sondern weil er seinem großen Vorbild Avatar konsequent nacheifert. [...]

                                    Wer wieder einmal staunend im Kino sitzen, echte Abenteuerluft atmen und Wind in den Haaren spüren möchte – und dabei keinen Wert auf Originalität legt – dem steht mit Epic ein (fast) episches Abenteuer bevor. So lebendig, frei und abenteuerlustig hat man sich seit seinem letzten Sommerausflug nicht mehr gefühlt.

                                    1
                                    • 9
                                      über Rubber

                                      Rubber ist ein ekstatisches Erlebnis. Stimulierend, befreiend, vielleicht der schönste Mittelfinger, der je in Richtung Traumfabrik ausgestreckt wurde. Quentin Dupieux entsagt den Regeln, verformt und bricht sie. Warum? No Reason!

                                      1
                                      • 7 .5

                                        Wir erinnern uns. Zach Braff, der in der Serie Scrubs den tollpatschigen und ewig träumenden J.D. spielte, überraschte 2004 mit einem Regiedebüt, das heute als Inbegriff der modernen Independent RomCom Formel gilt. Garden State. Ein verschrobenes, kleines Kleinod über die Melancholie und Orientierungslosigkeit einer ganzen Twentysomething-Generation. Josh Radnor – alias Ted Mosby aus der Sitcom How I Met Your Mother – und sein Liberal Arts mit Braff und Garden State zu vergleichen, bietet sich aus vielerlei Gründen an.

                                        Es ist die gleiche Generation, der Liberal Arts auf den Zahn fühlt. Nach wie vor auf der Suche nach ihrer Identität, waren sie einst aufgebrochen aber nirgends angekommen, was sie wieder zum Ausgangspunkt zurückführt. Doch wo Garden State sich den daraus entstehenden Fragen widmete, nutzt Radnors Film diese Melancholie als Basis für seine Interpretation über das richtig und falsch von Beziehungen, die nicht dem Ideal entsprechen. Sowie die Frage, welche inneren Dämonen mit solch einer Beziehung zu besänftigt versucht wird.

                                        Elizabeth Olsen, die junge Schwester der berühmten Olsen Zwillinge, spielt wie bereits in Martha Marcy May Marlene als würde sie aus Jahrzehnten Schauspielerfahrung schöpfen. Sie, Richard Jenkins und Allison Janney verleihen dem Film Charakter und helfen ihm über so manchen Holperstein hinweg. Josh Radnors Leistung beschränkt sich auf die solide Regiearbeit, vor der Kamera mimt er das ihm seit HIMYM vertraute Stereotyp des alternden, aber nie erwachsen werdenden Manboys. Der ewig junge, coole, immer freundliche aber schüchterne Jedermann, von denen die Welt heute nur so wimmelt.

                                        Das Herzstück des Films bildet eine simple Szene. In dieser hadert Jesse mit dem nicht unerheblichen Altersunterschied, fühlt sich dabei von sich selbst ertappt und beginnt zu rechnen. Er 35, sie 19. Er schreibt es sich auf. Geht mehrere Szenarios durch bis er eine findet, die ihm sein Gewissen beruhigt. 87 und 71. Jetzt fühlt er sich besser. So einfach diese Szene erscheint, so wird sie im Kontext der angehängten Szenen zur Prämisse des ganzen Films.

                                        Radnor ist ein Liebhaber des Genres. Die romantische Komödie der 80er-Jahre, als sich Harry und Sally trafen hat es ihm ebenso angetan wie die modernen 500 Tage von Summer. Nur weiß er nicht, ob er nun dem Ideal oder der Realität entsprechen soll. Erst am Ende findet der Regisseur einen befriedigenden, aber wenig eleganten Weg, sich aus der Liebesmisere zu ziehen.

                                        Liberal Arts ist ein Film, der sich bemüht. Amüsant, nachdenklich, schön. Über Liebe, Literatur, das Erwachsenwerden und Ewigjungbleiben. Josh Radnor gelang zweifelsfrei kein zweites Garden State, aber ein ansehnlicher Indiewood-Vertreter – nicht zu süß, nicht zu sauer – mit einem wunderbaren Schauspielensemble und kleinen, gut beobachteten Weisheiten, die das Leben so parat hält.

                                        • 7

                                          Vor einiger Zeit gab DreamWorks Animation bekannt, 350 von den 2200 Mitarbeitern entlassen zu wollen, weil der letzte Film Rise Of The Guardians (Hüter des Lichts) hinter den Erwartungen blieb und dem Studio 83 Millionen Dollar Verlust bescherte. Was das mit The Croods (Die Croods) zu tun hat, fragt ihr euch? DreamWorks-Chef Jeffrey Katzenberg gab unmissverständlich zu verstehen, dass der Erfolg oder Misserfolg von The Croods - und dem im Herbst startenden Turbo – darüber mitentscheide, wie es mit dem Studio und seinen Mitarbeitern weitergehen werde. Das setzt den Film einem nicht unerheblichen Druck aus, der mit einem Budget von 145 Mio. Dollar ohnehin hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Also lautet die große Frage: Besteht Hoffnung oder muss das Studio den Gürtel noch enger schnallen?

                                          Sie besteht – unter Vorbehalt. Der Film gibt von Anfang an einen unmissverständlichen Ton an: The Croods will sich aus der Masse der Animationsfilme herausheben. Er entfesselt von der ersten Minute an eine ungemein brachiale, ungeschliffene aber trotzdem kindgerechte Dynamik, dem sich alle Aspekte unterordnen. Inszenierung, Musik und auch der gesamte Look des Film. Diese Mischung aus Roadmovie in klassischer Mad Max-Manier mit Höhlenmenschen und pulsierendem Drumline Score aus der Feder von Alan Silvestri (The Avengers, Van Helsing) macht eindeutig Spaß – zumindest anfangs.

                                          Denn die Hollywoodrealität holt den Film alsbald wieder ein, wenn die Charaktere ihr stereotypes Gesicht offenbaren. Die aufmüpfige Tochter, die ihr Nest verlassen möchte. Der überfürsorgliche Vater, der seine Familie beschützen will und seine Tochter (natürlich) noch immer als das kleine Mädchen von damals sieht. Der erfahrene Fremde, der… ihr versteht, was gemeint ist. Ein Stereotyp jagt das nächste, da hilft es nichts, dass die Rezeptur der Höhlenfamilie komplett von den Simpsons inspiriert wurde. Auch die Prämisse des Films ist beinahe so prähistorisch wie das Setting selbst. Irgendwie befremdlich, wenn ein Film, der Idealismus und Progression proklamiert sich so erschreckend konservativ gibt.

                                          Das kann dem Film grundsätzlich nicht zum Vorwurf gemacht werden. Ausnahmslos alle US-Animationsfilme der großen Studios funktionieren auf diese althergebrachte Weise. Aber besonders von einem Regisseur wie Chris Sanders (Lilo & Stitch, Drachenzähmen leicht gemacht) hätte man erwartet, er würde veraltete Erzählmuster und antiquierte Hollywood-Schemata zumindest ansatzweise aufbrechen, so wie es ihm zusammen mit Dean DeBlois bei seinen früheren Filmen gelang. Stattdessen wird der Zuschauer emotional dermassen unterfordert, dass auch der zuckersüße Streichelzoo leider verpufft. Die Rede ist dabei nicht von einer intelligenten Story, sondern einer authentischen, glaubwürdigen Darstellung der Charaktere.

                                          Zum Thema Streichelzoo: Insbesondere das Aussehen der Flora und Fauna der Croods-Welt ist ein großer Pluspunkt. Man kann den Machern unterstellen, etwas zu oft Avatar gesehen zu haben, was aber nichts daran ändert, dass alles sehr plastisch, flauschig und greifbar anmutet. Ob mit oder ohne 3D-Brille möchte man am liebsten die Hand danach ausstrecken. Generell merkt man dem Film sein Budget an. Fell, Wasser, Feuer, Staub, Pflanzen. Kaum etwas wurde nicht simuliert und auf Hochglanz gerendert. Dem steht jedoch die teils leblosen Hauptfiguren gegenüber, die wie wächserne Marionetten wirken, die zu lange in der Sonne standen. Es ist weniger ein Problem des Uncanny Valleys als eines Ungleichgewichts zwischen der hyperrealistischen Umgebung und den versimplifizierten Figuren.

                                          The Croods bleibt am Ende ein netter „Simpsons meets Avatar“ Ripoff im Höhlenkleid. Aber nichts, worüber der Zuschauer oder die Filmwelt im einem halben Jahr noch reden würde. Dass nun gerade ein solch konzeptionell konservativer Film über die Zukunft der DreamWorks Animation Studios mitentscheiden soll, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

                                          2
                                          • 6 .5

                                            Shoot 'Em Up mit Schweiger als die ultimative Kampfmöhre. Last Action Hero in der Hansestadt. Statt Tatort Tristesse gibts Comicfarben. Alteingesessene Tatortfans bekommen viel Angriffsfläche geboten und Schweiger Basher können wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen. Aber rein objektiv betrachtet steckt zwischen der ganzen Formelhaftigkeit der Handlung, den ganzen Schweiger Stereotypen, Krimi Klischees und peinlichen Blockbuster Attitüden (Guilty Pleasure) Potential. Dieses vollkommene Loslösung von der üblichen, seriösen, deutschen Abendunterhaltung wird einzig durch Til Schweigers Omnipräsenz unterdrückt. Mit einer anderen Besetzung könnte man fast von einer Parodie auf die antiquierte, urdeutsche Tatortkultur sprechen.

                                            2
                                            • 6

                                              Es gibt so viele Ansätze, diesen Film schön zu reden, aufs Podest zu stellen. Wahrlich. Aber so euphorisch mein Verstand bereits anfing mit Schachtelsätzen um sich zu werfen, mein Körper verschloss sich ganz und gar. Dieses streng formatierte, frigide Vakuum über Charaktere, in einem Leben danach, von symbolträchtigen Bildern umrahmt zu einem frei interpretierbaren Kontext (Scientology ja, nein, ich mag Toast?) verschmolzen. Nein, bei aller Liebe, nein. So einfach mache ich es Paul Thomas Anderson nicht. Und das schmerzt besonders. Schade um die in Mark und Bein gehenden schauspielerischen Leistungen. The Master wird auf meinem Anderson-Schrein keinen Platz finden. Nur eine Trauerkerze... klein und fahl.

                                              7
                                              • 6 .5

                                                Arnie ist zurück. Alt, wampig, aber noch ziemlich streitlustig. Dass die Story mehr Logik- als Einschusslöcher besitzt dürfte weniger ins Gewicht fallen als die Tatsache, dass der Film keinen Rhythmus finden. Stets bevor der alte Schwarzenegger-Funke zünden will, würgt sich der Film auch schon wieder ab. Diese halbgare Mischung aus Roadmovie, Western und Die Hard on the Border stolpert ständig über die eigenen Füße, obwohl Regisseur Kim Jee-woon eigentlich in seinem Element wäre, aber woran es auch immer scheiterte, aus seinem "The Good, The Bad and the Weird in the West" wurde stattdessen "The Meh, the Meh and Arnie". Dass einige der schönsten Kills der Schere zum Opfer fielen, fördert den Gesamteindruck leider auch nicht unbedingt.

                                                4
                                                • 7 .5

                                                  Lange ließ er auf sich warten, Quentin Tarantinos Spaghetti-Traum. In Anbetracht dessen, schmeckt seine Django-Pasta nun überraschend weichgekocht. An Napoli fehlt es nicht, aber an der gewissen Würze. Fast möchte man glauben, der Regisseur wäre nicht nur äusserlich weich geworden. So romantisch und für seine Verhältnisse versöhnlich wie er sich dieses Mal gibt, sah man den Cineasten noch nie.

                                                  Franco Neros Auftritt ehrt den Film, trotzdem erweist sich Django Unchained als erklärte Spaghettiwestern Hommage als bei weitem nicht so treffsicher wie sein Protagonist. Als souveräne aber schlichte Zusammenstellung lieb gewonnener Tarantino-Stilmittel hat Django dagegen mehr Glück. True Grit als Reinterpretation eines Klassikers und Abgesang an den alten American Western wusste in dieser Hinsicht weniger gekünstelt mehr zu überzeugen als Tarantinos Version des Mannes mit dem stummen "D".

                                                  Die größte Leistung gelingt Tarantino damit, Jerry Goldsmith, Ennio Morricone und Luis Bacalov unter einem Filmdach zu vereinen - auf eine Weise. wie es nur Tarantino darf ohne dafür geteert und gefedert zu werden.

                                                  2
                                                  • 8

                                                    Little Miss Sunshine für abgefuckte Romantiker oder ein ent-hipsterisiertes (500) Days of Summer mit einer schönen "Der Weg ist das Ziel, aber vergiss das Ziel dabei nicht"-Botschaft.

                                                    ------

                                                    Man liest nicht selten, Silver Linings Playbook wäre "so ganz anders als 0815-RomComs". Da bin ich anderer Meinung. Die alte Hollywoodformel kommt auch hier zum Zuge, nur wurde sie durch die anfangs eigenwilligen Charaktere und die Inszenierung besser kaschiert (und einiger Indiemarotten, die aber mehr aufgesetzt als nativ wirken). Die Charaktere sind in ihrer Färbung einzigartig, aber gleichzeitig ohne Probleme in ihre Stereotypen zerteilbar. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander erlauben einem sich sofort darin wieder zu erkennen. Im Grunde ist dies das Geheimnis jedes guten Films - manchmal auch der erfolgreichen.

                                                    Pat und Tiffany sind bloß die Spitze des Komplexberges, interessant wird es bei der Familie oder den zahlreichen Nebencharakteren. Aber gut, David O. Russell für seine Schreibe zu loben ist, als würde man John Williams für seine Melodien oder Michael Bay für sein Actionfeuerwerk rühmen. Kalter Kaffee.

                                                    Die große Kunst von Russell besteht darin, den Film nicht in den Morast einsinken zu lassen in dem die meisten Vertreter dieses "Genres" (eigentlich beider Subgenres, RomCom und Indiedrama) stecken. Russell schleift nicht alles rund und tunkt es am Ende noch in Zuckerglasur, trotzdem würde ich fast behaupten, SLP ist sein bislang konventionellste Werk. Süffisanteste. Trotz mancher Eigenheiten fühlt sich der Zuschauer am Ende überraschend gut. Es bleibt zwar die Erkenntnis, dass der Film sich kaum von 1000 anderen unterscheidet. Aber es stört nicht, weil - richtig erkannt - die Charaktere das Salz in der Suppe darstellen.

                                                    Was mir an Silver Lining Playbook ausserdem sehr zusagte war seine offene und leidenschaftliche Art sich für Toleranz und gegen Vorurteile auszusprechen. Der Film sagt dem Spießertum den Kampf an und das punktet bei mir auch in der millionsten Ausführung.