jp@movies - Kommentare

Alle Kommentare von jp@movies

  • Schöne Liste, da hab ich auch direkt was im Ohr …

    Deutsch:

    Ganz schön Feist - Komm Bitte Nich (Live)
    https://youtu.be/VcvToei0JBk

    Georg Kreisler - Meine Freiheit, deine Freiheit
    https://youtu.be/C4Zj-S-OdZs

    Josef Hader - Das ist Freiheit
    https://youtu.be/C5e6y2OBYuU

    Englisch:

    Tim Minchin - Prejudice
    https://youtu.be/KVN_0qvuhhw

    Tom Lehrer - Wernher von Braun
    https://youtu.be/TjDEsGZLbio

    FLIGHT OF THE CONCHORDS - äh, alles???
    Jenny z.B.: https://youtu.be/mlYkIJVguCU

    Cosmo Jarvis - she doesn’t mind
    https://youtu.be/5Ll9n5eredM

    SCATTERBRAIN - Don't Call Me Dude
    https://youtu.be/NbLhHtaVIO4

    Französisch:

    Nino Ferrer - Mirza
    https://youtu.be/Jn9NowV7Q_8

    Argh, ich muss aufhören, rabbit hole, na vielen Dank auch :)
    I’ll be back!
    … with more ^^

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      Passend zum Tag der Arbeit offener Brief #2 (und DM) an Frau Ludwig:

      Sehr geehrte Frau Ludwig,

      anbei drei Meldungen aus der hiesigen Filmlandschaft des letzten Monats, die es nicht in die MP-News geschafft haben:

      1) Edward Berger kritisiert Sender und Filmförderung: https://www.zeit.de/kultur/film/2023-04/edward-berger-im-westen-nichts-neues-film-ard-zdf (Übrigens kann man seine Neuverfilmung gleichzeitig für überflüssig und dramaturgisch misslungen halten, ihm aber trotzdem in der Sache recht geben.)

      2) Dazu passend, der Aufruf junger deutscher Filmemacher, der sich ebenfalls ausdrücklich an die Fördergremien und Sender wendet: https://appellkino2023.wixsite.com/jungerdeutscherfilm (Übrigens könnte sich die Redaktion dort mit den Filmemacherïnnen solidarisieren, und den Aufruf unterzeichnen, wenn ihr etwas an mutigeren deutschen Filmen liegt.)

      3) Der offene Brief / die Stellungnahme schwarzer Filmschaffender zur Filmförderung, mit Bezug auf drei diesjährige Berlinale-Filme, ist verlinkt auf: https://schwarzefilmschaffende.com/ (Übrigens könnte auch MP hier personell mit gutem Beispiel vorangehen, und zum Beispiel eine PoC in die Redaktion holen.)

      Man könnte sogar eine Art gemeinsames Muster hinter diesen Meldungen erkennen, aber das muss ich einer Filmseite ja nicht erst erklären.

      Hochachtungsvoll,

      Jens Prausnitz

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        offener Brief (und DM) an Frau Ludwig von heute:

        Sehr geehrte Frau Ludwig,

        dieser Artikel von heute ist unzureichend recheriert, und/oder missverständlich formuliert:
        https://www.moviepilot.de/news/amazon-loest-eins-der-groessten-streaming-probleme-aber-noch-nicht-fuer-alle-1141136

        Die erwähnten „Probleme“ entstehen weder im finalen Grading noch im Soundmix, sondern der langen digitalen Pipeline des Streamings. Jede Blu-ray hat eine x-fach höhere Datenrate und lässt jeden Stream dagegen schlecht aussehen. Die variable(!) Datenrate, die hingegen beim Kunden ankommt, wird vom Internet-Service-Provider, den Film bereitstellenden Servern, der Hard- und Software im Rechner oder Fernseher bestimmt, und hat aus Kundensicht natürlich immer recht. Das löst leider keine KI auf magische Weise, sondern fügt dieser Fehlerkette nur ein weiteres Glied hinzu, genau wie im Journalismus.

        Hochachtungsvoll,

        Jens Prausnitz

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        • über Forum

          lol, Adieu Gästebuch und Kommentarfunktion unter News-Artikeln.
          Der Frühjahrsputz auf MP lädt so richtig zum Austausch ein.

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          • über Forum

            Okay, jetzt ist mir klar was läuft: inaktive Konten kriegen anstelle eines Avatars die weiße Kachel des Todes, und dann sind sie nach der Ablauf einer Frist weg. So haben sie jetzt BigDi wegrationalisiert. Ja, Dmitrij ist seit Jahren tot, aber es war wunderbar ihm hier dennoch immer wieder zu begegnen, weil seine Gedanken über Filme hier archiviert waren. Jetzt sind sie weg, einfach so, ohne Ankündigung, Erklärung, oder irgendeine menschliche Regung.

            Aber sein Blog ist noch da, und damit ihr den wenigstens wiederfindet, hier ist der Link: http://sterbenmitswag.blogspot.com

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            • Das Warten hat ein Ende, hier kommen endlich(?) meine Filmbesprechungen zum Camerimage Festivaljahrgang 2022. Aber seid gewarnt, diesmal kommen sie am Stück, also teilt euch die Lektüre besser etwas ein. Was mich etwas überrascht und gleichzeitig erschreckt: So viele Filme wie dieses Jahr habe ich noch nie schon vor Festivalbeginn gesehen, oder erst gar nicht sehen wollen (TOP GUN: MAVERICK (2022)), dass ich die direkt mal im Schnelldurchlauf durchgehe:

              ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT (2022)
              Überflüssiges Remarque, dass der besten Verfilmung von 1930 in keiner Weise auch nur nahe kommt (über die aus den 70ern reden wir erst gar nicht). Die beste Sequenz, mit den Recycling der Uniformen, verbrät er gleich zu Anfang, dabei wäre das das perfekte Ende gewesen, und man hätte sich den überflüssigen Prolog sparen können. Dazu hätte man aber auf den unsinnigen 15-Minuten-vor-Kriegsende-Quatsch verzichten müssen (was dem Film ehrlich gesagt noch besser getan hätte). Aber da spricht vielleicht nur der Cutter in mir. Albrecht Schuch mag ich sehr, in der Rolle ist er mir aber zu jung besetzt: da hätte es schon einen Mario Adorf gebraucht. Bei Daniel Brühl stimmt zwar das Alter, aber er sieht einfach zu jung aus. Devid Striesow ist von der Rolle unterfordert, und … ach, was soll's. Ich könnte mit den Achseln zucken, wenn nicht die Darstellung der Franzosen so beschissen wäre. Warum zum Teufel wirkt es so, als würde man hier die überwunden geglaubten Erbfeinderzählung wieder ausbuddeln? Geht's noch?!

              BLOND (2022)
              Ratlos. Gut, es wird nicht behauptet, dass es sich hier um ein Biopic handelt, aber das habe ich erst nachlesen müssen. Dem Film hilft es nicht, der für mich einfach irgendwann in seine Episodenhaftigkeit zerbröselt. Die Sets und Drehorte fühlten sich leer und unbeseelt an, da kann die Armas noch so sehr dagegen anspielen. Julianne Nicholson als ihre Mutter ist ebenfalls fantastisch, und die Sequenz mit ihr, wenn sie durch den Waldbrand fahren wird danach optisch durch nichts mehr überboten. Schade. Adrien Brody war auch ganz gut, aber ich hab mich nur widerwillig durch den üüüberlangen Streifen gekämpft.

              ELVIS (2022)
              Hier habe ich nicht einmal das mehr versucht, sondern nach einer halben Stunde das Handtuch geschmissen. Wenn das auf einem 65 Zoll Fernsehen noch zu schnell geschnitten aussieht, hätte ich im Kino wahrscheinlich gekotzt. Der Rohschnitt wird mindestens doppelt so lang gewesen sein, und genauso fühlt sich das auch an, als wäre der Film auf Biegen und Brechen auf unter drei Stunden runtergekürzt worden. Darunter leidet die Exposition ebenso wie Tom Hanks unter seiner Maske, und erst mit dem ersten Auftritt von Elvis (grandios: Austin Butler) findet so etwas wie Schnittrhythmus statt. Aber da hatte ich schon keinen Bock mehr, weil… kennt ihr das von früher, wenn beim Lego-Bauen noch Teile übrig blieben, und man die einfach noch mit drangebaut hat? Genau so sieht der Film für mich aus. Man erkennt die Form darunter nicht mehr. Ich werde mit Luhrmann nicht mehr warm, alles was nach STRICTLY BALLROOM kam, hat mich nicht mehr erreicht.

              LANDSCAPERS (2021)
              Lief bei den TV-Serien, und hat den Preis gewonnen. Ausgerechnet, weil es ist die enttäuschendste Serie, die ich dieses Jahr überhaupt gesehen habe. Was soll denn da bitte noch anbrennen, wenn Olivia Colman und David Thewlis die Hauptrollen spielen, basierend auf realen Begebenheiten? Leider so ziemlich alles andere, vor allem die Kamera nervt mit ihren Sperenzchen, die ständig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. PACHINKO lief übrigens auch im Wettbewerb… ich sag's ja nur (weil Florian Hoffmeister mit dem Hauptpreis für TÁR ausgezeichnet wurde).

              POLAŃSKI, HOROWITZ, HOMETOWN (2021)
              Eigentlich sieht und hört man nur dabei zu, wie die beiden alten Freunde durch Krakau laufen, sich unterhalten, und Roman Polański aus seiner Kindheit, dem Ghetto und der Studienzeit erzählt. Mehr braucht es nicht, und man hört ihnen gerne zu. Nicht mehr, und nicht weniger.

              Um ein paar weitere Filme habe ich insofern einen Bogen gemacht, weil ich wusste, dass ich sie kurz nach dem Festival nachholen kann: WHITE NOISE (2022), GLASS ONION (2022), BARDO (2022) und TLOTR: THE RINGS OF POWER (2022). Auch einige der Dokumentation von Alex Gibney kann ich auf HBO Max gucken, oder auch THE BATMAN (2022) nicht. Das erleichterte meine Filmauswahl zwar einerseits immens, andererseits muss sich das Festival aber fragen lassen, welchen Zweck es dann eigentlich noch erfüllt, wenn man gefühlt das halbe Programm bereits aus anderen Quellen zu sehen bekommen kann?

              Jetzt aber zu den Filmen, die ich dort tatsächlich im Kino, und nicht auf der Couch zu Hause gesehen habe:

              TÁR (2022)
              Was für eine Wucht. Hier kann man das selbstständige Hören, Schauen und Beobachten wieder lernen. Das war einigen Zuschauern leider schon wieder zu anstrengend. Dabei filetiert er nebenher noch unsere ganze aufgesetzte Obsession mit der E-Kultur, an der sich wohl einige Leute aufhängen, und darüber glatt den Film verpassen. Cate Blanchett spielt zu affektiert? Ach was. Das ist Teil der Rolle, die sie sich hier jemand selbst vorspielt. Es gibt die raren Momente, wo man den wahren Menschen dahinter sehen kann. Vornehmlich dann, wenn sie allein ist, oder unbeobachtet glaubt. Ein Meisterwerk, in jeder Hinsicht, sogar mit äh, Akkordeon-"relief"? Verdienter Hauptpreisgewinner. Und dabei haben wir noch gar nicht über die Blicke von Nina Hoss gesprochen.

              EMPIRE OF LIGHT (2022)
              Olivia Colman for the win. Ein wunderbarer Film, der erste von Sam Mandes, der etwas in mir anrührt, ohne dass ich mich dabei vordergründig manipuliert fühle. Großartige Kamera und Licht von Roger Deakins, ein Traum von einem Film. Erst gegen Ende kommt er ein bisschen ins Schlingern, weil er gefühlt gleich aufhört, dann aber noch eine Viertelstunde dranhängt. Die tut aber gut. Ein Film, der das Kino und seine Kraft feiert, aber mehr den Ort selbst, mit den Menschen, die ihn am Laufen halten und mit Leben erfüllen.

              WOMEN TALKING (2022)
              Alles andere als ein Wohlfühlfilm. Wenn man wieder einmal Nachschub braucht, um auf selbstgerechte, privilegierte Männer und das Patriarchat wütend zu sein, dann ist man in der neuen Regiearbeit von Sarah Polley am richtigen Ort. Damit meine ich nicht die Scheune, sondern wo und wofür sie hier steht. Es dreht sich eigentlich alles nur um die Frage, ob die Frauen einer Mennoniten-Kolonie nach einer Serie von Vergewaltigungen geschlossen gehen, oder bleiben. Der Aussprache wohnt man bei, und nein, der Film spielt nicht im 18. Jahrhundert, auch wenn man das denken könnte. Dann hört man das Wort Antibiotika heraus, und möchte schreien. Vor Wut, Entsetzen und Fassungslosigkeit. Der Film raubt einem die Sprache, und das ist gut so, weil man dann den Frauen zuhört. Jessie Buckley, Rooney Mara und Claire Foy spielen fantastisch in einem großartigen Ensemble, in dem Frances McDormand nur kurz in einer Nebenrolle glänzt. Nun ja, sie hat den Film mitproduziert, die Bühne geräumt, und dem Team den Rücken frei gehalten.

              THE WHALE (2022)
              Mir hat ein Film von Darren Aronofsky gefallen! Also mir! Himmel, warum nur? Vielleicht, weil er diesmal die Vorlage nicht selbst geschrieben hat?Dem Film hat das sichtlich gut getan. Und wie! Brendan Fraser trägt ihn auf seinen Schul… seinem künstlichen Bauch? Aber auch Hong Chau als Liz ist einfach nur großartig: allein die Szene auf der Veranda, und wie brillant sie inszeniert ist, auf wahrlich engstem Raum, und wie man dort mit der Kamera arbeitet! Alles ein Kammerspiel, ja, aber visuell abwechslungsreich und unaufdringlich, wie sich das gehört. Kann Aronofsky bitte mehr Auftragsregie machen? Zuallererst bitte eine Komödie. Doch, ganz im Ernst, ehrlich.

              EO (2022)
              Jerzy Skolimowski schert sich nicht um Konventionen, und solcherlei mutig ausufernde Filme gibt es immer weniger. Er ist schlicht aus Tierliebe entstanden, und mehr muss man eigentlich nicht wissen. Es bleibt alles sehr episodenhaft, und manche davon funktionieren eindeutig besser, als andere. Die in Rot getauchten Wälder hatten etwas von TWIN PEAKS: THE RETURN Folge 8, und auch sonst gab es einige sehr einprägsame Bilder. Aber leider auch kitschige oder gar klischeebeladene Szenen, die im Wechsel keinen richtigen Erzählfluss aufkommen lassen wollten, der mich mitgerissen hätte. Da hilft mir auch Isabelle Huppert nicht weiter, die eigentlich jeden Film retten kann, wenn sie nur mal durch's Bild geht. Hier darf sie sogar Teller auf den Boden schmeißen, und es reicht nicht. Vielleicht war ich zu müde, der Ton im Saal zu laut (oh ja!) oder was weiß ich, aber der Trailer wirkt für sich weit stimmiger, als es der Film selber jemals schafft: https://youtu.be/rrBeSQbdXmw Empfehlen würde ich ihn leider nicht :(

              THE QUIET GIRL (2022)
              Dafür diesen hier, mit Haut und Haaren, von ganzem Herzen. Dieser leise, ruhige, irische Film kommt so behutsam daher, nimmt einen bei der Hand und bringt einen an einen Ort, wo man eigentlich fremd ist, dann aber nicht mehr weg möchte. Das merkt man zur eigenen Überraschung, wenn man es am wenigsten erwartet: man heult plötzlich unkontrolliert los, weil da jetzt ein Keks auf dem Tisch liegt. Ein Keks! Und da ist noch lange nicht Schluß. Wer hier schon mit den Tränen kämpft, der sollte dringend Taschentücher bereit liegen haben. Visuell ein Augenschmaus, man möchte jede Einstellung ausdrucken und sein Zimmer damit tapezieren (also außer der Einstellungen von einer Tapete, weil die - nun ja - wie eine Tapete aussehen). Hat gestern den Preis für die beste Kameraarbeit beim Europäischen Filmpreis gewonnen. Kate McCullough ist eine ganz Große, habt die auf dem Zettel, weil das ist nur der Anfang, und ich ab sofort Fangirl (weil Irland, und DERRY GIRLS - get it?). Ein so leiser, wahrhaftiger Film, wie ich sie immer lieben werde.

              SCHREIE UND FLÜSTERN (1972)
              Bergman! Nykvist! Der "original red room" des Kinos, lange vor David Lynch. Ist die Angst vor dem Tod, Leiden und Krankheit jemals besser auf die Leinwand gebannt worden? Ich bezweifle es. Selten hat sich ein Filmende befreiender angefühlt, und dafür lohnt es sich vorher durch die Hölle zu gehen. Man muss sich aber auch trauen, entsprechend Gepäck mit zu nehmen, denn wer mit leeren Händen in einen Bergman geht, der sieht (und fühlt) nur die Hälfte.

              THE WHITE BIRD MARKED WITH BLACK (1971)
              Sucht den erst gar nicht in der Datenbank. Ist ein ukrainischer Film, dem man nur folgen kann, wenn man mit der Geschichte des Landes vertraut ist. War ich nicht, aber ich kenne ähnlich gelagerte Werke aus dem polnischen Kino. Hier ist alles Metapher und Symbol, und in den Bildern kann man sich verlieren, weil man gar nicht weiß, was man sieht. Ein bisschen wie diese orthodoxe Kirchengesellschaft, die sich plötzlich auf einem verminten Acker wiederfindet, und dann ein Traktor mit einer Walze an einem laaangem Ausleger vorne eine Rettungsgasse freisprengt, indem sie drüber fährt. Ja, diese Art Film ist das, die im Rahmen des OKO-Festivals gezeigt wurde, einem Filmfestival, dem das Camerimage dieses Jahr Zuflucht geboten hat. Denn was soll ein Filmfestival sonst machen, wenn im Nachbarland Krieg herrscht? Mehr dazu dann im Heft.

              BRIGITTE BARDOT FOREVER (2021)
              Lech Majewski, der Jurypräsident hatte seinen neuen Film mit im Gepäck, in dem er ein bisschen auf den Spuren von Wojciech Has wandelt, oder wandeln möchte. Hier arbeitet jemand seine Kindheit und Jugend in Polen auf, mystisch verwoben in einem Hotel, in dem sich einfach alles und jeder tummelt. Einerseits ist das Drehbuch so fantastisch und verspielt, wie es dafür auch sein muss, aber die Bilder wirken zu steril, die Inszenierung zu behäbig, um wirklich abzuheben. Das ist schade, aber insofern toll, als dass es wenigsten einer mal wieder versucht hat. Der Trailer vermittelt einen ganz guten Eindruck, schaut selbst: https://youtu.be/87Y4QbBHPHA Wäre der ganze Film ungefähr in dem Tempo geschnitten oder von der Kamera dynamischer, dann… seufz.

              INLAND EMPIRE (2006)
              Jetzt ist es passiert. Ich hab ihn endlich gesehen, und Recht behalten. Hätte ich ihn vor 16 Jahren gesehen, das Bild meines langjährigen Lieblingsregisseurs wäre nicht intakt geblieben. Deswegen habe ich so lange einen großen Bogen um diesen hier gemacht. Ich wusste schon zu viel, also genug um gewarnt zu sein. Vor allem die frühe Digitalästhetik macht es mir heute noch schwer mit dem Film warm zu werden. Da kann man auch nix dran heile restaurieren. Aber was noch viel schlimmer ist: man sieht den Film an, wie sehr er mit diesem Festival verwoben ist. Ach, das wusstet ihr gar nicht? Nun, über die polnischen Darsteller habt ihr euch nicht gewundert, oder die Szenen in Łódź? Oder darüber, das z.B. der Festivalleiter selber mitspielen, und den Filmtitel in den Mund nehmen darf? Die haben Lynch damals dermaßen hofiert und umworben, dass der begann von der "Camerimage-Gang" zu sprechen. So weit, so gut, aber dieses in der Tat wild drauf los gefilmte Zeug auf Teufel komm raus mit anderem Material, wie der grandiosen Hasen-Sitcom zu verwursten (die damals schon auf seiner Webseite zu sehen gewesen war), tut diesem Werk einfach nicht gut. Und das sage ich von einem Film, in dem das Zirkuszelt vorkommt, in dem ich meine Hochzeit gefeiert habe (kein Witz). Lynch hat sich inzwischen wenigstens wieder gefangen, aber das Festival leider nicht, und sucht noch immer nach der Bodenhaftung, die ihnen auch das noch immer erst zu bauende Festivalzentrum nicht geben wird.

              THE FABELMANS (2022)
              Und das Beste kommt zum Schluss? Kann man so stehen lassen. Weil wenn ein Film nochmal so richtig Bock auf Kino und das Filmemachen selbst macht, dann dieser. Es wird auch keinen anderen Kinosaal auf der Welt geben, in denen der Satz "Your dad owns a 16mm Arriflex?!" tosenden Szenenapplaus bekommt - und das zu Recht. Ich wünschte nur, Kaminski und Spielberg hätten es hören können, im Saal. So verspielt hat man den Regisseur lange nicht gesehen, dabei thematisiert er hier (endlich?) die Scheidung seiner Eltern. Im Zentrum steht aber diesmal nicht die Vaterfigur (oder Suche nach ihr), sondern die Mutter, und Michelle Williams spielt sie so herzzerreißend wunderbar… und mir kann keiner erzählen, dass Steven nicht zufällig UNDINE von Petzold gesehen hat! Aber das nur nebenbei. Damit schlägt er wirklich ein neues Kapitel auf, dieser Film ist eine Zäsur, eine Befreiung, ein Neuanfang? Er fühlt sich größer an, als er ist, und das liegt an einer neuen, schwer erkämpften Leichtfüssigkeit, die man eben nur gewinnt, wenn man Ballast abwirft. Das tut Spielberg hier, aber auf eine für ihn typisch unterhaltsame Weise, als wolle er uns nicht zu viel zumuten. Die Bilder sind aber da, und diese eine Szene in der Mitte? Das eigene Erwachen und Erschrecken vor der Macht der Bilder, die so viel mehr sein können, als nur Unterhaltung? Jedes Wort wäre zu viel gewesen, aber hier ist alles in der Montage, Licht und Schatten, ein Gesicht, mehr braucht es nicht. Ich würde gerne noch mehr verraten, aber von mir werdet ihr diesen einen Spoiler nicht erfahren. Euren Horizont müsst ihr euch dann schon selbst erweitern.

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              So, das war's. Sorry, dass ich dieses Jahr einfach nicht dazu gekommen bin wie bisher live zu berichten. Warum ich die Kommentare diesmal nicht wie bisher aufgeteilt habe, könnt ihr ja in dem Blogartikel ( https://www.moviepilot.de/news/ups-1138230 ) nachlesen. Ab nächstem Jahr ziehe ich dann mit dieser Liste (und den Kommentaren) zu Letterboxd und/oder meinen eigenen Blog um.

              Danke für's Mitlesen, der Artikel zum Festival erscheint dann wie gehabt in der Januar/Februar Ausgabe 2023 der FILM & TV KAMERA.

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              • jp@movies: Film & TV Kamera 12.11.2022, 16:23 Geändert 22.11.2022, 22:45

                Herzliche Grüße aus Toruń, in knapp einer Stunde beginnt die Eröffnungszeremonie, die auch live gestreamt wird. Aber interessanter dürfte sein, dass es eine ganze Liste an Veranstaltungen gibt, die wohl live übertragen werden, also werft mal einen Blick in die Liste und tragt es euch eventuell in den Kalender ein:
                https://camerimage.pl/en/energacamerimage-2022/live-streaming/

                Walter Murch am So um 19.00 dürfte interessant sein (ihr findet mich dort im Publikum), und auch darüber hinaus gibt es sicher ein paar Perlen, die euch interessieren könnten. Und nein, die landen später leider nicht im Netz :(

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                • über Forum

                  Sagt mal, haben sich wieder ein paar Leute permanent von hier verabschiedet? Allein in der letzten Woche sind mir drei Leute aus der Freundesliste abhanden gekommen, ohne dass ich aus dem Stand wüsste, wer genau. Na ja, vielleicht lag's auch an mir :)

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                  • Zbigniew Zamachowski für Stella Artois:
                    https://www.youtube.com/watch?v=DJGErxEqBZU
                    Prost :)

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                    • Nimmst du auch Serien in die Liste mit auf? Also Filmreihen sind ja auch am Start, insofern sind die Grenzen da wahrscheinlich eh fließend... und bei diesem Beitrag sowieso: THE SHINING GIRLS - kann ich empfehlen.

                      https://www.moviepilot.de/serie/shining-girls

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                      • Ich weiß grad nicht, wo ich diese famose Seite noch verlinken soll, aber hier lasse ich diesen Link auch mal da - weil fast alles von dieser Liste jetzt kostenlos im Netz zu sehen ist, mit englischen Untertiteln und in super Qualität:
                        https://35mm.online/en
                        Stöbern lohnt sich, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen sollte mit den Empfehlungen!

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                        • Tori Amos - Smells Like Teen Spirit
                          https://youtu.be/h2YkdnrM3aw

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                            • Position 19: Scheiße, hab keine Ahnung, wie ich an den Beschreibungstext rankommen, klicke hier wie blöde auf "Klicke hier, um eine Beschreibung einzugeben", es passiert aber nix.

                              Jedenfalls wollte ich diesen Kommentar von loosh698 zu ROBIN HOOD - KÖNIG DER DIEBE von 1991 in die Liste mit aufnehmen, weil er exakt das ist, was ich hier haben wollte: https://www.moviepilot.de/movies/robin-hood-koenig-der-diebe/kritik/2555741

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                              • Oh, das ist nett: die Q&As sowie ein paar ausgewählte Seminare bleiben bis 19.12.2021 online*, für alle, umsonst und ohne Anmeldung. Fangt vielleicht mit der Closing Ceremony an, wenn ihr Villeneuve und Co. mal gesehen haben sowie hören wollt, dann hier entlang:

                                https://online.camerimage.pl/show/live-programs

                                * sowie ebenfalls die aus dem Vorjahr

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                                • Vorläufiges Fazit: Schön war's! Ich muss noch viele Eindrücke und Notizen sortieren, ist dann alles im kommenden Januar/Februar 2022 Heft nachzulesen. Vielleicht auch noch mit einem anderen Take auf Englisch woanders, aber dann lasse ich euch das wissen.

                                  Auf der Streamingseite des Festivals kann man noch ein paar Q&As gucken ohne eingeloggt zu sein, lasst euch das nicht entgehen, geht mal gucken (eventuell nur noch bis heute um Mitternacht, mit etwas Glück auch später, wenn das Team vor Ort wieder nüchtern ist). Wenn ich euch dort ein Seminar ans Herz legen darf, dann schaut bitte die "Philippe Rousselot Masterclass 'Dobranoc'" (das werde ich jetzt auch machen, weil ich da früher gehen musste, und wer weiß, vielleicht entdeckt ihr mich im Publikum, erste Reihe): https://online.camerimage.pl/show/live-programs

                                  Gewinnerliste: https://camerimage.pl/en/laureaci-energacamerimage-2021/

                                  Links zu den restlichen Kurzbesprechungen:
                                  #12 / Reporter des Satans - https://www.moviepilot.de/movies/reporter-des-satans/kritik/2537877
                                  #13 / Dok-Kurzfilmblock - (siehe unten)
                                  #14 / The Tender Bar - https://www.moviepilot.de/movies/the-tender-bar/kritik/2537880
                                  #15 / The Heiress - https://www.moviepilot.de/movies/die-erbin/kritik/2538087
                                  #16 / Rival - (siehe unten)
                                  #17 / What Drives Us - https://www.moviepilot.de/movies/what-drives-us/kritik/2538092
                                  #18 / Les Olympiades - https://www.moviepilot.de/movies/paris-13th-district/kritik/2538314
                                  #19 / In bin dein Mensch - https://www.moviepilot.de/movies/ich-bin-dein-mensch/kritik/2538322
                                  #20 / No Time To Die - https://www.moviepilot.de/movies/james-bond-007-keine-zeit-zu-sterben/kritik/2538694

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                                  • Kleiner Nachtrag: Bei WHAT DRIVES US war kaum jemand da, weil Villeneuve und Fraser mit DUNE quasi das ganze Festival in den Hauptsaal gesaugt haben, dass auch sonst überall plötzlich nur noch Wüste war. Ich guck mir das Q&A mit den beiden gleich noch online an, aber worauf ich hinaus wollte ist der Lärm, den dieser Film auch außerhalb des Saales verbreitet hat. Das war schon beeindruckend. Jedenfalls bis heute früh, denn …

                                    Was macht mehr Lärm als eine startende Rakete auf dem Weltraumbahnhof? Eine Schulklasse im Hotel am Abreisetag. Ein fröhlich quiekend-trampelnder Tsunami kleiner Stiefel, der im Flur hin und her schwappt, bis auch der letzte Gast geträumt hat von einer Kuhherde überrannt worden zu sein, die fröhlich "Helikopter, Helikopter" singt. "3b, Schuhe anziehen!" - Bitte was, das war bisher nur auf Socken? - Ja, lacht ihr nur, ich kann da jetzt nur müde drüber lächeln. Sehr müde, ja, aber auch sehr breit. Also das Lächeln, nicht ich. Im Kopf der Festivalgäste mit Hangover, die erst in den frühen Morgenstunden in ihr Bett getaumelt sind, möchte ich jetzt nicht stecken. Oh cool, jetzt suchen sie noch Leute und klopfen einfach mal an den Zimmertüren, oder rammen sie mit ihren Koffern? Nein, ich geh nicht nachgucken, ich bin mir sicher, dass die Mobiltelefone haben und ich als Meme im Netz lande, noch ehe ich die Zimmertür wieder zu kriege. Und wahrscheinlich finde ich danach noch drei Kinder, die sich irgendwie in meinem Badezimmer versteckt haben, obwohl die Tür nur für Sekunden einen Spalt breit offen stand. Da kann selbst das Corona-Virus nicht mithalten. Da draußen geht es seit drei Stunden zu wie bei Mad Max Flummi Hort :)

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                                    • Camerimage 2021 - #16 / Rival (2020, Regie Marcus Lenz)

                                      Ich mag es ja, wenn Leute was Neues ausprobieren, und z.B. vom Dokumentarfilm kommend mal einen Spielfilm drehen. Das darf gerne auch scheitern, das gehört dazu. Die Geschichte um einen Jungen, der aus der Ukraine nach Deutschland geschmuggelt wird, wo sich seine Mutter um einen Witwer kümmert, hat Potential, wenn jung und alt plötzlich einen Weg finden müssen um miteinander umzugehen. Was dabei hier heraus kommt ist aber leider keine Fortführung der Onkel/Kind Geschichten in Form einer Opa/Enkel Variante (die es sogar in THE TENDER BAR charmant am Rande miterzählt gab), sondern halt Deutsche und ihr Unvermögen mit Kindern umgehen zu können? Hier geht es noch einen Schritt weiter mit der Unfähigkeit eine Kinderrolle zu schreiben, die über an Klinken rütteln, gegen Türen schlagen und sinnloses Schreien hinaus geht. Nein, kein SYSTEMSPRENGER, bei weitem nicht, sondern ein leider schwaches Drehbuch, denn der Kinderdarsteller hätte sicher mehr gerissen, als er durfte. Stattdessen läuft sich dieser Film sprichwörtlich tot in der bescheuertsten Schlussszene, die ich seit Jahren gesehen habe, die dabei deutscher nicht sein könnte. Muss man gesehen haben um es zu glauben. Ja, ist bös gemeint, ich hab den Kopf geschüttelt und in meinen Händen vergraben. Wenn in einem deutschen Film "was mit Schreien" anstelle von Emotionen inszeniert wird, bin ich raus, und mein Beweisstück A ist von jetzt ab diese Szene. Eigentlich hat sich das Drehbuch hier nur in eine Sackgasse geschrieben, und kam da nicht mehr raus, also hat es sich dort eingerichtet? Nun, das Publikum verdünnisierte sich noch während des Abspanns aus dem Saal, um ja nicht im Q&A hängen zu bleiben (auch weil es die Moderatorin war, die "Wenn du nur drei Gewerke am Filmset wählen könntest, welche wären das?" und andere eher seltsame Fragen stellte), und äh, ja, ich gehörte zu jenen, die die Flucht ins Dunkel ergriffen. Das war mir einfach zu hart bis hölzern und zäh wie Leder. Fürchterlich deutsches Kino. Kann nur besser werden, Marcus, nimm es uns bitte nicht übel.

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                                      • Camerimage 2021 - #13 / Dok-Kurzfilmblock (Mittwoch)

                                        Schwierig. Wie soll ich über vier sehr unterschiedliche Kurzdokumentarfilme erzählen? Noch dazu wo ich beim für mich schönsten kurz eingenickt bin (ja doch, es muss kurz gewesen sein, weil ich ja Anfang und Ende gesehen hab, und der Film - wie der Name Kurzfilmblock schon dezent andeutet - an sich schon nicht gerade lang war)? Das erstaunliche und schöne daran war allerdings, dass sie alle sehr unterschiedlich waren. Es gab den überästhetisierten Film mit Zeitlupen und übertrieben schön gestalteten Bildern, der mehr eine Mischung aus Essay und Musikvideo war, dann den ausgearbeiteten Film mit Destillat aus Interviewfragmenten, Reenactment und Animation à la Svankmajer(!), klassische Beobachtung einer ungewöhnlichen Tätigkeit, wie sie auch bei der Maus laufen könnte, sowie ein mit poetischem Bildern kontrastiertes Thema. Allein für diese Bandbreite lohnt sich jedes Mal der Genuss einer solchen Wundertüte.

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                                        • Halbzeitbilanz: ich bin bereits um das doppelte gealtert. Dieses Jahr lädt dazu ein alles in Frage zu stellen. Wie könnte es auch anders sein, wenn man den ganzen Tag hinter seiner Maske herumatmet, von der sich Druckstellen an der Nase bilden? Was soll ich deswegen erwarten, Applaus? Nein. Das Krankenhauspersonal will ja auch keinen, sondern dass ich das Scheißding trage, damit sie weniger Arbeit haben, und sich wieder richtig um die Patienten kümmern können. Auch an Filmsets sterben immer wieder Menschen, und Halyna Hutchins war Teil der Familie hier, für die es einen bewegenden Abschied gab, im Kinosaal. Die Arbeitsbedingungen bei Dreharbeiten sind wegen Corona strenger, als der Umgang mit Schusswaffen. Da muss mehr passieren, und es bewegt sich was. Hier auf dem Festival mögen zwar alle geimpft und meistens maskiert sein, aber es geht dennoch leiser zu als sonst. Es ist auch deutlich leerer hier als man es gewohnt war, ja manchmal sogar genervt, es ist vielleicht noch ein Drittel vom Besucherandrang geblieben, wahrscheinlich eher noch weniger. Es sind nicht nur die Ungeimpften, die fehlen, da fehlt noch viel, viel mehr, das in den leeren Sitzreihen seine traurige, symbolische Entsprechung findet. Der Trotz ist manchen anzumerken, die so tun als wäre es eben doch normal, wie immer, aber das macht es nur noch schlimmer, weil man an ihnen die Trauer über etwas verloren gegangenes genauso ablesen kann, wie uns maskierten. Auch "business as usual" ist eine Maske. Ja, wir sind noch da, und die meisten der Filme die hier laufen sind bereits unter Pandemiebedingungen entstanden. Von welcher Welt erzählen die aber? Man merkt, das die Welt auf der Leinwand unserer immer hinterher hinkt. Unser Gedächtnis, das versucht mit unserem Leben Schritt zu halten. Der Kontakt dazu darf nicht abreißen, das ist alles, was ich sicher sagen kann. Darum müssen wir auch weiter in die Vergangenheit zurück gucken, wenn wir unsere heutigen Schritte auf eine bessere Zukunft hin ausrichten wollen. Bla bla bla. Man merkt mir immer noch den Eindruck von C'MON C'MON an. Der beste Film dieses Jahr, und sicher nicht nur für mich. Packt ihn euch auf die Merkliste, seht ihn im Kino, und macht einfach weiter und weiter und weiter, wenn das Leben auch anders kommt als gedacht, was es ja immer tut.

                                          Links zu den bisherigen Kurzbesprechungen:
                                          #1 / Tragedy of Macbeth - https://www.moviepilot.de/movies/the-tragedy-of-macbeth/kritik/2536962
                                          #2 / Parallel Mothers - https://www.moviepilot.de/movies/parallele-mutter/kritik/2536963
                                          #3 / Nahschuss - https://www.moviepilot.de/movies/nahschuss/kritik/2537477
                                          #4 / Eiffel - https://www.moviepilot.de/movies/eiffel-in-love/kritik/2537482
                                          #5 / Power of the dog - https://www.moviepilot.de/movies/the-power-of-the-dog/kritik/2537469
                                          #6 / Grosse Freiheit - https://www.moviepilot.de/movies/grosse-freiheit/kritik/2537472
                                          #7 / Bucolic (siehe zweiter Kommentar unter diesem)
                                          #8 / Titane - https://www.moviepilot.de/movies/titane/kritik/2537466
                                          #9 / The Green Knight - https://www.moviepilot.de/movies/green-knight/kritik/2537470
                                          #10 / Songs for Drella - (siehe erster Kommentar unter diesem)
                                          #11 / C'mon C'mon - https://www.moviepilot.de/movies/c-mon-c-mon/kritik/2537655

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                                          • Camerimage 2021 - #10 / Songs for Drella

                                            Ed Lachman hat jahrzehntelang nach dem Material gesucht um es nochmal in gut heraus zu bringen, aber es war nicht aufzutreiben, nur um es dann letztes Jahr im Zuge des Lockdown in einer seiner hunderten Kisten zu finden, keine 100 Fuss von seinem Bett entfernt. (Er lebt in so etwas wie einer Lagerhalle, stellt euch bitte jetzt das Ende des ersten Indiana Jones vor, und ja, auch die Bundeslade würde man bei im finden können.) Und zwar die Original 16mm Negative. Die hat er in 4K restauriert, und es sah fantastisch aus. Auch wenn ich kein großer Fan von Lou Reed oder Velvet Underground bin, diese Andy Warhol gewidmete Rock-Oper, die nur 6 mal live aufgeführt wurde und nie richtig erschienen ist (nur als schlechte Laserdisc, laut Lachman) war stellenweise sehr berührend, und lebt von einer Intimität, wie sie selten erreicht wird. Noch schöner war es nur, davor und danach Ed Lachman selbst zu lauschen.

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                                            • Camerimage 2021 - #7 / Bucolic (2021, Regie und Kamera Karol Pałka)

                                              Da sucht man sich einen Dokumentarfilm aus dem Wettbewerb aus, der schon auf einigen Festivals gelaufen ist, also eigentlich eine sicher Bank, und dann ist der ein Griff ins Klo. Ein Klo, von dem man nicht erfährt, wo es ist. Also das der Protagonistinnen, denn in dem Haus, in dem sie leben, ist es nicht. Wir kriegen darauf auch keine Antwort, obwohl der Herr Regisseur und Diplomkünstler sie vier Jahre beobachtet hat. Im Q&A wurde was von tollen Landschaften und zitierten Gemälden gefaselt und dass die beiden ja Teil der Natur seien, und dann bin ich gegangen. Das Wort, das mir die ganze Zeit durch den Kopf herumgeisterte war: Elendsporno. Ja, so stellt man sich Osteuropa vor. Auch wenn die Protagonistinnen nicht direkt vorgeführt werden, ist es trotzdem ein Eindringen in ihre Privatsphäre, die ich als sehr unangenehm empfand. Zu vieles wiederholt sich (Telefonate mit "Franek", die "Stimmen" die Mutter hört und was mit Teufeln zu tun haben, alles aus einem Off-Interviewfragment, dem einzigen im Film, was nicht erklärt wird, und ha ha, ja, sie hört also ihre eigene Stimme selber), so wenig passiert während mindestens ein Jahr vergeht, abzulesen am Jahreszeitenwechsel. Banalitäten wie Behördengänge, Ärzte, Stromrechnung spielen keine Rolle, werden ausgeblendet, so bleibt nur der Priester und der Kirchenbesuch als Draht zur Aussenwelt, und ich hab mich lang nicht so geärgert, das Filmen wie diesen so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sorry, steckt euch eure Hochkultur sonstwohin, wenn dabei Menschenwürde mit Füßen getreten wird.

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                                              • Oh scheiße, natürlich unmöglich, aber allein der Versuch macht ja schon Spaß. Also die Reihenfolge könnte man sich auch würfeln, weil ist eh jeden Tag anders:

                                                1) Tom Waits - tango till they're sore
                                                https://youtu.be/_-IVilR3H20

                                                2) The Kills - doing it to death
                                                https://youtu.be/498zUzNGQxY

                                                3) Peter Gabriel - here comes the flood
                                                https://youtu.be/AO0CrlYZlQw

                                                4) Camille - La jeune fille aux cheveux blancs
                                                https://youtu.be/taUpHOwF3fs

                                                5) The Claypool Lennon Delirium - blood and rockets: movement I, saga of Jack Parsons / Movement II, too the moon
                                                https://youtu.be/XcOHiGonWwU

                                                6) PJ Harvey - missed
                                                https://youtu.be/U7ezOM1zvo4

                                                7) A Perfect Circle - Judith
                                                https://youtu.be/xTgKRCXybSM
                                                (Musikvideo übrigens von David Fincher und absolut perfekt. Die Einstellungen und Schnitte sind so unfassbar auf den Punkt, dass ich immer noch jedesmal Gänsehaut kriege)

                                                8) Ida Mae - love is still a long road
                                                https://youtu.be/Bg4b4fo1kWI

                                                9) Prince - she loves me 4 me
                                                https://youtu.be/D2A3CAPguhI

                                                10) Audioslave - like a stone
                                                https://youtu.be/7QU1nvuxaMA

                                                11) Tori Amos - silent all these years
                                                https://youtu.be/HSYr0etDzRM

                                                12) Cosmo Jarvis - shit, you're the one
                                                https://youtu.be/lcP0jIzmCzM

                                                13) Natalia Przybysz - kochamy się źle
                                                https://youtu.be/uIM83XlAsCc

                                                14) Voodoo Jürgens - tulln
                                                https://youtu.be/KKA3Wg6MrGs

                                                Ah, fuck it - ich hab jetzt alles mindestens 2x ausgetauscht, und selbst wenn man dieses und jenes nur symbolisch für dies und das stehen lässt, dann… ach, fassen wir es bündig zusammen:

                                                15) Clown Core - computers
                                                https://youtu.be/6Gha9xrM10w

                                                Ich hoffe da ist jetzt trotzdem für jeden was dabei :)

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                                                • LIVING IN OBLIVION
                                                  https://www.moviepilot.de/movies/living-in-oblivion-total-abgedreht

                                                  Das war übrigens der Film, mit dem ich auf Peter Dinklage gestoßen bin, der hier einen herrlichen Rant zum Besten geben dwarf: https://www.youtube.com/watch?v=CVBclV5ps2U

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                                                  • jp@movies: Film & TV Kamera 07.03.2021, 13:32 Geändert 07.03.2021, 13:49

                                                    Da hab ich auch noch eine wollige Angelegenheit mit einem famosen Christopher Walken: https://www.youtube.com/watch?v=OIXHzKpgBFo

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