KingOli - Kommentare

Alle Kommentare von KingOli

  • 5 .5

    Brachen die ersten drei Indiana Jones Filme noch ironisch die damals bockernsten Action-Klischees, so lebt der fünfte Teil nun selber von einer Aneinanderreihung an Szenen, die ich in der einen oder anderen Form schon in anderen Filmen gesehen habe. Klar ist das Konzept trotz der langen Laufzeit immer noch unterhaltsam, aber so wenig überrschend wie man es von einem Fan-Service für die inzwischen wie Indiana Jones selber gealterte Zuschauerschaft erwarten kann. Und als kurz vor dem Ende eine stimmige Emeritierung für Dr. Jones winkt, muss der Film sich leider eine weitere Sequeltür aufhalten.

    • 5 .5

      Gut gemeint, mit dem Herz am richtigen Platz, steht sich der Film leider selber im Weg. Mit der umständlichen Story, die viele Umwege geht, manchmal langweilt und nicht zum Miträtseln einlädt. Mit dem immer sonnigen, viel zu sauberen London.

      • 6 .5

        Eine nette Idee, zehn Schauspieler, ein Haus als Kulisse und ein iPhone als Kamera - so einfach kann heutzutage ein Filmdreh sein. Das freundliche Ende führt für mich leider die Grundidee nicht konsequent zu Ende, aber zumindest ist die Überdrehtheit im ganzen Film sehr unterhaltsam.

        • 5

          Alter Wein in bunten Schläuchen: Die typischen Downton-Konflikte und ihre zivilisierte, aber simple Lösung werden diesmal mit einer exotischen Location Süd-Frankreich und einem etwas auf die Metaebene springenden Filmdreh in Downton kombiniert. Leider plätschert aber alles nur vor sich hin, endet in zwei Enden und nervt nebenbei mit einem aggressiven Technicolor-Look und dem für meinen Geschmack zu starken Einsatz von Fischaugen-Objektiven.

          • 7

            Im Zweifel für den Angeklagten: Man könnte Wes Anderson vorwerfen, dass es außer der aufgesetzten, aber liebevollen New-Yorker-Hommage nichts gibt, was den Episodenfilm zusammenhält. Oder das das Arsenal an eigenwilligen Kamera-Einstellungen und Sets weiter wächst und diesmal sogar längere Zeichentricksequenzen enthält, während die lange Liste an Weltstars im Cast teilweise für kürzeste Nebenrollen vergeudet wird.
            Aber dann würde man außer Acht lassen, dass die drei längeren Episoden eine wunderbar komische, von Details nur so strotzende Liebeserklärung an das französische Kino der 60er Jahre ist - und ich damit gut unterhalten wurde.

            • 5

              Das Retrochic der Murotkrimis umfasst inzwischen nicht nur die Ausstattung der Filme (Häuser, Autos, leider auch die unsägliche Mode unscharfer Kameraobjektive), sondern auch die Handlung: Konspirative Treffen im Hotel, Dokumente werden trotz Laptop in Aktentaschen übergeben, Kaffees über Trenchcoats geschüttet. Vor aufgesetztem Stil und persönlicher Murot-Vergangenheit bleibt die Mordaufklärung im Hintergrund, die Dialoge hölzern - und ich möchte bitte nicht mehr den Artikel das vor dem Wort Laptop hören!

              2
              • 6

                Teil 3 der Phantastischen Tierwesen präsentiert sich viel geradliniger und konventioneller erzählt als seine Vorgänger. Dafür werden Newt und die Tierwesen immer mehr in den Hintergrund gedrängt, was doch sehr schade ist, weil gerade die Szene im deutschen Zauberergefängnis zu den sympathischsten des Films gehört. Davon hätte ich mir mehr gewünscht, aber stattdessen wird Fan-Service geliefert (wir besuchen Hogwarts und erhalten Einblick in die private Welt der Dumbledores) und natürlich musste es ja in der Storyline um Dumbledore gegen Grindelwald weitergehen. Das bedeutet wohl auch mehr Gewohntes in den noch geplanten zwei Filmen; sprich mehr Langeweile und weniger Neues...

                1
                • 5

                  Nun hat also auch The Handmaid's Tale ihren Breaking-Bad-Moment - den Kipppunkt, an dem der Charakter sich für den Zuschauer wandelt vom Sympathieträger, mit dem man mitfühlt, hin zu einem Racheengel, dessen Handlungen man zwar ablehnt, aber dennoch fasziniert folgt.
                  Leider ist der Weg dahin nicht immer nachvollziehbar. Ich mochte zwar, wie June sich nach und nach im klassischen Try & Error zur Führungskraft entwickelt, aber die Story schlägt doch einige Volten und am Ende ist es einfach nur noch lächerlich, wie oft wichtige Entscheidungsträger aus Gilead die Grenze zu Kanada überschreiten.
                  Zudem hat die Serie es am Ende geschafft, alle Farben so weit zu entsättigen, dass sie fast bei schwarz-weiß angekommen ist und selbst die weiter häufig eingesetzten Blau- und Rottöne kaum noch zu identifizieren sind. Das ist optisch einfach nur eintönig, und durch die häufigen Gegenlichtsituationen verschwimmt das Bild zudem in grauem oder schwarzen Matsch.
                  Schade, meine Lust auf Junes Geschichte hat diese Staffel ordentlich abgewürgt.

                  2
                  • 5

                    Dunkel ist er, der neue Batman-Film, wie zuletzt bei Tim Burton. Die Fledermaus ist ein nachtaktives Tier, aber selbst in den Innenräumen (Wohnung des Opfers, Polizeirevier) wird nie ein Licht eingeschaltet, was auf die Dauer ebenso wie der Soundtrack auf die Stimmung drückt. Das spiegelt gut das Innenleben des hart an der Grenze zur Depression dargestellten Bruce Wayne wieder, den nur noch die nächtlichen Einsätze als Vergelter am Leben halten.
                    Dem altbekannten Figurenensemble (Catwoman, Pinguin, Riddler) stellt der Film einen Realismus entgegen, der zwar nicht so weit wie der Joker-Film geht, aber sich dennoch deutlich vom comichaften abwendet. Das fängt beim "Kostüm" von Catwoman an, geht weiter bei der scheinbar selbstgehämmerten Batmanmaske und den sich nah an Serienmodellen orientierenden Motorrad, Batmobil und Wingsuit. Selbst der Riddler in seinem Sado-Maso-Ducktape-Outfit wirkt sehr ungewohnt.
                    Aber das sind künstlerische Entscheidungen, über die man streiten könnte, wenn der Film sich nicht drei Stunden Zeit lassen würde, um sich in einem schlecht inszenierten und nicht nachvollziehbaren Finale zu verirren.

                    2
                    • 5 .5
                      KingOli 02.09.2022, 00:12 Geändert 02.09.2022, 00:16
                      über Belfast

                      Eine protestantische Familie steht im Belfast der 80er zwischen allen Stühlen: Bleiben mitten im zunehmend militarisierten Konflikt, um die Familie und die Kinder nicht zu entwurzeln, oder in das mit wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Aufstieg lockende England umziehen.
                      Branagh erzählt aus der autobiografischen Sicht eines etwa zehn Jahre alten Jungen. Dabei bleibt die Kamera stets auf der niedrigen Augenhöhe des Protagonisten, weshalb selten mehr als Häusern, Mauern und Himmel zu sehen ist - selbst als der Junge mal auf eine Barrikade klettert.
                      Dies wirkt auf die Dauer ganz schön einengend, was die Eltern vielleicht auch so empfunden haben, aber eben nicht der Perspektive und Wahrnehmung des Jungen entspricht. Und diese Nicht-Übereinstimmung zwischen der Perspektive der Hauptfigur und der szenischen Umsetzung hat mich den ganzen Film über genervt.
                      Denn es setzt sich fort bei der Entscheidung, den Film in schwarz-weiß zu drehen und nur bei Kino- und Theaterbesuchen oder im TV zur Farbe zu schwenken. Ich weiß, Kenneth, dass es Deine Kunst und Liebe ist. Aber der Film erzählt eben auch andere positive Episoden aus der Kindheit, die schwarz-weiß bleiben.
                      Zudem ist das schwarz-weiß wie vieles an dem Film einfach zu künstlich. Vielleicht mag in Branaghs Erinnerung so oft die Sonne geschienen haben, aber im Film bleibt davon kein Kontrast und kein HDR übrig, sondern alles ist mit Gegenlicht weichgespült. Realismus war kein Anspruch.
                      Das setzt sich fort bei der (vermutlich im Studio stehenden) Straße, in der sich ein Großteil des Films abspielt. Alles ist total clean und die Kamera darf sich nie erheben oder ausbrechen aus ihrer strengen Kinderperspektive. Im Haus der Eltern gibt es zumindest ein paar spannende Schwenks, aber auch hier atmet alles hochauflösendes Studio. Da war ich schon dankbar, dass die gewählten Filmausschnitte etwas Abwechslung in das Kamera-Einerlei bringen.
                      Allein die Hinterhof-Szenen zeigen den Dreck und die Enge der Industriestadt mal halbwegs realistisch, so dass ich sehr verwundert war, dass der Mutter so viel an ihrer Heimat liegt. Aber auch hier bleibt der Film sehr inkonsequent - diese Verbundenheit wird an keiner Stelle des Films sichtbar, weil der einzige erzählte Ausbruch der Mutter aus der als Dreh- und Angelpunkt dienenden Straße Briefe an die Steuerbehörde sind.
                      Fazit: Kenneth Branagh träumt sich zurück in seine Kindheit in Belfast, aber sowohl erzählerisch als auch vor allem künstlerisch will für mich nicht viel zusammenpassen. Zu viel bühnenhaftes Theater lässt die Magie der Leinwand vermissen, auch wenn schauspielerisch einiges zu bewundern ist.

                      1
                      • 7

                        The Sandman ist erfreulich anders als das meiste an der Schnittstelle zwischen Comic- und Fantasy-Genre, mit einer atmosphärischen Welt voller ineinandergreifender Details. Dabei funktioniert bei weitem nicht alles (die CGI-Effekte sind teilweise grottig, die Bildverzerrungen inkonsequent und nervend, auch ein paar Besetzungen sind Ausfälle), doch am Ende der Staffel steht unterm Strich ein großes Plus.
                        Ich persönlich mochte die beiden übergreifenden Handlungsbögen mehr als die von den Comics geerbte Episodenhaftigkeit. Da kann die zweite Staffel gerne weitermachen.

                        1
                        • 5
                          über Dune

                          Viel ist schon geschrieben worden über die Besetzung des Films, seinen Schnitt, seine Dialoge, seinen Soundtrack. Das wären aber alles Kriterien für eine singuläres Werk, doch Dune muss sich auch den Vergleich mit den vorherigen Verfilmungen gefallen lassen, die selber nicht frei von Kritik waren. Und da ist das Lynch-Werk in meinen Augen bis auf die Special Effects deutlich besser. Villeneuve nutzt nicht einmal die längere Laufzeit, um mehr zu erklären, sondern füllt alles mit einer riesigen Leere (und einer kleinen Wüstenmaus). Was waren die Harkonnen für Monster bei Lynch, wie edel und abgeklärt (vs impulsiv hier) waren die Atreides, was hatte der Film für Atmosphäre...

                          • 6 .5

                            Nicht immer greifen die Episoden gut ineinander, nur selten wird den Figuren die neben der vom Soundtrack gut untermalten Bewegung auch die nötige Ruhe gegönnt, sich aneinander zu reiben.

                            • 6

                              45 Minuten lang habe ich Menschen dabei zugesehen, wie sie vor der Kamera verzweifelt versuchen zu verbergen, dass sie scheinbar simple Fragen nicht beantworten können. Dabei zeigen sie selten ein positives Gesicht - ein wiederholtes Topos ist die Unterstellung, das würde man ohnehin nicht verstehen.
                              So weit, so üblich. Unsympathische Menschen vor der Kamera vorzuführen, um das System zu diskreditieren, für das sie stehen - das ist mir dann doch zu einfach. Genauso wie die gefühlt unterkomplexen Fragen, die durch das Ausblenden oder nur Touchieren von vielen Themen (Werte, Ressourcen) auffallen.
                              Nach 45 Minuten habe ich dann verstanden, welche Idee der Marktwirtschaft die Regisseurin vermitteln möchte, und nach 85 Minuten hat sie sogar einen Interviewpartner gefunden, der ihr die vorgegebene Prämisse bestätigt.
                              Überzeugt hat sie mich damit nicht. Aber der Blick in die Meetings wichtiger Institutionen unseres Geldsystems (und damit Machtzentralen) war auch abseits der Propaganda erhellend.

                              2
                              • 6 .5

                                In einer Welt, in der es noch Berufe gibt, für die man nur Männer vorsieht, müssen Frauen immer das Quentchen mehr leisten. Den Pionierleistungen der weiblichen Kosmonauten/Astronauten, die die Vereinbarkeit von Job und Familie in der Raumfahrt erkämpften, setzt Alice Winocour in Proxima ein filmisches Denkmal.

                                2
                                • 7 .5
                                  KingOli 21.03.2022, 23:32 Geändert 21.03.2022, 23:35

                                  Die Immobilie als immerwährender Horror. Sie verändert dich, macht dich zu ihrem Sklaven, weckt überwunden geglaubte Urinstinkte und ist mit ihrer konservativen, auf Erhaltung bauenden Grundidee ein Verhinderer von Fortentwicklung und Anpassung.
                                  Dass so ein Thema ausgerechnet von einem angelsächsischen Team an Regisseuren rund um Drehbuchautor Enda Walsh behandelt wird, die einen viel unkomplizierteren Umgang mit Immobilien pflegen als wir Deutschen, hat mich ehrlich gesagt überrascht.
                                  Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die drei Episoden haben alle ihren eigenen Charme, wobei Episode I mit der eindringlichen Atmosphäre punktet, während die beiden anderen Teile vor allem technisch brillieren und mit kongenialen Sprechern (Jarvis Cocker, Susan Wokoma) aufwarten.
                                  Lang lebe die Stop-Motion-Animation!

                                  2
                                  • 5 .5
                                    KingOli 15.03.2022, 22:27 Geändert 15.03.2022, 22:29
                                    über Bigbug

                                    Beim visuellen Design sowohl der Roboter als auch des Hauses (der heimliche Hauptdarsteller) blitzt Jeunets Genialität und sein Gefühl für das etwas abseitige noch durch. Doch leider kann die Story da nicht mithalten, und das fällt umso deutlicher auf (verglichen mit seinen alten Filmen), weil der Schnitt jede Szene gefühlt zur falschen Zeit beendet. Sowohl dieses falsche Timing als auch die unmotivierten Abblenden haben mich wiederholt aus dem Film gerissen und deutlich gemacht, dass es mehr als das Haus-Set nicht gibt in diesem Film.

                                    • 5 .5
                                      KingOli 24.02.2022, 21:06 Geändert 24.02.2022, 21:07

                                      Leider fällt Disentchantment in Staffel 4 nur wenig neues ein: Die Gags wiederholen sich, die Plotelemente, die Serie tritt auf der Stelle. Nur selten wurde ich das Gefühl los, das alles schon einmal gesehen zu haben. Wie Bernd das Brot schon sagte: Am Ende ist alles wie immer, nur schlimmer.

                                      • 7
                                        über Marley

                                        Bei allen konventionellen Doku-Zutaten weiß Marley durch seine Montage zu überzeugen. Nach ca einer Stunde kulminiert der Film in einer nicht nur oberflächigen Huldigung des Raggae. Doch Bob Marley ist nicht nur seine Musik, und in seinem Versuch, allen Seiten des Künstlers und seinem ganzen Leben gerecht zu werden, übernimmt sich der Film schließlich inhaltlich wie in der Länge.

                                        • 5

                                          Der Film hat sein Herz am rechten Fleck - aber von der titelgebenden Magie der Vorlage bleibt im Film nicht viel übrig. Die Tiere bleiben Randfiguren, die Story ist ein 08/15-Kinderfilm mit Klischees aus dem letzten Jahrtausend (der Direx) und die Ausstattung versprüht keine Fantasie (was mit der Schlosskulisse als Schule durchaus möglich gewesen wäre), sondern typisch deutschen Hochglanz-Kitsch, von den Wohnungen bis zu den Klamotten.

                                          1
                                          • 6

                                            Ich habe eine Weile - fast eine Stunde - benötigt, um durch all die Sperrigkeit, mit der Lucy in the sky aufwartet, bis zum intensiven Kern des Films durchzudringen. Das fängt an mit dem Setting des mittleren Westens, das auch die Optik der Figuren einschließt, geht weiter mit den nur ablenkenden Spielereien des Bildformats, den nervend schlechten Objektiven und mündet in der spröden Hauptfigur. Erst hinter all dieser ablenkenden Kulisse kam dann das hervorragend gespielte Drama um die Astronautin, die zurück auf der Erde die Bodenhaftung verliert, zum Vorschein, das in angenehmer Ambivalenz die innere Zerissenheit der Figur vor dem Zuschauer ausbreitet.

                                            1
                                            • 7

                                              Mit Before Midnight hat die Filmserie endlich eine Reife erlangt, die auch einen guten Film aus den vielen Versatzstücken macht.

                                              Before Sunrise war ganz und gar von der Idee geprägt, dass sich zwei Menschen in nur einer Nacht, in einem einzigen langen Dialog, ineinander verlieben, in dem Wissen, dass sie nur diese eine gemeinsame Nacht haben. Romantische Vorstellungen von Liebe und Leben zweier junger hübscher Menschen trafen auf eine laue, warme Stadt Wien als passende Kulisse. Nicht alles, vor allem bei den ausufernden Dialogen, passte perfekt, aber die Grundidee ging auf.

                                              Before Sunset war dazu die harte Landung auf dem Boden der Tatsachen. Gerade in der Stadt der Liebe, Paris, mussten sich die beiden wiedertreffen und eingestehen, dass nicht nur das vereinbarte Wiedersehen nicht stattgefunden hatte, sondern auch die Beziehungen der beiden samt und sonders gescheitert waren. Doch der Film findet erst spät zu diesen geplatzten Illusionen und Träumen (und einem optimistischen Ende), bis dahin versanden viele Dialogstränge (z.b. über die Erinnerungen an das erste Treffen), so dass dies für mich der schwächste Teil der Serie ist.

                                              Before midnight schließlich bricht mit einigen Ankerpunkten der bisherigen Serie. Es gibt keine Stadt mehr als Kulisse (dafür ein sommer-schwüles Griechenland mit passender Dramatik), aber deutlich mehr Personen, die die beiden in der Mitte des Lebens stehenden Liebenden einrahmen (ein junges, ein gleichaltes, und ein älteres Pärchen). Es bleibt bei den langen Kamerafahrten vor den bei Spazierenden , aber das große Finale findet dann in einem Hotelzimmer statt, wo sich beide alles an den Kopf werfen, was in ihrer Beziehung so schief läuft. Auch wenn man den beiden etwas mehr gewaltfreie Kommunikation wünscht, sind es doch sehr realistische, weniger aufgesetzt wirkende Dialoge als in den Vorgängerfilmen. So ist es eben nach Jahren in einer Beziehung, mit dem gesamten Ballast aus einem halben Leben und den noch nicht ganz abgeschriebenen Träumen; es ist Streit und harte Arbeit und nicht immer zufriedenstellend.

                                              Vielleicht wirkt der Film auch gerade deshalb am stärksten auf mich, weil ich ihn im passenden eigenen Lebensabschnitt gesehen habe.

                                              3
                                              • 5

                                                Vieles hat mir nicht gefallen an Devs: Die Erzählweise mit vielen Rückblenden statt Handlungsfortschritt, der nervenaufreibende Soundtrack, die schrecklich verzeichnenden Kameraobjektive und der typisch amerikanische Erlöser-/Jesus-Mythos.
                                                Dabei wird die eigentlich spannende Frage nach dem Determinismus und dem Glauben/der Wahl der Basis der eigenen Realität am Ende unbefriedigend mit sowohl-als-auch beantwortet.

                                                • 5 .5

                                                  Das spannendste am Film sind die Parallelen zur Corona-Pandemie: Ein US-Präsident lässt wissentlich viele Tote zu - zum Glück ist das Hightech-Gegenmittel aber global für alle in ausreichender Menge vorhanden...

                                                  2
                                                  • 6 .5
                                                    KingOli 22.10.2020, 12:10 Geändert 22.10.2020, 12:11

                                                    "Apollo 11" erstickt etwas an seinem Konzept, nur auf (die sehenswerten) Original-Aufnahmen und die Original-Funkspuren zu setzen. Damit verkommt er zu einem Nasa-Werbefilm - jegliche Schwierigkeiten auf der Mission werden ausgespart oder in die Grafiken ausgelagert. Der Film setzt auf bekanntes Wissen und will es nur mit neuen Bildern untermalen. Deshalb haben mir vor allem die Szenen gefallen, wo der Film aus dem kontrollierten Nasa-Universum ausbricht und die campenden Amerikaner rund um das Startareal zeigt, da er so die Begeisterung vermittelt, die in den 70ern mit dem Apollo-Projekt geweckt wurde.

                                                    2