MCsebi - Kommentare
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Alle Kommentare von MCsebi
[...] Mit "Ein verborgenes Leben" ist Terrence Malick erneut ein sehenswerter, aber nicht herausragender Film gelungen. Mit den für ihn typischen Stilmitteln schafft er einen bildgewaltigen Koloss von einem Drama, das dem wahren Kriegsverweigerer während des Zweiten Weltkriegs Franz Jägerstätter ein erinnerungswürdiges Denkmal setzt, wobei es sich auf seine fabelhaften Darsteller verlassen kann. Wer die gelegentlichen Esoterik-Ausflüge und die zu lang geratene Laufzeit verkraften kann und generell weiß, was einen bei Terrence Malick erwartet, der sollte sich an dieses Epos wagen, das auf typische Biopic-Konventionen pfeift und stattdessen faszinierende, philosophische Denkanstöße über Glaube, Gehorsam, Überzeugung und Willenskraft ins Zentrum rückt.
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/ein-verborgenes-leben/
[...] Ein mit der Gegenwart kämpfender Mann bekommt die Möglichkeit, an den Tag zurückzureisen, an dem er die Liebe seines Lebens traf. Mit typisch französischem Esprit versehen, ist Regisseur Nicolas Bedos mit "Die schönste Zeit unseres Lebens" eine leichtfüßige Tragikomödie über Liebe, Erinnerung, Nostalgie und Vergänglichkeit gelungen. Das Film-im-Film-Prinzip, das eine wunderbar detaillierte 70er-Jahre-Kulisse Teil der Handlung werden lässt, versetzt dem berührend gespielten Film zudem eine unvorhersehbare Meta-Ebene, bei der Inszenierung und Realität miteinander verschwimmen. Trotz der manchmal gehetzt wirkenden Erzählweise und der ein oder anderen etwas zu oberflächlich betrachteten Thematik ein wirklich kluger Film, der perfekt zwischen stiller Tragik und charmanter Komik balanciert.
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/die-schoenste-zeit-unseres-lebens/
Bekommt sonst noch jemand auf der Seite zu dem Film Werbung vom Hagebaumarkt? :D
[...] "Catch Me If You Can" ist ein unbeschwertes, charmantes Gauner-Biopic, in dem Steven Spielberg mittels körnigem Retro-Look und John Williams jazzigen Soundtrack die 60er in romantisierter Form neu aufblühen lässt. Herausgekommen ist dabei großartig besetztes und trotz seiner langen Laufzeit höchst kurzweiliges Unterhaltungskino in seiner besten Form.
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/catch-me-if-you-can/
[...] "Queen & Slim" ist ein atmosphärischer und überzeugend gespielter Mix aus Romanze, Thriller und Roadmovie, bei dem zwei Flüchtende zu unfreiwilligen Heldenfiguren für die unterdrückte schwarze Bevölkerung werden. Die Themen Rassismus und Polizeigewalt kommen dabei jedoch zu kurz, die Lauflänge ist hingegen etwas zu lang. Auch eine konsequente, jederzeit glaubwürdige Handlung und eine subtile Inszenierung sind nicht unbedingt die Stärken dieser Odyssee durch die USA. Dafür kann diese mit vereinzelten Spannungsmomenten, einer ruhigen, fast schon meditativen Bildsprache und einem sympathischen Darsteller-Duo punkten. Ein durchaus gelungenes Regie-Debüt und trotz Einschränkungen einen Blick wert!
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/queen-slim/
Eine Reality-Trash-Show, bei der man das Hirn abschalten kann?! Sachen gibt's...
[...] Das intensive Drogendrama "ZeroZeroZero" fesselt durch eine kinoreife Bildsprache, einer komplexen Erzählung und interessanten Figuren. Die Reise einer Fünf-Tonnen-Kokain-Lieferung auf ihrem Weg von Mexiko nach Italien sorgt für nichts mehr als Leid und Chaos bei allen Beteiligten, was ebenso kompromisslos wie authentisch geschildert wird. Als Fan von "Sicario", "Narcos", "Gomorrha" oder Autor Roberto Saviano sollte man sich das nicht entgehen lassen!
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/zerozerozero/
ExtraAction. Der Name ist Programm. Es scheint ja, als Gegenbewegung zum Schnittgewitter der üblichen 0815-Actionfilme, im Trend zu sein, prahlerisch lang und aufwendige Sequenzen ohne sichtbaren Schnitt dem Zuschauer unter die Nase zu reiben. Und was soll ich sagen? Ausnahmsweise mal ein Trend der gefällt! Somit ist jene Szene im Mittelteil auch der immersive Höhepunkt dieses verschwitzt-kompromisslosen Reißers, auch wenn der geübte Cineasten-Blick die Schnitte schnell entlarven dürfte. Da werden die Augen jedes eingefleischten Action-Fans zumindest ein paar Minuten lang aufleuchten. Ansonsten fehlt dieser Stunt-Show aber jegliches Alleinstellungsmerkmal. Chris Hemsworth weiß mit seiner kernigen Physis zu überzeugen, erwartbar fällt seine Skizzierung (und die aller anderen Figuren) jedoch so flach aus, dass man sich fragt, warum man es denn überhaupt versucht hat. Denn ruhige Momente hat Extraction durchaus. Als knackiger 90-Minüter hätte der Film jedenfalls besser funktioniert. David Harbour, den ich durch Stranger Things richtig gern gewonnen hab, bekommt hier einen soliden Gastauftritt spendiert, der sich aber leider ein wenig wie ein eingeschobener Fremdkörper innerhalb des Plots anfühlt. Und gerade gegen Ende geht Extraction merkbar die Luft aus, wenn, einem Ego-Shooter gleich, eine gesichtslose, wie ein Stormtrooper zielende Bösewicht-Schießbudenfigur nach der anderen niedergemäht wird und dabei kurzerhand nicht nur der Titelheld auf pathetische Weise, sondern auch die Spannung baden geht. Abseits all dieser Fehler: In seinem Genre als Vollblut-Actioner kann man den locker durchwinken. Ruppig, Schnörkellos, und eindrucksvoll gefilmt und choreografiert. Macht Lärm und Laune für zwischendurch!
1. Glaubst du an Zufälle?
-Mehr als an das Schicksal, ja. Aber manche Zufälle sind so abgefahren, dass ich kurzzeitig abergläubig werde.
2. Glaubst du, Zufälle entscheiden über unser Leben?
-Nicht nur, aber vermutlich öfter, als wir uns eingestehen wollen.
3. Was ist an dem Bösen so schlimm?
-Es ist das Gegenteil von Gut.
4. Was ist Kunst wert?
-Kunst ist sowohl alles als auch nichts wert.
5. Braucht jeder Mensch eine (Ersatz-)Religion?
-Kein Mensch brauch Religion. Aber manchmal kann es schön sein, dass es sie gibt.
6. Sollten Tiere Grundrechte haben?
-Auf jeden Fall.
7. Lieber geistig verwirrt und glücklich, oder körperlich versehrt und unglücklich?
-Geistig verwirrt bin ich eh schon, also Ersteres. :D
8. Kann Kunst dem Leben Sinn geben?
-Das vielleicht nicht, aber sie macht das Leben auf jeden Fall lebenswerter.
9. Ist es ethisch vertretbar, Fleisch zu essen?
-Dass Lebewesen andere Lebewesen essen gehört zum Kreislauf des Lebens, also ja.
10. Was bringt dich zum Staunen?
-Die menschliche Dummheit.
11. Welche war die größte Herausforderung, die du jemals meistern musstest?
-Mein Leben.
12. Denkst du, dass gesunde Ernährung den Geist stärkt?
-Ich denke das nicht nur, ich weiß das, weils wissenschaftlich belegt ist.
13. Was übertrifft deine Vorstellungskraft?
-Das Universum und die Zeit.
14. Warum denkst du, ist man immer verlegen, wenn man in Gesellschaft nackt ist, obwohl man so doch eigentlich haargenau man selbst ist?
-Weil die Menschen nicht wollen, dass man sieht, wer man wirklich ist. Und weil es einem gesellschaftlich so eingetrichtert wird.
15. Wenn ich vor einem Kino stünde und würde dich, als du an mir vorbei gehen willst, fragen, ob du mit mir in die nächste Vorstellung gehen würdest, würdest du "ja" sagen, obwohl du mich nicht kennst? Und warum würdest du "nein" sagen?
-Wenn du mir sympathisch erscheinen würdest, mir der Film zusagt, du zahlst und ich eh nix Besseres vorhätte, dann ja. :D
16. Welches war dein merkwürdigstes Sexerlebnis?
-🤫
17. Warum interessiert uns das Leben anderer mehr, als unser eigenes?
-Ich würde mich niemals für das Leben eines anderen mehr interessieren als für mein eigenes. Aber dennoch ab und zu mal auf andere zu schauen, ist absolut nicht verkehrt. Wir alle machen das irgendwie.
18. Immer wieder wird hier eine Frage mit dem Kontext "Du bist tot, was würdest du machen, wo würdest du hinkommen" gestellt. Warum fragt niemand: "Du bist am Leben, was würdest du machen und wo würdest du hingehen?"
-Weil es keinen Sinn ergibt :D
19. Du bist am Leben, was würdest du machen und wo würdest du hingehen?
-Siehe oben.
20. Es klingelt, ICH stehe vor deiner Tür und fordere dich auf, deine Koffer zu packen und mit mir mitzugehen. Ich biete dir ein anderes Leben an, um genau zu sagen, DAS Leben, dass du dir immer erträumt hast. Gehst du mit?
-Da ich dich nicht kenne, würde ich entweder denken, dass das der neue Werbespruch der Zeugen Jehovas ist. Oder dass du nicht mehr alle Latten am Zaun hast. Oder beides. Und dir die Tür vor der Nase zuknallen. :)
Kann es dazu bitte einen Film geben, der dann heißt: "High School Musical: Das Musical: Die Serie: Der Film"? Danke.
[...] "Der Solist" kann seine wichtige Botschaft über den gesellschaftlichen Bodensatz leider nicht packend vermitteln und ist letztlich ein recht unspektakuläres, auf wahren Begebenheiten basierendes Drama über eine ungewöhnliche Freundschaft. Von Robert Downey Jr. und besonders Jamie Foxx überzeugend gespielt und stellenweise von Joe Wright geschickt inszeniert, fehlen einfach die großen Momente, die Gänsehaut erzeugen oder zum Nachdenken anregen könnten. Beileibe kein schlechter Film, aber zu schnell wieder vergessen, gerade angesichts dieser schwerwiegenden Thematik.
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/der-solist/
"Nur ein fliegendes Schwein ist ein gutes Schwein."
Einfach nur ein wunderbar entspannender, herzlicher und charmanter Anime, voll mit liebenswerten Figuren und blauen, sonnigen Insel-Gewässern, bei denen man gleich Lust auf Urlaub bekommt. Der Humor sitzt so gut wie immer, sowohl Story als auch Optik sind zwar recht einfach gestrickt, aber dennoch zauberhaft anzusehen und die Zeit vergeht wortwörtlich wie im Flug. Ein prächtiges 20er-Jahre-Mittelmeer-Abenteuer, das sowohl Auge wie auch Herz gleichermaßen bedient. Vielleicht nicht Ghiblis Bester, aber sicherlich Ghiblis Schönster.
BROOKS WAS HERE
Ich habe gar keine Lust, hier jetzt einen ellenlangen Roman runterzutexten, der diesem Meisterwerk letztlich doch nicht gerecht werden würde. Das haben hier so viele vor mir schon so viel besser geschafft. Und wie sagte Red schon ganz richtig: Some things are best left unsaid. Nur so viel: IMDb lügt nicht. Das hier ist tatsächlich nicht nur die beste Buchverfilmung, sondern generell einer der besten Filme aller Zeiten. Vielleicht ist Andy Dufresne als Gutmensch etwas überzeichnet, vielleicht hat der ein oder andere Moment zu viel Pathos, vielleicht ist es merkwürdig, dass die Figuren in den 20 Jahren kaum altern. Geschenkt! Das ist Meckern auf aller höchstem Niveau. SHAWSHANK ist in jedem Aspekt großartig: Regie, Schauspiel, Drehbuch, Kamera, Musik. Alles greift ineinander. Hätte sich der Film nicht mit Pulp Fiction oder Forrest Gump messen müssen - er hätte damals ALLES abgeräumt. Auch das beruhigende Voice-Over von Morgan Freeman (bzw kongenial in der deutschen Synchro: Klaus Sonnenschein) schmiegt sich einwandfrei an die Erzählung. Es wirkt bisweilen tatsächlich so, als würde man in einem guten Buch versinken. Dazu noch diese poetische Grundstimmung, die sich elegant durch den gesamten Film zieht. Nicht nur ein Film über Hoffnung, Wille, Freiheit und Menschlichkeit. Nein, das vermutlich traurigste Happy End aller Zeiten macht deutlich, dass es hier vor allem um eines geht: Freundschaft. Besser werden Filme kaum noch.
SO WAS RED
Bier, Stripclubs, Zigaretten, Vollbärte, Tattoos, Muskeln, Waffen, coole Macho-Sprüche. CRIMINAL SQUAD atmet Testorsteron pur. Wer jetzt jedoch an Expendables denkt, liegt falsch. Der Gangster-Cop-Thriller ist deutlich cleverer als der Titel vermuten lässt. Die Action rückt tatsächlich größtenteils in den Hintergrund, stattdessen gibt's hochspannende Heist-Sequenzen und ein intensives Psychoduell zwischen dem abgewrackten Cop-Anführer Gerard Butler und seinem cleveren Gegenspieler und Bankräuber Pablo Schreiber. Interessant ist vor allem, wie den Kriminellen nicht nur mehr Platz eingeräumt wird als den Polizisten, sie erscheinen sogar sympathischer als die Truppe um Gerard Butler, welche selbst aussehen wie skrupellose Gangster und sich teilweise auch so aufführen. Wer hier Hauptfigur und wer Antagonist ist, ist tatsächlich schwer zu sagen und man fragt sich manchmal, wer denn nun von beiden Gruppen der titelgebende "Criminal Squad" ist. So lässt einen das durchaus ambivalente Cop-Gangster-Duell, besonders aufgrund einer Szene gegen Ende, unwillkürlich an eine flachere, dreckigere aber ähnlich packende Version von HEAT denken. Auch die Action unterstreicht das. Denn wenn diese zum Einsatz kommt, entlädt sie sich in druckvollen Schusswechsel-Sequenzen, bei denen Regisseur Christian Gudegast oft auf Musik verzichtet und stattdessen voll und ganz auf die authentischen Maschinengewehr-Salven setzt, die durch die Straßen LA's hallen. Technisch gibts da absolut nix zu meckern. Jede Patronenhülse, jeder Schuss, jeder Funke und jeder Glassplitter wirkt echt, auf CGI wird beinahe vollständig verzichtet. Auch optisch sieht das alles enorm hochwertig gefilmt aus. Düster ausgeleuchtete Bars, das schwüle LA, von kaltem Neonlicht erleuchtete Banken-Komplexe. CRIMINAL SQUAD ist kein hohler Action-Streifen, sondern ein atmosphärischer Großstadtthriller. Dafür sorgt auch wieder einmal Cliff Martinez (DRIVE, NEON DEMON), der mit seinen träumerischen Klängen die wenigen ruhigen Momenten des Films unterlegt. Lediglich an der Figurenzeichnung mangelt es, jedoch hab ich die kürzere 2-Std-Version gesehen, die 140 minütige Fassung soll ja diesbezüglich nachhelfen. Auch der Schluss-Twist wirkt aufgesetzt und will nicht ganz zum geradlinigen Rest des Films passen. Aber ansonsten: Rau, Hart und Grimmig - richtig schönes Oldschool-Kerle-Kino, wie ich es in dieser Konsequenz schon länger nicht mehr gesehen habe.
Entspricht eigentlich absolut nicht meinem Genre, aber hey, der Film hat ja im Vergleich zu anderen Nicholas-Sparks-Verfilmungen recht gute Kritiken geerntet. Außerdem spielt Ryan Gosling mit. Also dachte ich, riskiere ich es. Und tatsächlich, es hätte schlimmer kommen können. Auch besser, keine Frage, aber halt auch schlimmer. Angenehmerweise drückt The Notebook gar nicht so sehr auf die Emotions-Tube wie erwartet, sondern begnügt sich damit, eine sanft vor sich hinpletschernde Romanze zu sein, die gar nicht versucht, sich mittels überdramatisierten Konflikten künstlich aufzuplustern. Durch einen ruhigen, homogenen Erzählfluss geht der Film recht angenehm ins Auge, tut keinem weh, weder im Positiven noch im Negativen, verlässt das Gedächtnis aber auch mindestens genauso reibungslos wieder. Harmlose, vorhersehbare Schmacht-Unterhaltung für zwischendurch, in schönen Postkarten-Idyllen eingefangen und überzeugend gespielt. Für solche Filme wurde das Wort "Mittelmaß" erfunden, aber das Ganze ist auf eine naive Art dann doch wiederum so süß, dass ich es nicht über's Herz bringe, ihm weniger als 5 Punkte zu geben. *seufz* Hach joa, es gibt Tage, da kann man sich solche Filme schon mal geben...
Mann, hab ganz vergessen wie gut der ist! Der wuchtige Soundtrack, die imposanten Bilder, der perfekt besetzte Cast, die handgemachten Spezial-Effekte. Hier greift wirklich alles ineinander. Keine Szene wirkt unnötig, jede Handlung wirkt innerhalb dieses filmischen Kosmos nachvollziehbar, wobei Figuren und Story nie von der Action erstickt werden. Nolan erschafft einen wunderbaren Erzählfluss, ohne über die knapp zweieinhalb Stunden auch nur einmal ins Stottern zu geraten. Dagegen wirkt die narrative Vollkatastrophe BATMAN V SUPERMAN wie das reinste Kasperle-Theater. Zudem wird der Werdegang Bruce Waynes ziemlich glaubhaft erläutert. Warum die Fledermaus als Symbol? Welche Motivation verbirgt sich hinter der Maske? Welches Trauma war der Auslöser? Woher kommen Gagdets, Ausrüstung und Erfahrung des Fledermaus-Mannes? BATMAN BEGINS macht seinem Namen alle Ehre und erläutert im Detail und fernab vom buntem Marvel-Quatsch, wie es zu der aus den Comics bekannten Ausgangssituation kam. Abgesehen davon stellt der Film auch elementare Fragen: Kann Rache zu Gerechtigkeit führen? Wie gehen wir mit unserem Hass um? Oder unseren Ängsten? Lässt sich aus negativen Emotionen Gutes schöpfen? Generell mag ich das Setting, in dem die Geschichte Batmans angesiedelt ist. Anders als bei den Avengers zerstört hier kein riesiges Alien-Raumschiff die Stadt. Nein, das schafft Gotham mittels Armut, Gewalt und Korruption schon ganz von selbst. Keine Superkräfte, kein Fantasy, kein Sci-Fi. Nolan zeigte zum ersten mal, dass Superheldenfilm eben nicht gleich Superheldenfilm sein muss, sondern auch ein düsteres Action-Drama sein kann. Wenn es in der non-fiktiven Welt wirklich mal Superhelden-Geschichten geben würde, dann sähen sie wohl so aus. Auch der Humor wird zum Glück äußerst sparsam eingesetzt, und wenn, dann wird er passend und charmant eingefügt (ja, ja, schon wieder ein Wink Richtung Marvel). Der einzige Wehrmuts-Tropfen dürften wohl die etwas chaotisch geschnittenen Kampfszenen sein, welche leider nur selten eine wirkliche Dynamik zulassen. Doch letztlich ist BATMAN BEGINS ein Blockbuster, der sein Publikum für angenehm intelligent hält. Nach dem doch etwas zu komplexen MEMENTO und dem zu nieschigen INSOMNIA zeigte Nolan hier zum ersten mal das Talent, für das er auch heute bekannt ist: Anspruch mit Unterhaltung zu kombinieren. Das schafft momentan wohl nur Denis Villeneuve so gut wie er. Umso trauriger, dass er heute oft aus Prinzip diffamiert wird, nur weil er „Mainstream“ (das Wort ist inzwischen so besudelt, dass ich es selbst nicht mehr mag) geworden ist. Anstatt einfach mal dankbar zu sein, dass es solche Leute in jener Sparte überhaupt noch gibt. Die Dark-Knight-Triologie ist auch heute noch ein perfektes Beispiel dafür. Ein Beispiel dafür, wie gut Blockbuster-Kino sein kann.
[...] "Giant Little Ones" ist ein kleines, gefühlvolles Coming-of-Age-Drama im klassischen Indie-Look, das zwar die richtigen Absichten verfolgt, aber letztendlich zu harmlos bleibt und den Zuschauer die meiste Zeit seltsam kalt lässt. Das haben insbesondere Genre-Fans alles schon einmal gesehen; die ausgetretenen Pfade verlässt "Giant Little Ones" nur selten. Am interessantesten dürfte das Werk für diejenigen sein, die selbst noch in der jugendlichen Selbstfindungs-Phase stecken. Hübsche Bilder, ein schöner Soundtrack und überzeugende Darsteller können den Film nicht davor retten, irgendwo ins gehobene Mittelmaß abzutauchen.
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/giant-little-ones/
[...] Die vom Menschen ausgehende Abgründigkeit und die von der imposanten Natur Afrikas ausgehende Schönheit vermengt Regisseur Edward Zwick auf geschickte Weise zu diesem mitreißenden Abenteuerdrama. Der Film scheut sich nicht davor, mittels harter Bilder auf grauenerregende Missstände des Kontinentes aufmerksam zu machen, erzählt parallel dazu aber auch eine ganz klassische Geschichte im Blockbuster-Gewand voller Action, Spannung und einer Prise Humor. Zum Gelingen des Werkes tragen vor allem der von typisch afrikanischen Klängen getragene Score von James Newton Howard, die interessanten Figuren und die fabelhaften Darsteller bei. Somit ist "Blood Diamond" sowohl intelligentes als auch aufrüttelndes Unterhaltungskino der Extraklasse, das in einem bewegenden Schlusspunkt sein Ende findet.
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/blood-diamond/
Das Besondere an der Alien-Reihe ist, dass sie keinem übermächtigen Konzern wie Disney unterliegt und somit bisher jeder beteiligte Regisseur seinen ganz eigenen Stempel hinterlassen konnte. So lassen sich die Filme tatsächlich in Schubladen einteilen. Ridley Scotts Film ist das auf langsame Suspense aufbauende Horror-Kammerspiel. James Cameron setzt deutlich mehr auf ein spektakuläres Sci-Fi-Effekt-Gewitter. Selbst David Fincher baute in den dritten Alien-Film die für ihn typische Düsternis ein, auch wenn seine Stil-Elemente in seinem Regie-Debüt natürlich noch nicht so ausgereift waren. Doch den größten Stempel drückte wohl der französische Regisseur Jean-Pierre Jeunet seinem Film auf, als er 1997 den vierten Teil der Reihe inszenierte. Der Mann, der auch schon skurille Tragikomödien wie "Die fabelhafte Welt der Amelie", "Delicatessen" oder "Die Stadt der verlorenen Kinder" inszenierte, war ein großer Fan der Alien-Filme und lies es sich nicht nehmen, auf dem Regie-Stuhl Platz zu nehmen, obwohl er noch nie einen internationalen Film gedreht hatte und nicht mal Englisch sprechen konnte, weshalb Dolmetscher mit am Set sein mussten.
Letztendlich war Drehbuch-Autor Joss Whedon unzufrieden mit dem fertigen Film. Was auch nicht verwundert, wenn man sich das Endprodukt ansieht. Die Dreharbeiten zu Alien 3 verliefen mindestens ebenso chaotisch, der fertige Film lief dennoch weitesgehend in konventionellen, aus der Reihe bereits bekannten Bahnen ab. Der Fortsetzung "Die Wiedergeburt" hingegen kann man vieles vorwerfen, mangelnder Mut gehört jedenfalls nicht dazu. Selten war ein Teil einer bekannten Blockbuster-Reihe so schräg anzusehen. Wortwörtlich, denn Jeunet entscheidet sich immer wieder für schräge Kamera-Winkel, dicht an den Gesichtern der oft grotesk grimassierenden Darstellern. Doch auch sonst reiht er eine inszenatorische Spielerei an die Andere. Andauernd wird geschnitten (teilweise rhythmisch im 2-Sekunden-Takt!), ständig kombiniert mit merkwürdige Kamerafahrten, Zooms, und Schwenks. Zudem ist die auf Spannung getrimmte Orchester-Musik gefühlt dauerhaft vorhanden und dermaßen laut, theatralisch und überpräsent - Das ist teilweise wirklich anstrengend mit anzusehen.
Zudem scheinen auch die Charaktere völlig verschroben zu sein. Selbst Ripley agiert hier, als Klon ihres zweihundertjahre alten Selbst, völlig merkwürdig, da sie immer noch Teile des Aliens in sich trägt und somit teilweise auch dessen Fähigkeiten übernommen hat. So steckt sie sich ganz langsam und ohne Schmerzempfinden selbst ein Messer in die Hand oder beschnuppert ihre Mitmenschen. Auch die Dialoge passen sich dem Rest an ("Ich bin der letzte Schrei"). Von den vielen unlogischen, sinnbefreiten Momenten ganz zu schweigen, die Jeunet jedoch in ein so rasantes und abgefahren-trashiges Effekt-Spektakel einbettet, dass diese einfach so an einem vorbeiziehen.
Nach den unterirdischen CGI-Effekten aus dem dritten Film entschied man sich zum Glück hier, wieder vermehrt auf praktische Effekte zu setzen, sodass der Film visuell manchmal richtig schön ekelig sein kann, gerade wenn man auf die inhaltlich nicht minder schrägen Ideen eingeht. Da hätten wir zum Beispiel ein riesiges Alien-Baby mit spinnenartigen Glubschaugen, dem man tatsächlich so etwas wie eine Persönlichkeit zuschreibt (!). Oder misslungene Klon-Versuche, bei der in allen möglichen Variationen eine entstellte Mischung aus dem Alien und Ellen Ripley zu bestaunen ist.
Somit ist "Die Wiedergeburt" das schwarze Schaf der Alien-Saga und mit Sicherheit der schrägste, experimentellste Teil der Reihe. Mit Scotts ernstem Start hat dieses groteske Spektakel nichts mehr gemein, weswegen man den Film für sich stehend, und weniger im Kontext der anderen Teile betrachten sollte. Denn dann kann man darüber hinwegsehen, wie dämlich und trashig dieses Werk teilweise ist und eine richtig unterhaltsame Zeit damit verbringen. Wer immer wissen wollte, wie "Alien" auf Crack aussieht: hier ist die Antwort!
1. Welche Hörspiele hast du als Kind gehört?
-Die drei Fragezeichen / TKKG / Spongebob / etc
2. Was isst du im Kino?
-Wenn überhaupt, dann Nachos mit Käse-Dip. Schmeckt allerdings nicht immer und wird auch immer teurer, außerdem kommt es auch auf den Film an.
3. Alkohol im Kinosessel: Kann das dazu gehören?
-Hab ich noch nie gemacht, weil ich ne sehr schwache Blase hab, aber grundsätzlich: joa, why not?
4. Welches Buch würdest du uneingeschränkt empfehlen?
-"Boy in the Park" von AJ Grayson
5. Du hast frei: Lieber mit Freunden auf ne angesagte Party gehen oder zu Hause entspannt was machen?
-Hab inzwischen festgestellt, dass Zweiteres für mich meistens die angenehmere Art ist, den Abend zu verbringen
6. Im Jahre 2004 war dein/e Lieblings…
… -film:
… -schauspieler:
… -lied:
… -interpret:
… -aktivität:
… -ort:
-Da war ich fünf, kann dazu also schlecht was sagen ^^
7. Welche Zukunftspläne hattest du mit 18?
-Da wollte ich Journalist werden. Dann nach dem Praktikum bei der Rhein-Zeitung hatte ich da keinen Bock mehr drauf ^^ Die Richtung stimmt aber auf jeden Fall
8. Welcher Film stand am Tag deiner Geburt ganz oben in den Charts? (Hinweis: https://playback.fm/birthday-movie)
-"Eine wie Keine". Allzu stolz bin ich darauf nicht ^^
9. Färbst du deine Haare?
-Nö.
10. Für welche (berühmte) Person/en hast du schon immer irgendwie eine Schwäche?
-Kommt drauf an was damit gemeint ist. Fan bin ich von vielen Persönlichkeiten, aber wenns um Attraktivität geht, dann... Alicia Vikander vielleicht? Dem Charme von Jake Gyllenhaal bin ich auch längst verfallen. Und ich habe eine Schwäche für meine Katze (falls die als Person zählt) :D
11. Fiktive Literatur oder Sachbücher?
-Fiktive Literatur
12. Du stehst auf und musst die Socken von gestern tragen, weil irgendwie alle in der Wäsche sind. Außerdem ist deine Kaffeemaschine seit jetzt gerade kaputt und nun musst du ohne aus dem Haus. Unterwegs fällt dir ein, dass dein Smartphone noch zuhause liegt. Du kommst auf Arbeit an und irgendwie sind alle schlecht drauf… Wie gehst du mit Tagen um, die schon von Anfang an ziemlich beschissen zu werden scheinen?
-Natürlich soll man das Beste draus machen, aber wenn wir mal ehrlich sind, dann bleiben Tage, die scheiße beginnen, meistens auch scheiße. Also einfach irgendwie überstehen und am nächsten Tag von vorne anfangen.
13. Sonne und 30 Grad oder Schnee und klare Luft?
-Ich bin eindeutig ein Sommer-Mensch und leide nicht selten am sogenannten "Winter-Blues". Also Ersteres, auch wenn 30 Grad schon ein bisschen zu viel des Guten sind.
14. Was machst du bei Gewitter?
-Das Gleiche, was ich auch ohne Gewitter mache.
15. Wer wäre dein All-Time-Favorit für…
… Bester Schauspieler: Leonardo DiCaprio
… Beste Schauspielerin: Natalie Portman
… Bester Regisseur: David Fincher
… Bester Film: Drive
… Bester Filmsong: Nightcall von Kavinsky
… Bester Score: Keine Ahnung
… Beste Serie: Dafür gucke ich zu wenig Serien
16. Kommst du besser zurecht mit Menschen, die verschlossen und ruhig sind, recht introvertiert und unauffällig, oder eher mit offenen, vielleicht extrovertierten und im Mittelpunkt stehenden Menschen?
-Ich mag dieses Schubladen-Denken nicht, grundsätzlich komme ich mit allen Mensch zurecht. Aber dann doch lieber mit Introvertierten. Gleiches gesellt sich nun mal zu Gleichem. Menschen, die die ganze Zeit im Mittelpunkt stehen wollen, können mir schnell auf die Nerven gehen.
17. Was hat dich damals auf Moviepilot verschlagen? Wie bist du hierher gekommen?
-Ich weiß nur dass ich Mp lange ohne Profil als die Hauptquelle Nr 1 nutzte, wenn ich mich über Filme informieren wollte. Der Schritt zur Anmeldung war also nur eine Frage der Zeit. Bis heute bereue ich ihn nicht.
18. Welche Leute hier hast du schon einmal persönlich getroffen? Wen hier würdest du gern treffen?
-Tatsächlich noch gar keinen. Aber hier scheinen sich ne Menge sympathische Persönlichkeiten zu tummeln, grundsätzlich wäre gegen ein Treffen mit meinen Mp-Freunden also nichts einzuwenden :)
Der Großteil der YouTube-Kommentare zum offiziellen Trailer sagt aus, dass "Wes Anderson" inzwischen ein eigenständiges Genre darstellt und dass dieser Film mehr "Wes Anderson" wird als alles zuvor und als Wes Anderson selbst. Couldn't agree more :D
[...] Wer bei dem Namen Seth Rogen an derben Klamauk á la Bad Neighbors, Bad Moms oder Bad Grandpa denkt, der diesmal halt mit dem Adjektiv “Good” beschrieben und mit 12-Jährigen in den Hauptrollen besetzt ist, liegt falsch! Die präpubertäre Coming-of-Age-Komödie von Gene Stupnitsky erzählt vom Schwebezustand zwischen Kindheit und Jugend, Mut und Freundschaft. Dabei erweist sie sich, trotz aller sexuellen Anspielungen, im Kern als erstaunlich herzlich und charmant. Das liegt zum einen an den fabelhaft-unverkrampft agierenden Jungdarstellern Jacob Tremblay, Keith Williams und Brady Noon. Zum anderen überzeugt die Trefferquote der Gags, die oft mit der Unschuld der drei Hauptfiguren bezüglich des großen Themas “Sex” spielen, ohne dabei zu sehr unter die Gürtellinie zu rutschen. Mit anderen Worten: Stand by me trifft auf American Pie. Nicht jede Lachnummer sitzt und die Story ist eher zweckdienlich, aber wer Lust auf kurzweilige, simple Gute-Laune-Unterhaltung hat und einfach nochmal herzhaft über sein 12-jähriges Ich lachen möchte, weil er sich selbst an vielen Stellen wiedererkennt, dem sei Good Boys wärmstens empfohlen.
Die vollständige Kritik gibt's hier:
https://www.filmtoast.de/good-boys/
Also. Wer darauf steht, wenn Handlungen, die normale Menschen im echten Leben in 5 Sekunden vollziehen würden, künstlich auf 30 Sekunden gestreckt werden; wenn eine Ziege von der Protagonistin sexuell belästigt wird, während sie an sich selbst herumfingert; wenn möglichst wenig gesprochen wird, auch wenn's in manchen Situationen keinen Sinn ergibt, einfach nichts zu sagen; Wenn das Tempo des Films langsamer ist als ein an einen Amboss gefesselter, 100 jähriger Rollstuhlfahrer mit Querschnittslähmung; einfach wenn ihr auf Hardcore-Arthaus steht, welches so gerne klüger wäre, als sein Zuschauer; ja dann ist das hier euer Film. Viel Spaß. Alle anderen: Finger weg! Ich hasse es, Filme mittendrin abzubrechen und das passiert auch nur sehr sehr selten, aber spätestens als die Hauptfigur eine tote Ratte in einen Bach wirft, sich über sie hockt und auf sie pisst, hab ich diesen filmgewordenen Krampf beenden müssen. Ich respektiere ja, wenn ein unbekannter Filmemacher mit wenigen Mitteln versucht, das Maximum herauszuholen, und sowohl auf der Sound- als auch auf der Bildebene kommt "Hagazussa" sicherlich nicht unatmosphärisch daher, aber wenn jedes Bild so krampfhaft auf Kunst getrimmt ist und das Endprodukt so unfassbar nichtssagend, monoton und prätentiös ist, dann übersteigt meine Geduld meinen Respekt bei Weitem. Mit Horror hat das in meinen Augen übrigens nichts zu tun, das ist einfach nur Arthouse, der statt Spannung höchstens abstoßenden Ekel beim Betrachter hervorrufen kann. Und ja, das hier ist keine besonders konstruktive Kritik, aber wie man vielleicht merkt, spricht hier vielmehr eine gewisse Enttäuschung, ja sogar Wut aus mir, da die erstaunlich guten Kritiken, die der Film vereinzelt immer wieder einheimsen konnte, in mir die Hoffnung aufkeimen ließen, es handle sich hier um eine Art deutschsprachigen "The Witch" oder "It Follows", also einen Film, der sowohl künstlerischen Anspruch als auch wahnsinnig intensive Spannungsmomente in Einklang bringen kann. Tja, was ne Klatsche...
THE KING sucht lediglich in der finalen Schlacht nach großen Gesten, die zumindest ansatzweise an ein Historien-Epos erinnern. Und selbst dann sind die Kämpfe schmutzig, chaotisch und alles andere als heroisch. Ansonsten ist THE KING ein erstaunlich in sich gekehrter, nachdenklicher Historien-Film, bei dem der Kampf öfter in den eigenen Reihen stattfindet, als auf dem Schlachtfeld. Der von Chalamet trotz seiner schmalen Statur mit beeindruckender Präsenz verkörperte Hal hat als unfreiwilliger Thronfolger mehr mit Vertrauen, Verantwortung und Entscheidungen zu ringen als mit einer bewaffneten Armee. Somit behandelt David Michods (THE ROVER) Werk universelle Themen, die auch, im Gegensatz zu Ritterkämpfen, 600 Jahre nach der Handlung des Filmes noch von hierarchischer Bedeutung sind. Was ist richtig, was falsch? Was erwartet das Volk vom König? Wem kann ich trauen? Wie sichere ich den Frieden? Durch Krieg? "Ein König hat keine Freunde. Nur Gefolgsleute und Feinde" heißt es im Film. Da zu differenzieren fällt nicht immer leicht, wie Hal besonders gegen Ende schmerzlich erfahren muss, weshalb sein letzter Wunsch auch nach nichts weiterem als absoluter Ehrlichkeit verlangt. THE KING ist somit ein wohltuend ruhiger und besonnener Historien-Film geworden, der Pathos elegant umschifft und sich intensiv mit dem Innenleben seines Protagonisten befasst, wobei er sich auf seine düsteren Bilder und überzeugende Darsteller verlassen kann.
Wow. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit einer fiktiven Hand mal so mitfiebern werde. ICH HABE MEINEN KÖRPER VERLOREN ist ein gerade einmal 80-minütiger Netflix-Film aus Frankreich und der beste Animationsfilm, den ich seit langem sehen durfte. Vom hypnotischen Soundtrack, über die hochwertigen Animationen bis hin zum detailverliebten Sounddesign; Hier stimmt wirklich alles! Im Kern steht eine einzigartige, poetische Geschichte, die vermehrt in symbolischen, und dennoch wahnsinnig realitätsnahen Bildern anstelle von Dialogen erzählt wird, immer trudelnd zwischen heiter, spannend und berührend. Trotz des behutsamen Erzähltempos wird man hier mit einem wahrhaftigen Bildersturm konfrontiert, der einen unabwendbar ins Geschehen zieht und von dem man sich einfach treiben lässt. Dass jedes Detail und jede Nuance dabei von Bedeutung ist, zeigt, wie viel Hingabe die Macher in diese Perle investierten. Wer es sogar schafft, einer Hand (!) Emotionen zu verleihen, der versteht sein Handwerk. Veredelt mit einem bittersüßen Ende, stimmt einen ICH HABE MEINEN KÖRPER VERLOREN auch lange über die Sichtung hinaus noch nachdenklich. Irgendwie tragisch, irgendwie wunderschön - ein Film für Träumer.