MCsebi - Kommentare

Alle Kommentare von MCsebi

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    MCsebi 06.12.2019, 04:22 Geändert 06.12.2019, 04:22


    Schon beeindruckend, wie elegant Franco den Klamauk umkurvt. Es wäre ein leichtes gewesen, Tommy Wiseau bloßzustellen, die Geschichte nicht ernst zu nehmen und auf Teufel komm raus einen Gag nach dem anderen abzufeuern. All das passiert in THE DISASTER ARTIST erstaunlicherweise nicht. Stattdessen bekommt man einen klugen, herzlichen, teilweise brüllend komischen, doch auf eine schrullige Art und Weise mindestens genau so berührenden Film geboten. In wackliger Behind-the-Scenes Optik wird eine Geschichte von Ehrgeiz, Freundschaft und dem Siegen im Scheitern erzählt. Während zu "Rhythm of the Night" die Credits über den Bildschirm laufen, kommt man schlicht nicht umhin, sich einfach gut zu fühlen. THE DISASTER ARTIST kreist außerdem um die zentrale Frage, ob ein Film das sein sollte, was der Regisseur haben will oder das, was das Publikum in ihm sieht. Der von Franco selbst wunderbar verkörperte Tommy Wiseau kommt gegen Ende des Films an einen Punkt, wo sich für ihn diese Frage gar nicht erst mehr stellt. Für ihn war der Weg das Ziel und er ist heute vermutlich bekannter, als er sich je zu träumen wagte. Und die Fans lieben THE ROOM für das, was er ist. Nicht für das, was er sein sollte. Denn letztendlich hat Wiseau den wahrscheinlich einzigen Film geschaffen, der sowohl katastrophal gescheitert als auch fabelhaft gelungen ist. Und welcher Filmemacher kann das schon von sich behaupten?

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      MCsebi 28.11.2019, 01:15 Geändert 28.11.2019, 01:49


      Die Ungewissheit kann bedrückender sein als alles noch so furchterregende Wissen dieser Welt. In diesem Fall weiß der Zuschauer genauso wenig wie die Hauptfiguren. Etwas Schlimmes ist passiert. Und das Schlimmste: Es ist immer noch da. Eine Szene verdeutlicht das sehr präzise: Der Hund knurrt und bellt in den düsteren Wald hinein, die Bedrohung ist spür- aber nicht erklärbar. Damit springt der Film auf dieselbe Schiene, die IT FOLLOWS schon 2014 fuhr, mit dem Unterschied, dass das Grauen hier nicht nur alle möglichen Gestalten annehmen kann, sondern gar nicht erst eine besitzt. Auch wenn der Zuschauer sich vielleicht am Ende zu viel zusammen reimen muss, damit die Geschichte ein sinnvolles Ganzes ergibt, so ist IT COMES AT NIGHT dennoch schleichendes Paranoia-Kino, das im Kopf durch die Soundspur Bilder entstehen lässt, die man besser nicht zu visualisieren wagt. Bei einem derartigen Minimalismus genügt auch eine warnend blutrot gefärbte, offen stehende Tür, um Gänsehaut zu erzeugen. Wenn zum Schluss durch ein simples inszenatorisches Mittel die Sicht geradezu klaustrophobisch eingeengt ist, dann wird deutlich, was sich die Figuren lange nicht eingestehen wollten: Der Albtraum ist zur Realität geworden.

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        MCsebi 23.10.2019, 19:35 Geändert 23.10.2019, 19:36


        [...] Der Titel ist Programm. Der erfolgreichste argentinische Film und Auslands-Oscar-Kandidat Wild Tales erzählt in sechs kurzen Episoden von Menschen, denen alles zu viel wird und die das Tier in sich herauslassen, was bereits mit dem Vorspann angedeutet wird. Denn letztendlich sind wir Menschen genau das: hochentwickelte und gesittete Tiere, die ihren animalischen Trieb und die damit verbundenen impulsiven Instinkte nicht abgelegt haben, sondern lediglich unterdrücken.
        Wild Tales ist als Gesamtwerk betrachtet nicht gerade tiefgründig, denn die Episoden sind zu kurz, um die nötige Komplexität zu entwickeln. So konnte der thematisch verwandte Falling Down mit Michael Douglas immerhin eine gute Portion Gesellschaftskritik vorweisen, welche bei Wild Tales hingegen nur sporadisch aufblitzt. Und dennoch macht dieses teilweise blutige, tiefschwarze argentinische Filet-Steak einen Mords-Spaß. Die einzelnen Episoden sind allesamt elegant mit aufwändigen Kamerafahrten und -positionen eingefangen, dramaturgisch clever erzählt und darstellerisch absolut überzeugend. Nicht jede Episode begeistert auch inhaltlich, aber alleine die „Reifenpanne“-Episode ist es wert, eine Blick auf diese filmgewordene Eskalation zu werfen.

        Die vollständige Kritik gibt's hier:
        https://www.filmtoast.de/wild-tales/

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          MCsebi 22.10.2019, 18:05 Geändert 22.10.2019, 18:06


          [...] Mel Gibsons breitangelegtes Schlachten-Epos ist einer dieser Filme, für die die Kinoleinwand erschaffen wurde. Die wunderschöne Musik von James Horner, die atemberaubenden Natur-Fotografien und eine starke darstellerische Leistung – ja, auch von Gibson selbst – lässt den Kampf, den William Wallace für Schottlands Freiheit in diesem fünffach oscarprämierten Werk beschreitet, am eigenen Leib spürbar werden. Braveheart ist bei weitem nicht perfekt. Der Film hat mit zähen Passagen über seine drei Stunden Laufzeit zu kämpfen, übertreibt es hier und dort mit seinem Pathos und selbst die blutigen Schlachten ermüden auf Dauer. Aber unterm Strich bleibt es ein großer, toll ausgestatteter Film mit großen, emotionalen sowie auch humorvollen Momenten, die nicht so schnell vergessen sind.

          Die vollständige Kritik gibt's hier:
          https://www.filmtoast.de/braveheart/

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            MCsebi 13.10.2019, 19:17 Geändert 13.10.2019, 19:17


            [...] Ob es nun der bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzte Cast ist, die rasiermesserscharfen Dialoge oder auch die trostlos-gewaltigen Bilder. American History X ist ein Gesamtkunstwerk. Ein Runterzieher im besten Sinne, dessen Botschaft schlicht, aber essentiell und vor allem immer aktuell ist. Das Drama fungiert als Studie, die erforscht, wie Hass aufkeimt und sich entwickelt. Und gerade, wenn man denkt, all die Abscheu und Gewalt sei beseitigt, folgt der nächste Knall. Und alles beginnt wieder von vorne.

            Die vollständige Kritik gibt's hier:
            https://www.filmtoast.de/american-history-x/

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            • Das ist tatsächlich das erste mal, dass ich hier auf Moviepilot bewusst keine Wertung bei etwas vergebe, das ich vollständig gesehen habe. Etwas, das sich kaum in Worte fassen lässt, lässt sich erst recht nicht in irgendeine Punktzahl im Internet pressen. Trotzdem ist es schön, dass es hier Höchstwertungen hagelt, denn so werden die Menschen auf etwas aufmerksam, das in meinen Augen, im Gegensatz zu anderen historischen Brocken des 20. Jahrhunderts wie den beiden Weltkriegen oder der DDR, nicht genügend beleuchtet wurde, besonders nicht in derartiger Präzision. Denn CHERNOBYL sollte nicht nur in jedem Schullehrplan vorkommen, sondern generell sollte sich JEDER diese Serie einmal angesehen haben - schlicht und ergreifend um sich zumindest ansatzweise ein Bild von den Ausmaßen einer der größten von Menschenhand erschaffenen Katastrophen in der Geschichte machen zu können. Auch wenn es teilweise wirklich schwer erträglich ist. Ich habe schon heftigere Bilder in Filmen gesehen, aber diese Bilder ließen mich kalt, denn sie waren fiktional und somit ohne Relevanz. Die Bilder von CHERNOBYL hingegen haben wirklich Gewicht, taten richtig weh. Das hier ist keine Horrorgeschichte oder ein Sci-Fi-Märchen. Das ist die Realität. CHERNOBYL ist wohl der größte filmische Runterzieher, der mir je begegnet ist. Alles andere wäre jedoch auch mehr als fragwürdig. So oft wurde ich mit einer brodelnden Mischung aus Wut, Trauer und blankem Entsetzen zurückgelassen, dass ich am Ende sagen kann: Ich bin froh, dieses Monument, nach dem es eigentlich keine weiteren Verfilmungen über Tschernobyl mehr geben dürfte, gesehen zu haben. Aber ich möchte es nicht noch ein weiteres mal sehen.

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                MCsebi 07.10.2019, 01:47 Geändert 07.10.2019, 02:24
                über Climax


                Puh! Was soll man dazu noch sagen? Noé wie er leibt und lebt. Auf der einen Seite ein extrem anstrengendes Unterfangen, mit allen Klischees, die so ein auf Provokation getrimmter Kunstfilm haben kann. Nur ohne Tiefgang. CLIMAX macht keinen Hehl daraus, dass hinter dem rauschhaften Trip nur heiße Luft steckt. Aber oh boy, dieser Trip hat es in sich. Ich war zwar genervt, aber konnte einfach nicht wegsehen. Genervt von dümmlichen Dialogen von profillosen Unsympathen, die zwar toll im Tanzen, aber anscheinend schlecht im Denken waren, auch ganz ohne Drogeneinfluss. Genervt von pseudointellektuellen Kalenderspruch-Einblendungen und minutenlang kopfstehenden Kameras. Und trotzdem konnte ich mich dem vom Geschehen ausgehenden Sog nicht entziehen. Denn ich habe weder jemals so ein authentisches Drogentrip-Schauspiel erlebt (keiner kann mir erzählen, dass da am Set nicht wirklich Substanzen mit im Spiel waren), noch habe ich jemals selbst einen derartigen, nur durch Filmkonsum hervorgerufenen Trip am eigenen Leib gespürt. CLIMAX ist ein ziemlich unangenehmes Erlebnis, und das meine ich sowohl negativ als auch positiv. Die 5 Punkte resultieren also nicht daraus, dass ich den Film mittelmäßig fand. Nein, ich kann mich nur nicht zwischen Hass- und Lieblingsfilm entscheiden. Und ich denke, das fasst CLIMAX, oder Gaspar Noé im Allgemeinen, ganz gut zusammen.

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                  MCsebi 06.10.2019, 14:33 Geändert 06.10.2019, 14:35


                  [...] Letztendlich ist "Angel Heart" ein Film, der von seiner unheilvollen, religiös aufgeladenen Atmosphäre lebt, die nicht selten an Finchers "Sieben" erinnert. Hinzu kommt eine schauderhafte Soundkulisse, eine ästhetische wie auch erschreckende Bildsprache und einprägende Darstellerleistungen von Mickey Rourke und Robert De Niro. Die Geschichte im Kern ist jedoch eher mit einem zähen und komplexen Detektiv-Krimi als mit einem hochspannenden Mysterythriller vergleichbar. Alan Parkers Film erfordert Konzentration und Ruhe – wer dies nicht mitbringt, könnte sich schnell langweilen. Zudem ist der damals kontrovers diskutierte "Angel Heart" heute bei weitem nicht mehr so schockierend wie noch in den 80ern. Wer sich jedoch schlicht von der einmaligen Atmosphäre dieses Werkes verschlingen lassen will, der sollte sich einen Trip in dieses Herz der Finsternis nicht entgehen lassen.

                  Die vollständige Kritik gibt's hier:
                  https://www.filmtoast.de/angel-heart/

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                    MCsebi 06.10.2019, 02:10 Geändert 06.10.2019, 02:38
                    über Es

                    Amüsante, flotte und laute Coming-of-Age-Geisterbahn mit tollen Jungdarstellern, einem cracksüchtigen Ronald McDonald und exakt 0 % Grusel.

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                      MCsebi 04.10.2019, 12:29 Geändert 04.10.2019, 21:54


                      Was ein bleischwerer, poetischer, wunderschön anzusehender und anzuhörender, hypnotisierender Koloss von einem Film. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so hochästhetische Bilder in mich aufsaugen durfte. Jedes Frame ist ein kunstvolles Cyberpunk-Gemälde. Die umwerfenden visuellen Effekte lassen für zweieinhalb Stunden eine Welt aufatmen, die so betörend detailreich, so kreativ ist und so lebensecht, ja greifbar wirkt, als wäre es keine Fiktion mehr. BLADE RUNNER 2049 verdeutlicht, wozu Kino heute im Stande ist. Und obwohl der Film ein dermaßen stiller ist, dass das Ticken der eigenen Wohnzimmer-Uhr alles andere zu übertönen scheint, so ist man doch schlicht fasziniert von der dröhnenden Tonspur, welche psychedelische Synthesizer-Klänge teilweise mit Geräuschen kombiniert, die zumindest mich an ein in der Ferne mit Vollgas davon bretterndes, PS-starkes Motorrad erinnerten. Technisch kratzt BLADE RUNNER 2049 nicht nur an der Perfektion - er erreicht sie vollständig. Und gerade, wenn man als Mensch aus Fleisch und Blut die emotionale Wärme in dieser regnerischen, kalten Neon-Welt vermisst, dann findet Denis Villeneuve am Ende ausgerechnet im Schnee so herzerwärmende Töne, dass man beinahe zu Tränen gerührt ist. Was der Regisseur mit Kamermann Roger Deakins, Komponist Hans Zimmer und Produzent Ridley Scott hier auf die Beine gestellt hat, ist nichts anderes als ein Kunstwerk und für mich persönlich um Längen besser als das Original (5,5 Punkte).

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                        MCsebi 22.09.2019, 03:48 Geändert 22.09.2019, 16:46


                        Angenehm altmodisches Drama um eine irische Auswanderin in den 50ern, die zwischen ihrer vertrauten Heimat und dem aufregenden New York hin und her gerissen ist. Auf ruhige Art werden Themen wie Heim- und Fernweh, Wehmut und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt behandelt. Heutzutage ist der komplette Globus vernetzt, doch BROOKLYN zeigt auf, dass eine Reise damals oft etwas Endgültiges und Irreversibles hatte. Wann werde ich die Menschen, die ich liebe, wiedersehen? Wird es mir dort besser gehen als hier? Wo gehöre ich hin? Und wie definiert man überhaupt "Zuhause"? Mit all solchen Fragen sieht sich die Hauptfigur, und anschließend im besten Fall auch der Zuschauer, konfrontiert. Ich selbst pendle aktuell zwischen verschiedenen Orten hin und her. Ich bin überall ein bisschen, aber nirgendwo so richtig. Wenn mich jemand nach meiner Heimat fragt, muss ich immer kurz überlegen, bevor ich antworte...

                        Zurück zum Film: Durch die detailverliebte Ausstattung werden in BROOKLYN die 50er wieder zum Leben erweckt und die zauberhafte Saoirse Ronan bringt ihre innere Zerrissenheit und Gebrechlichkeit mit kleinen, nuancierten Gesten großartig zum Ausdruck. Klar, die Bilder sind zwar hübsch, aber auch etwas glatt, die melancholische Klavier- und Streicher-Musik zwar berührend, aber auch etwas überdominant. Und tatsächlich muss sich der Oscar-Kandidat den Vorwurf gefallen lassen, dass nicht nur seine Figuren, sondern auch der Film selbst ein wenig "steif" ist. Wenn man BROOKLYN also etwas ankreiden möchte, dann dass er wohl in allen Belangen etwas zu harmlos geraten ist. Aber Scheiß drauf! Ich wehrte mich anfangs dagegen, aber am Ende war's dann irgendwie doch ein schönes, unaufgeregtes Melodram zum Dahinschwelgen, das wohl genauso auch zu Zeiten von Hollywoods Golden Age hätte entstehen können. Zumindest mir konnte BROOKLYN am Ende doch noch einen klitzekleinen Kloß in den Hals zaubern.

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                          MCsebi 08.09.2019, 13:28 Geändert 08.09.2019, 13:29


                          [...] So gar nicht typisch für ihn verwebt Woody Allen in Match Point eine klassische Thriller-Handlung in der Jetztzeit mit den tragischen Elementen einer Oper. Und ja, auch für ernsten Stoff scheint der Regisseur ein Händchen zu haben. Das oscarnominierte, von Allen selbst geschriebene Drehbuch steht hier im Mittelpunkt, während sich die Inszenierung angenehm zurückhält, selbst dann, wenn die Ereignisse zum Ende hin erschreckend eskalieren. Auf konzentrierte, spannende Weise werden Themen wie Glück, Verrat, Verzweiflung und Leidenschaft behandelt, wobei sich das Werk stets auf einen überzeugenden Cast verlassen kann. Ein echtes Glanzstück und jedem zu empfehlen, der für Thriller und Dramen der ruhigeren Art etwas übrig hat.

                          Die vollständige Kritik gibt's hier:
                          https://www.filmtoast.de/match-point/

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                            MCsebi 28.08.2019, 23:17 Geändert 06.03.2025, 16:20


                            Beim ersten eingeblendeten Schriftzug wird der Mauerfall 1989 kurz vor Ende des Kalten Krieges thematisiert. Gerade, wenn man denkt, der Film schert sich auch nur ansatzweise um historische Begebenheiten, macht ATOMIC BLONDE deutlich, dass er sich seiner Einfachheit als straighter Genre-Reißer genauestens bewusst ist: „Doch um diese Geschichte geht es hier nicht.“ Und schon wird man hineingeworfen in ein eiskaltes, blaustichiges Berlin, mit einer eiskalten Charlize Theron, die in eiskaltem Wasser badet, um zu unterstreichen, wie eiskalt sie doch ist. Im Kontrast dazu steht das vor Neonlicht glühende Bar- und Clubambiente des nächtlichen Berlins. Die gar nicht mal so zahlreichen Actionszenen werden von Lückenfüllern namens „Story“ unterbrochen, die jedoch flacher als Holland sind. Doch das juckt nicht die Bohne, denn Style ist hier alles und dass David Leitch durchchoreografierte, handgemachte Stuntman-Action draufhat, hat er bereits mit John Wick unter Beweis gestellt. Theron prügelt sich mit einer Wucht durch die Männerhorden, die man der eher zierlich gebauten Frau kaum zugetraut hätte. Das Herzstück des Films stellt ein augenscheinlicher One-Take mit elegant plazierten Schnitten im Mittelteil des Films dar, bei der ein musik-loser, aber von Schlägen und Schreien erfüllter Treppenhaus-Fight einen förmlich in den Sessel presst ( https://www.youtube.com/watch?v=rAXrcFBJXjM ). Auch wenn man die Kämpfe nicht gerade als realistisch bezeichnen kann, fällt doch positiv auf, dass die Schläge eine echte Wirkung haben und die Beteiligten mit der Zeit ermüden, bluten, keuchen, husten und schwitzen, einfach träge werden - was zum Beispiel in den Bourne-Filmen nicht der Fall ist, wo gefühlt jeder Kämpfer so viel einstecken kann wie eine Backsteinmauer. Mehr von solchen Szenen hätten ATOMIC BLONDE gutgetan, denn ansonsten fallen die restlichen Actionsequenzen vergleichsweise generisch aus. Abgesehen davon beweist James McAvoy wieder mal, dass kaum einer einen Durchgeknallten besser verkörpert als er, Til Schweiger nervt ausnahmsweise mal nicht (vermutlich weil er nur 10 Worte sagen muss) und selbst Merkel darf auftreten (wenn auch anders, als gedacht). Ach ja, und wer auf 80er-Mukke steht (so wie ich), der kommt beim Soundtrack von ATOMIC BLONDE gar nicht mehr aus dem Kopfnicken heraus. Der Spionagethriller ist hohl, weiß das auch und prahlt lieber damit, wie umwerfend stilvoll er in Szene gesetzt ist und wie geil er sich anhört. Ein fairer Deal, bei dem jeder selbst entscheidet, ob er ihn eingeht. Spaß machts alle mal!

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                              MCsebi 12.07.2019, 17:16 Geändert 12.07.2019, 17:17


                              [...] Ben Stiller reißt sich mit aller Kraft von seinem alten Image los und etabliert sich mit Escape at Dannemora als erstzunehmender Geschichtenerzähler. Dieses mit Ruhe und Präzision aufbereitete Thrillerdrama überzeugt mit langen, genauestens durchkomponierten Kameraeinstellungen und einer sehr detailgetreuen Nacherzählung der wahren Ereignisse. Die großartigen Darstellerleistungen von Benicio Del Toro, Paul Dano und Patricia Arquette tragen zur bewegenden Inszenierung bei. Wer die etwas schleppende Einführung hinter sich hat, wird mit dem im Mittelpunkt stehenden, schweißtreibend inszenierten Gefängnisausbruch belohnt, und selbst wenn der dritte Part erzählerisch leicht schwächelt, so ist Escape at Dannemora unterm Strich dennoch ein ruhiges, beeindruckendes Charakterdrama. Besonders raffiniert gestaltet sich dabei der Kniff, den Zuschauer mit den sympathischen Protagonisten mitfiebern zu lassen, ohne diese Mörder dabei in irgendeiner Art und Weise zu glorifizieren. Chapeau, Herr Stiller. Chapeau.

                              Die vollständige Kritik gibt's hier:
                              https://www.filmtoast.de/escape-at-dannemora/

                              6
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                                MCsebi 03.07.2019, 15:13 Geändert 03.07.2019, 15:14
                                über Mama


                                Das kommt dabei heraus wenn man eine gute Idee effektiv und on-point in 3 Minuten darstellt.

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                                  MCsebi 03.07.2019, 15:11 Geändert 03.07.2019, 19:29
                                  über Mama


                                  Das kommt dabei heraus wenn man eine gute Idee auf 100 Minuten streckt und somit auf trashigste Art und Weise in den Sand setzt.

                                  PS: Genau dasselbe gilt übrigens für LIGHTS OUT.

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                                    MCsebi 29.06.2019, 02:06 Geändert 29.06.2019, 02:17
                                    über Anima


                                    Sich surreal bewegende Körper in symbolhafter Bildsprache verschmelzen mit Thom Yorkes (auch Protagonist im Film) einzigartiger Stimme und untermalt von träumerischen Elektrosounds zu einer einnehmenden Symbiose aus Farben, Klängen und Choreografien. Erst bizarr und verstörend, dann warm und melancholisch. Schwer zu beschreiben. Die Bedeutung wollte sich mir zwar nicht vollständig erschließen, doch hier steht vielmehr das Erlebnis im Vordergrund. Jedes Netflix-Mitglied kann sich 15 Minuten Zeit nehmen und sich in diesem von Paul Thomas Anderson inszenierten Musikvideo treiben lassen. Es lohnt sich. Irgendwie.

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                                      MCsebi 25.06.2019, 17:59 Geändert 25.06.2019, 18:00


                                      [...] Leider ist LAST RAMPAGE eine auf wahren Ereignissen basierende Schlaftablette von einem Film. Die durchaus hochkarätige Besetzung geht im unfokussierten Drehbuch völlig unter und auch handwerklich kommt der Möchtegern-Thriller nur selten über TV-Film-Niveau hinaus. Der biografische Hintergrund dient als Aufhänger, um eine zigfach durchgekaute Crime-Story zu erzählen, in der die Nebenplots kaum eine Daseinsberechtigung haben und die Figuren so flach sind wie das sandige Hinterland Arizonas. LAST RAMPAGE hat letztendlich keine schlechten Absichten, er wird niemanden wehtun und niemanden beleidigen. Das macht dieses belanglose Filmchen jedoch auch nicht spannender.

                                      Die vollständige Kritik gibt's hier: 
                                      https://www.filmtoast.de/last-rampage/

                                      6
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                                        MCsebi 13.06.2019, 01:48 Geändert 13.06.2019, 02:07


                                        Ich habe bereits viele Filme gesehen. Ich kenne vieles, bin vieles gewohnt, bin nicht mehr leicht zu schocken und zunehmend gelangweilt vom aktuellen Kinoprogramm. Aber so etwas wie KILLER JOE habe ich mir mit ziemlicher Sicherheit noch nicht zu Gemüte geführt. Was für ein kleiner, saukomischer, brutaler, makaberer, unberechenbarer, dreckiger, kranker Bastard von einem Film. Von Regielegende William Friedkin hätte so ein Meisterstück in den 2010er Jahren keiner mehr erwartet.

                                        Er ist sichtbar ein Mann seines Fachs; jede einzelne Szene wirkt bis ins Detail durchgeplant. Friedkin agiert wie ein Uhrmacher, der penibel darauf achtet, dass jedes Rädchen so funktioniert, wie es zu funktionieren hat. Wie er dabei Erwartungen unterwandert und man als Zuschauer trotz des ruhigen Erzähltempos stets gebannt am Ball bleibt, weil man nie sicher sein kann, wo man gerade dran ist und weil alles möglich scheint, das ist schon beeindruckend. Nicht selten erinnern die derbe komischen Dialoge und die ausgefeilte Spannungsdramaturgie der einzelnen Sequenzen an Tarantino in seinen besten Momenten.

                                        Im Finale rutscht KILLER JOE dann vollends in ein brodelndes, perverses Psycho-Kammerspiel ab, das seine Herkunft aus einem Theaterstück gar nicht erst verleugnet. An seinem Höhepunkt reiht der Film Momente aneinander, bei denen einem entweder zum Lachen oder zum Kotzen zumute ist, am liebsten würde man beides gleichzeitig machen. Jedenfalls hält sich mein Appetit auf frittiertes Hähnchen vorerst in Grenzen.

                                        Abgerundet wird dieses völlig durchgeknallte Paket mit einem hervorragenden Cast, egal ob Emile Hirsch, Juno Temple (wow!), Gina Gershon oder Thomas Haden Church. Sie alle werden von Friedkin sichtbar zu Höchstleistungen angespornt, doch über allem schwebt Matthew McConaughey mit seiner besten darstellerischen Leistung bisher. Die Präsenz seines undurchschaubaren, hochintelligenten, charmanten Killers, die Coolness in Person, legt sich wie ein bedrohlicher Schleier über jede Szene mit ihm. Noch nie hat McConaughey sein ursprüngliches Sunnyboy-Image so malträtiert wie hier.

                                        KILLER JOE ist kein Alterswerk eines Regisseurs, der seine besten Tage hinter sich hat. Nein, KILLER JOE wirkt modern, agil, verspielt, so als ob Friedkin nochmal im Endspurt beweisen wollte, was noch alles in ihm steckt. Zum Vorschein kam letztendlich dieses zähneflätschende Monster, welches zwischen makaberer Dialog-Komödie, theaterhaft aufgebautem Drama und schockierend brutalem Psychothriller changiert. Es ist völlig egal, welche Filme man bisher gesehen hat - so etwas wie KILLER JOE hat man mit Sicherheit bisher noch nicht gesehen. Und ich kann nur jedem raten, dies schleunigst nachzuholen. Vorausgesetzt man ist bereit für diesen Film.

                                        PS: Die Tatsache, dass das Werk hier auf Moviepilot als "Reiner Mainstream" abgestempelt wird, zeigt erneut ziemlich deutlich, wie schwachsinnig und höchst sinnlos diese Labels doch sind. Ich fände ja schön, wenn man das so bald wie möglich abschaffen würde, damit weniger Leute einen falschen spontanen Eindruck von einem Film bekommen.

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                                          MCsebi 10.06.2019, 13:27 Geändert 10.06.2019, 13:27


                                          [...] Die Story von THE TRANSPORTER trifft auf die Machart von DRIVE. Wer nicht allzu viel Anspruch an eine originelle Handlung und komplexe Figuren hat, der wird beim französischen Netflix-Actionthriller BURN OUT mit düsterem und rasantem Motorrad-Heimkino belohnt. Die Bilder sind stilvoll, die Action schön oldschool und die Darsteller überzeugend. Abgerundet wird das Ganze mit einem retroartigen Synthesizer-Soundtrack. Leider ging das Werk bei Netflix komplett unter und die wenigen Stimmen zum Film sind eher verhalten. Zu Unrecht, denn BURN OUT ist zwar geradliniges, aber effektives Genrekino mit ordentlich PS unterm Sattel. Reinschauen lohnt sich!

                                          Die vollständige Kritik gibt's hier: 
                                          https://www.filmtoast.de/burn-out/

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                                            MCsebi 09.06.2019, 19:14 Geändert 09.06.2019, 19:15


                                            [...] Jodorowsky´s Dune handelt von einem ebenso genial-verrückten wie auch sympathischen Mann, der seiner Zeit so weit voraus war, dass die Zeit nicht mithalten konnte. Ebenso behandelt die Doku jedoch auch das Filmemachen an sich sowie die Leidenschaft, die sich dahinter verbergen kann. Sie erzählt von Ehrgeiz, geplatzten Träumen, visionären Exzentrikern und einem Film, der zwar nie gedreht wurde, der aber dennoch seine Spuren in der Welt des Science-Fiction-Films hinterlassen hat. Der Doku gelingt es dabei, durch lebendige Skizzen und interessante Interviews, allen voran die mit Jodorowsky selbst, wenigstens annähernd einen Eindruck davon zu vermitteln, was für ein abgefahrener, meisterhafter Trip Dune geworden wäre, hätte er es denn wirklich auf die Leinwand geschafft. Zum Schluss äußert die Doku in Form von Jodorowsky selbst sogar Kritik an der zunehmenden Kommerzialisierung des Mediums Film, welche das Geld stets über die Kunst stellt. Jodorowsky´s Dune ist faszinierend, hochinteressant und für jeden Cineasten ein Muss!

                                            Die vollständige Kritik gibt's hier: 
                                            https://www.filmtoast.de/jodorowskys-dune/

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                                              MCsebi 09.06.2019, 01:49 Geändert 09.06.2019, 02:06


                                              Wie Nebelschwaden zieht sich eine bleischwere Melancholie durch dieses zu 100 % humorlose Drama. Mit ruhigen, poetischen Bildern und herausragenden Darstellerleistungen von Jennifer Connelly und Ben Kingsley weiß DAS HAUS AUS SAND UND NEBEL zu fesseln, doch der eigentliche Triumph steckt im Drehbuch; Es gibt kein Schwarz-Weiß, sondern nur zwei Individuen, die für ihr jeweiliges Recht kämpfen. Beide Seiten haben ihre guten Gründe, mit beiden sympathisiert man. Dieses konstellatorische Dilemma macht das Geschehen so auswegslos, so niederschmetternd. Relativ schnell ist klar, dass dieser Film nicht ohne Verlierer auskommen wird. Jedoch driftet die traurige Grundstimmung gegen Ende in eine melodramatische, von Streichern und Tränen begleitete Tragödie griechischen Ausmaßes ab. Generell will das Werk zu viele existentielle Konflikte auf einmal unter einen Hut bekommen. Scheidung, Depressionen, Alkoholsucht, Abschiebung, Armut und vieles mehr lässt DAS HAUS AUS SAND UND NEBEL nicht unangetastet. Das ist schlicht zu viel Drama für einen einzigen Film und am Ende droht er unter seinem Ballast zu ersticken. Dennoch ist diese etwas überladene Emotions-Achterbahn empfehlenswert, nicht zuletzt dank der ergreifenden Ausgangslage und dem, man kann es nicht oft genug betonen, brillantem Darsteller-Duo Kingsley / Connelly.

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                                                MCsebi 09.06.2019, 01:48 Geändert 09.06.2019, 01:54


                                                Ähnlich wie in Mr. Brooks zwei Persönlichkeiten wohnen, so hausen in diesem Film zwei verschiedene Filme. Der eine, der den Serienkiller-Part um Kevin Costner und seinem Alter Ego William Hurt behandelt, ist ein toll gespielter, abgründiger Psychothriller mit schwarzem Humor und Suspense. Auf clevere Art wird die gespaltene Persönlichkeit eines Mord-Süchtigen dargestellt, der auf der einen Seite ein liebender Vater und Ehemann ist, auf der anderen Seite jedoch lauert tief in seinem Inneren ein unstillbarer Tötungstrieb, perfekt gecastet in Form von William Hurt. Ein glatter 8er. Der andere Teil dieses Films besteht jedoch aus einer klischeebeladenen 0815-Crime Story ohne Tiefgang, mit absurden Actionszenen und blasser Demi Moore, die vor ihrer Vergangenheit flieht. Ein irrelevantes Anhängsel, ein ödes Geschwür, das dem eigentlich interessanten Storysegemt um Costner und Hurt immer wieder den Wind aus den Segeln nimmt. Fast so, als hätte man in den eigentlichen Film immer wieder Szenen aus „Law & Order“ eingestreut, da man sonst keine Spielfilm-Laufzeit erreicht hätte. Eine gnädige 5 für diesen Persönlichkeitsteil von MR. BROOKS. Unterm Strich ergibt das eine enttäuschende, da potenziell so viel höhere Punktzahl von 6,5. Ich bin kein Fan von Mathematik bei der Filmbewertung, wenn ein Film sich jedoch so eindeutig in zwei Lager einteilen lässt, die sich dazu kaum überschneiden, dann kann ich eben nicht anders vorgehen.

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                                                  MCsebi 09.06.2019, 01:47 Geändert 09.06.2019, 01:53


                                                  „Ich seziere gerne Frauen. Wusstest du, dass ich wahnsinnig bin?“

                                                  Egal, ob Bale gerade nackt, schreiend, voller Blut und mit einer Kettensäge bewaffnet hinter einer Nutte herläuft, ob er einen Geldautomaten mit einer streunenden Babykatze füttern will, ob er beim Sex seine eigenen Muskeln im Spiegel betrachtet, weil er sich selbst immer noch am meisten geil macht, oder ob er mal wieder über bekannte Pop-Musiker philosophiert, bevor er sein nächstes Opfer in Stücke hackt. Es mag makaber klingen, aber all diese legendären Szenen, wovon AMERCAN PSYCHO wirklich einige hat, bringen mich mehr zum Lachen als die meisten Standardkomödien, die auf nichts anderes als Lacher abzielen. Das Fundament dafür, dass AMERICAN PSYCHO schon heute Kultstatus genießt, dürfte Christian Bale sein, der mit seiner womöglich besten Performance so nuanciert zwischen gesittetem Charmebolzen und am Rad drehenden Serienmörder switcht, dass es eine wahre Freude ist, ihm dabei zuzusehen. Das ist einfach tiefschwarzes, satirisches Comedygold. Das musste mal gesagt werden. Und jetzt entschuldigt mich, ich muss noch ein paar Videofilme zurückbringen.

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                                                    MCsebi 09.06.2019, 01:45 Geändert 18.02.2021, 01:05


                                                    “I think people are perverts. I’ve maintained that. That’s the foundation of my career.”
                                                    -David Fincher

                                                    ZODIAC ist ein Fall ohne Auflösung, eine Kriminalgeschichte ohne Pointe. Fincher macht damit sicherlich keine Zugeständnisse an den Zuschauer und sein Verlangen, eine Crime-Story serviert zu bekommen, die in einer Auflösung mündet, nach der er beruhigt und zufrieden zu Bett gehen kann. Auch seinen SE7EN-Fans dürfte der Regisseur mit diesem dialoglastigen, geradezu analytisch abgewickelten Journalismus-Thriller mächtig vor den Kopf gestoßen haben, denn der Psychothriller aus den 90ern wirkt geradzu reißerisch im Vergleich zu dieser authentisch aufbereiteten Abhandlung des komplexen Zodiac-Falls. In SIEBEN ist der Killer ein bestialischer, omnipräsenter Antagonist, in ZODIAC hingegen nichts anderes als ein Phantom, eine verzerrte Stimme aus dem Telefon oder verschmierte Tinte auf Papier, hinter der sich vielleicht nur ein armer Irrer verbirgt, der sich an Medienpräsenz aufgeilt und sich mit nicht selbst begangenen Morden schmückt. Doch das ist bis heute ungewiss. Trotz aller Sachlichkeit verzichtet Fincher in seinem Film nicht vollständig auf die für ihn typischen, psychologisch hochintensiven Spannungssequenzen; Die beklemmend ausgeleuchtete Kellerszene bebt geradezu vor subtiler Suspense. Dennoch zerstört Fincher mit ZODIAC das, was er selbst ein paar Jahre zuvor aufbaute: Die Faszination „Serienkiller“. Der Mörder verkommt zu einem Geist, der weniger auf den Straßen San Franciscos, sondern vielmehr in den Köpfen derjenigen spukt, die diesen scheinbar unfassbaren Geist fassen wollen. Als wolle man Rauch mit den bloßen Händen einfangen. Einer der unheimlichsten Nicht-Horrorfilme, die ich kenne. Auch über den Abspann hinaus.

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