MCsebi - Kommentare

Alle Kommentare von MCsebi

  • Kritiken sind immer dann am besten, wenn sie eine persönliche Komponente enthalten. Wunderbarer Kommi! Noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass der Verfasser zu dem Zeitpunkt gerade mal 16 Jahre alt war.

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    • MCsebi 10.05.2019, 15:31 Geändert 10.05.2019, 15:33

      "Ja, Titel soll es auch schon geben. Die sorgten im Internet vor allem für Spott."

      Wie wär's denn mit "Avatar 2: Der Berliner Flughafen der Filmwelt"?

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        MCsebi 09.05.2019, 23:40 Geändert 08.06.2019, 03:43


        Gestern noch den pessimistischen, brachialen und ultrabrutalen Grindhouser BRAWL IN CELL BLOCK 99 in die Augäpfel gerammt, und heute mehr oder weniger gezwungenermaßen dieses emotional überschwängliche Douglas-Sirk-Melodrama auf die Netzhaut gebannt. Extremes Kontrastprogramm. Jedenfalls bekommt man mit diesem sichtbar angestaubten Schmachtfetzen aus den 50ern genau das, was man erwartet: Große Gesten, wehende Vorhänge, qualmende Zigaretten und jede Menge charmanten aber belanglosen Smalltalk bzw Schmalztalk. Alle Figuren, die durch das schlichte Handlungskabinett aus Liebe, Sehn- und Eifersucht schlendern, sind wortgewandte, adrett gekleidete Gentle(wo)men, gefangen in Rollenbildern, welche typisch für Hollywoods Golden Age sind. Das ist in seinem Genre voll okay, ja handwerklich nicht mal schlecht gemacht und wer bei diesem heute allzu realitätsfern wirkenden Machwerk vor sich hin schmelzen kann, dem sei's gegönnt, aber ohne nostalgisch verklärter Cineastenbrille und als Kitsch-Allergiker, wie ich einer bin, ist das unterm Strich schlicht ödes und gestriegeltes Zeitgeist-Kino von der Stange.

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          MCsebi 09.05.2019, 22:53 Geändert 09.05.2019, 22:53


          [...] Die Spanier haben mit PARALLELWELTEN erneut bewiesen, dass sie die Thriller-Mechanismen ziemlich gut beherrschen. Wer also Filme desselben Regisseurs wie THE BODY und DER UNSICHTBARE GAST mochte und nicht allzu viel Wert auf Glaubwürdigkeit legt, der ist hier bestens aufgehoben. Die Hauptdarstellerin spielt wirklich stark, die Bilder sind sowohl stilvoll als auch bedrohlich und die Zeitreise-Geschichte schlägt jede Menge Haken, weshalb PARALLELWELTEN Aufmerksamkeit fordert und kein Film für nebenbei ist. Nur über Logik sollte man sich, wie so oft bei Zeitreisen, nicht den Kopf zerbrechen. Die Qualität der beiden genannten Werke erreicht Oriol Paulo außerdem nicht und eine Viertelstunde kürzer hätte dem Film gut getan. Aber wenn man etwas für spanische Mystery-Thriller mit Dramaelementen übrig hat, sollte man durchaus einen Blick in dieses Netflix-Original riskieren.

          Die vollständige Kritik gibt's hier:
          https://www.filmtoast.de/parallelwelten/

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            • MCsebi 04.05.2019, 01:53 Geändert 04.05.2019, 01:56

              Ist zwar schon was älter, wollte aber trotzdem unbedingt drauf aufmerksam machen: Wer Gyllenhaal mal als Hipster mordenden Psycho erleben möchte, sollte sich auf jeden Fall das Musikvideo zu "Time to Dance" vom französischen DJ-Dou "The Shoes" ansehen, wo seine Darstellung selbst in gerade einmal 8 Minuten einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

              https://m.youtube.com/watch?v=pt9wnawn7xQ&list=LL79kDF0NKd3kpztG1UgFHeQ&index=9&t=0s

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              • MCsebi 04.05.2019, 01:39 Geändert 04.05.2019, 02:52

                Ich find's gut, dass ihr ausnahmsweise mal auf kleine Nischenfilme wie diesen "Avengers: Endgame" eingeht. Der Film bekam nie die Aufmerksamkeit, die ihm höchstwahrscheinlich zusteht. Danke für den Geheimtipp, den merk ich mir.

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                  MCsebi 01.05.2019, 20:16 Geändert 01.05.2019, 20:16


                  [...] GLÜCKLICH WIE LAZZARO ist ein ruhiger, berührender aber auch gesellschaftskritischer Film, in dem die raue Realität auf ein poetisches Märchen trifft. Gleichzeitig ist es eine Verneigung vor den selbstlosen Menschen unseres Alltags, die zwar niemand wahrnimmt, die aber die Welt doch ein Stück besser machen. Die 16-mm-Bilder geben dem Werk von Alice Rohrwacher einen körnigen Look wie aus den 70ern, was den Film, ebenso wie seine Hauptfigur, wie aus der Zeit gefallen wirken lässt. Jedoch versteift sich das Drama auch ein wenig zu sehr auf seine künstlerischen Arthouse-Charakter und vernachlässigt es, eine in sich glaubwürdige Handlung zu erzählen, was sich besonders in der überflüssigen Schlussszene bemerkbar macht. Wer sich aber auf einen Film einlassen kann, der sich mehr über seine Symbolik als über eine geradlinige und nachvollziehbare Handlung definiert, der wird tatsächlich mit dem ein oder anderen magischen Moment belohnt.

                  Die vollständige Kritik gibt's hier:
                  https://www.filmtoast.de/gluecklich-wie-lazzaro/

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                    MCsebi 30.04.2019, 20:34 Geändert 30.04.2019, 20:34
                    über Ride


                    [...] RIDE könnte man als solide inszenierte und gespielte Light-Version von COLLATERAL bezeichnen. Das kammerspielartige Regiedebüt ist kein Totalausfall, jedoch auch weit davon entfernt, ein guter Film zu sein. Dafür sind die Dialoge zu belanglos und die Logiklöcher zu groß. Wirklich spannend wird diese nächtliche Irrfahrt durch Los Angeles nur selten. Jedenfalls ist es kein gutes Zeichen, wenn einem ein Film mit einer Lauflänge von 73 Minuten noch zu lang erscheint. Wer auf dialoglastige, kleine Psychothriller für zwischendurch steht, kann hier mal einen Blick riskieren. Alle anderen verpassen jedoch nichts.

                    Die vollständige Kritik gibt's hier:
                    https://www.filmtoast.de/ride/

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                      MCsebi 29.04.2019, 02:35 Geändert 29.04.2019, 02:39


                      [...] Action, Emotionen und Superhelden, und das alles hoch 10. Der Inbegriff des modernen Blockbusterkinos und der wohl größte Fanservice aller Zeiten. Das muss einem nicht gefallen, aber ähnlich dem Kino als Jahrmarktsattraktion in der Anfangsphase des Mediums Film strahlt diese Unterhaltungsmaschinerie in ihrem inzwischen gigantischen Ausmaße durchaus eine gewisse Faszination aus – unabhängig davon, was man von dieser Filmreihe halten mag. Ob einen mit ENDGAME ein guter Film erwartet, hängt ganz von einem selbst ab. Letztendlich gilt: Das ist kein Kino zum Nachdenken, sondern zum Erleben.

                      Die vollständige Kritik gibt's hier:
                      https://www.filmtoast.de/avengers-endgame/

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                        https://m.youtube.com/watch?v=4GDPNK_da7U

                        Gerade dieses geniale Video vom ohnehin großartigen YouTube Kanal "BeHaind" gesehen und das dringende Bedürfnis gehabt, es zu teilen. Es geht um die gravierenden Fehler des modernen Actionkinos und darum, wie WIRKLICH gute Action (wie hier in einer der besten Actionfilme aller Zeiten) eigentlich aussehen sollte.

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                          MCsebi 21.04.2019, 00:34 Geändert 22.04.2019, 11:13


                          Demolition ist schon ein eigenartiges Filmchen. Kein schwerfälliges Drama, wie die Handlung vermuten lässt, sondern eine skurrile Tragikomödie mit Herz und Witz, die sich mit andersartiger Trauerbewältigung und der daraus entstehenden Spontanität befasst. Einfach mal nicht nachdenken, sondern handeln, Wut ablassen, Spaß haben. Völlig egal, was andere von einem halten. Einfach leben. Jean-Marc Vallees Film über einen Mann, der nach dem Tod seiner Frau selbst nicht weiß wie er im Inneren funktioniert und warum er keine Trauer verspürt und deshalb sein Leben von Grund auf wortwörtlich auseinander nimmt, beherrscht die perfekte Balance aus verschrobenem Coen-Humor und melancholischer Nachdenklichkeit, ohne auch nur einen Hauch kitschig zu sein. Wunderbar eingefangene Bilder, die sich vermischen, in der Zeit hin und her springen, durcheinander wirbeln, begleitet von einem ziemlich genialem Soundtrack. Demolition ist ein kleiner spezieller Film, so impulsiv wie sein Protagonist. Noch nie war der Blick auf Trauerbewältigung so nüchtern und absurd. Demolition ist auch ein Werk, das daran erinnert, das Leben nicht immer so verbissen zu sehen, auch mal völlig irrational zu handeln, die Sau rauszulassen, wenn einem danach ist. Sich befreien von angestauten Gefühlen, den Kopf auszuschalten. Manchmal tut es gut, etwas zu tun, das man sonst nie tun würde. Wer eine geradlinige Handlung benötigt, die ein bestimmtes Ziel verfolgt, der ist hier falsch. Stattdessen sollte man bei Demolition in der richtigen Stimmung sein und sich treiben lassen, ob von den Klängen, den Bildern oder den großartigen Performances, allen voran Jake Gyllenhaal und dem beeindruckenden Jungdarsteller Judah Lewis. Der ein oder andere wird mit diesem etwas zerfasert wirkenden Film nichts anfangen können, wenn Demolition jedoch zu jemandem vordringen kann, dann so richtig. Mich persönlich jedenfalls hat er an einer Stelle erwischt, wo mich schon lange kein Film mehr berührt hat, ohne dass ich es erklären könnte. Ohne, dass der Film es augenscheinlich beabsichtigt und auf's Gefühlsgas drückt. Einfach nur mit Gesten und Details. Fast schon nebensächlich. Halt auf eine völlig irrationale Art.

                          https://m.youtube.com/watch?v=tXo52-_Zv04

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                            MCsebi 05.04.2019, 00:57 Geändert 09.04.2019, 00:25


                            Ein Film, als würde man knapp zwei Stunden lang einen bonbon-bunten Comic ins Gesicht geklatscht bekommen. Schnelle Schnitte, geringer Gewaltgrad, explodierende Farbenspiele, allgegenwärtiger harmloser Marvelhumor und moderne Hiphop/Trap-Beats machen deutlich, dass sich A NEW UNIVERSE eher an eine jüngere Zielgruppe richtet. Visuell mag das zwar an technischer Perfektion grenzen, ist aber in seinem Bombast auch schnell anstrengend und ermüdend. Beim Versuch, die Rasanz der Comics auf Film zu bannen, erstickt der Actionoverkill jegliche Zwischentöne. Inhaltlich und figurentechnisch ist der Film ein weiterer Blockbuster von der Stange, der lieber mit Bildern erschlagen möchte als narrativ zu berühren. Viele kreative Montagen, aber auch viele uninteressante Figuren. Der Versuch, dem Schurken eine tiefgründige Hintergrundstory zu spendieren, scheitert kläglich. Alles zielt blitzschnell und selbstironisch auf die Metaebene ab, ist jedoch schlichtweg überladen. Das Finale, das sich in einer interdimensionalen Zwischenwelt abspielt, schlägt dann komplett über die Stränge. Alles ist möglich, nichts ist zu absurd oder zu bunt. Quasi der ohnehin schon tripmäßige DOCTOR STRANGE auf LSD.

                            Inzwischen reicht nicht nur ein einziges Superheldenfranchise mit verschiedenen Helden, sondern ein einzelner Superheld trifft vervielfacht in unterschiedlichen Versionen (Comic, Cartoon, Manga) auf sich selbst, als hätten die Avengers plötzlich alle dieselben Fähigkeiten. Das daraus entstehende potentielle Spiel mit dem überbordenden Superheldenhype der letzten Jahre und generell mit einfallslosem Franchisemarketing an sich wird links liegen gelassen, stattdessen gibt sich A NEW UNIVERSE eben genau dem hin; eine Fortsetzung ist bezeichnenderweise bereits in Planung. Ja, visuell ist das durchaus von berauschender Ästhetik (dafür auch die Punkte), aber bei den Lobpreisungen hatte ich dann doch erwartet, dass sich der Film nicht nur über seine Optik definiert, was jedoch leider der Fall ist. Am Ende fühlt man sich angesichts dieser Dauerbeschallung schon etwas ausgelaugt, als habe man in einem vor Neonlicht glühenden Raum einen Comic daumenkinoartig durchgeblättert. Logisch, dass da nicht allzu viel haften bleibt, außer ein leichter Kopfschmerz, weil man angestrengt versuchte zu verstehen, was da gerade alles auf einmal über die Leinwand wütet.

                            Fazit: Wie die Avengers. Nur in der Spiderman-Edition. Mit Hiphop. Im Comiclook. Auf Koffein. Und LSD. Da der Film es verpasst hat, spreche ich an dieser Stelle mal die nötige Epilepsie-Warnung aus. Inhaltlich bleibt Marvel jedoch weiterhin recht mutlos. A NEW UNIVERSE ist kein schlechter Film, aber abgesehen davon, dass es seit der Raimi-Triologie einfach zu viele Spiderman-Filme in den letzten Jahren gab, zählt zu einem wirklich guten Film dann eben doch mehr als fette Optik und ein leidlich hoher Unterhaltungsgrad.

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                              MCsebi 24.03.2019, 03:25 Geändert 15.05.2021, 20:14


                              >>Love, Death, & Robots: Ausgabe 1<<

                              SONNIES VORTEIL:
                              Actionreich, blutig und spannend. Visueller Leckerbissen mit unerwarteter Wendung. (8 Punkte)

                              DREI ROBOTER:
                              Die witzige und vergleichsweise harmlose Episode ist in seiner schwarzhumorigen Betrachtungsweise eines Roboters auf die Menschheit sehr amüsant geraten. (7,5 Punkte)

                              DIE AUGENZEUGIN:
                              In einem völlig neuartigen, rasanten Stil zwischen Comic und Realaufnahmen wird eine hochinteressante Mindfuck-Story erzählt, angesiedelt in einer total kaputten, abgedrehten Prämisse. (8,5 Punkte)

                              SCHUTZANZÜGE:
                              In einer simplen und geradlinigen Actionstory verpackt, aber flott und unterhaltsam, zudem mit einer überraschenden Pointe. (7,5 Punkte)

                              SEELENFÄNGER:
                              Eine brutale, pfeilschnelle Zeichentrickepisode mit kreativen visuellen Einfällen, die jedoch inhaltlich völlig ohne Überraschungen daherkommt. (6,5 Punkte)

                              ALS DER JOGHURT DIE KONTROLLE ÜBERNAHM:
                              Clevere und schwarzhumorige Umsetzung einer völlig banalen Idee im Knet-Animationslook. Amüsant, mehr jedoch nicht. (7 Punkte)

                              JENSEITS DES AQUILA-RIFTS:
                              Der Animationslook ist so hochwertig, dass die Grenzen zu Realaufnahmen teilweise verschwimmen. Die Story, die in ihrer albtraumhaften Weltraum-Vision an EVENT HORIZON erinnert, endet mit einem wahnsinnig fiesen Paukenschlag, der nachhallt. Nicht nur die düsterste, sondern neben Folge 3 auch die beste Episode. (8,5 Punkte)

                              GUTE JAGDGRÜNDE:
                              Im japanischen Animestil präsentierte, episch angelegte Story, die interessante Aspekte der Industrialisierung anspricht, jedoch zunehmend in Steampunk-Trash abrutscht. (6,5 Punkte)

                              DIE MÜLLHALDE:
                              Die dreckigste Episode lässt im grotesken Animationslook den Schweiß und den verfaulten Abfall geradezu riechbar werden. Kein Überflieger, aber schwarzhumorig und amüsant. (7 Punkte)

                              GESTALTWANDLER:
                              Eine der ernsteren Episoden mit interessanter Kernidee, bei der Soldatenthriller mit Werwolfhorror kollidiert. Blutig, hochwertig animiert und spannend umgesetzt. Wenn auch mit dümmlichen Dialogen. (7 Punkte)

                              HELFENDE HAND:
                              Trotz etwas banaler Handlung ist der fotorealistsich animierte, mit GRAVITY-Anleihen versehene und auf ein Minimum reduzierte Weltraumthriller nicht unspannend. (7 Punkte)

                              NACHT DER FISCHE:
                              Ruhiges Fantasy-Drama mit interessanter Idee und magisch anmutender Umsetzung, jedoch ist das Ende, bei dem sich unter anderem ein erwachsener Mann plötzlich wie ein Kleinkind verhält, geradezu lächerlich und plump geraten. Trotz großem Potential aufgrund der letzten Minute leider eine schwächere Episode. (6 Punkte)

                              RAUMSCHIFF NR. 13:
                              Solider Space-Actionfilm ohne Überraschungen, der es jedoch tatsächlich schafft, dass man um ein Raumschiff trauert. Dieses erhält immerhin mehr Tiefe als alle menschlichen Figuren der Episode. (7 Punkte)

                              ZIMA BLUE:
                              Abstrakter Zeichentrickstil trifft auf interessantes intergalaktisches Künstlerdrama. Die tiefgründigste Episode. (7,5 Punkte)

                              BLIND SPOT:
                              Geradlinige Zeichentrickaction, die wie eine Transformers-Folge für Erwachsene wirkt und weder inhaltlich noch visuell hervorsticht. Leidlich unterhaltsam. (6 Punkte)

                              EISZEIT:
                              Bei der einzigen Realfilmepisode, besetzt mit Topher Grace und Mary Elizabeth Winstead, läuft die gesamte Menschheitsgeschichte in einem Kühlschrank ab. Das ist witzig, einfallsreich und visuell genial umgesetzt. (8 Punkte)

                              ALTERNATIVE ZEITACHSEN:
                              Diese cartoonhafte 2D-Animation lässt Hitler auf verschiedene Arten sterben und erläutert hypothetisch die daraus folgenden Veränderungen in der Geschichte. Die satirische Komödie macht vor nichts und niemanden halt, ist tiefschwarz und mitunter anstößig. Eine groteske Theorie jagt die nächste. Auf eine sehr abgedrehte Weise unterhaltsam. (7 Punkte)

                              GEHEIMKRIEG:
                              Die visuell eindrucksvollste Episode wirkt in ihrer körnigen, enorm hochwertigen Animationsoptik wie ein überlanger Trailer zu einem Action-Game. Die im sibirischen Wald angesiedelte Monsteraction ist bierernst und inhaltlich kaum der Rede wert. Zudem nervt der aufgesetzte Klischee-Russen-Akzent. (6,5 Punkte)

                              Fazit:
                              Viel Licht, aber auch viel Schatten. Einige Episoden haben mit flachen und pseudocoolen Figuren, wenig innovativen Storys, Pathos und ausgenudelten Dialogen zu kämpfen. Während sich David Finchers Beteiligung am Projekt überhaupt nicht bemerkbar macht, macht sich DEADPOOL-Regisseur Tim Miller als Produzent eher negativ bemerkbar, ist der Humor stellenweise doch ziemlich pubertär geraten. Was die Serie dennoch sehenswert macht, ist ihre visuelle Brillanz und ihre inhaltliche Vielfältigkeit. Von Episode zu Episode wechseln Genre, Entwickler, Handlung und Machart. Für Abwechslung ist also gesorgt, keine Sekunde der 220 Minuten ist langweilig. Außerdem hat jede Folge ein gewisses Mindest-Niveau, besonders was die Optik angeht. Totalausfälle gibt es hier schlicht nicht. Da verzeihe ich der Serie auch gerne, dass sie Nacktheit, Schimpfwörter und Gewalt oft zum Selbstzweck verkommen lässt. Am Ende ist LOVE, DEATH & ROBOTS eine experimentelle, visuell eindrucksvolle und äußerst kurzweilige Anthologie, die sich ein wenig zu sehr darauf versteift, ja nicht jugendfrei zu sein und die durch ihre kurzen Episoden größtenteils keinen Tiefgang entwickeln kann.

                              Meine Top 5:
                              1. Jenseits des Aquila-Rifts
                              2. Die Augenzeugin
                              3. Eiszeit
                              4. Sonnies Vorteil
                              5. Zima Blue

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                                MCsebi 17.03.2019, 01:32 Geändert 05.07.2020, 02:26


                                [...] Es verwundert nicht, dass erst Kathryn Bigelow für diesen Stoff vorgesehen war, ist Triple Frontier doch genauso ein rauer, authentischer Soldaten-Thriller geworden, wie man es von Werken der Regisseurin wie "The Hurt Locker" oder "Zero Dark Thirty" kennt. Es verwundert auch nicht, dass der Actionthriller ursprünglich fürs Kino bestimmt war, denn das Ganze ist sichtbar hochwertig für die große Leinwand konzipiert. J.C. Chandor, der nach dem jahrelangen Produktionschaos schließlich die Zügel in die Hand nahm, bannt einen pathosbefreiten, ebenso harten wie spannenden Actionthriller-Abenteuer-Mix auf den heimischen Streamingbildschirm. Die handwerklich guten Actionmomente sind überraschend rar gesät, stattdessen gibt es starke Naturbilder zu bestaunen. Die ganz große Figurentiefe sollte man, trotz hochkarätiger Besetzung, nicht erwarten, eine innovative Story ebenso wenig. Doch Triple Frontier ist auf Effektivität getrimmt und weiß mit seinen bekannten Elementen so gut umzugehen, wie schon lange kein Genreverwandter mehr. Nach klassischem Rezept gebacken, geradlinig präsentiert – (An)Spannung ist garantiert!

                                Die vollständige Kritik gibt's hier: 
                                https://www.filmtoast.de/triple-frontier/

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                                  MCsebi 04.03.2019, 21:16 Geändert 04.03.2019, 21:21


                                  Chiwetel Ejifor gibt nicht nur ein gelungenes Regiedebüt ab, sondern leistet neben den anderen Darstellern (toll: Jungdarsteller Maxwell Simba in der Hauptrolle) auch eine eindringliche Performance vor der Kamera. Die wahre Geschichte um einen Jungen zu Beginn der 2000er im malawischen Hinterland, der durch seine Cleverness sein Dorf vor einer Dürreperiode und somit vor der Hungersnot bewahrt, behandelt wichtige Themen wie wirtschaftlicher Fortschritt vs konservative Traditionen, Vernachlässigung des Volkes durch den Staat, der Kampf mit der Natur etc. Ejifor wirft einen unsentimentalen Blick auf eine unbekannte Story an einem unbekannten Ort, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Trotz authentischem Setting und ein paar wirklich schön eingefangenen Impressionen der afrikanischen Weiten ist DER JUNGE, DER DEN WIND EINFING formal ein kleiner und unauffälliger Film. Auch erzählerisch läuft er nach klassischem Drama-Muster ab und bietet dahingehend auch keine Überraschungen, selbst wenn man mit den wahren Begebenheiten nicht vertraut ist. Das ist dann auch die größte Schwäche des Films: Das Drama ist ein weiten Teilen sehr konventionell, fast schon mutlos geraten. Beinahe nebensächlich inszeniert, macht sich das gemütliche Erzähltempo in den ersten zwei Dritteln negativ bemerkbar. Erst gegen Ende hin wird das im Kern verborgene Dilemma überhaupt erst spürbar als auch feuriger und wartet mit dem ein oder anderen Gänsehautmoment auf, um dann einen versöhnlichen Schlusspunkt zu finden, der an die Kreativität im Menschen und den Zusammenhalt in der Familie appelliert. Die wirklich besonderen Momente fehlen letztendlich und das volle Potential bleibt auf der Strecke, etwas mehr Pfeffer hätte dem Werk gut getan. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei DER JUNGE, DER DEN WIND EINFING um ein ruhiges, stimmiges Regiedebüt mit berührendem Hintergrund und wichtiger Botschaft.

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                                    MCsebi 02.03.2019, 13:18 Geändert 29.06.2019, 01:12
                                    über Hero


                                    Optisch ist das natürlich ne ganz feine Nummer. Mit typisch ostasiatischer medidativer Ruhe im Erzählton, messerscharfer Präzision in den Kampfchoreos und viel Liebe zum Detail im Setting entfaltet Yimou Zhang eine beeindruckende Form des visuellen Erzählens. Hier hören die Stärken für meinen Geschmack leider auch schon auf. Die Handlung gibt sich betont tiefsinnig, indem sie zwischen mehr symbolisch aufgeladenen Slow-Mo-Szenen als alle Zack-Snyder-Filme zusammen und chinesischer Kalenderspruchphilosophie changiert, doch inhaltlich heruntergebrochen ist HERO ein kitschiges Melodrama, dessen pathostriefende Inszenierung im krassen Kontrast zu den wie versteinert wirkenden Gesichtern der Figuren steht. Das (drehbuchbedingte) hölzerne Schauspiel lässt kaum Emotionen zu und hält den Zuschauer auf Distanz zu den Charakteren, weshalb es kaum zu mir durchdringen konnte, wenn einer von ihnen das Zeitliche segnet. Meine ebenso starre Miene verzerrte sich während des Films höchstens zu einem Schmunzeln, wenn es zu unfreiwillig komischen Momenten kam. Selbst die anfangs beeindruckenden Kampfszenen ermüden irgendwann, laufen sie doch an unterschiedlichen Locations nach dem immerselben Schema ab. Das ist alles ganz nett anzusehen bzw. anzuhören und damit, dass hier keine physikalischen Gesetze existieren, könnte ich mich sogar noch anfreunden, jedoch ist dieser asiatische sperrige Spiritualismus oftmals auch sehr banal und anstrengend, gerade für an westliche Sehgewohnheiten orientierte Menschen. Angesichts seiner erhabenen Form verständlich, dass HERO so viele Fans finden konnte, für mich persönlich ist jedoch die Handlung zu schlicht, die Figuren zu blass, die Kämpfe zu repetitiv und sowohl Inszenierung als auch Dialoge zu schmalzig. Auch Ang Lees ähnlich gelagerter und umjubelter TIGER AND DRAGON ließ mich unbeeindruckt zurück. Nein, in diesem Leben werde ich wohl kein Wuxia-Fan mehr...

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                                      MCsebi 28.02.2019, 00:25 Geändert 28.02.2019, 01:48
                                      über Life


                                      "Ich gehöre hier oben hin. Ich will nicht wieder zurück zu diesen Acht Milliarden gestörten Wichsern."

                                      Die Abgeschiedenheit vom Rest der Erde. Die klaustrophobische Enge im düsteren Raumschiff. Die allgegenwärtige Bedrohung, der man schonungslos ausgeliefert ist. Die lebensfeindliche Umgebung. Und ein fremdartiges Wesen, dass nach und nach die Crew dezimiert. Man merkt es schon: Der auf Papier einzige Unterschied zu ALIEN dürfte die Tatsache sein, dass die CGI-Kreatur aus LIFE nie die Bedrohlichkeit des Practical-Effect-Aliens aus dem Ridley-Scott-Klassiker erreicht. Pate standen desweiteren GRAVITY, INTERSTELLAR, EVENT HORIZON und THE THING. Neu ist LIFE sicherlich nicht. Ungemein spannend und effektiv sehr wohl. Daniel Espinosa, der mit SAFE HOUSE 2012 schon ein konsequentes Actionthriller-Brett ablieferte, mischt anfangs philosophische, ruhige Töne, die die Charaktere etwas zu halbherzig beleuchten, mit späteren auf den Mainstream zugeschnittenen, altbekannten aber nichtsdestotrotz schweißtreibenden Spannungssequenzen. Die schwerelos gleitende Kamera, die ohne Schnittgewitter auskommt, setzt das hochintelligente, flinke und manchmal schockierend brutale Wesen als durchaus ernstzunehmende Gefahr in Szene und Espinosa schließt seinen Film mit einem wahnsinnig fiesen Ende, das so richtig schön das Kopfkino des Zuschauers ankurbelt (Dabei soll es auch bleiben; bitte kein Sequel!). Die Schauspieler, allen voran Gyllenhaal, können ihr Potenzial kaum entfalten und die generische Musik ist stellenweise überdominant, jedoch sollte hier jeder Sci-Fi-Horror-Fan, der keine Innovationen erwartet, mit diesem aufs Wesentliche fokussierte, äußerst packenden Werk auf seine Kosten kommen. Denn so gut geklaut wurde schon lange nicht mehr.

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                                      • MCsebi 27.02.2019, 02:18 Geändert 27.02.2019, 02:23

                                        1. Welches Buch hast du zuletzt verschenkt?

                                        Falls ich jemals ein Buch verschenkt haben sollte, weiß ich es nicht mehr.

                                        2. Welches Buch hat dich am meisten erschüttert?

                                        BOY IN THE PARK von A.J. Grayson. Das Buch über psychotische Traumata und Kindesmisshandlung ist keine leichte Kost, ist aber gleichzeitig wunderschön-poetisch geschrieben und somit eines der besten Bücher, die ich jemals las. Leider erschien vom Autor bisher nicht mehr.

                                        3. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

                                        DER SEELENBRECHER von Sebastian Fitzek. Sehr spannend und düster.

                                        4. Welches liest du gerade?

                                        THALAMUS von Ursula Poznanski. Bin zu drei Vierteln durch, allerdings eher halbherzig. Bis jetzt kann ich es leider nicht empfehlen.

                                        5. Welches ist dein liebstes Buchcover?

                                        Das Cover des Buches LAYERS von Poznanski. Das Buch war zwar nicht so der Hammer, das Cover macht seinem Namen jedoch alle Ehre, indem es selbst aus verschiedenen Schichten besteht. Coole Idee.

                                        6. Welches war als Kind dein Lieblingsbuch?

                                        Kann mich nicht erinnern. Weiß nur, wie sehr ich diese kleinen Pixi-Bücher damals geliebt habe ^^

                                        7. Welches ist das beste Kinderbuch?

                                        Gute Frage...

                                        8. Mit welchem Buchgenre kannst du gar nichts anfangen?

                                        Mit diesen schmalzigen Fantasyromanen a la Twilight, von denen es irgendwie viel zu viele gibt, wenn man sich in der Buchhandlung umschaut.

                                        9. Liest du Bücher immer zu Ende oder hörst du auf, wenn du sie langweilig findest?

                                        Bei Büchern ist es wie bei Filmen: Nur bei wirklich speziellen Fällen brech ich ab. Ansonsten zieh ich es durch, auch wenn es mir mal weniger zusagt. Immer mit der Hoffnung, dass es ja noch besser werden könnte.

                                        10. Welches Buch hat dich zuletzt so mitgerissen, dass du alles um dich herum vergessen hast?

                                        BOY IN THE PARK.

                                        11. Das beste Buch zum Film ist ...?

                                        Hab diesbezüglich nur den ersten PERCY JACKSON Roman gelesen. Der war immerhin besser als der Film. Ist aber jetzt auch keine Kunst ^^

                                        12. Welche Bücher hast du gelesen, die später verfilmt wurden?

                                        DIE AUSERWÄHLTEN IM LABYRINTH. Das war wirklich fesselnd. Der Film kommt da natürlich nicht heran, war aber dennoch erstaunlich solide.

                                        13. Welcher anschließende Film war besser als das Buch?

                                        Gabs bisher bei mir noch nicht.

                                        14. Welchen Titel hätte deine Autobiographie?

                                        "Shit happens."

                                        15. Liest du auch manchmal Drehbücher? Wenn ja, welches hast du zuletzt gelesen?

                                        Nein, noch nie. Wäre mal interessant.

                                        16. Hast du eigentlich die Bibel gelesen?

                                        Da ich Atheist bin: nur unfreiwillig ein paar Passagen im Religionsunterricht.

                                        17. Welches Buch ist aktuell dein Lieblingsbuch?

                                        BOY IN THE PARK. Sehr fasziniert war ich auch von DAS PARFÜM. Der Deutschunterricht hatte auch seine guten Seiten. Wortwörtlich.

                                        18. Welches Buch würdest du niemanden empfehlen?

                                        So etwas Schlechtes ist mir bisher zum Glück noch nicht in die Finger gekommen. Außerdem hat doch fast jedes Buch irgendwo seine Zielgruppe.

                                        19. Welche/r Autor/in ist dein/e liebste/r?

                                        Hab ich nicht.

                                        20. Klassisches Buch oder E-Book?

                                        Hat beides sein Pro und Contra. Bin dann aber doch eher der Konservative, der gerne ein richtiges Buch in den Händen hält, einfach fürs "Feeling".

                                        21. Hast du auch schon einmal fremdsprachige Bücher gelesen? Wenn ja, welche? Wenn nein, wieso nicht?

                                        Eher gezwungenermaßen in der Schule. Tut den Sprachkenntnissen sicherlich gut, stört aber auch den Lesefluss und sorgt für Missverständnisse. Da greif ich dann doch lieber zur (gut übersetzten) deutschen Ausgabe.

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                                          MCsebi 20.02.2019, 02:51 Geändert 02.11.2019, 00:52


                                          "Frauen ficken is was für Schwuchteln."

                                          LAYER CAKE ist ein unübersichtliches, aber nicht unspannendes Wirrwarr aus Drogen, Gewalt, Verrat, coolen Sprüchen, skurrilen Gangstern und schwarzem Humor, vorrangetrieben von einem flotten Pacing, zusammengehalten von einem bis in die kleinsten Nebenrollen großartig besetzten Cast (Daniel Craig noch ohne James Bonds Muskeln, aber bereits mit dessen Coolness) und präsentiert in einer schnittig-kreativen Inszenierung. Debütant Matthew Vaughn springt auf den Guy-Ritchie-Zug auf, wählt jedoch die etwas ernstere, zynischere Schiene - Die hochmodernen Bilder lassen immer wieder die Schmutzigkeit der Handlung durchsickern. Inhaltlich oftmals unnötig verschachtelt und geschwätzig, weiß der britische Crimethriller aufgrund seiner Machart und seiner spielfreudigen Besetzung dennoch durchgehend bei Laune zu halten. Einer der interessantesten Kill-Sequenzen seit Langem ( https://m.youtube.com/watch?v=NJRiPg5qLyM ) und ein mit Karacho in die Fresse des Zuschauers gezimmerter Mittelfinger als Schlussszene runden das unterhaltsame Gangster-Treiben ab.

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                                            Gibt es bei der Goldenen Himbeere die Kategorie "Unnötigstes Remake"? Ich nominiere diesen Film.

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                                              MCsebi 18.02.2019, 01:37 Geändert 18.02.2019, 17:04


                                              Ein poetisches wie auch sensibles Werk, das nicht einfach nur deshalb gut ist, weil es eine wichtige Thematik behandelt, sondern weil es auch ganz genau weiß, wie man an dieses Thematik herangehen sollte. Barry Jenkins beweist ein feines Gespür dafür, einfach nur zu beobachten, ohne zu werten oder die Geschichte, trotz diverser angesprochener Problematiken, überfrachtet wirken zu lassen. Die schleichend-stillen, aber umso intensiveren Emotionen ergeben sich aus der Geschichte, nicht (nur) aus der Inszenierung. So lässt MOONLIGHT keinen Raum für Kitsch und sorgt stattdessen mit nüchterner Erzählweise und immer dicht an den herausragenden, unverbrauchten Darstellern klebender dokumentarischer Kamera für ein Höchstmaß an Authentizität. Vieles bleibt unausgesprochen, geradezu unterdrückt, was sich in weiten Teilen auf das Innenleben der Hauptfigur übertragen lässt. Wenn der stille Chiron, nach drei unterschiedlichen Namen und somit drei Phasen der Identitätssuche, schließlich doch sein Schweigen bricht, dann hallen diese Worte lange nach. In die Nacht hinein. Auf's Meer hinaus, auf dessen Oberfläche sich sanft das Mondlicht spiegelt. Sogar bis in den Abspann hinein. Erst dann wird deutlich, wie tragisch und ergreifend Chirons Geschichte wirklich ist...

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                                                MCsebi 13.02.2019, 13:50 Geändert 04.09.2020, 20:01


                                                [...] Whiplash ist ein furioses, elektrisierendes Duell zweier Getriebener. Der eine will der Beste werden, der andere versucht mit allen Mitteln, dies zu verwirklichen, indem er ihn wie eine Zitrone auf den letzten Tropfen ausquetscht. Die soghaften Bilder harmonieren prächtig mit den überragenden Darstellern, und das völlig entfesselnd umherwirbelnde Finale mündet in keinem Happy End, sondern in einem Moment voller Bitterkeit, wenn man realisiert, was die Hauptfigur alles aufgeben musste, um es so weit zu bringen. Ein Psychothriller getarnt als Musikerdrama. Grandios!

                                                Die vollständige Kritik gibt's hier: 
                                                https://www.filmtoast.de/whiplash/

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                                                  MCsebi 03.02.2019, 18:22 Geändert 03.02.2019, 18:41


                                                  [...] Die Glücksritter ist eine für die 80er überraschend mutige, wenn teilweise auch etwas alberne Komödie. Die Gesellschafts- und Kapitalismusthematik macht den Film auf den zweiten Blick cleverer als auf den ersten, jedoch kommt dabei der Witz etwas zu kurz und die Kritik ist dann doch etwas arg brav verpackt. Die interessante Handlung, in der Arm und Reich aufeinander treffen, hätte etwas mehr Biss vertragen. So bleibt eine halbwegs amüsante Komödie, die leider nicht allzu lange im Gedächtnis verweilt.

                                                  Die vollständige Kritik gibt's hier:
                                                  https://movicfreakz.de/die-gluecksritter/

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                                                    MCsebi 02.02.2019, 03:55 Geändert 02.02.2019, 13:23


                                                    Die Kritik an der leeren Oberflächlichkeit von Kunst und an dessen Umfunktionierung in reinen, leidenschaftslosen Kommerz verpufft schnell, wenn man feststellt, dass Dan Gilroys neues Werk selbst keine künstlerischen Akzente zu setzen weiß und sich lieber in generischen Horrorszenen verliert, deren anklagende Bedeutung platt und ohne jeglichen Interpretationsspielraum vorgetragen wird. Sich bewegende Gemälde und dergleichen könnten so auch im nächsten CONJURING-Film auftreten und zeigen nicht den Hauch von Innovation. Diese rar gesäten, leidlich spannenden Gruselmomente sind eingebettet in leeres Geschwafel von uninteressanten Figuren, welches mehr wie ein Lückenfüller wirkt, um den Geist eines toten Künstlers jene Figuren ins Jenseits befördern zu lassen, was beim Zuschauer maximal ein Schulterzucken verursacht. DIE KUNST DES TOTEN MANNES ist ein satirischer Horrorthriller, jedoch weder so unheimlich noch so tiefgründig wie er es gerne wäre. Was schade ist, wenn man bedenkt, wie toll NIGHTCRAWLER war, der ebenfalls aus einer Zusammenarbeit von Gilroy und Gyllenhaal entstand. Letzterer ist übrigens einer der wenigen Lichtblicke des Films, wertet er doch mit seinem intensivem Spiel so ziemlich jeden Streifen auf und lässt über die anderen verschenkten Stars (Malkovich, Collette etc) hinwegsehen. Nur zeigt das auch, dass der Schauspieler, der bekanntlich ein Händchen für gute Drehbücher besitzt, eben auch mal irren kann.

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