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Alle Kommentare von MCsebi
Ein Mann sitzt im Stau fest. Die unbarmherzige Hitze LA's lässt das Auto zu einer Sauna auf Rädern mutieren, während die Bürokleidung schweißgebadet wie eine zweite Haut am Körper klebt. Inmitten des Tumultes aus Kinderschreien, Autohupen und sich streitenden Menschen wirkt das sonst so geräumige Fahrzeug plötzlich klaustrophobisch eng, und man hat das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Nach langem Überlegen, während nun neben der Hitze auch die zunehmende Nervosität die Schweißperlen auf die Stirn treibt, entfasst der Mann einen Entschluss: Er steigt aus. Sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne.
Die Einstiegssequenz, welche durch immer schneller werdende Schnittfolgen die Beklemmung auf den Zuschauer überträgt, sucht das Grauen im Alltag und stimmt somit perfekt auf den restlichen Film ein.
William Foster scheint mit seiner Krawatte und seinem Aktenkoffer auf den ersten Blick ein ganz normaler Durchschnittstyp zu sein. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Er ist es leid, Ungerechtigkeiten hinzunehmen, nur weil sie gesellschaftlich akzeptiert sind. Er hat keine Lust mehr, für alles und jeden der Fußabtreter zu sein. Foster ist ein äußerst rational denkender Mensch, und solche haben es in einer irrationalen Welt nun mal nicht leicht. Also beschließt er, die Alltagsfesseln mit Gewalt in Fetzen zu reißen. Nicht mehr der Kleinbürger zu sein, der Problemen aus dem Weg geht, nur weil sie ihn nicht direkt betreffen. Schluss mit dem Wegducken. Er hat einen klaren Standpunkt und diesen möchte er mithilfe der Meinungsfreiheit durchsetzen. Mit aller Radikalität. Sogar wenn dadurch die Moral auf der Strecke bleibt. Und sind wir mal ehrlich: Wollten wir nicht alle einmal so sein wie William Foster?
Durch Joel Schumachers (gar nicht mal so) überspitzten Darstellung von Fosters Welt ist es jedoch nicht allzu verwunderlich, dass die Hauptfigur so handelt, wie sie es eben tut. Selten sah man so viele unsympathische Characktere in einem Film. Und das ist keineswegs negativ gemeint. Das Umfeld wimmelt nur so von egozentrischen Arschlöchern, gestörten Soziopathen und aggressiven Kleinkriminellen. An jeder Straßenecke scheint Missgunst, Arroganz und Frustration die Menschen zu beherrschen.
In solch einer von Abschaum bewohnten Welt scheint Foster neben dem von Robert Duvall gespielten Cop (welcher sich im Verlauf der Handlung ebenfalls bestimmten Gesellschaftsfesseln entledigt, wie z.B. denen, die seine Frau ihm auferlegt) der letzte zu sein, der noch einem bestimmten Kodex folgt und sich an Regeln hält, der Problemsituationen mit Logik und nicht mit Wut begegnet. Dies ändert sich jedoch, als Foster zunehmend die Beherrschung verliert und den Menschen nun auf andere Art die Augen öffnen möchte. Und dabei müssen nun mal Grenzen überschritten werden.
FALLING DOWN ist ein Psychodrama mit satirischem Biss, das zwischen all dem Wahnsinn durchaus Denkanstöße gibt. Dabei wird die hochinteressante Haupthandlung, in der Michael Douglas als amoklaufender Durchschnittsbürger brilliert, leider immer wieder durch die weniger interessante Nebenhandlung mit Robert Duvall unterbrochen, was ein wenig den Erzählfluss stört. Und gerade als FALLING DOWN zusätzlich im Finale in einen handelsüblichen, reißerischen Crimethriller inklusive verfolgtem Psychopath abzudriften droht, bekommt er letztendlich doch noch die Kurve. Denn am Ende steht die Frage: War William Foster ein schlechter Mensch?
Stellenweise ziemlich brutaler Genrebastard aus Western, Kannibalentrash und Road Movie, der mit seiner tollen Besetzung und einigen wirklich spannenden Momenten nicht nur die kompletten zwei Stunden zu unterhalten weiß, sondern mit seinen skurrilen Dialogen, dem gemütlichen Erzähltempo und der größtenteils fehlenden Musikuntermalung erfrischend unkonventionell daherkommt. Dazu noch eine Prise Coens und ein (Blut)Spritzer Tarantino und fertig ist der (Fleisch)Salat!
PS: Ist es verwerflich, dass ich nach dem Film Hunger auf Rippchen hatte? ( ಠ_ಠ)
"Mein Gott."
In den letzten Minuten von INFINITY WAR sagt Cap alias Steve Rogers mit diesen zwei Worten alles, was es über das ultraböse Ende zu sagen gibt. Einem solchen Franchise, welches sonst nur ungern die Grenzen der Komfortzone überschreitet, hätte man eine Konsequenz in dem Maße sicher nicht zugetraut. Doch auch sonst hebt der dritte Avengers-Film die Reihe merkbar auf ein neues Level und ist neben den üblichen Marvel-Schwächen, wie unpassendem/ flachen Humor, zu hektischen Actionsequenzen und unübersichtlichen Handlungssträngen oder auch unüblichen Marvel-Stärken, wie dem glänzenden Schurken Thanos, einfach nur ein Blockbuster-Spektakel vom Feinsten, das den Begriff GROß teilweise neu definiert. Wer mit sowas im Generellen absolut nichts anfangen kann, der brauch sich an INFINITY WAR gar nicht erst heranwagen. Allen anderen sei gesagt: Lasst euch das nicht entgehen!
Ein mürrischer, dauerbeschwipster Jeff Bridges betritt in der amerikanischen Einöde ein Bowlingcenter. Tja, abgesehen von der ähnlich, aber doch deutlich ernster angelegten Hauptfigur hat dieses Drama jedoch nicht viel mit dem Coen-Werk am Cowboy-Hut. Stattdessen erzählt CRAZY HEART eine jederzeit bodenständige, aus dem puren Leben gegriffene Geschichte, die weder sentimental noch beschönigend ist.
Der heruntergekommene Country-Star Bad Blake möchte noch ein letztes mal den Scherbenhaufen, den er Leben nennt, in den Griff bekommen. Seine einzigen treuen Weggefährten sind nicht nur eine junge Reporterin (Maggie Gyllenhaal) und ihr Sohn, sondern ganz besonders seine Musik. In ihr flüchtet er sich, wenn ihn die Realität mal wieder einholt. In ihr verarbeitet Blake, wenn er nicht gerade an der Flasche hängt, seinen Schmerz. Sie ist das Letzte, was ihm aus seiner ruhmreichen, aber längst vergangenen Zeit noch geblieben ist. Denn auch wenn seine Fans ihn immer wieder daran erinnern, wie groß er einst war, so weiß Blake selbst, dass er seine besten Tage längst hinter sich hat. Seine vier Ex-Frauen und sein einziger Sohn, der nichts mit ihm zu tun haben will, machen ihm das abermals deutlich.
Trotz dieser trostlosen Thematik ist der Film keineswegs deprimierend, sondern ganz im Gegenteil hoffnungsvoll und geradezu lebensbejahend geraten. CRAZY HEART ist ein kleiner, stiller Film, in der Filmlandschaft so auffällig wie ein Grashalm in der Prärie, so rau wie der Bart der Hauptfigur und so melancholisch wie ein Countrysong, mit einem wunderbaren Jeff Bridges und einem riesengroßen Herz.
Die Netflix-Produktion ist ein in matschbraune Bilder gehülltes, hartes und schwerfälliges Drama über Rassismus, Familie, Freundschaft und Liebe. Diese komplexen Themen werden durch die 135 Minuten hinweg sehr sorgfältig behandelt, wodurch die Handlung zwar teilweise etwas zäh wirkt, aber genug emotionale Tiefe und Raum für die Figuren entwickeln kann, um sich schließlich in einer wahrhaftigen Tragödie zu entladen, die man so nicht kommen sah.
Rein formal ist MUDBOUND, trotz seiner sehr authentisch dargestellten, schwülen 40er-Jahre-Südstaatenatmosphäre, nichts besonderes, konzentriert sich jedoch stattdessen auf das Wesentliche: Ein fesselndes Drehbuch und ein stark aufspielender Cast, bei dem gefühlt keiner zu kurz kommt. Nicht nur die sowieso immer überzeugende Carey Mulligan oder Jason Clarke, sondern auch Garrett Hedlund und Jason Mitchell, die ich vorher zugegebenermaßen gar nicht kannte, liefern eine beeindruckende Performance ab.
Letztendlich bietet MUDBOUND nichts, was man noch nie zuvor gesehen hat, weiß aber mit seiner stillen, eindringlichen Erzählweise dennoch zu fesseln. Wer ein reinrassiges Drama mit Tiefgang sehen will, ist mit diesem leider zu unbekannten Werk an der richtigen Adresse!
Ein zynischer Film, an dessen Ende es keine Gewinner gibt. Außer dem Zuschauer.
Trotz der zweieinhalb Stunden Lauflänge und der verschachtelten Handlung durchgehend spannend, von dem bis in kleinste Nebenrollen namenhaft besetzten Cast großartig verkörpert, versehen mit scharfzüngigen Dialogen und, wie man es von Scorsese gewohnt ist, äußerst intelligent erzählt.
So und nicht anders hat nicht nur ein klassischer Thriller, sondern auch ein Remake auszusehen!
Hier ist noch einmal die grandiose Szene aus AMERICAN PSYCHO, in der Patrick Bateman und seine Arbeitskollegen ihre Pokemon-Karten miteinander verglei... Warte. Was?
https://www.youtube.com/watch?v=0b00KK6EqqE
Leichte Spoiler enthalten!
Die erste Hälfte von THE GREAT GATSBY ist eine schillernde, opulente und rauschhafte Party-Orgie, deren bunte Bilder auf die Netzhaut einprasseln wie Starkregen auf einer Windschutzscheibe und die selbst Project X wie ein Kaffekränzchen im Seniorenzentrum wirken lassen. In betont künstlichen Hochglanzbildern, die ein Set- und Kostümdesign vorweisen, an dem man sich nicht satt sehen kann, zeigt Baz Luhrman hier sein ganzes Können und lässt mit hunderten feierhungrigen Statisten so richtig die Sau raus. Ein aus einer Mischung aus Jazz / Swing und modernen Rap / Hip-Hop bestehender Soundtrack untermalt den beeindruckenden Bildersturm, der einen in der ersten Hälfte förmlich überrumpelt.
In der zweiten Hälfte hat man sich jedoch an der beeindruckenden Optik sattgesehen und man beginnt sich zu fragen, was denn nun der Kern eines jeden Filmes, das Drehbuch, zu bieten hat. Die Antwort ist schlicht: Nicht viel. Ein gestriegelter DiCaprio kämpft um das Mauerblümchen Mulligan, hat dabei jedoch ihren Mann Edgerton als Kontrahenten, während Maguire größtenteils als reiner Beobachter des Geschehens fungiert, ohne dabei allzu viel Einfluss darauf zu haben. Diese nicht selten kitschige Liebesgeschichte könnte eben so aus einem Groschenroman oder einer Rosamunde-Pilcher-Folge stammen und hat für die viel zu lange Laufzeit von beinahe zweieinhalb Stunden einfach zu wenig zu bieten, um durchgehend das Interesse aufrecht erhalten zu können. Auch wenn der Cast erste Sahne ist und seine Rollen gut verkörpert, so vermag es die Geschichte einen weder zu fesseln noch emotional zu berühren.
Doch allein um sich zumindest für einen Moment in den atemlos-funkelnden Bildern der goldenen 20er in New York zu verlieren, ist THE GREAT GATSBY einen Blick wert!
Ähnlich wie James Camerons Avatar erschafft Jon Favreau mit seiner Realverfilmung eine Welt, welche fast ausschließlich am Computer enstanden ist, womit es sich hier weniger um eine Realverfilmung als vielmehr um einen Animationsfilm handelt. Was zunächst negativ konnotiert nach einer zwanghaften Transportierung einer zeitlosen Geschichte in die Moderne klingt, ist dabei aber mit so viel Liebe zum Detail und dem Original gegenüber inszeniert, das man sich in Moglis Welt einfach nur verlieren will. Nicht selten werden in THE JUNGLE BOOK Bilder erschaffen, die man sich am liebsten ausdrucken und einrahmen würde, womit der Film ein Paradebeispiel dafür ist, welch tolle Wirkung CGI auf das menschliche Auge haben kann, vorausgesetzt es wird so hervorragend eingesetzt wie hier.
Dazu bietet Favreau keinen reinen Fanservice, sondern nimmt an der bekannten Geschichte die ein oder andere Änderung vor, was den Film im Vergleich zum Original mehr Ernsthaftigkeit, Spannung und Emotionalität verleiht. Gerade ersteres wird dadurch verstärkt, dass bis auf ein paar Ausnahmen auf den Disney-typischen Gesang verzichtet wird.
Der einzige "echte" Darsteller als Mogli macht seine Sache für sein Alter erstaunlich gut und agiert bei weitem nicht so nervig wie viele andere Jungschauspieler. Doch auch die restlichen Figuren wie Balu oder Baghira hat man schnell ins Herz geschlossen, während Figuren wie Kaa oder King Louie in ihrer Darstellung äußerst faszinierend geraten sind. Shir Khan ist ebenfalls kein Antagonist von der Stange, sondern wirkt durchgehend wie eine ernst zu nehmende Bedrohung innerhalb des Films, der sogar ein nachvollziehbares Motiv zugeordnet bekommt. Eine zusätzliche Tiefe erhalten die Charaktere durch Stars wie Scarlett Johansson, Ben Kingsley, Christopher Walken oder Bill Murray, welche den Figuren nicht nur ihre Stimmen liehen, sondern durch Motion Capturing auch ihre Gesichtszüge.
Die epische, bei mir teilweise Gänsehaut verursachende Musik, die sich perfekt den beeindruckenden Bildern anpasst, rundet das Gesamtpaket ab, was THE JUNGLE BOOK letztendlich zu einer mehr als gelungenen Neuinterpretation dieser wunderschönen Geschichte macht, das sich dem Original jederzeit mit Respekt nährt, ohne jedoch der Nostalgie zu verfallen. Der kreativ-witzige Abspann setzt dem ganzen die Baumkrone auf.
Ein audio-visuell beeindruckendes Abenteuer mit jede Menge Herz, das besonders Leuten wie mir, für die der Zeichentrickfilm ein Stück Kindheit darstellt, immer wieder ein breites Grinsen auf's Gesicht und ein kleines Tränchen in die Augen zaubern kann.
Tom Hardy in BRONSON. Wie er hier den gewaltgeilen, wild grimassierenden und jederzeit an der Schwelle zum absoluten Wahnsinn agierenden Häftling mimt ist ganz großes Kino und steht der herausragenden Performance Heath Ledgers als Joker für mich persönlich in nichts nach.
PS: Vielleicht nicht DIE beste Performance überhaupt aber auf jeden Fall einer der besten. Alles andere würde die Liste ansonsten nämlich sprengen.
Überschwängliche Lobpreisung auf DRIVE, Klappe die #2 (ist aber wirklich die letzte, versprochen)
Achtung! Die folgenden Worte könnten unter Umständen "ein wenig" kitschig geraten sein und enthalten vielleicht etwas zu oft das L-Wort. Sorry dafür.
Aber was soll man tun, wenn man sich in einen Film verliebt hat? (Mist, da ist schon das erste!)
Alles, was DRIVE ausmacht, liebe (#2) ich. Oder Nein. Besser gesagt: der Film ist überhaupt erst der Grund, warum ich seine Bestandteile so sehr liebe (#3). Filme, die ähnliche Elemente wie DRIVE enthalten, schießen deshalb auf meiner persönlichen BeLIEBtheitsskala (#4) automatisch nach oben.
Sei es der durch Mark und Knochen gehende Elektroscore. Seien es die geradezu perfektionistisch angelegten Bildkompositionen. Sei es Ryan Gosling, dessen Figur mich mit ihrer introvertierten Art stellenweise an mich selbst erinnert (auch wenn ich nicht einmal halb so cool bin) und für dessen Rolle ich mir unmöglich jemand anderes vorstellen kann. Sei es die zielstrebige, aber unglaublich tiefgreifende Story. Oder sei es die all daraus entstehende einzigartige Atmosphäre, dessen Magie immer wieder eruptiven Gewaltexplosionen weichen muss, in welchen die Gardinenstange gut und gerne in der Luftröhre, die Gabel im Auge oder der Fuß in der Hirnmasse landet (Sorry an diejenigen, die gerade essen).
All diese Dinge (mal abgesehen von der Gewalt) hat dieser Film mich lieben (#5) gelehrt. All das macht DRIVE letztendlich berechtigterweise zu einem Liebes...Äh... LIEBlingsfilm (#6).
♡
Brav wird hier das klassische Plot-Muster gestrickt, womit sich CREED kaum von seinen etlichen Genre-Kollegen unterscheidet. Was dieses Boxdrama dennoch aus der Masse herausstechen lässt, ist seine Machart. Der Weg ist hier das Ziel. Und das dieser Weg mit langen One-Shots teilweise so beeindruckend fotografiert, so emotional sowohl von Michael B. Jordan (der hier vor körperlicher Fitness nur so sprüht) als auch von Sylvester Stallone gespielt ist und dazu mit einem Soundtrack untermalt wird, der mir zahlreiche Gänsehautmomente bescherte - damit hätte ich sicher nicht gerechnet.
Was CREED dann noch einen melancholisch-nostalgischen Touch gibt, ist der Rückblick auf das Vergangene, welchen Ryan Coogler immer wieder in den Fokus rückt. Wenn Rocky Balboa im Film auf seine alten Tage zurückschaut, dann macht dies Stallone im wirklichen Leben ebenfalls, um ein für alle mal von der Rolle Abschied zu nehmen, die ihn den Großteil seines Lebens begleitete. Das ist es letztendlich, was Stallones Performance so authentisch und ROCKYS LEGACY (treffender Titel) so ergreifend macht.
Trotz konventionellem Plot ein erstaunlich einprägsamer Film, bei dem sich das Drama nicht im Ring, sondern außerhalb des Rings abspielt.
Ebony Maw sieht aus, als hätte Voldemort keinen Bock mehr auf Harry Potter gehabt und macht nun den Avengers das Leben schwer :D
Das hier ist die bekannte SPIDER-MAN 3 Szene, in welcher der "böse" Peter Parker durch die Straßen von NY tanzt, jedoch OHNE die Musikuntermalung. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich hab mich nicht mehr einbekommen vor Lachen! :'D
https://m.youtube.com/watch?v=6Ron-Ikenfc
Da wären wir auch schon beim dritten Part angekommen. Mit einem lachendem und einem weinendem Auge verabschiede ich mich vorerst von meiner kleinen Rückschau auf eine Reihe, die ich schon als junges Kind immer so spannend fand. Und auch für den oft als schlechtesten Teil angesehenen dritten Part von Raimis Spinnen-Triologie muss ich an dieser Stelle eine kleine Lanze brechen.
Klar, durch den zwanghaften Drang, immer noch einen draufsetzen zu wollen, was im zweiten Teil noch wunderbar aufgegangen ist, wirkt der Film besonders im Finale etwas überladen. Zu viele Schurken. Zu viele Konflikte. Zu viele Nebenstränge. Und wo sich Teil eins und zwei diesbezüglich noch zurückgenommen haben, so wird hier vielleicht der ein oder andere CGI-Effekt zu viel verwendet.
Aber unterm Strich ist SPIDER-MAN 3 ein immer noch überdurchschnittlicher Blockbuster, der neben Danny Elfmans grandiosem Score, den gut ausgefeilten Figuren und der spektakulären Action die üblichen Stärken der beiden Vorgänger besitzt. Der Witz kommt auch hier nicht zu kurz und die Szenen mit dem "bösen" Peter Parker find ich immer wieder amüsant, da Maguire hier, wo er so richtig die Sau rauslassen kann, vor Spielfreude nur so sprüht!
https://m.youtube.com/watch?v=nVmXsBNfwHY
Außerdem sind die mir die Characktere mit der Zeit so ans Herz gewachsen, dass es mir irgendwie schwer fällt, mit diesem Film Abschied von ihnen zu nehmen. Dass SPIDER-MAN 3 dann noch den Mut beweist, die Reihe mit dem Verzicht auf ein Happy-End zu schließen, lässt mich, während der Abspann über den Fernseher läuft, dann doch leicht melancholisch zurück...
Hab eben erfahren dass dieser Tom-Hardy-Klon einen Zwillingsbruder hat. Das heißt es gibt sogar drei Hardys. Hätten das die Macher vom Film LEGEND mal früher gewusst, hätten sie Tom Hardy nicht zeit- und kostenaufwendig per Computer doublen müssen :D
Yeah! All das, was der ohnehin schon sehenswerte Vorgänger noch falsch machte, wird im Mittelteil der Raimi-Triologie besser gemacht. Die Action ist dynamischer, der ironisch-köstliche Humor ist präsenter, die Effekte sind für 2004er-Verhältnisse beeindruckend, der Bösewicht ist noch interessanter skizziert und der Erzählfluss gerät so gut wie nie ins Stocken, wodurch selbst die üppigen zwei Stunden noch kurzweilig wirken. Außerdem stellt Raimi auch hier seine Figuren stets vor die Action, wodurch für einen Blockbuster überraschend viel Tiefgang aufgebaut wird (Auch wenn die Romanze relativ weit im Vordergrund steht, erklärt das nicht, warum der Streifen hier als Liebesfilm betitelt wird, aber naja...). All das macht SPIDER-MAN 2 für mich nicht nur zum besten Teil der Triologie, sondern neben WATCHMEN gleich zu einer der besten Comic-Verfilmungen überhaupt!
Wenn Blockbuster, dann bitte so!
PS: Die Szene im Operationsraum, in der Raimi völlig auf Musik und Blut verzichtet und die nebenbei noch eine Anspielung auf sein früheres Werk TANZ DER TEUFEL darstellt, ist ziemlich hart und intensiv geraten und somit meine Lieblingsequenz aus allen drei Filmen.
https://m.youtube.com/watch?v=yx3Xo2K910Q
In einer Szene fasst der Protagonist, welcher von Tom Hardys verschollenem Zwillingsbruder Logan Marshall-Green (sogar die Synchronstimme ist dieselbe!) sehr einnehmend gespielt ist, meine Gedanken zum Film perfekt zusammen: "Hier geht etwas ziemlich Groteskes vor sich!"
Von den dröhnenden Klängen der Einleitung, welche in einer Schlüsselszene bereits das kommende Unheil andeutet, bis zum Finale, welches leider arg konventionell geratenen ist und damit nicht ganz zum ungewöhnlichen Ton des restlichen Filmes passt, hat mich dieses Psycho-Kammerspiel in seinen Bann gezogen.
Um die erzielte Wirkung des Psychothrillers mit Dramaelementen, welcher hier fälschlicherweise als Horrorfilm betitelt wird, voll und ganz zu erreichen, sollte man möglichst unvoreingenommen an den Film herangehen, weswegen ich hier auch gar nicht so viel schreiben möchte. Nur so viel sei gesagt: Wer genügend Geduld für die sehr langsame Erzählweise mitbringt, sollte diese Einladung keineswegs ablehnen!
"Willst du nicht einen Bissen?"
"Nein, danke. Hatte ich schon."
Back to the roots. Zu den Ursprüngen des MCU-Größenwahns. Als die Kinos noch nicht an einer Marvel-Überdosierung litten. Als Superhelden noch stinknormale Menschen mit Alltagsproblemen waren, keine allmächtigen Götter im Calvin-Klein-Look. Als CGI noch genutzt wurde, wo es nötig war. Als die Schurken mehr Profil hatten als ein PKW-Sommerreifen. Und als noch wert auf einen einprägsamen Score gelegt wurde ( https://m.youtube.com/watch?v=7vfqkvwW2fs ).
Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht einer dieser MCU-Verachter aus Prinzip. Im Gegenteil: Ich find den Großteil dieser Filme sehr spaßig. Aber sie wollen zu viel auf einmal und verlieren zwischen dem bonbon-bunten Hochglanz-Effekte-Bombast oftmals ihren Charme und die Übersicht über das inzwischen zu komplizierte Figurenkonstrukt, womit es dem Zuschauer übrigens nicht anders geht.
Sam Raimis Spider-man-Triologie hingegen bewahrt sich diesen Charme, ist angenehm bodenständig und immer auf das Wesentliche, nämlich seine Charaktere, fokussiert. Und auch wenn ich nichts gegen Andrew Garfield oder Tom Holland habe - Tobey, mit seiner treudoofen, aber herzlichen Art, ist und bleibt der beste Spider-man!
Ihr wolltet schon immer mal wissen, wie es in seinem Haus aussieht? Nein? Auch egal! Denn dieses Paradies sollte man sich als Filmnerd nicht entgehen lassen:
https://m.youtube.com/watch?v=IjvuUUlfrCE
2000: Durchtrainiert in AMERICAN PSYCHO
2004: Ein wandelndes Gerippe in THE MACHINIST
2005: Muskulös in BATMAN BEGINS
2010: Abgemagert in THE FIGHTER
2012: Athletisch in THE DARK KNIGHT RISES
2013: Kugelrunde Plauze in AMERICAN HUSTLE
2014: Topfit in EXODUS
Ein Method Actor, wie er im Buche steht. Und ein großartiger noch dazu.
Wenn Thanos genauso viele Facetten bekommt wie andere Marvel-Schurken bisher, gibt es da nicht allzu viel zu wissen.
1:30 Uhr.
Zu müde zum Schlafen. Zu hungrig zum Essen.
Der Alltag ist grau. Man sieht jeden Tag das Gleiche, hört jeden Tag das Gleiche, riecht jeden Tag das Gleiche, schmeckt jeden Tag das Gleiche. Und man fühlt jeden Tag das Gleiche. Nämlich gar nichts. Geistesabwesend schleppt man seinen dürren Körper von einer Station zur nächsten. Den Sinn darin hat man schon längst aus den glasigen Augen verloren.
Das Spiegelbild ist inzwischen zum Abbild seines heruntergekommenen Inneren geworden. Nach einem Schrecken wendet man den Blick von sich selbst schnell wieder ab. Das genügt jedoch, um zu sehen, dass das Gesicht völlig eingefallen ist, die Augen scheinen von schwarzen Höhlen verschlungen zu werden. Die fahle Haut wird von den weit herausstechenden Knochen gespannt. Die Zahlen auf der Waage purzeln täglich einem geringeren Wert entgegen.
Der Job ist genauso eintönig wie das Leben selbst. Es ist laut. Es riecht nach Öl, Schweiß und Stahl. Während sich das Geräusch der arbeitenden Maschinen in den Gehörgang hämmert, fallen einem immer wieder die flüchtigen Blicke der Mitarbeiter auf. Diese Blicke voller Misstrauen. Voller Verachtung. Nicht zum ersten mal im Leben hat man das Gefühl, hier nicht willkommen zu sein. Irgendetwas stimmt nicht. Ganz und gar nicht. Ein Gewitter liegt in der Luft.
Aber man macht weiter.
Man versucht es zumindest. Personen zu sehen, die laut seinen Mitmenschen nicht existieren und merkwürdige Zettel in seiner Wohnung zu finden, machen dies jedoch nicht gerade leichter. Albtraumhafte Bilder, die vor dem inneren Auge immer wieder aufblitzen. Halluzinationen. Deja-vus. Wahn und Wirklichkeit kann man schon längst nicht mehr voneinander unterscheiden. Die Schlaflosigkeit frisst einen innerlich auf, wie eine Krankheit, die dein Hirn befällt, um als Resultat eine leere Hülle deiner selbst übrig zu lassen.
Aber man macht weiter.
Man versucht es zumindest. Das drängende Gefühl der Panik, der Angst, der Paranoia erschwert dies jedoch zunehmend. Die ganze Welt scheint sich gegen dich verschworen zu haben. Jeder Blick, jede Geste, jede Zuckung scheint nun auf eine Gefahr hinzudeuten. Am Ende kann man nicht einmal mehr seinen engsten Freunden vertrauen. Die Umwelt scheint sich zu einem Komplott zu bilden, der nur ein Ziel hat: Dich dem zähnefletschenden Wahnsinn zum Fraß vorzuwerfen. Ehe man sich versieht hat einen dieser Wahnsinn gepackt, hält einen fest umklammert. Und lässt einen nicht mehr los.
Weitermachen wie bisher wird zur Unmöglichkeit.
Doch wie kann man aus einem Albtraum erwachen, wenn man gar nicht schläft?
Die schaurige Musik im Einklang mit der surrealen Thematik erzeugt eine Gänsehautatmosphäre, die mich desöfteren an Denis Villeneuves ENEMY erinnerte. DER MASCHINIST ist ein hundsgemeiner Psychotrip, in dem nichts so ist, wie es scheint. Eine Reise in eine verwahrloste Seele, die immer weiter zu Grunde geht. Christian Bales Schauspiel ist mal wieder über alle Zweifel erhaben, sein Anblick in diesem Film dagegen ist so unangenehm, dass man kaum hinsehen kann. Das trifft übrigens auf den gesamten Film zu. Ein Film, welcher den Betrachter in einen kalten, schwarzen Abgrund wirft, durch den man 100 Minuten lang einfach nur fällt. Und fällt. Und fällt.
https://www.youtube.com/watch?v=EzNRoUUbDvs
Vielleicht lag es an mir, aber so gerne ich dieses Werk von Regiegenie Chan-wook Park auch gemocht hätte, so sehr mir der auffällig schöne Soundtrack auch gefallen hat, so betörend, sinnlich und elegant der Film auch inszeniert und so großartig er auch von allen Beteiligten gespielt sein mag, inhaltlich hat mich DIE TASCHENDIEBIN seltsam kalt gelassen, konnte einfach emotional nicht zu mir durchdringen. Bleibt nur zu hoffen, dass er mich bei der Zweitsichtung, die früher oder später folgen wird, mehr erreichen kann...
Auch wenn das überladene Finale, wie so oft, zu viel zeigen und erklären muss, bekommt man mit THE RITUAL nach langer Zeit mal wieder einen mehr als passablen Horrorfilm von Netflix vorgelegt, der Jumpscares dann einsetzt, wenn sie Sinn machen und der auf nervige kreischende Teenies verzichtet. Stattdessen wird eine Männerfreundschaft in den Mittelpunkt gestellt, die nach einem Unfall, bei der einer der Freunde ums Leben kam, auf die Probe gestellt wird, wobei die Rollen vom Cast überraschend glaubwürdig und angenehm bodenständig, ohne der Hysterie zu verfallen, verkörpert werden. Die atmosphärisch-düsteren, imposanten Bilder der norwegischen Natur im Einklang mit der ziemlich unheimlichen Soundkulisse sorgten besonders in den ersten drei Vierteln, in denen der Horror noch relativ subtil im Blair-Witch-Stil vorgetragen wird, des öfteren für schwitzige Hände meinerseits. Entgegen meiner Erwartungen ist THE RITUAL somit eine fiese kleine Horrorperle, die gerade in diesem größtenteils mittelmäßigem Genre heraussticht!