Soulja - Kommentare
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Alle Kommentare von Soulja
Wenn man sich die Filmographie von Peyton Reed so anschaut, war es ja absehbar, dass es kein typischer Superhelden-Film, aber dass man Ant-Man so sehr ins Comedy-Genre stecken kann, hätte ich dann auch nicht gedacht. Zwar kommen die typischen Superhelden-Szenen nicht zu kurz. Etwas mehr Action hätte es aber sein dürfen. Er bleibt dennoch kurzweilig und unterhaltsam, auch wenn ich mehr erwartet habe.
PS: Ich wünsche mir für die nächsten Jahre einen Film, in dem Michael Peña den gesamten Film über alle Rollen spricht.
Klarer Fall!? Ja, auch wenn sich der Tatort bemüht, etwas anderes vorzuspielen. "LU" ist ein klarer Fall und so legt man schnell den Hauptaugenmerk auf das "Duell" Odenthal/Wolff und holt damit ein paar Prozentpunkte heraus. Kopper hätte die 90 Minuten auch zuhause bleiben können und Stern gibt sich beste Mühe, zu polarisieren. Eine Entwicklung, die sich angedeutet hat, der Folge aber definitiv schadet, auch wenn ich Lisa Bitter mag, sodass ich gar nicht behaupten kann, dass es mich genervt hat, entbehrlich war es trotzdem. Der Fall - nunja, Nebensache, die Autoren haben sich auf Jürgen Vogel konzentriert.
Schlichtweg uninteressant. Flüchtlingsthematik überflüssig, um krampfhast tagesaktuell zu sein, polnisch (ohne Untertitel) als Stilmittel ja ok, aber auf Dauer anstrengend und ein Fall, der einen kalt lässt. Den Ermittlern wünscht man bessere Folgen, die Chemie stimmt und charismastisch sind sie auch.
Auch wenn S01 von Gotham natürlich zentrale Handlungsstrenge hat, müssen sich leider viele Folgen an der Darstellung des "Bösewichten des Tages" messen lassen und auch wenn die Entwicklung um Gordon, Selina, der Mafia & Co die Serie wirklich sehenswert macht, so sind es doch die Bösewichte, die nur ein, zwei Folgen auftauchen, die dem Ganzen einen Touch geben, den ich nicht gebraucht hätte. Darüber hinaus verläuft dann auch jede Folge gleich, indem sie damit endet, dass man den Bösewichten des Tages auf meistens simple Art und Weise dingfest macht. Das ist dann aber auch schon die größte Kritk an der Auftakttaffel.
Die Charaktere (Pingiun! Selina!), die einen der "Dauerhandlungsstränge" bedienen, haben dann aber auch dem großen Anteil am Gelingen der ersten Staffel. Dazu eine Darstellung, die sich zwar häufiger von den Comic-Wurzeln distanzieren könnte, aber auch gerade dadurch den roten Pfaden behält. Gotham ist nicht immer packend, die Entwicklung der Charaktere sorgt dennoch dafür, dass man definitiv dranbleiben wird.
Lang vor mir her geschoben, endlich geschaut. Bin immer skeptisch bei Serien, die sich gerne durch's Abfeiern des Hauptdarstellers profilieren wollen (Hallo House of Cards), aber Tony ist so unfassbar vielseitig und mit zig Problemen konfrontiert, dass man über ihn den Einstieg in die Serie spielerisch schafft. Zwar sind es generell typischerweise anfangs (zu) viele Spitz-Namen, aber man gewöhnt sich schnell daran und dank der zumeist klaren Fronten hat man sich schnell in Jersey zurecht gefunden. Die Darstellung des Alltags der Mafia ist überaus gelungen und nicht auf das übliche "Geschäft" beschränkt. Die Vielsieitigkeit sorgt auch hier für einen klaren Mehrwert. Binnen zwei Tagen durchgeschaut, spricht klar für die Staffel und das Potential, welches sie aufzeigt. Mir fehlt es zwar an sympathischen Nebendarstellern, aber verbuche das mal unter Einzelschicksal. Freue mich auf die weiteren Staffeln.
Meine Leitung war auch schon mal kürzer, aber ich hab zu spät begriffen, dass mit "Lauf, Schneeflocke" wohl doch der gemeine TV-Zuschauer gemeint sein musste.
Austin Borowski und die Rückkehr des stillen Dr. Evils. Es ist ja lobenswert, dass man die Figur Kai Korthals fortführen möchte und dabei zum Teil wirklich eine ordentliche Atmosphäre erzeugen kann, aber letztendlich verliert man sich der Kieler Tatort dabei völlig. Komplett unrealistische Darstellungen, die einem ansonsten eher straighten Tatort schon negativ auffallen, Borowski muss viel zu sehr und untypischerweise mit privaten Probleme kämpfen und Sarah Brandt wird ins 4. Glied gedrängt und damit auch völlig verschenkt. Das war kein Kieler Tatot und jeder Tatort aus Kiel, der einem Schweden-Krimi als Vorlage hat, war besser. Lieber gut abkupfern und Korthals einfügen als dieser schwache Versuch auf den Erfolg von Teil 1 aufzubauen. Gut gewollt ist hier wiederum das Gegenteil von gut gemacht.
Kostverächter ihr! Da spielt das uneheliche Kind von Tom Hardy und Til Schweiger einen Tatverdächtigen und trauernden Witwer, da müssen doch mehr Punkte drin sein.....
Mir geht die Lindholm ja aber auch den Zeiger. Heulende Verzweiflung, Szene am heimischen Esstisch, "Romantik" im Auto. Lasst mal gut sein, Freunde. Wie Kollege "filmschauer" wieder treffend beschrieben hat, wird eigentlich ein sehr stimmiger "Whodunit" aufgezogen, eher man sich wieder verzettelt. Gerade Kamera und Inszenierung tragen die ersten 15 Minuten eher man doch recht schnell merkt aus welcher Richtung der Wind weht.
Platt, von der Stange, ausgelutscht, Schema F, albern, uninspiriert. Im Kern verkörpert Münster nun immer die gleichen Attribute und sobald ein Gerichtsmediziner sich als Detektiv versucht, dreht sich mir schon alles um. Gab es mehrmals, fand ich nie ansprechend. Alles schon da gewesen, da retten auch einigermaßen sympathische "Gäste" das Geschehen nicht.
Ja, ist denn schon Weihnachten? Alberne Randnotizen, nerviges Ermittlerduo und Darsteller, die allesamt uninteressant sind und fast zu keinem Zeitpunkt Interesse wecken. Maximal das Opfer hat einen Lebenswandel, der einen interessiert zurücklässt. Da sie nun aber in den ersten 5 Minuten stirbt, bleitb nicht mehr viel, was ich dem Tatort überhaupt abgewinnen kann. Lustiges Täterraten in einem wirren Kreis der Verdächtigen.
Packend, intensiv. Man kann einem Tatort schlimmere Prädikate verpassen. Felix Klare spielt vielleicht seinen besten Tatort und nutzt die Chance die ihm die Rolle gewährt. Spannung bis zum Ende und auf Aufbau eines Krimis würdig. Sicherlich fernab der Realtität, aber insich so stimmig, dass hierfür kein Minuspunkt vergeben werden muss. Der Tatort sorgt dafür, dass man sich Fragen stellt und über eigene Prioritäten nachdenkt. Und auch das spricht für die 90 Minuten. Rundum gelungene Sache, auch dank überzeugender Darsteller und eines runden Falls.
Ach, Dortmund, es war mal so schön mit dir. Der Fall ist etwas mau und mutiert immer mehr zum Sozialdrama und die privaten Probleme waren auch schon mal unterhaltsamer. Abgenutzt oder Zwischentief? Leider viel Luft nach oben, auch wenn das gesamte Handwerkd rumherum eigentlich passt.
Ist man zunächst überfordert, wer da wie wo und waurm ermittelt, gewinnt der Polizeiruf immer mehr an Substanz (im 2. Teil) als sich der Nebel lichtet. Wobei ich mit den Namen bis zum Schluss gehadert habe. Vielleicht also doch etwas überladen das Ganze. Dennoch eine interessante Geschichte, welche hier und da ordentlich Spannung aufkommen lässt. 1-2 kitschige Szenen ausgeblendet, macht der Polizeiruf über die gesamte Spieldauer seine Sache ordentliche ohne zu begeistern.
Total überladen rennt der Tatort von Szene zu Szene, serviert diverse Handlungsstränge gleichzeitig und vergisst dabei einen davon zumindest interessant zu gestalten. Letztendlich verliert er sich in Nebenhandlungen, die Auflösung des Falls ist lahm und die privaten daily soap-Geschichten nerven wie in keinem anderen Tatort derzeit. Bezeichnend, dass das Ende fast das Interessanteste an den ganzen 90 Minuten war. Diese übergeordnete Handlung erweckt den Eindruck einer Mini-Serie und damit wenigstens Neugier, wie es weitergeht. Immerhin.
Wahre Gegebenheiten haben es per se ja meistens etwas schwerer gegen die typischen Drehbuch-Fälle und so merkt man ab Minute 1, dass Inszenierung, Kamera und Bildsprache ihr Übriges tun sollen, um die Tragweite des (eher einfachen) Falls darzustellen. Düstere Szenen, kaum verständliche Dialoge und eine Verfolgungsjagd, die in Polizei-Willkür endet. Man hat einen Eindruck, wohin die Reise gehen soll und so setzt sie sich auch fort: Triste Kleinstadt und ein Polizeirevier, welches wenig Sympathie erweckend ist.
Leider wird dabei etwas zu schnell deutlich, wo die Probleme beim Fall liegen und welcher Täterkreis in Frage kommt. Die Polizisten werden dazu zwar erfreulicherweise mal nicht als gesetzeskonforme Saubermänner dargestellt, aber auf ihre Art und Weise auch etwas eindimensionaler und primitiver als notwendig. Und so sind viele Polizisten dann doch eben nicht mehr als ein Klischee und auch die Ermittlung läuft nach Schema F und wie es halt zu erwarten war, wenn Bundespolizei bei einer regionalen Polizeiwache aufschlägt. Das bietet eigentlich Raum für Überraschendes, aber diese Chance ließ man nahezu gänzlich ungenutzt. Dafür der angenehme Verzicht auf effekthascherische Randfiguren oder private Probleme der Ermittler. Lorenz‘ Abgang hingegen baute man gut und glaubwürdig in den Fall ein.
Letztlich bleibt das Potential, was Atmosphäre und zum Teil die Dialoge aber boten, etwas ungenutzt. So ermöglicht der Fall keine große Überraschungen und einzig die Art und Weise, wie die Bundespolizei die Polizei bei den Ermittlungen vorführt („Du bist doch viel zu dumm, um sowas alleine durchzuziehen!“), sorgt dann für das Unterhaltungspotential.
Wer den wilden Western zwangsweise mit Haudrauf-Action, Pferdejagd-Szenen und täglichen Showdowns vor dem Saloon definiert, wird von Deadwood enttäuscht sein. Deadwood definiert sich da etwas subtiler und lässt fast ausschließlich die Charaktere und deren zwischenmenschlichen Handlungen darstellen, was das Leben in so einem Goldrausch-Städtchen damals bedeutet haben muss. Ein Alltag aus Arbeit, Vergnügungssucht und Sicherung des eigenen Fortlebens. Macht und Einfluss. Intrigen und Klüngeleien. Das alles in einem Setting, was dann aber ziemlich genau darstellt, was man mit der damaligen Zeit verbindet. Dreck, ein Stück Primitivität und so ein Gefühl, dass alles irgendwie Ecken und Kanten hat.
Deadwood verzichtet auf die chicen Saloons und hochgestylten Cowboys. Setzt aber die Charaktere durch Kleidung und Erscheinungsbild gekonnt voneinander ab. In der Ausdrucksweise geben sich aber fast alle die vulgäre Klinke in die Hand und so beinhaltet jeder Disput seine 2-3 Schimpfworte, ohne dabei jedoch stumpf oder gar etwas zu aufgesetzt zu wirken. Seine wahre Stärke offenbart Deadwood eh in den Dialogen und dem Zusammenspiel der Charaktere. Kaum ein Charakter stagniert während der drei Staffeln und wenn man dann noch frühzeitig deren Namen behalten und zuordnen kann, gelingt der Einstieg noch viel leichter.
So stark ich die Charaktere zum Teil finde, so schade ist es, dass es in meinen Augen nur Ian McShane gelingt in seiner Rolle als Al Swearengen vollends zu überzeugen. Er macht sicherlich die größte Entwicklung durch und hat daher auch den größten Spielraum für eine überzeugende Darstellung, dennoch übertrumpft er Staffel für Staffel seine Kollegen. Wenn man denkt, dass man Al Swearengen begriffen hat, folgt die nächste Wende und McShane spielt den rotzigen, überheblichen heimlichen Stadt-Chef unfassbar gut. Seine Blowjob-Monologe sind für mich legendär und die Dialoge mit Mr. Wu hätten trotz ihrer Einseitigkeit zum Teil noch länger sein können. Die Vielseitigkeit sorgt auch dafür, dass er die Rolle von Seth Bullock deutlich überstrahlt. Dessen impulsive Unterkühlung ist zwar sicherlich so gewollt, macht es insgesamt aber viel zu eindimensional. Zwar spielt Timothy Olyphant gar nicht immer den Gegenpart zu McShane, aber gerade weil sich viele Charaktere den Gegenpart teilen, lässt Deadwood hier einige PS auf der Straße liegen. Das undurchsichtige Geflecht in Staffel 3 aus Tolliver, Hearst und Swearengen hat Potential, aber kommt insgesamt so nicht zum Tragen, da Deadwood wieder auf ein Verquickung der Charaktere setzt und sehr selten nur zwei Darsteller ins Rampenlicht gegenüberstellt. Ein richtiger Gegenpart hätte der Rolle Swearengen sicherlich gut getan.
Das Ende von Staffel 3 macht dann eigentlich Hoffnung auf eine neue Rollenverteilung in Deadwood, bei der es um die Vorherrschaft geht. Leider endete damit die Serie
So entschleunigt Deadwood zum Teil auch wirkt, lässt man das Treiben auf sich wirken, kann man gar nicht anders, als sich von den Darstellern überzeugen zu lassen. Auch wenn etwas mehr Action für Abwechslung gesorgt hätte, bestreitet Deadwood diesen Weg wenigstens konsequent und setzt Morde etc. sehr wohl-dosiert ein. Als bekennender Zweifler am Western-Genre kann ich trotzdem behaupten, dass Deadwood mich überzeugt hat und die 36 Folgen, sofern man erstmal den Einstieg geschafft hat, doch schneller vorbei sind als ich es zunächst gedacht hätte. Mit einem großen Verdienst von Ian McShane.
Deadwood bleibt sich auch in Staffel 3 treu und verändert das Tempo der Geschehnisse und die Erzählweise nicht. Geradlinig trottet man mit Bullock & Co durch die wachsende Stadt und begleitet dabei die Charaktere mal oberflächlich, mal ausführlich. Für mich bietet S03 keine große Spannungskurve und plötzlich merkt man, dass es dem Ende zugeht als sich Geschichte um Hearst zuspitzt. Es ist aber auch einer der wenigen Momente in der Staffel, wo diese gewisse Dynamik aufkommt, die Western eigentlich sehr gut stehen. Aber was in Staffel 1 und 2 nicht war, findet man dann auch nicht in Staffel 3. Das ist wenigstens konsequent. Natürlich sehr unbefriedigend, wie die Staffel und damit die Serie endet, aber so geht es Serien halt, wenn Staffel für Staffel gekauft wird. Staffel 3 machte jedenfalls Lust auf mehr, da das Finale für Veränderungen in Deadwood sorgen würde. Vielleicht bekommt man die ja noch in Film-Form präsentiert, wobei ich eine Fortsetzung der Serie wohl lieber gehabt hätte.
Religion? Moderne Arbeitswelt? Man kann sich an „The Zero Theorem“ sicherlich zu Tode deuten und interpretieren. Würde ich vielleicht auch... wenn mir der Film denn gefallen hätte. Ich mag dieses surreale Dystopie-Setting und den Waltz-Charakter, aber finde keinerlei Zugriff zu diesem Film. Sicherlich stellt man sich zwangsläufig fragen, aber ich bin an der Klärung dieser schlichtweg desinteressiert. Und wenn ein Film das nicht erreicht, kann er noch so ansprechend gemacht sein.
Daredevil hat’s geschafft, mich ab Folge 1 zu packen und so war ich dann recht schnell etwas betrübt als mir klar wurde, wie schnell ich bei der Hälfte der Folgen angekommen war. Staffel 1 ist ein typischer Kandidat für einen Serien-Sonntag in einem Rutsch. Interessanter Cast, stimmige, für Marvel-Verhältnisse sehr düstere Atmosphäre und eine Erzählweise, die einen von Folge zu Folge fiebern lässt. Hatte zwar hier und da Probleme zu akzeptieren, wie ein blinder Superheld (fast) alles kurz und klein hacken kann, aber die gut choreographierten Kampfszene entschädigen einen dann doch immer wieder. Ich warte sehnsüchtig auf Staffel 2 - das Ende verspricht Einiges.
Bei über 240 Kommentaren muss ich gar nicht in die Lobpreisungen einsteigen. Goodfellas ist sensationell gemacht, erzählt gut die Geschichte um Henry Hill und Co und ist definitiv ein schönes Stück Filmgeschichte. Aber mich interessiert die Rolle Henry Hill einfach nicht. Ich werde zu keiner Zeit mit ihm warm und freue mich über jede Szene mit Conway, Pesci oder Cicero (große (!) Rolle).
Auch wenn mir imponiert, wie distanziert und ablehnend man die Kommissare gegenüber dem Oktoberfest darstellt, der Fall verliert sich dann später leider doch in seinen Wirrungen. Die falschen Fährten bleiben fast unaufgeklärt und der eigentliche Täter für mich nicht glaubwürdig. Leider verzettelt, aber "Die letzte Wiesn" vermittelt eine schöne Stimmung zu diesem Volksfest.
Jaja, der böse Russe. Das typische Tatort-Problem ist das Zurückgreifen auf Klischees. Versteht der gemeine Tatort-Zuschauer die gewünschten Rollen und Assagen ansonten nicht? Die Figur "Brix" ist zwar auch ein griff in die typische Punk-Rock-Kommissar-Kiste, aber Wolfram Koch spielt es so, dass man immer das Gefühl hat, dass Brix irgendwann doch als Doppelagent enttarnt wird. Die Idee für die Rolle ist also nichts Neues, wird aber in meinen Augen äußerst ansprechend gespielt und so retten die Kommissare diesen Tatort doch noch auf ein ordentliches Niveau, denn auch Broich spielt Janneke durchaus liebenswert und bildet damit einen charmanten Gegenpart zum undursichtigen (oder doch nicht?) Brix. Das Duo hat es mit seinem zweiten Fall definitiv in meine Ermittler-Top5 geschafft. Der Fall hätte innovativer sein können, bildete (mit Ausnahme der Klischees) trotzdem einen recht runden Fall.
Staffel 2 führt konsequent das fort, was in Staffel 1 begonnen wurde. Die Entwicklung um die Hauptdarsteller Bullock und Swearengen. Und gerade letztgenannter bekommt ein äußerst stimmiges Profil, auch weil er nicht mehr der komplette Bösewicht sein muss. Seine Blowjob-Monologe sind für mich definitiv legendär. Insgesamt muss man aber leider festhalten, dass neben der Entwicklung der Charaktere das Leben in Deadwood weiter etwas ereignisarm ist. Vieles bleibt theoretisch und ohne Folge. Die Action nimmt weiter keinen großen Part ein, wirkt zwar wohldosiert, aber könnte in meinen Augen mehr sein. Ansonsten macht Deadwood viel richtig, aber für den großen Wurf fehlt es dann doch an dem gewissen Etwas. Nur Al Swearengen alleine reicht da nicht.
Hatte so meine Mühen, mich mit der Serie anzufreunden. Bin per se kein Freund des Genres und Setting, die Charaktere und sogar deren Namen haben mich in Folge 1 wirklich überfordert bzw. eher gelangweilt zurückgelassen. Also brauchte es dann auch zwei Versuche, um in die Staffel zu starten. Folge 1 erfolgreich gemeistert und ich suchte verzweifelt einen Sympathieträger oder eine Person, mit der man sich irgendwie identifizieren kann - vergebens. Bullock und Star bleiben blass, Jane nervt und Swearengen hat zwar seinen Charme, aber mehr auch nicht. Also weiter durchbeißen und dann feststellen, dass Wild Bill Hickok als Sympathieträger doch durchgeht. Nach seinem Ableben ist das Vakuum aber auch wieder entsprechend groß, doch mit jeder Folge findet man sich besser in Deadwood zurecht. Man entwickelt ein Gefühl, was das Leben damals bedeutet haben muss und wieso sich die Leute „benehmen“, wie sie sich eben benehmen. Und plötzlich ist man mitten drin im schroffen wilden Westen. Man gewöhnt sich immer besser an die Namen, die Verhältnisse untereinander und plötzlich bildet das Setting auch den runden Rahmen für das mittlerweile liebenswerte Deadwood. Staffel 1 führt langsam an die Charaktere heran und gibt den Bullock und Swearengen die Zeit, sich zu entwickeln. Es fehlt die große Action, aber der Fokus auf die Hauptcharaktere und deren Entwicklung macht Deadwood dann doch sehenswert.
Better Call Saul beginnt für meinen Geschmack ziemlich lahm. Der „Übergang“ vom Schlitzohr Saul Goodmann aus Breaking Bad zu Jimmy McGill will mir nicht gelingen und so frage ich mich, wo das noch hinführen soll. Diese Handlung um die Skater-Kids frustriert mich nahezu. Erst rückblickend macht sie Sinn, wenn man den „Aufstieg“ Jimmys betrachtet. Und genau dieser Prozess ist es, der Staffel 1 ausmacht. Als Anwalt mit betrügerischen Absichten geht’s über Deals (bzw. Nicht-Deals) mit Kriminellen hin zum Mandat von Senioren. Jimmy muss nehmen, was er kriegen kann. Das Büro im Hinterzimmer des Nagelstudios als perfekter Arbeitsplatz für einen Anwalt, der um seinen Platz im Geschäft und gegen seine trostlose Existenz kämpft. Eine große Rolle spielt dabei sein älterer Bruder Chuck, ebenfalls Anwalt. Dieser schaut seit je her auf Jimmy herab. Jimmy sieht in Chuck die moralische und ethische Instanz in seinem Leben und versucht alles Mögliche, um seinen Ansprüchen zu genügen. Als ihm klar wird, dass er das nie erreichen wird, fällt er zurück in alte Verhaltensmuster und kommt zu einer folgenschweren Erkenntnis, mit der Staffel 1 dann endet.
Der Aufbau der Figur McGill ähnelt stark der Entwicklung Walter Whites, der nach und nach erst realisiert, welche Möglichkeiten er hat, wenn er sich nicht gesetzeskonform verhält.
Nun kann man es lahm finden, dass die Serien so vergleichbar sind. Ich finde es als Trademark sogar gut, da es die Serien verknüpft ohne dass dieses Schema schädlich ist. Andererseits hadere ich kurz mit der Serie als ich feststelle, dass mich ein Mike-Prequel vielleicht mehr begeistern könnte als ein Saul-Prequel. Wie hier schon zu lesen war, ist Folge 6 (Fünf-Null) wirklich grandios. Bei Mikes Story ist man direkt im Thema. Der Aufbau viel komptaker und manche Dinge erschließen sich erst nach und nach. Damit bildet Mike das Gegenstück zum eher geradlinigen Aufbau von McGill.
Was Jesse für Breaking Bad ist, ist Mike für Better Call Saul. Der Sidekick, der eine andere Dynamik in die Serie bringt.
Die Thematik um Chuck ist mir insgesamt zu nah am Familien-Drama, auch wenn sich letztendlich aufklärt, warum man sich die Zeit nimmt, um diese Bindung so darzustellen. Jimmy opfert sich für Chuck auf, nur um am Ende von ihm verraten zu werden und so wieder auf die „schiefe“ Bahn zu geraten.
Die Erzählweise ist grandios, wenn auch auf dem ersten Blick für mich nicht so sichtbar. Als es dann so manches Mal Klick macht und man plötzlich versteht, warum die Entwicklung so dargestellt werden muss, gewinnt Better Call Saul immer mehr an Genialität.
Bob Odenkirk schafft es zudem, Jimmy glaubhaft nachdenklich und verletzlich darzustellen. Eine Attitüde, die Saul Goodman nicht unbedingt auszeichnet, für Jimmy aber unverzichtbar ist. So sieht man schnell nicht mehr das Schlitzohr mit 100 Prepaid-Handys in der Schublade, sondern den Jimmy, der sein Handy ausschalten muss und es in den Briefkasten seines Bruders legt.
Better Call Saul macht so den idealen Auftakt für eine hoffentlich etwas längere Serie, die in Staffel 1 nur etwas geteased hat, was mit Jimmy McGill alles passieren musste, damit er Saul Goodman werden konnte. Die Themen für Staffel 2 liegen auf der Hand – ich freue mich drauf.