SoulReaver - Kommentare

Alle Kommentare von SoulReaver

  • 7 .5

    [...] Alan Parker beweist seine inszenatorische Finesse schon in der mehr als brillanten Exposition: Wie wir Zeuge davon werden, wie Billy das Haschisch in den Flieger schmuggeln möchte, ist Suspense-Kino der Extraklasse, verstärkt durch den stetig schneller pochenden Herzschlag auf der Tonspur (ein Mittel, das Parker in „Angel Heart“ nochmal aufgreifen wird). Schweißgebadet zeigt sich in dieser Sequenz gewiss nicht nur unser Protagonist.
    [...] Sein Skript weidet sich an einer markanten Xenophobie und Ressentiments, die noch heute beständig sind. Freundliche Türken hat „12 Uhr nachts – Midnight Express“ überhaupt nicht zu bieten, sondern nur durchtriebene und geisteskranke Zeitgenossen, denen man kein Vertrauen schenken darf. Dass gerade diese Tatsache den echten Billy Hayes enttäuscht hat, versteht sich von selber, fällt dieser tendenziöse Habitus und der Hang zur Übertreibung doch irgendwo schon spürbar ins Gewicht.
    [...] Man könnte diese Darstellung auch aus einer repräsentativen Perspektive betrachten, die sich auf all die Systeme in unserer Welt bezieht, in denen sich Schuld und Sühne nicht die Waage halten, denn die Quintessenz von „12 Uhr nachts – Midnight Express“ ist der Aufruf gegen die vollstreckte Ungerechtigkeit, gegen eine korrupte (in diesem Fall eben osmanische) Rechtspolitik, die sich jedem logischen Verfahren entzieht. Was festzuhalten bleibt, ist, dass „12 Uhr nachts – Midnight Express“ manipulatives, aber simultan dazu eben auch erschreckend authentisches Kino ist.
    [...] Schön ist auch zu sehen, wie „12 Uhr nachts – Midnight Express“ es vermeidet, die Homosexualität ausschließlich als etwas widerwärtiges, etwas herabwürdigendes darzustellen.

    18
    • 7 .5

      [...] Zu Clara Luzias „Sinnerman“ reitet ein Mann (Sam Riley), der archetypische Fremde, durch die imposanten Schluchten des alpinen Setting und lässt düster-nebelverhangene Nadelwälder und schneebedeckte Gipfel hinter sich, bis er ein verschlammtes Dorf in einem Hochtal erreicht – Die Illustrationen tragen selbstredend allegorisches Profil. [...] Am Ende manifestiert „Das finstere Tal“ folgende Erkenntnis: „Freiheit ist ein Geschenk, das sich nicht jeder gern machen lässt.“ Ein Satz, der viel über die sozialen wie gesellschaftlichen Bedingungen in diesem von Gewalt und Terror dominierten Mikrokosmos aussagt. Wer sich als echter Western-Fan versteht, der wird an „Das finstere Tal“ seine reine Freude haben, so konzentriert wie sich Andreas Prochaska auf die Ursprünge des Genres zurückbesinnt. Ein hartes, audiovisuell bezirzendes Erlebnis. Eben mal wieder nach langer, langer Zeit ein echter Western. [...]

      23
      • 4

        Ohne Rücksicht auf Verluste, gibt sich „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“ in seiner vehementen Versessenheit auf faktische Akkuratesse der Lächerlichkeit Preis. Unter der Ägide von Justin Chadwick entstand ein Werk, welches der inneren Überzeugung dieser Symbolfigur für soziale Gerechtigkeit und Humanismus zu keiner Zeit gerecht wird, sich über diese Tatsache aber selbstredend nie im Klaren ist. Zu sklavisch scheint der nach politischer Korrektheit flehende Habitus, mit der „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“ über 150 Minuten durch die Vita des Nelson Mandela hechtet. Natürlich verschafft der Film Nelson Mandela ein rechtmäßiges Podium, schön von allen Seiten beleuchtet, wie sich das gehört, doch in seiner Manie, nicht nur dem Menschen Mandela ein adäquates Porträt zu offerieren, sondern auch der Epoche ein organisches Antlitz zu verleihen, verliert sich „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“ im exzessiven Rekonstruktionsgedrängel. Alles muss exakt sein, jede Falte dort, wo sie auch in Wirklichkeit schien, jede Autofelge so verbeult, wie sie auf Archivaufnahmen zu sehen ist. Hier floriert der filmische Pedantismus, was diese eigentlich so prestigeträchtige Produktion zu einem leblosen, biederen und in seinem verblendeten Realitätsanspruch anstrengenden Unterfangen macht. „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“ verhaspelt sich in seinem schablonenhaften Narrativ zusehends und erschöpft sich in staubtrockenen Parolen, die nicht von vitalen Charaktere gesprochen werden, sondern von aufgezogenen Exponaten. Repräsentatives Profil hin oder her.

        16
        • 6

          Fünf Jahre bevor Peter Jackson mit „Braindead“ DAS Referenzwerk des standesgemäßen Splatter-Kinos inszenierte, unternahm er schon mit seinem Debüt „Bad Taste“ erste Akklimatisierungsversuche in dieser vor Schnodder nur so triefenden Domäne. Der Name ist hier tatsächlich Programm und die Grenzen des guten Geschmacks mit Leichtigkeit durchbrochen. Peter Jackson (auch in einer ulkigen Doppelrolle zu sehen – Stichwort 'Schleimsuppe') feiert sein Panoptikum der Absurditäten nach allen Regeln der Billigkunst ab. Garstige Außerirdische in humanoider Gestalt suchen ein verschlafenes Küstenstädtchen heim und radieren dieses fast vollständig aus, um die Leichen der heimischen Fast-Food-Produktion darzubieten. Immerhin ist es keine reine Willkür! Allerdings haben vier Regierungsagenten, die speziell für einen solchen Angriffsfall ausgebildet wurden, etwas dagegen und setzen sich den extraterrestrischen Hackfressen zur Wehr. Und da brennt auch schön die Hütte. „Bad Taste“ ist albern, gepickt mit grenzdebilen Slapstickeinlagen und einem herrlich-überschwänglichen Gehalt an Blut, Gekröse und sonstiger Pampe, die so aus den jeweiligen Körpern siffen kann. Eine orgiastische Gulaschkanone, heftigst primitiver Trash an und für sich, aber eben doch mit dem rechten Maß an Leidenschaft in Szene gegossen/gewichst/gekotzt. Kult? Dumme Frage.

          22
          • 4

            »SoulReaver und lieber_tee in den Untiefen des ganz normalen Genrewahnsinns«

            #21
            U...wie U-Boot-Film

            Wenn man sich die Filme von Kathryn Bigelow anschaut, dann beschleicht einen das Gefühl, dass die Dame in ihrer Kindheit nicht die Barbie als Lieblingsspielzeug bevorzugte, sondern viel lieber Stellungskriege mit ihren Miniatursoldaten nachempfunden hat. Nicht umsonst wird Bigelow nachgesagt, sie hätte dickere Eier in der Hose vorzuweisen, als es viele ihrer männlicher Kollegen haben. Dabei zeichnen sich Filme wie „Gefährliche Brandung“ oder „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ micht durch betonte Zugeständnisse an die Maskulinität ihrer Protagonisten aus, sondern nehmen lediglich eine männliche Perspektive ein, anstatt sich nach Strich und Faden an unreflektierten Macho-Attitüden zu weiden. Kathryn Bigelow zeichnete sich als Regisseurin primär dadurch aus, dass sie eine ungemeine Dynamik in ihrer Szenarien involvieren konnte. Wie die Frau mehrfach sagte, ist es die Intensität, die sie reizt. Und wahrlich intensiv sind fast alle ihre Filme, von „Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis“ bis zu ihrem letzten Streich „Zero Dark Thirty“

            Nur ein Film fällt etwas aus der Reihe: „K-19 – Showdown in der Tiefe“. Nachdem ihr dystopisches Meisterwerk „Strange Days“ heftig an den Kinokassen durchfiel, brach sie sich beinahe ihr künstlerisches Genick mit „K-19 – Showdown in der Tiefe“, der nicht einmal die Hälfte seines 100 Millionen Dollar Budgets einspielen konnte. Inzwischen sind wir schlauer und wissen, dass die Frau sich zurück in den Hollywood-Olymp gekämpft hat. Doch der Misserfolg mit „K-19 – Showdown in der Tiefe“ sollte sich als durchaus verdient herausstellen und gilt bis heute als ihr mit Abstand schlechteste Arbeit. Wobei man sagen muss, es liegt nicht Kathryn Bigelows Inszenierung, dass sich „K-19 – Showdown in der Tiefe“ als wahrer Rohrkrepierer herausstellte. Immer mal wieder wartet der Film kurzzeitig mit beklemmenden Sequenzen auf, die gerade den limitierten Raum des U-Bootes ausnutzen und einen Fingerzeig dahingehend bedeuten, wie gut dieser Film vielleicht ausfallen hätte können. Hätte, Wenn und Aber jedoch bringen inzwischen nichts mehr, denn das Ding ist im Kasten und hat zu Recht international mehr Schelte denn Lob kassiert.

            Mit dem realen Hintergrund der über Jahrzehnte geheim gehaltenen Geschichte des sowjetischen Atom-U-Bootes K-19, blasen Bigelow und Christopher Kyle zum pathetischen Hohelied auf sowjetischen Heldenmut. Wenn zu Beginn bereits die Schiffstaufe schiefgeht und die Champagnerflasche nicht zerschellen möchte, erweist sich das als äußerst schlechtes Omen für die bevorstehende Jungfernfahrt. Schon während des Baus verstarben zehn Menschen, was dem U-Boot den unrühmlichen Namen 'Witwenmacher' einbrachte. Doch das Elend hat noch lange kein Ende gefunden! Was man dem Film nicht ankreiden kann, sind handwerkliche Mängel, denn wenn die Kamera durch die engen Gänge des stählernen Kolosses streift, manifestiert sich Bigelows Anspruch auf Authentizität immerhin in der zuweilen klaustrophobisch anmutenden Atmosphäre. Darüber hinaus ist „K-19: Showdown in der Tiefe“, gerade für die Verhältnisse einer doch eigentlich recht mutigen Filmemacherin wie Kathryn Bigelow, unfassbar konventionell geraten und hangelt sich gar sklavisch an den abgehangenen Klischees anderer U-Boot-Filme entlang.

            Dramaturgisch wird das Ganze schön überhöht, was nach sich zieht, dass die wahre Geschichte fiktionalisiert wird, da die reellen Vorfälle wohl nicht über genügend kinotaugliche Spannungsfelder verfügten. Erst knarren die Rohre aufgrund des Wasserdrucks, dann brüllt Alexei Vostrikov (Harrison Ford) seine Besetzung ständig in die Gefechtstation, um seine Klimax in der Abwendung einer womöglichen Kernschmelze zu finden, die durch ein Leck im Kühlwassersystem verursacht worden wäre. Die Logik des Films erklärt, dass, wenn die Atomsprengköpfe bei der Explosion zünden, der dritte Weltkrieg in Form eines Vergeltungsschlages der Vereinigten Staaten eingeleitet wird. Schließlich befindet sich das U-Boot in höchster Not gerade in der Nähe der NATO-Basis und der krankhafte Ehrgeiz des Kapitäns erlaubt es nicht, diese um Hilfe zu bitten: Die Pflicht ist es, in den Tod zu gehen! Da wundert die affirmative Haltung dem militärischen Kodex gegenüber selbstredend rein gar nicht, werden doch solche „Ruhm und Ehre“-Floskeln im Stakkato abgefeuert. Interessant ist, dass „K-19: Showdown in der Tiefe“ die sowjetische Besetzung zu Heroen stilisiert, anstatt weiterhin das antiquierte Feindbild der garstigen Sowjets zu pflegen. Wohl auch ein Grund, warum der Film so dermaßen gefloppt ist.

            „K-19: Showdown in der Tiefe“ versteht sich als Trauerbewältigung und Denkmalpflege, berichtet von eiserner Integrität und strengem Nationalglauben. Es ist einfachstes und aufgesetztes Heldenkino hollywood'scher Couleur, nur, dass hier die amerikanischen Schauspieler in die Rolle sowjetischer Kameraden schlüpften. Pflichtverletzung erfolgt nur aus Gründen der Ehre, während das Drehbuch die eigentliche Mortalitätsrate in die Höhe schraubt und tatsächlich der Meinung ist, eine plastische Dynamik zwischen dem grimmigen Seebären Alexi Vostrikov und dem idealistischen Mikhail Polenin (gespielt von Liam Neeson) zu entfachen. Nee, da herrscht Stillstand. Nicht, weil die beiden Stars furchtbar schlecht agieren würden, sondern weil das Skript nur lächerliche 08/15-Sprünge vollbringt. Ein Schuss vor den Bug, nicht nur für die Fans von Kathryn Bigelow, sondern auch für die Frau höchstpersönlich. Mit „K-19: Showdown in der Tiefe“ hat sich wahrlich niemand einen Gefallen tun können.

            [http://www.moviepilot.de/liste/soulreaver-und-lieber_tee-in-den-untiefen-des-ganz-normalen-genrewahnsinns-soulreaver]

            13
            • 2

              Mr. Überbewertet dreht nach „That Thing You Do!“ seinen zweiten eigenen Film und sichert sich in der zweiten Hauptrolle (neben seiner Person, versteht sich) die Mitwirkung von Mrs. Überbewertet. Außerdem schrieb Hanks noch das Drehbuch und produzierte den ganzen Schund, so dass tatsächlich der Verdacht aufkeimen könnte, der Tom würde derlei filmische Scheiße zum Quadrat für voll nehmen können. Aber irgendwer muss es ja schließlich tun. Wenn Larry Crowne zu Anfang trotz seinem jahrelangen Engagement wegrationalisiert wird, weil er keinen College-Abschluss vorweisen kann, sollte man meinen, dass ein Mann in den frühen Fünfzigern vielleicht von minimalen existentiellen Ängsten heimgesucht wird. Aber nicht unser Larry (oder Lance, wie er von einer Studentin genannt wird, die ihn aus unbegreiflichen Gründen in die Vespa-Gang ihres Mackers aufnimmt)! Der holt seinen Abschluss nämlich mal eben nach, findet alles „Spektakulär“, grinst den ganzen Film wie ein betäubtes Kapuzineräffchen durch und besteht natürlich mit Bestnote. Und alle dürfen ganz dolle applaudieren. Außer Bryan Cranston, der hat nämlich keinen Bock mehr auf seine Julia Roberts und schiebt sie direkt mal ab, weil sie keine dicken Titten hat. So. Ein Arschloch, sicher, aber die einzig ehrliche Person in diesem zynischen Haufen von „Ich-mach-mir-die-Welt-wie-sie-mir-gefällt“-Erbrochenem.

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              • 8

                [...] Hank, ein Mann von moralischer Integrität, jemand, der die Überzeugung vertritt, dass man den American Dream nicht stehlen kann, sondern ihn sich hart erarbeiten muss, wird bald schon Schwierigkeiten damit haben, sich selbst im Spiegel zu betrachten. „Ein einfacher Plan“ gelingt es in herausragender Fasson zu veranschaulichen, wie schnell die wahre menschliche Natur doch an den Klippen der universellen Gewissensorientierung zerschellen kann, wie schnell ein aufrichtiges Leben jedwede Moralitätsvorstellung gegen die unermessliche Gier nach mehr und mehr eintauscht. Eine fatalistische Parabel um Schuld und Sühne, in der diese drei Menschen den (angeblichen) Volltreffer gelandet haben sollen, dadurch aber eine Kausalitätskette auslösen, die wie eine Lawine auf alle Beteiligten eindrischt. Eine Rinnsal kann nun mal ganz schnell zur Sintflut heranwachsen, die alles und jeden unter sich begräbt. [...] So herausragend gespielt (Billy Bob Thornton!) wie exzellent inszeniert, nimmt einen diese fatalistische Hochspannung solange gefangen, bis die Tragödie endgültig perfekt scheint. Womöglich Sam Raimis bester, in jedem Fall aber sein ausdrucksstärkster Film.

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                • 7

                  [...] Freilich fällt Jalil Lespert Inszenierung höchstgradig gediegen aus und überzeugt durch edle Aufnahmen, immer wieder unterstützt von Pianoklängen, die sich ob der emotionalen Geschehnisse im Leben von Yves Saint Laurent und seinem Lover Pierre Bergé sukzessiv intensivieren. [...] Aus der Vita des gemobbten Seminaristen, der bereits mit jungen 26 Jahren Leiter eines Modehauses wurde und schließlich den Thron der modernen Modewelt für sich in Anspruch nahm, spinnt „Yves Saint Laurent“ ein intimes Charakter-Drama und Zeitporträt, das die Charakteristika seiner inzwischen musealen Kollektionen verbindet. [...] Irgendwann fühlen wir uns diesem Yves tatsächlich nahe, so intelligent nutzt Lespert den Effekt, seine Geschichte aus der Perspektive des Pierre Bergé zu entfalten. [...]

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                  • 6 .5

                    Nachdem wir in diesem Jahr den Alpharedator in „Godzilla“ präsentiert bekamen, der das natürliche Gleichgewicht auf der Erde wiederherstellen sollte, wartet „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ nun mit den Alphadrachen auf, die über die gesamte Kontrolle ihrer Spezies verfügen. Wenn die Körper der megalomanischen Kreaturen aus dem Meer emporsteigen und in brachialem Donnerhall aufeinanderprallen, dann macht das den Urdrachen aus „Drachenzähmen leicht gemacht“ schnell vergessen und ist in nicht minder prächtige Aufnahmen gehüllt wie der Gareth Edward'sche Gigantismus. Powell webt erneut einen stimmungsvollen Klangteppich, maßgeschneidert für jede Szene, und über die außerordentlich kreativ-facettenreichen Animationen müssen wir wohl eh keine großen Reden schwingen: Spitzenklasse. Dass sich „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ an den statuarischen Mechanismen der obligatorischen Fortsetzungen abarbeitet und ganz der „Höher, schneller, weiter“-Devise auf den Leim geht, schadet ihm schon etwas, wird die feinfühlig-aufrichtige Note doch zuweilen zu fahrlässig unter dem farbenfrohen Rabatz verschüttet. Nichtsdestotrotz denkt „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ die Geschichte um Hicks und seine (geflügelten) Gefährten schön weiter, um eine kluge Referenz zur heutigen Jugend zu schlagen: Woher soll er wissen, was sein Weg ist? Und was, wenn die Fußstapfen seines Vaters ihm einfach eine Nummer zu groß sind? Es ist ein liebenswertes Erlebnis, das seine pazifistische Botschaft aus einer simplen Gut-und-Böse-Dialektik schöpft und für das bedingungslose Füreinander, anstatt dem blinden Gehorsam einsteht.

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                    • 7 .5

                      Etwas Besseres hat das Animations-Studio von DreamWorks nie auf die Beine gestellt. Die Computeranimationen sind herzerweichend in ihrer Detailverliebtheit und ebenso umwerfend in der adäquaten Nutzung des gesamten Bildes. Keine Einstellung scheint hier in ihrer Visualität überfrachtet, stattdessen generiert die Welt der Wikinger, mit ihrer liebevoll gestalteten Flora und Fauna, den urig porträtierten Dorfbewohnern wie den nicht minder famos charakterisierten Drachen, so manchen eskapistische Höhenflug. Doch seine wahre Größe schöpft „Drachenzähmen leicht gemacht“ nicht aus seiner technischen Finesse, sondern aus dem Umgang mit seinen relevanten Themen: Ohne die klaren Moralvorstellung didaktisch zu formulieren, bezieht er den Zuschauer in eine Geschichte um drangsaliertes Außenseitertum, die stützende Freundschaft und befreiendes Coming-Of-Age; um einen gefühlsseligen Vater-Sohn-Konflikt und der alles entscheidenden Toleranz dem „Fremden“ gegenüber. Wenngleich „Drachenzähmen leicht gemacht“ hauptsächlich vorhersehbar bleibt, bis auf eine gemeine Schlusspointe, die dem turbulenten Narrativ eine ungeahnte Konsequenz verleiht, hantiert er gewitzt mit der nordischen Mythologie, benötigt keinerlei infantilen Hau-Ruck-Humor und sorgt in seiner mitreißenden Abenteuerlust für große Augen. Balsam für die Seele, allein diese knuffigen Kulleraugen wirken doch immer wieder erschreckend gut, und Stimulation für die Sinne: Für den finalen Kampf wurde Kino erfunden.

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                      • 6

                        [...] Im Falle von „Schneller als der Tod“ ist dieser Fremde aber kein drahtiger Kerl, sondern eine Frau namens Ellen (gespielt von Sharon Stone), die alle Charakteristiken ihre virilen Vorbilder vereint und nicht nur standesgemäß grunzen, sondern auch verdammt fix den Revolver aus dem Halfter zücken kann. Wer nun aber auf einen emanzipatorische Ton hofft, wie man ihn beispielsweise in „Vierzig Gewehre“ oder – um nicht zu weit in Vergangenheit zu reisen – in „Sweetwater – Rache ist süß“ fand, der muss sich enttäuschen lassen. Es ist ja schon eine Leistung für sich, einen Western zu drehen und den (Anti-)Helden der Geschichte mit einer Frau zu besetzen, dieser aber nicht zu vergönnen, sich von den Macho-Attitüden dieses Gefildes zu domestizieren, sondern derlei Manierismen vielmehr nachzuäffen. [...] „Schneller als der Tod“ ist nicht perfekt, dafür ist der fokussierte Wettbewerb, an dem sich „Schneller als der Tod“ aufzieht, viel zu vorhersehbar respektive überkonstruiert und erlaubt kaum einen Ansatz von fesselnder Grundspannung. Raimi jedoch ist kompetenter Entertainer genug um zu wissen, wie er das narrative Tempo trotz dessen oben hält. [...]

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                        • 5

                          [...] Es sind halt immer noch die Muppets, und die stehen automatisch in Relation mit jeder Menge Herz, welches seine Kraft zum Teil aus wunderschönen, nostalgischen (Kindheits-)Erinnerungen gewinnt. [...] Darüber hinaus fällt „Muppet Most Wanted“ reichlich zahm aus und die größte Subversion, die sich der Film erlaubt, gebärt aus der Parallelisierung vom sibirischen Gulag und der Showbühne. [...] Das ist auch alles immer niedlich, unterhält, lässt jedoch die immense Klasse vermissen, die man mit der Show seit jeher assoziiert. [...] Der tolle Ricky Gervais zum Beispiel ist bloßer Stichwortgeber als Constatines Adjutant, Tina Fey hingegen ist wunderbar in der Rolle der Gulagaufseherin Nadya, während bei den Cameos (darunter Christoph Waltz, Tom Hiddleston, Til Schweiger, James McAvoy, Zach Galafianakis) vor allem Ray Liotta und Danny Trejo im Gedächtnis bleiben, die als eigentlich harte Kerls endlich an einer Musicalnummer teilnehmen dürfen: Zwerchfellerschütterung vorprogrammiert.

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                          • 7
                            über Noah

                            Klar, „Noah“ wird einigen Bibelpuristen, die sich als eigentliche Zielgruppe dieses Films definieren wollten, vor den Kopf stoßen, denn anstatt die Statuten der theologischen Ethik sklavisch abzutasten, macht Darren Aronofsky sein eigene Sache, die sich im Endeffekt an jeden Menschen wendet, vollkommen egal, welcher Konfession er sich verpflichtet fühlt. „Noah“ nämlich ist ein Film, in dem es einzig und allein um Wahrnehmung geht, um die sinnliche Perzeption, stetig verbunden mit mannigfachen (kosmologischen) Kontrasten und (zwischenmenschlichen) Konflikten. Und dafür biedert sich Darren Aronofsky nicht der manieristischen Blockbustermaschinerie an, sondern modernisiert den Bibelfilm auf eine zielstrebige, antizipierende und in seinem forciert kinetischen Exzess so beeindruckenden Art und Weise, dass man zuweilen ob der energetischen Wucht, der pumpenden Dynamik, die aus der schieren Bildwucht quillt, pausieren und applaudieren möchte. Mehr Kino war noch keiner von Darren Aronofskys Filmen, und wenn er verdeutlicht hat, dass es letzten Endes nicht die Aufnahmen per se sind, die den wahren Wert des Films inne tragen, sondern der Metatext jener, dann lassen sich darin auch Ambivalenzen erspähen, die so viele in der Charakterzeichnung angeblich vermissen mussten. Tolle, düstere, technisch exzellente Überwältigung ist das, die zum Ende zwar noch schnell den „sicheren“ Pfad einschlägt, aber doch zu einer signifikanten Aussage durchdringt: Gut und Böse sind Dinge, die immer im Kontext einer Sache gebären und FÜR wie IN den Menschen natürlich nur simultan existieren.

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                            • 7 .5

                              „Jeder hier in dem Bumms hat Spaß. Darum geht’s doch!“

                              Hach, da verschafft sich am Ende doch eine gewisse Wehmut Raum. Hatte man zu Anfang noch leichte Befürchtungen, „Stromberg“ würde lediglich als Serienformat funktionieren, nicht aber als abendfüllender Spielfilm, überzeugen uns Arne Feldhusen und Ralf Husmann ohne erkennbare Startprobleme vom direkten Gegenteil: Die liebgewonnenen Gesichter dürfen sich ein letztes Mal versammeln und vollbringen es mühelos, der Serie wie ihren treuen Fans (die diesen ja erst ermöglicht haben) einen respektvollen und runden Abschied zu verleihen. Die Trefferquote der Gags ist erschreckend, deftige Brüller und leises Schmunzeln werden knackig rhythmisiert und Christoph Maria Herbst perfektioniert seine Performance des Bernd Stromberg, der hier vom opportunistischen, aber doch immer noch menschlichen Arsch (die inhärente Charakter-Tragik macht sich wieder bezahlt) zur Galionsfigur der Krisenverlierer, zum Symbol einer Kapitalismus-kritischen Protestbewegung gegen das Establishment aufsteigt, endgültig. Ein schöner Film.

                              „Erst bin ich schwul und dann Klempner?" - „Das sind doch zwei sehr ehrenvolle Berufe.“

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                              • 5

                                [...] Seit Mitte der neunziger Jahre aber hat sich Reiner leider im ausgebrannten RomCom-Sumpf („An deiner Seite“, „Wo die Liebe hinfällt“) festgefahren und nichts mehr auf die Reihe bekommen, was die Zeiten aus irgendeinem Grund überdauern könnte. Mit „Das Beste kommt zum Schluss“ ist das im Prinzip gleich, nur ist Reiner mit der prominent besetzten Tragikomödie sympathischer Einheitsbrei gelungen. [...] Dass „Das Beste kommt zum Schluss“ einem nicht in Gänze egal ist, liegt eindeutig an seinen beiden Hauptdarstellern: Jack Nicholson, der einfach zu famos ist, um sich für jedes Projekt herzugeben und Morgan Freeman, der einfach zu freundlich ist, um irgendein Angebot auszuschlagen. [...] Ein solider Jack Nicholson, der hier im Endeffekt nochmal seine „Besser geht’s nicht“-Nummer abzieht, ist ja bekanntlich schon wertvoller, als neunundneunzig Prozent seiner Kollegen. [...] Ein nettes Vergnügen, dessen Rührseligkeit am Ende noch einmal Überhand nehmen darf, was ja absehbar war, bleibt „Das Beste kommt zum Schluss“ dennoch und hält sich als einer dieser Streifen, die man gemütlich am Sonntagnachmittag schaut, tapfer auf den Beinen (oder Krücken).

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                                • 3

                                  [...] Wo am Anfang noch die Maxime aufgestellt wird, man könne eine Krebsgeschichte ja eigentlich nur traurig ohne ohne jede Beschönigungen erzählen, verrät „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ seine Ideale in einer erschreckenden Rasanz. Irgendwann ist es eben doch nur noch die übliche Schmonzette, die mit energischem Nachdruck in das 08/15-Raster gepresst wird, damit sich auch bloß jeder an dieser Geschichte „erfreuen“ darf. [...] Wer sich gerne über zwei Stunden nach allen Regeln der Kunst einlullen lässt, nur damit ein schweres Thema möglichst unreflektiert auf ihre Massenkompatibilität heruntergebrochen werden kann, der ist bei „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ an der richtigen Adresse. Vom Innenleben der Figuren erfährt man wenig, stattdessen gibt es ein weichgespültes Teenie-Rührstück, das sich nur als biederer Betroffenheitskitsch bewähren möchte.

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                                  • 5

                                    [...] Nein, „Can a Song Save Your Life?“ ist kein Werk für die Ewigkeit, dafür vergisst er sich dramaturgisch viel zu offensichtlich in der transparenten Tradition reichlich simpel gehaltener Feel-Good-Movies, deren Struktur das Drehbuch von „Can a Song Save Your Life?“ ja auch im Großen und Ganzen mit Entzücken schabloniert. Was dem Film aber in die Karten spielt und ihn über seine forcierte Massenkompatibilität hinaus auch irgendwo sympathisch macht, ist die absolute Nähe zu seinen Figuren: Die Kamera kennt größtenteils keine Distanz und saugt jede physiognomische Nuance nachhaltig auf. [...]

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                                    • 7 .5

                                      [...] Sin City“ besticht vor allem durch seine Etablierung dieses durchtriebenen Sündenpfuhls, in dem die Sonne nie zu scheinen gedenkt, sondern nur prasselnder Regen und geifernde Düsternis regieren. „Sin City“ lässt die etwaige Heroisierung seiner zynischen Protagonisten immer wieder zerschellen, in dem er sie, haben sie sich das Blut aus dem Gesicht gewischt und ist der Rausch der Zigaretten erst mal verzogen, als zerschmetterte Individuen manifestiert und damit ein logisches Produkt ihrer verruchten Umwelt darstellen. Verletzbar und einsam. Auch wenn sie sich das nicht eingestehen können. Eine fragile Männerphantasie also, die zuweilen so pathetisch wie banal zu Werke schreitet und dabei durchgehend eine ungemein einnehmende Kraft absondert, der man sich nicht entziehen kann. Auch dann nicht, wenn Körper durch Maschinengewehrsalven zersiebt werden und Schläge solange ins Gesicht treffen, bis nur noch klebrige Knochenstücke in den Fußboden eingearbeitet werden. [...]

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                                      • 7

                                        Bluttropfen, von der Textilie langsam aufgesogen, während man danach krampfhaft darin versucht ist, diese wieder aus dem Stoff zu reiben – Ohne Erfolg. Wie die Schuld: Einmal mit ihr in Berührung gekommen, bleibt sie auf ewig an und in einem haften. Will Dormer (zum letzten Mal wirklich fantastisch: Al Pacino) verlässt Los Angeles in Richtung Nightmute, Alaska, um dort den Mord an einem 17-jährigen Mädchen aufzuklären. Schon früh lässt Christopher Nolan anklingen, welch allegorischer Mehrwert sich in den hypnotischen Landschaftsaufnahmen verbirgt und wie eindrucksvoll Wally Pfisters famose Kameraarbeit die seelischen Zerrüttung des schlaflosen Ermittlers aus der Großstadt durch erhabene Naturpanoramen zu visualisieren weiß. Schneebedeckte Hänge, düstere Gewässer, nebelverhangene Wälder und majestätische Gletscher. Die Mitternachtssonne tut da ihr übriges und wenn Dormer ruhelos und komplett übermüdet durch die Gegend taumelt, Halluzinationen erliegt, die Augenlider hängen auf halb Acht, die Unterlippe baumelt im freien Fall, dann wird dem Psycho-Duell zwischen ihm und Walter Finch (Robin Williams) erst die richtige Würze verliehen. Natürlich ist „Insomnia“ (im Gegensatz zu seinem weit düsteren Original) ein Mainstream-Krimi, amerikanisiert und an den Ecken und Kanten etwas abschliffen. Einnehmend ist er dennoch und, so will es die Moral, am Ende darf endlich geschlafen werden. Gute Nacht.

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                                        • 4

                                          [...] Die Qualität von „Gangster Chronicles“ muss allerdings mit einem etwas anderen Maß gemessen werden. Natürlich war auch „Running Scared“ keine cineastische Großleistung und propagierte über gut zwei Stunden eine reichlich fragwürdige Weltanschauung. Doch „Running Scared“ konnte eine Sogwirkung entfachen, die sich der Formelhaftigkeit eines standardisierten urbanen Thrillers entzog und einen ganz eigenen, schroff-installierten Style entwickelte. „Gangster Chronicles“ hingegen ist stilistisch sehr beliebig. 
                                          [...] Das Narrativ von „Gangster Chronicles“ ist gespickt mit Redundanzen und verfällt schnell einer ungemein ermüdenden Tonalität, aus die sich der Film letztlich auch nur einmal wirklich befreien kann. Während die Episode um Paul Walkers Junkie, der ein Labor zu überfallen versucht, gerne mit humoristischen Spitzen glänzen würde, oftmals aber nur in der regungsloser Mimik des Rezensenten versiebt, hat Matt Dillons bulliger Feldzug durch die südlichen Hinterhöfe schon etwas einnehmendes, gerade weil ihm Elijah Wood in seinem unscheinbar-diabolischen Spiel gut Paroli bietet. [...] 

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                                          • 6 .5

                                            Es ist ein steriler Kosmos, in dem uns „One Hour Photo“ empfängt: Die ständigen weißen Wänden hier, die desinfizierten Flächen dort. Und mittendrin steht ein Mann, der Zeit seines Lebens ohne jeden Funken menschlicher Wärme auskommen musste: Sy, der Fotohai (nie war Robin Williams weniger Robin Williams). Ein introvertierter, kompetenter und kundenfreundlicher Mensch, der sich hinter seinem freundlichen Lächeln in der sozialen Isolation verfangen hat. Und weil in seiner Familie so verdammt viel falsch gelaufen ist – natürlich gibt es gegen Ende noch schnell die küchenpsychologische Kelle übergebraten -, nistet er sich unbemerkt durch die zur Entwicklung überbrachten Fotos in die der Yorkins ein. Sy hat sie alle gesehen, die unbeschwerten Momente des Glücks dieser Familie und eine regelrechte Obsession aufgebaut: Eine Wand seiner kahlen Wohnung ist vollständig zugeklebt mit den zweiten Abzügen der abgegebenen Filme – Ein pedantisch angelegter Altar der pathologischen Besessenheit. Wenn dann das innerfamiliäre Idyll der Yorkins einzustürzen droht, bricht auch für Sy eine Welt zusammen. Den Pfad des unaufgeregten Charakter-Dramas aber verlässt „One Hour Photo“ über die gesamte Laufzeit nicht, selbst dann nicht, wenn es sich geradezu anbietet, in generische Thriller-Sphären abzudriften und breitspurig fortzufahren. Ein zuweilen erschreckend intensiver, todtrauriger Film, der ganz allein von Williams Performancekunst lebt: „All I did was take pictures...“

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                                            • 2 .5

                                              [...] Wer „What a Man“ und „Schlussmacher“ gesehen hat, der kennt im Großen und Ganzen auch schon „Vaterfreuden“. Matthias Schweighöfer spielt mal wieder nur sich selbst und eskortiert den Zuschauer durch eine Welt, die in ihrer Verlogenheit nichts mit unserer Realität zu tun hat. Eine selbstgefällige und weltfremde RomCom, die weder Sinn für Humor besitzt, noch wirklich dramatisch daherkommt. Dafür klatscht Schweighöfer ganze acht Popsongs auf die Tonspur. Hut ab, neuer Rekord.

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                                              • 6 .5
                                                über Jumanji

                                                Kein Wunder, dass man seiner Zeit einen nicht unwesentlichen Teil heulender Kinder aus dem Kinosaal hat stürmen sehen, könnte „Jumanji“ einem jüngeren Publikum doch schon ziemlich zusetzen: Menschenfressende Ranken schnappen nach ungeschützten Extremitäten, grässliche Spinnen scheuchen sich gegenseitig über das Parkett und gleich zu Anfang sieht man auch noch wie ein Junge, der zuvor erst mal deftig vom Kleinstadt-Bully und seiner Clique auf die Fresse bekommen hat, schreiend in das Innere eines dubiosen Brettspieles gesogen wird. Aber in „Jumanji“ steckt nun mal auch viel Kindheit, die Neugierde, die Angst und die Faszination, die sich damals zu einem unvergesslichen Erlebnis bündelten, sind heute, verlässt man die nostalgisch-verklärte Perspektive, natürlich nicht mehr auf der gleichen Höhe anzutreffen. Ein unterhaltsames, temporeiches und nie wirklich an Spannung einbüßendes (Familien-)Abenteuer ist Joe Johnston allemal gelungen und gerade die kompetent-vorausblickende Mischung aus CGI, SFX und Animatronics macht – wenn auch nicht auf dem göttlichen Niveau eines „Jurassic Park“ - zuweilen immer noch schön was her. „It's a Stampede!“.

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                                                • 4 .5

                                                  [...] Maleficent steht im Fokus und es gelingt dem Drehbuch gelegentlich tatsächlich, diese Figur durch Ambivalenzen interessant zu gestalten und zwar (im eigentlichen Sinne) keinen menschlichen, aber einen anthropomorphen Dualismus darzubieten. [...] Wenn „Maleficent – Die dunkle Fee“ dann in Richtung „Die Schneekönig“ zusteuert und noch einmal verdeutlicht, dass sich heutige Prinzessinnen soweit emanzipiert haben, dass sie auf den „Kuss der Liebe“ eines Prinzen nicht mehr angewiesen sind, verfällt auch das Narrativ einer altbackenen Schematik. Visuell wie tricktechnisch ist das erwartungsgemäß solide bis beeindruckend. Doch, wenn man ehrlich ist, fehlt „Maleficent – Die dunkle Fee“ einfach die originäre Bildsprache, was sich gerade dann bemerkbar macht, wenn er zunehmend auf Nummer sicher geht, nicht zuuuu düster wirken möchte und forciert auf einen Happy-End-Ausklang hinarbeitet, um sich ganz und gar der Formelhaftigkeit geschlagen zu geben. [...]

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                                                  • 5

                                                    [...] Sicher ist „Nicht mein Tag“ kein origineller, frei von Klischees aufgezogener Brüller, der dem deutschen Komödien-Markt mit stichhaltiger Kreativität entgegenwirkt, dafür aber ist dem Ruhrpottler Thorwarth ein wirklich sympathischer Film gelungen, der mit soliden Schauspielleistungen und größtenteils treffenden Pointen für angemessenen Schwung sorgt. Nichts Weltbewegendes, für zwischendurch allerdings absolut geeignet.

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