SteveKeko - Kommentare

Alle Kommentare von SteveKeko

  • 6

    Die Dramedy Serie, die quasi einer Neuinterpretation von „Täglich grüßt das Murmeltier“ gleicht, lebt von seinen gut geschriebenen Dialogen und der Art und Weise, wie Natasha Lyonne sie verkörpert. Sie gibt dieser merkwürdigen Geschichte genug Grund, bei der Stange zu bleiben. Die Kamera, das Setting und die Kostüme sind hochwertig produziert und die Laufzeit der einzelnen Episoden angenehm. Ebenfalls zu erwähnen ist der Schauspieler Charlie Barnett, der einen weiteren interessanten und liebevollen Charakter abgibt.

    Und während die erste Staffel (7) nicht gerade mit einer originellen Idee glänzt, jedoch genug vorweisen kann, um die Serie wirklich unterhaltsam zu machen, baut die zweite Staffel (5) durch das Zeitreisethema sehr stark ab. Mich erschließt sich nicht ganz der Sinn hinter der zweiten Staffel. In Sachen Qualität ist sie keinesfalls schlechter und auch Natasha Leyonne macht ihre Arbeit gut und überzeugt. Diese Staffel hätte ich persönlich nicht gebraucht. Alles wirkt wesentlich konfuser und das ganze Thema eher aus Profitgier aufgezwungen. Auch der Charakter Alan bekam nicht so viel Screentime, wie er es verdient hätte. Es werden weitere Charaktere aus diversen Zeitebenen eingeführt, die mal mehr mal weniger eine Geschichte erhalten und es fühlt sich nicht gründlich durchdacht an.

    Es ist ein gutes Beispiel, dass man es manchmal einfach bei einer Staffel hätte belassen sollen. Ärgerlich.

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    • 6 .5

      Die Miniserie über das Thema Stalking ist sehr gut umgesetzt. Man merkt erst im Laufe der Serie, dass so viele Tabuthemen wie Transfrauen, sexueller Missbrauch bei Männern, oder die Gefangenschaft in einer abartigen Beziehung aufgrund von Hoffnung und dem Glauben an ein gutes Ende genauso bearbeitet werden. Und all diese Probleme, als wäre nur eines hiervon nicht schon herausfordernd genug, kommen auf Donny Dunn zu, der von Richard Gadd sehr gut dargestellt wird. Er hat von Haus aus das Auftreten eines geschlagenen Hundes. Jessica Gunning, kann ich nur sagen: wow. Ebenfalls sehr gute Leistung. Es ist nicht leicht so einen liebenswerten Blick zu haben und dennoch die Verkörperung von Wahnsinn und dem Verhalten einer planenden Psychopathin zu sein. Beide Charaktere, so war es bei mir zumindest, lösten ein Wechselbad der Gefühle aus. Man bemitleidete sie und empfand auch pure Abscheu für die nicht nachvollziehbaren Taten. Besonders bei Donny. Vieles mag nicht nachvollziehbar sein. Aber wenn man selber so gezeichnet von seinen Erfahrungen ist, erscheint es einem selbst im nachhinein nicht wirklich nachvollziehbar. Jeder von uns erkennt sich in manchen Taten nicht mehr wieder und fragt sich, wie konnte man so gegen den Strom der Logik und Vernunft schwimmen. Und in Ausnahmesituationen reagiert man eben nicht so, wie man es im Lehrbuch vorfinden würde. Auch die Schauspielern Nava Mau mochte ich sehr gerne.

      An und für sich empfand ich selten Spannung in dieser Serie, war aber mit Interesse stets dabei. Relativ schnell werden Empfindungen wie Unwohlsein und Fremdscham angetriggert, wenn man sieht, wie das Elend seinen Anfang nimmt und sich die Kreise einer Spirale aus Lügen immer weiter Richtung Abgrund drehen. Hin und wieder gibt es den schwarzen britischen Humor. Da hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, um die Themen als solches dramaturgisch hervorzuheben. Es gibt eine Vielzahl an Kraftausdrücken, oft in geschriebener Weise. Und die unzähligen Kurznachrichten waren ein weiteres Highlight und ein gelungenes Gimmick in dieser Serie. Das Ende war nicht das, was ich gewählt hätte, weil es nicht so ganz zum bisher Gezeigtem passt. Das ist natürlich Geschmackssache.

      An einem Wochenende bzw. zwei Abenden ist die Serie durchaus machbar und sehr zu empfehlen.

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      • 5 .5

        Der Ableger der Fear Street Trilogie hat nicht ganz den Charme, den die anderen drei Filme haben, würde ihn deshalb nur geringfügig schlechter einstufen.

        Denn den 80er Jahre Flair bekommt man aufgrund der Kostüme, des Settings, dem Thema und besonders der Musik auf und abseits der Tanzfläche durchaus zu spüren. Auch integriert er sich recht gut in diese Welt von Shadyside ein. Verweise hierzu gibt es durchaus. Die Merkmale, die ein Slasher so mit sich bringt, sind natürlich auch alle vorhanden.

        Die Darsteller sind in Ordnung und nach etwa einem Drittel des Filmes wird man mit ihnen schon warm. Eine Vielzahl an Charakteren wird vorgestellt, um natürlich die Anzahl an Opfern und Verdächtigen weit oben zu halten. Jeder von ihnen ist der Inbegriff eines Klischees. Alle sind recht einseitig geschrieben und jeder bekommt direkt oder indirekt einen Grund, es auf ihre Mitmenschen abgesehen zu haben. Es macht Spaß mitzuraten, wer der Killer und was sein Motiv ist, obwohl das für gewöhnlich ohnehin nur Nebensache ist. In manchen Momenten versucht man sich eine Brise Humor reinzubringen, was selten funktioniert. Und bei den Kills, der eigentliche Grund weshalb man sich sowas natürlich anschaut, ist man einfallsreich. Ob jetzt alles gut aussieht? In der einen oder anderen Szene leider nicht so. Aber das Kostüm des Killers im Einklang mit der Musik sorgt schon für 80er Jahre Slasher Atmosphäre.

        Irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas, was die Trilogie, besonders die ersten zwei Teile, hatte, aber sehenswert ist er allemal.

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        • 4 .5

          Der Film kombiniert den Found-Footage Stil mit Vampirismus, hat zwar die eine oder andere gewalttätigere Szene, ist jedoch recht sparsam mit Spannung und Grusel.

          Derek Lee ist in seiner Rolle überzeugend, jedoch lässt sein selbst geschriebenes Drehbuch in Sachen erinnerungswürdiger Höhepunkte zu wünschen übrig. Auch die Effekte sehen alle brauchbar aus. Die unterschiedlichen Drehorte in Europa sollten auch Erwähnung finden. Die Geschichte verliert für unnötige Nichtigkeiten nicht viel Zeit und kommt relativ schnell zum Punkt.

          Nichtsdestotrotz ist es eher ein Kennenlernen der neuen Fähigkeiten und die Entdeckung der Vor- und Nachteile des Vampirseins wie bei einem Antihelden wie z.B. Marvel`s Antagonist Morbius, als ein wahres Horrorspektakel mit Gruselfaktor, dass der Stil normalerweise mit sich bringt.

          Ich sehe zwar ein, dass er handwerklich gut gemacht ist, aber meinen Geschmack leider nicht getroffen hat.

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          • 3 .5

            Dieses Werk scheint der Inbegriff der Planlosigkeit zu sein. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, mit was ich hier anfangen soll. Die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sind zu keiner Sekunde organisch. Liegt es am schlechten Drehbuch oder an den Darstellern? Ich habe mir das mal angesehen. Jeder von ihnen inklusive dem Regisseur habe ich schon mal viel besser erlebt. Das hier hat auf so vielen Ebenen nicht funktioniert. Die Kameraarbeit und der Schnitt sind teilweise wirklich schlecht. Auch wenn vereinzelt ein paar Szenenbilder passabel sind und einen Hauch von was-hätte-sein-können vermitteln, fühlt er sich nicht wie ein Ganzes an. Es vermischt den Beginn des zweiten Weltkrieges mit Dämonen, der Kirche und ein Geheimnis dieser Frau in der Vergangenheit und nichts davon ergibt irgendwie Sinn. Es gab im ganzen Film nur eine einzige Szene, die optisch etwas hermachte und zwar die, wenn alle so an der Wand hängen. Das sieht man ohnehin schon im Trailer und war eigentlich das, was mich dazu bewegt hat, ihn zu schauen. Ein Fehler. Ich war wirklich froh, als dieser Film vorbei war. Er war nicht interessant, nicht gruselig, nicht spannend, nicht blutig, nicht schockierend. Viele der Szenen hätte man in komplett anderer Reihenfolge zeigen können und es wäre vollkommen egal. Jeder Charakter war belanglos und langweilig, weil ihre Dialoge und ihr Verhalten unglaubwürdig gespielt, nicht nachvollziehbar war und ohnehin irgendwie zu gar nichts geführt hat.

            Das hier kann man sich sparen.

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            • 6 .5

              Der Film verpackt ein absolut abgrundtiefes Thema mit einer spannenden Geschichte. Die Spielfilmlänge kommt mit dieser unangenehmen Ausgangssituation auf angenehme 71 Minuten. Nach knapp über einer Stunde ist die Geschichte ohnehin auserzählt.

              Die Idee ist so morbide, wie auch spannend umgesetzt, auch Dank der vier Hauptdarsteller, von denen Alba Ribas mit Abstand die stärkste Leistung abliefert. Selten habe ich so viel Panik, Angst und Grauen in den Augen einer Darstellerin gesehen.

              Die Kamera ist passabel für das geringe Budget, das Setting kammerspielartig nur auf fast einen Raum begrenzt. Die Dialoge bis auf wenige Momente in Ordnung. Alles ist zumindest so gut gemacht, dass man mit Spannung mit dieser armen jungen Frau mitleidet. Die drei jungen Männer, die es in drei Abstufungen in Bezug auf ihre Abartigkeit gibt, fand ich großteils glaubhaft, wobei ich nicht ganz verstehe, warum zwei von ihnen sich mit dem Dritten abgeben. So ein gestörtes Verhalten manifestiert sich nicht so plötzlich.

              Aber so eine Geschichte bekommt man, Gott sei Dank, nicht alle Tage erzählt.

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              • 5 .5
                über Gothika

                Bevor es die Produktionsfirma Blumhouse gab, die hauptsächlich Horrorfilme produziert hat, gab es Dark Castle Entertainment. Die hatten zwar anfangs auch ihren Schwerpunkt auf dieses Genre gelegt, wichen aber im Laufe der Jahr davon ab und verblassten irgendwann.

                Einer dieser Filme war Gothika. Gedreht von Mathieu Kassovitz, der mit "die purpurnen Flüsse" schon bewiesen hat, dass er ein Auge für ein gutes Bild hat und Spannung inszenieren kann, hat es auch hier bewiesen. Wenn erzählt, worum es hier geht, kann man schon mal den Kopfschütteln. Aber er hat mit einer guten Kameraarbeit und überzeugenden Settings das Beste aus dieser Geschichte rausgeholt. Der Film hätte auch "meine Freundin, die Geisterdetektivin" lauten können. Da klingt Gothika schon besser.

                Halle Berry ist dabei. Sie liefert solide Arbeit ab. Der als noch nicht bekannte Iron Man Darsteller Robert Downey Jr. ist dabei. Der ist auch in Ordnung. Und hin und wieder sieht man Penelope Cruz. Die ist auch ok.

                Der Film ist nicht zu blutig, aber er ist ein bisschen gruselig. Und obwohl der Film sich ernst nimmt, schafft er dennoch nicht die eigentlichen Themen wie Folter und Missbrauch ernsthaft genug herauszuarbeiten, finde ich. Zum Großteil spielt alles nachts ab, meistens regnet und donnert es. Irgendwie schafft der Film mich zwar bei der Stange zu halten, obwohl ich mir gewünscht hätte, er hätte sich auf irgendetwas, sei es der Grusel, die angeschnittenen Themen, irgendwas eben, mehr fokusiert. Er nimmst sich hier ein Häppchen, da ein Häppchen, aber nach gut eineinhalb Stunden ist es vorbei und ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll. Außer, dass die technischen Aspekte gut waren. Außer das Feuer am Ende. Das sah damals schlecht aus und heute noch schlechter. Der Soundtrack am Ende, "behind blue eyes", ist immer noch großartig. Und wenn man das Ende sieht, hätte man heute schon Angst, dass man gleich ein Franchise draus machen könnte.

                Ich denke, nur aus nostalgischen Gründen bekommt er gerade noch eine überdurchschnittliche Wertung.

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                • 7 .5

                  Obwohl der Zombiefilm beinahe 10 Jahre auf dem Buckel hat, ist er nach wie vor einer der besten Filme seiner Art. Respekt an Südkorea, deren Filme sich mittlerweile durchaus mit westlichen Filmen messen können ("Parasite", "The Wailing", "I saw the devil").

                  Der Film setzt nicht trotz des Genres nicht auf brutale Gewalt, sondern eher an actionreiche Inszenierung mit durchaus gut geschriebenen Charakteren. Die Kameraarbeit, der Schnitt und die Musik schaffen es, den Film in spannenden Szenen eine dermaßen gute Intensität zu verleihen, dass einem die Kinnlade des öfteren herunterhängt.

                  Die Effekte sehen sehr gut aus und die Kamera schafft es, das beengte Zugsättigung dennoch übersichtlich darzustellen. Es gibt einige interessante Ideen, die den beinahe zweistündigen Film schnell vergehen lassen. Auch gibt man der Vielzahl an Charakteren durchaus Zeit, jeden eine Persönlichkeit zu geben und manchen sogar, diese entwickeln zu lassen. Die Schauspieler, einige sind ohnehin international bekannt, überzeugen. Lediglich die Cheerleaderin und der böse CEO sind in den meisten Szenen an Overacting kaum auszuhalten. Auch ist mir dieser CEO hat lediglich eine Charaktereigenschaft: selbstsüchtig sein. Lediglich in der letzten Szene versucht man ihn doch noch ein wenig Tiefe zu geben. Zu spät, zu wenig. Und den einen oder anderen Logikfehler oder Kontinuität Fehler kann ich ihm vorwerfen. Aber das grenzt schon an Fehlersucherei.

                  Im Grunde bekommt man hier einen großartigen Zombiefilm präsentiert, der mehr auf Spannung als Gore setzt. Wie schon gesagt: Respekt an Südkorea.

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                  • 4

                    Wie kann jemand, der "Butterfly Effect", einen wirklich großartigen und ergreifenden Film, geschrieben und gedreht hat, nun sowas machen? Weil das hier ist eine echt schwache Leistung.

                    Während die ersten 20 Minuten durchaus sehenswert sind, verliert er sich mit jeder Minute in diesem Anwesenheiten mehr und mehr in schwachen Überraschungsmomenten, schlecht geschriebenen Szenen und eine uninteressant inszenierte Geschichte. Auch dachte ich zuerst, der Film ist wesentlich älter und war regelrecht schockiert, dass er gerade mal fünf Jahre alt ist. Lediglich den Schauspielern, allen voran der einzig interessant geschriebene Charakter, der von Kyle Gallner gespielt wird, ist es zu verdanken, den Film bis zum Ende schaubar zu machen. Selbst Brenton Thwaites wirkt nicht wirklich begeistert von diesem Werk. An einigen Stellen ist das Drehbuch sichtlich schwach. Die Nazis sind quasi Stormtroopers und nicht mehr als bewegliche Zielscheiben. Auch die Effekte sehen großteils nicht sehr ausgearbeitet aus.

                    Und wenn man denkt, es könnte nicht schlimmer kommen, nimmt der Film eine Wendung, die sowohl überraschend als auch blödsinnig ist. Ich sehe richtig, wie Eric Bress, der das Drehbuch geschrieben hat, gegrinst und gesagt hat: so, jetzt fahren wir diesen Verkehrsunfall von Film so richtig gegen die Wand.

                    Dieses Werk wird nicht lange im Gedächtnis bleiben.

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                    • 6

                      Ein Mix aus Tier- und Bodyhorror aus Österreich sieht man auch nicht alle Tage.
                      Wir Österreicher sind ja eher auf der psychologischen Schiene unterwegs. Wir schocken und traumatisieren lieber. Sei es Michael Hanekes "Funny Games", "Ich seh ich seh" oder der aktuellere Film "Des Teufels Bad". Daher war ich umso mehr erfreut, dass wir mal eine andere Richtung einschlagen.

                      Und der Film ist sehr unterhaltsam. Manchmal aus den falschen Gründen. Man merkt an: es ist wieder das Budget. Einige Kreaturen, besonders fliegende, sind gerade so eine Stufe über dem dreckigen Cash Crab Produktionsstudio Asylum. Aber in anderen Szenen sahen diese Kreaturen wirklich gut aus, auch wenn die Kamera ranzoomt. Besonders gefiel mir das Design an sich. Was auch nicht so gut ankam, sind die Feuereffekte, die großteils am Computer entstanden sind. Das wäre bestimmt besser gegangen.

                      Mit den Schauspielern war ich auch zufrieden. Die Dialekte sind teilweise schon unverständlich, selbst für mich als Österreicher. Merkwürdig war, dass man Wolfang Pampel, die deutsche Synchronstimme von Harrison Ford gecastet hat. Und dann spielt er so einen alten Bergsteiger mit weißem Bart und erinnert dabei ein wenig an den It´s-cool-man-Mann aus der Milka Werbung der späten 90er. Noch dazu hat er einen wirklich amüsanten Akzent. Die Dialoge sind authentisch, wenn auch manchmal unfreiwillig komisch.

                      Was ich den Film übel nehme, dass so ziemlich alle Österreicher im Film heroisch sind, während die deutschen Schauspieler Wissenschaftler sind, deren einzige Charaktereigenschaften negativ behaftet sind. Sie sind hungrig nach Ruhm und agieren sehr unethisch.

                      Die Naturaufnahmen sind eine gelungene Abwechslung. Dieses Setting hat man nicht alle Tage, wobei ich mir sicher bin, dass diese wunderschönen Gletscher besser ins Szene gesetzt hätten können. Der Film hat gut gemachte Bodyhorror Elemente. Die Verletzungen sehen stark aus und er hat die eine oder andere richtig blutige Szene. Auch war die Theorie, dass aufgrund eines solchen Organismus vielleicht daher die Existenz von Meerjungfrauen und Anubis entstanden ist, ein wenig weit hergeholt. Aber interessanter Ansatz. Der Schluss mit diesem Baby lässt mich nur den Kopf schütteln. Das war ja eine richtig dumme Entscheidung, auch wenn sie durch Sentimentalität getroffen wurde. Jedoch sitzen noch weitere Menschen im Hubschrauber und denen scheint das auch nicht sonderlich zu stören.

                      Im Grunde wird man hier schon gut unterhalten. Der Film ist nicht zu lang und kommt relativ schnell zur Sache und hält dann aber auch das Tempo.

                      Klare Empfehlung (und nicht nur, weil ich Österreicher bin)

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                      • über 1922

                        Die Adaption der Stephen King Novelle ist weniger Horror als Drama.

                        Es zeigt einen Farmer in den 1920er Jahren, der gemeinsam mit seinem Sohn aus niederen Beweggründen die Mutter ermordete und sich der dadurch angesägte Ast langsam Richtung Abgrund neigt. Er hat schon eine Spur Übernatürliches und ist an manchen Stellen etwas blutiger, aber es ist vielmehr die ständige bedrückende Stimmung, die wie ein Gewicht auf der ganzen Handlung lastet. Wer hier Grusel sucht, wird enttäuscht sein.

                        Während die Geschichte an sich in Ordnung ist, durchschnittlich, ist es bei King die Schreibweise, die aus einer gewöhnlichen Handlung doch etwas sehr Interessantes werden lässt. Ich glaube, er könnte ein Kochbuch schreiben und ich wäre davon gefesselt.

                        Der Film schafft es nicht, diesen Zauber zu übernehmen, obwohl er sehr nahe an der Buchvorlage dran ist. Technisch ist er absolut in Ordnung. Er fängt die 20er gut ein (sofern ich das überhaupt beurteilen kann), die Kamera macht gute Bilder und Thomas Jane spielt auch nicht schlecht. Er hört sich zwar an, als hätte er 20 Streifen Kaugummi in einer seiner Backen kleben, aber daran gewöhnt man sich. Die handgemachten Effekte sehen mal mehr, mal weniger gut aus. Im Grunde kann ich so nicht viel daran bemängeln.

                        Vielleicht bin ich voreingenommen, weil ich die Geschichte beim Lesen durch meine eigenen Augen gesehen habe oder ich bereits wusste, auf was alles hier hinausläuft. Ich glaube, andere haben dadurch ein besseres Seherlebnis. Man kann dem Film zumindest nicht unterstellen, er wäre nur ein Cashgrab durch Kings Namen, weil man sich durchaus Mühe gegeben hat.

                        Wer es ruhiger mag, dem wird er schon gefallen, denke ich.

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                        • 6 .5

                          Der Vorgänger war zugleich Greg McLeans erster Spielfilm und da merkte man, dass er mit wenig Budget arbeiten musste, was den Film nicht gleich zu einem Fehlschlag machte. Gute Regisseure schaffen auch mit ganz wenig sehr viel. Beim zweiten Teil merkt man gleich, dass es genau das ist, was er ursprünglich machen wollte, es damals aber nicht konnte.

                          Der Film ist in allen Belangen besser. Der Film sieht hochwertiger aus. Die Kamera liefert schönere Bilder und er hat das bessere Pacing. Er ist actionlastiger und geht nicht nur schneller zur Sache. Er ist, was die Brutalität betrifft, wesentlich härter. Die Opferzahl ist höher, die praktischen Effekte sehen realistischer aus. Naja. So viele davon gab es im ersten Teil auch nicht. Was man auch sagen muss: die Charaktere sind keineswegs unsympathisch. Das ist auch keine Selbstverständlichkeit. In vielen Filmen kann man den Opfern gar nicht schnell genug den Tod wünschen.
                          Was man ihm vorhalten kann, sind die CGI-Kängurus. Die sahen nicht gut aus. Aber ich sag mal: besser schlechte CGI-Kängurus als echte Tiere kommen zu schaden. Und obwohl der Killer, gespielt von einem großartigen John Jarratt, immer noch eine gefährliche Präsenz an den Tag legt, sind gewisse Dialogzeilen von ihm wirklich schrecklich, sogar fast peinlich.

                          Auch hat mich das Ende wirklich überrascht. Schon wieder. Das schafft ein Franchise(?) auch selten zweimal.

                          Tatsächlich einer der besseren Filme im Slasher Genre.

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                          • 5 .5

                            Auch wenn es bei weitem nicht der beste Slasher ist, den ich gesehen habe, muss ich sagen: Respekt.

                            Denn der Film ist ein Langspieldebüt von Greg McLean. Er hat das Drehbuch geschrieben, produziert und selbst Regie geführt. Und oft geht so etwas in die Hose, aber er macht an vielen Stellen vieles wesentlich besser als manche Filmemacher, die schon länger in diesem Geschäft sind. Und McLean hat später auch gute Filme wie „Jungle“ und „Das Belko Experiment“ gemacht.

                            Am Anfang zieht er sich schon ein wenig, auch wenn die Schauspieler ihre Sache gut machen und die Charaktere nicht unsympathisch wirken lassen. Man bekommt ein paar schöne Aufnahmen der australischen Outbacks präsentiert und später trifft man leider auf Mick Taylor.

                            Dieser strahlt von Haus aus schon eine unangenehme Präsenz aus. Zuerst ist er ein bisschen merkwürdig, neckt den männlichen Rucksacktouristen ein wenig, weil der versucht, neben den jungen Damen seinen Mann zu stehen. Und dann geht es an das Eingemachte.

                            Was ich den Film anlasten kann, ist dass er ab der Hälfte einen eigentümlichen Aufbau hat und ich mich kurzzeitig fragte, ob da vielleicht einige Filmminuten fehlen. Der Übergang zu dem Moment, wo die Gefahr schon droht, kommt mit einem einfachen Schnitt und Szenenwechsel so spontan daher, dass es sich schon ein wenig unnatürlich anfühlt. Und gegen Ende, wo ich mir eigentlich schon dachte, dass der Film aus und die Geschichte auserzählt ist, geht er weiter und dann noch in eine Richtung, die ich so gar nicht erwartet hätte. Der Film schafft es ein paar Mal mich wirklich zu überraschen. Manchmal negativ, manchmal positiv. Das ist ja das Interessante an neuen Filmemachern. Die sind eben für Überraschungen gut.

                            Die Kamera ist großteils wackelig, was aber kein Problem darstellt, weil sie aus gut gewählten Perspektiven filmt. Die Schauspieler überzeugen, allen voran John Jarratt, der den Killer spielt. Und wenn man die richtige Version gewählt hat, kann er bei den für meinen Geschmack zu wenigen blutigen Momenten dafür überzeugen.

                            Würde ich ihn ohne dem Wissen, dass es ein Erstlingswerk ist, sehen, wäre er bei mir gefloppt. Aber unter diesen Umständen, muss ich schon meinen Respekt aussprechen.
                            Da ich bereits weiß, dass es acht Jahre später einen Nachfolger gibt, erwarte ich mir allerdings schon wesentlich mehr. Mal sehen…

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                            • 5 .5
                              über Sputnik

                              Russische Horrorfilme sind immer so eine Sache. Sie haben zwar interessante Ideen und ein geringes Budget, aber die Fehler sind oft ganz wo anders zu finden, scheinen aber immer die gleichen zu sein. Auch hier.

                              Es ist wieder das Militär involviert. Und es ist böse. Klar, denn es spielt 1983 in der ehem. UdSSR. Und es scheint so, als wäre die Schwerkraft dort eine andere gewesen, denn nicht ein Mensch in diesem Film schafft es, die Mundwinkel ein Stück nach oben zu ziehen. Auch nicht in anderen Filmen, die ich gesehen habe. Mir ist schon bewusst, dass es ein Horrorfilm ist. Andere schaffen das aber auch. Es sind die ständigen drei Gefühlsregungen: Wut, Gleichgültigkeit, Trauer. Das Leben schien damals kein leichte zu sein. Ich verstehe es. Wenn das ganze Land nur aus seelenlosen Gebäuden bestehen würde und die Farben eher entsättigt sind, würde ich auch nicht lächeln. Eine erweiterte Gefühlspalette hätte den Personen wesentlich mehr Tiefe gegeben. So, genug beschwert.

                              Denn der Film macht doch einiges richtig. Zu aller erst ist das Studio, welches für die Special Effects zuständig war, ein wirklich talentiertes. Denn das Alien sieht einfallsreich aus und es überzeugt. Ob man es durch eine Nachtsichtkamera sieht oder bei Tageslicht oder man das Vieh in einer durchsichtigen Scheibe als Spiegelung betrachtet: es sieht sehr realistische aus und kann sich mit westlichen Creature Designs durchaus messen.

                              Kameraarbeit ist auch gut, der Sound sogar noch besser. Er schafft es gekonnt, die gerade stattfindende Spannung akustisch hervorragend zu verstärken. Die Hauptdarstellerin Oxana Alexandrowna Akinschina (was für ein Name !!!) war mir sehr sympathisch und ich bin sicher, dass diese Frau ein schönes Lächeln hätte, wenn man ihr nur eine Szene gegeben hätte, die dies zugelassen hätte. Pjotr Fjodorow war mir ein wenig zu blass. Aber das trifft beinahe auf den restlichen Cast leider auch zu.

                              Die Geschichte an sich erfindet das Rad nicht neu, ist dennoch bis zur letzten Sekunde unterhaltsam. Das Ende war für mich auch völlig in Ordnung. Der Handlungsstrang mit dem Kind, damit meine ich während des Filmes, wäre nicht zwingend notwendig gewesen, aber es rundet den Schluss dadurch deutlich besser ab. Der Film hat vielleicht eine wirklich brutalere Szene, sieht aber aufgrund der Effekte gut aus. Ansonsten wird bei den Toden nicht explizit mit der Kamera draufgehalten.

                              Unter den russischen Horrorfilmen ist er noch der bessere und kann sich mit so manchen westlichen Produkten durchaus messen. Die lieblosen Settings, die entsättigten Farben und die klischeehafte Darstellung des Militärs drückt die Qualität leider schon deutlich nach unten. Abraten würde ich deswegen auch nicht.

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                              • 7

                                So viele schlechte Filme werden beworben und dann gibt es diese hier, gute Filme, die komplett unter dem Radar fliegen. Das muss man auch mal verstehen….

                                Dann mache ich mich ein wenig schlau und siehe da: das ist doch der gleiche Regisseur, der bereits die zwei Nazi Zombie Filme namens „Dead Snow“ und einen der besten Weihnachtsfilme namens „Violent Night“ gemacht hat. Das erklärt einiges.

                                Denn denselben schwarzen Humor gibt es auch hier, genauso wie die Gewalt, die die mit zunehmender Filmlänge schon mal härter werden können. Die hier stattfindenden Kämpfe haben einen anständigen Impact und es kommt zwischen den humoristischen Momenten auch wirklich Spannung auf, weil hier die Gefahr auch als solche sehr gut rübergebracht wird.

                                Aksel Hennie, der hier wie ein geschlagener Hund aussieht und Noomi Rapace als garstige Ehefrau geben ein wahnsinnig gutes scheiterndes Ehepaar ab. Auch die anderen Darsteller machen ihre Sache richtig. Zusammen ergeben sie eine starke Truppe, die sich gegenseitig absolut nicht verschonen.

                                Auch technisch ist der Film vollkommen in Ordnung. Sogar die Musik hat mir sehr gut gefallen.

                                Der Film ist, was Humor und Gewalt betrifft, bestimmt nicht jedermanns Sache. Ich persönlich kann mich auf so etwas absolut einlassen und hatte richtig viel Spaß.

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                                • 5

                                  Hier haben wir die nächste King Adaption, die mehr Wirkungskraft in Buchform hat als in Filmformat. Das 480-seitige Buch habe ich vor vielen Jahren gelesen und es war in Ordnung. Es war kein Misserfolg, aber es erscheint nicht mal in meinen Top 25 aller King Bücher.

                                  Diese Geschichte dann noch als Film mit einer reinen Laufzeit von beinahe 100 Minuten zu produzieren, macht nicht mal Mike Flanagan zu einem Filmerlebnis, dass lange in Erinnerung bleibt. Der Film ist für das Thema, dass er behandelt, schon in Ordnung. Flanagan hat einige Änderungen vornehmen müssen, bleibt an dem Original dennoch sehr nah.

                                  Auch die großartige Carla Gugino, die aus guten Grund in jedem seiner Werke mitspielt, trägt dazu bei, dass der teilweise zähe Stoff interessant dargestellt wird. Die weiteren Charaktere, ebenfalls alles Leute, die Flanagan öfter besetzt, verstehen ihr Handwerk und auch die Darstellung des Ehepaares wirkt glaubhaft. Der an Akromegalie leidende Carl Struycken ist optimal besetzt.

                                  Technisch ist der Film einwandfrei und hat auch eine richtig unangenehme Szene, mit der so mancher, der es gerne blutig hat, belohnt wird. Natürlich kann man nicht das ganze Ausmaß dieses Leidensweges, zum Beispiel die unzähligen Krämpfe, die der Charakter Jessie erleben muss, darstellen. Aber die Geschichte wird passabel komprimiert. Sogar der Missbrauch in ihrer Kindheit wird nicht zu drastisch dargestellt, hat dennoch eine gewisse Wirkungskraft, die so ein Erlebnis mit sich bringt. Zusätzlich werden noch ein paar Anspielungen anderer Werke Kings mitverarbeitet. Manche nicht so gut, zum Beispiel „Cujo“. Andere besser, zum Beispiel „Dolores“.

                                  Er ist nicht schlecht, aber weiter empfehlen würde ich ihn auch nicht gerade. Eine gelungene Adaption, eines Durchschnittsbuches.

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                                  • 6

                                    Nachdem ich bisher nur die Neuverfilmung von 2005 gesehen habe, war ich von diesem Werk hier wirklich überrascht. Danke nochmals, TschunaSan, für den Anstoß. Nicht wegen dem 80er Jahre Charme, den er auf alle Fälle versprüht. Sondern Weil die Geschichte hier wesentlich mehr erzählt. Im 2005er Remake wurde so einiges abgeändert bzw. weggelassen und das ist schade.

                                    Hier geht man mehr nicht nur mehr auf den finanziellen Druck ein, den so ein Hauskauf mit sich bringen könnte, was die ganze Situation zusätzlich noch verschärft, auch ist der Handlungsstrang um den Pfarrer erheblich größer und wertet den Film zusätzlich auf. Auch dass man das verstorbene Mädchen Jody nicht sieht, fand ich besser. Die Babysitterin ist eine liebe Person, während sie in der neuen nur so eine unsympathische Bratze ist.

                                    In seiner Gesamtheit ist das hier der bessere Film. Er ist bis auf ein paar kurze Szenen blutarm und tendiert eher in die okkulte Richtung. Die Darsteller machen alle einen gute Job und die angespannte Atmosphäre ist auch greifbar. Die Effekte passen großteils auch. Nur eines konnte das Remake verbessern: die Bessessenheit vom Vater George Lutz. Das macht James Brolin gut, aber im Remake hatte Ryan Reynolds eine wesentlich unangenehmere Präsenz, was ja ein wichtiger Aspekt in den Werken ist.

                                    Mir kommt es auch so vor, dass hier eventuell Passagen der Schere zum Opfer gefallen sind oder das Drehbuch hier ein wenig schwächelt. Es wird im Laufe des Filmes die Wand im Keller eingerissen, der den scheinbaren Durchgang zur Hölle öffnet. Carolyn, die Frau des Arbeitskollegen von George spricht noch in einer fremden Stimme und dann gibt es einen Schnitt und die Szene ist aus. Das ging mir doch ein wenig zu schnell. Es gibt hier keinerlei Reaktion der Bekannten oder eine Information über den weiteren Verbleib.

                                    Aber im Grunde ist das ein solider, alter Horrorstreifen, der schon zu unterhalten vermag. Nur aufgrund meiner Vorlieben ist er dennoch nicht in einer Reihe mit Filmen wie "Das Omen" oder "Der Exorzist" zu erwähnen. Einen weiteren von den, wenn man dem deutschen Wikipediaeintrag glauben kann, über 40 Filmen zu diesem Thema muss ich nicht haben.

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                                    • Nach „Scream“ gab es „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, „Düstere Legenden“ und diese kleine Slasher Perle.

                                      Was diesen Film von allen unterscheidet: er hat die besten Dialoge und die skurrilsten Charaktere. Die Leute in diesem Film sind schlagfertig und witzig und das macht sie amüsanter als die Personen, die in den oben genannten Filmen vorkommen. Auch scheinen alle extrem horny zu sein, aus was für einen Grund auch immer. Sogar der ermittelnde Polizist. Vielleicht ist das so in den USA an Valentinstag. Was weiß ich schon?

                                      Hier gibt es keine Regelmäntel, Parkas oder Ghostface Masken. Stattdessen eine Engelsmaske und irgendwie coole Valentinskarten. Bei den Schauspielern gibt es auch so manch bekanntes Gesicht: Denise Richards, Katherine Heigl oder David Boreanaz.

                                      Für einen Slasher wird hier erstaunlich wenig mit dem Messer geschlitzt. Die Kills sind abwechslungs- sowie einfallsreich, werden aber nicht explizit dargestellt. Das tun alle anderen Genrevertreter jedoch auch nicht. Die unterschiedlichen Settings haben mir auch gut gefallen.

                                      Natürlich muss man das Hirn schon ein wenig runter fahren, weil er das eine oder andere genretypische Logikloch hat. Auch ist bei einem abgetrennten Kopf sowas von zu erkennen, dass es ein Plastikkopf ist. Aber im Grunde fühlte ich mich gut unterhalten.

                                      Natürlich ist er weit von „Scream“ entfernt, aber er teilt sich Platz 2 mit „Düstere Legenden“

                                      Platz 1: Scream (aber mit Abstand!!!)
                                      Platz 2: Düstere Legenden + Schrei, wenn du kannst
                                      Platz 3: Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

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                                      • 4

                                        Wieder einmal eine Adaption einer Kurzgeschichte von Stephen King. In den seltensten Fällen kommt etwas Gutes dabei raus. So auch hier.

                                        Diesmal ist es folgender Grund: In meinen Augen eignet sich die Geschichte nicht als Film. Das Kernelement sind die Gedanken der Ehefrau Darcy und wie sie mit Situation, die Ehefrau eines Serienmörders und Vergewaltigers zu sein, umgeht. Die geschriebene Geschichte ist großartig und das Verhalten der Ehefrau fühlt sich darin sehr organisch an. Und wenn man das bildlich darstellt, vieles geht eben nicht, weil es ja Gedanken sind, ist die Handlung eigentlich nach 30 Minuten auserzählt. Aus diesem Grund fühlt sich der Film viel zu lange an, beinahe gestreckt. Vielleicht bin ich auch voreingenommen.

                                        Vom Schauspielerischen und der Technik ist der Film unauffälliger Standard. Hier gab es also auch keinen Mehrwert. Dann ist da noch die Spannungsarmut, weil es im Prinzip auch nichts Spannendes zu adaptieren gibt. Man hätte vielleicht den Schwerpunkt auf seine Missetaten setzen können. Das wäre dann aber auch an der Idee vorbeigegangen. Lediglich das Ende weicht ein klein wenig von der Vorlage ab, aber das ist lediglich eine Randbemerkung von mir.

                                        Jahre zuvor fand ich einen Fake Trailer von Nordstrom & Henrik Gyllenskiold zu dieser Geschichte, der mir wesentlich mehr zugesagt hat.:

                                        https://www.youtube.com/watch?v=TRPS0x66ncM&list=PL7qvAAHqR6qHND5O8AUdCJ7Rbl868zH0A&index=7

                                        Und genau dabei hätte man es belassen sollen.

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                                        • 6 .5

                                          Der Film kann absolut in einem Atemzug mit franszösischen Horrorfilmen wie "Inside", "Frontier(s)", "Martyrs" genannt werden. Allerdings ist er in dieser Reihe der Schwächste, was ihn nicht dennoch nicht zu einem schlechten Film macht.

                                          Im Gegenteil. Die Schauspieler sind überzeugend, die Brutalität drastisch dargestellt und die technischen Aspekte wie Kamera, Schnitt, Sound und Kulisse gut verarbeitet und aufeinander abgestimmt. Auch die darin enthaltene Musik hat mir gefallen. Sogar dieses Fahrzeug, dass der Killer fährt ist irgendwie cool. Die Laufzeit ist auch akzeptabel, weil viel zu erzählen hat der Film eigentlich nicht. Aber das war in einem Slasher ja selten wichtig.

                                          Aber er hat nicht das, was die oben genannten haben, den USP, diese eine Eigenschaft, die nur diesen Film auszeichnen. Weil die meisten doch auf psychischer Ebene auch funktionieren. Besonders "Martyrs" ist hier schon schwerer zu ertragen, weil man mit der Person, für die man Sympathie empfindet, mitleidet und es einem schon schwer fällt, dies alles zu beobachten. "Inside" spielt ebenfalls damit und kommt sogar mit einem Tabubruch daher. Ich mag Filme wie "Fight Club" und "The Sixt Sense", die mich geschickt an der Nase herumführen und durch einen plötzlichen Plot Twist mich vor den Kopf stoßen. Dann sehe ich mir ihn gerne mal ein zweites Mal an und frage mich, wie ich das nicht sehen konnte. Bei diesem Film geht das nicht, weil der Plot Twist gar nicht geschickt ausgearbeitet wurde. Am Ende kommt der Twist und den muss man ganz einfach schlucken. Da fühle ich mich dabei fast ein wenig betrogen.

                                          Aber wer es blutiger will und ein Fan von Slashern ist, wird hier schon auf seine Kosten kommen.

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                                          • 5 .5

                                            Auch der zweite Film ist unterhaltsamer Schwachsinn.

                                            Die inszenierten Räume sehen wieder stark aus und auch die Rätsel sind halbwegs einfallsreich gestaltet. Die Spannung aus dem ersten Teil kann hier ebenfalls gehalten werden. Positiv hervorzuheben ist natürlich, dass die beiden Überlebenden, gespielt von Taylor Russell und Logan Miller wieder dabei sind und es sich somit auch wie eine direkte Fortsetzung anfühlt. Die neuen Charaktere sind auf ähnlichem Niveau wie im Vorgänger.

                                            Die Sets sehen wieder hochwertig aus; Kamera und Sound sind auch gut auf die jeweilige Szene abgestimmt. Die Effekte sehen in diesem Teil besser aus.
                                            Leider sind die Probleme im Bezug auf die unglaubwürdige Handlung und den Zufällen noch schlimmer als in Teil eins. Hatte die Wertung im ersten Teil massiv aufgrund dessen leiden müssen, ist es hier sogar noch gravierender.
                                            Außerdem wird ständig das Offensichtliche ausgesprochen, wie z.B.:

                                            Der Lift fährt runter. „Wir fahren nach unten“
                                            Sie benötigen neun Münzen. Zwei haben sie schon. „Wir brauchen noch mehr Münzen“

                                            Es ist geradezu eine Beleidigung für den Zuschauer, dem man heutzutage überhaupt nichts mehr zutraut. Oder liegt es an dieser Tik Tok Gesellschaft, die gar nicht mehr in der Lage ist, sich minutenlang auf eine Sache zu konzentrieren, geschweige denn einen 80-minütigen Film anzusehen ohne dabei aufs Smartphone zu starren?
                                            Somit macht der Film vieles, was im ersten Teil gut ist, besser, während sich auch die negativen Aspekte verschlimmern.

                                            Daher denke ich: wer Teil eins mochte, wird den Nachfolger auch mögen.
                                            Ich hoffe nur, sie lassen es jetzt bleiben. Das „Saw“ Franchise hat gezeigt, dass es nur noch bergab gehen kann.

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                                            • 5 .5

                                              Es ist schon ziemlicher Schwachsinn. Zwar amüsanter Schwachsinn. Aber Schwachsinn ist es dennoch.

                                              Hinterfragen, wie das alles funktioniert sollte man nicht. Und man muss über so manche Gegebenheiten hinwegsehen. Wer das schafft, bekommt einen unterhaltsamen Film präsentiert.

                                              Die Schauspieler sind gut, ihre Rollen aber ein wenig zu einseitig. Auch sind so manche Dialoge eher schwach geschrieben, wenn sie nicht gerade zur Lösung eines Rätsels beitragen und auch das CGI wie Feuer und der Fall in die Tiefe sehen schlecht aus.

                                              Abgesehen davon ist der Film schon hochwertig abgefilmt. Die Kameraarbeit liefert gute Bilder und verstärkt die einfallsreichen und gut ausgearbeiteten Räume hervorragend. Auch sind die Rätsel alle halbwegs nachvollziehbar (auf jede Kleinigkeit habe ich ihn für mich jetzt nicht zerlegt) und lösbar. Bei den letzten beiden Räumen ist man schon ein wenig aufs Gas gestiegen. Da hat man es sich vielleicht ein bisschen zu einfach gemacht. Hier fehlte auch schon die Zeit. Auch was hinter dieser ganzen Aktion steckt, hätte ich persönlich nicht wissen müssen, vor allem wenn die Auflösung schwach und einfallslos ist.

                                              Aber es wäre gelogen, wenn ich nicht bis dahin doch Spaß daran gehabt und schon eine gewisse Spannung verspürt hätte.

                                              Ich denke, wer sich so Sachen wie „Saw“ ansehen kann, ohne den Kopf zu schütteln und es nicht allzu blutig haben möchte, wird hier schon Freude daran haben.

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                                              • 4 .5

                                                Der argentinisch-urugayische Low-Budget Horrorstreifen, der inhaltlich auf den Spuren von "28 days later" und "The Sadness" wandelt, bleibt leider auch in dessen Schatten.

                                                Das Setting einer verlassenen Sportanlage ist zwar in Ordnung, schafft es aber in den seltensten Fällen etwas daraus zu machen. Auch das Verhalten der Infizierten scheint mir nicht ganz ausgereift und das Konzept wirkt ein wenig überstürzt. Die titelgebenden 32 Sekunden, die Infizierte sich für eine kleine Pause genehmigen, wird leider nie ganz erklärt. Hier bleibt natürlich Interpretationsspielraum. Mir scheint es so, als würden sie diese benötigen, um sich wie bei einer Aufziehpuppe neu aufzuladen. Auch wurde viel zu wenig daraus gemacht. Leider konnte ich auch mit der Hauptdarstellerin Paula Silva nicht wirklich etwas anfangen. In manchen Szenen spielt sie gut. Andere gingen meiner Meinung nach überhaupt nicht. Mir ist klar, dass sie von einer Tragödie in ihrer Vergangenheit gezeichnet ist und dass es ihr an Verantwortungsbewusstsein und einer gewissen Reife mangelt. Jedoch rückt die Suche nach ihrer Tochter in einigen Filmabschnitten zu sehr in den Hintergrund. Der Film bietet auch zu wenige Spannungsmomente und für einen Film, der sich auch musikalisch in Teilen und kameratechnisch sehr an "28 days later" anlehnt, kommt er zu sehr mit angezogener Handbremse daher.

                                                Jedoch macht der Film nicht alles falsch. Die Kameraarbeit fand ich wahnsinnig gut. Es gibt wirklich sehr lange Filmsequenzen, die ohne einen einzigen Schnitt auskommen. Sei es die lange Anfangssequenz oder die Sequenz in der Umkleidekabine. Das ist schon großartig gemacht. Die Kamera fängt in langsamen Fahrten die Bilder ein und kommt eher wackelig daher, wenn die Infizierten am Toben sind. Auch hat der Film es geschafft, die eine oder andere falsche Fährte zu legen. Naja, beinahe. Dafür ist er nicht konsequent genug, aber der Versuch war nicht schlecht.

                                                In Summe blieb er leider hinter meinen Erwartungen. Ein paar schwache Dialoge und die eine oder andere nicht ganz nachvollziehbare Handlung der Hauptdarstellerin, drücken den Film bei meiner Wertung leicht unter 5. Aber das ist nur meine Meinung. Ich denke, andere Menschen haben vielleicht mehr Spaß daran.

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                                                • 5

                                                  Ich habe weder das Original gesehen und diesen Film sogar vor mehr als 20 Jahren. Ich fand ihn damals in Ordnung. Heute hat er schon ein wenig mehr Wirkungskraft eingebüßt.

                                                  Es sind nicht die übersinnlichen Erscheinungen, die wirkungsvoll sind. Es ist Ryan Reynolds und seine stetig steigende unangenehme Art. Schön zu sehen, dass er früher mal auch mehr konnte, als sich selbst zu spielen. Auch die restlichen Familienmitglieder werden von guten Darstellern repräsentiert.

                                                  Die Kameraarbeit hat mir gut gefallen und die Effekte sind auch gut gealtert. Furchteinflößend ist leider nichts von alledem. Wahrscheinlich liegt es daran, dass in den letzten 20 Jahren (Gott sei Dank) sehr viel Besseres gemacht wurde und die Messlatte dadurch wesentlich höher ist.

                                                  Das „nach wahren Begebenheiten“ und die Hintergrundgeschichte hätte man sich durchaus sparen können. Aber irgendwie musste man ja über 80 Minuten Laufzeit kommen. Weil wirklich viel hat man aus der Geschichte nicht rausholen können.

                                                  Durchschnitt

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                                                  • 5

                                                    Der Film nimmt sich leider viel zu viel Zeit, die Charaktere zu etablieren und die Handlung aufzubauen, was meiner Meinung nach den Film sehr abwertet. Bei einer Lauflänge von 84 Minuten werden ganze 50 Minuten, ich würde sogar sagen verschwendet, ehe der Film anfängt, interessant zu werden. Es ist unnötig, den vier Charakteren, denn mehr Darsteller gibt es hier nicht, so viel Zeit zu geben, sich zu entfalten. Schlussendlich bleibt vom eigentlichen Horror nicht viel übrig. Das ist schade.

                                                    Denn in der letzten halben Stunde hat der Film atmosphärisch und technisch, besonders von den handgemachten Effekten, echt was zu bieten. Man hätte hier wesentlich mehr aus der Idee herausholen können. Der Grund für dieses Szenario wird nur teilweise erklärt, was mich nicht stört. Die Darsteller waren in Ordnung und auch das Ende fand ich in Ordnung.

                                                    Aber es bleibt einfach das Gefühl übrig, dass hier wesentlich mehr drinnen gewesen wäre und sehr viel Potential in den Sand gesetzt wurde.

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