Die besten Filme - Konversation
- Am Anfang war derDieb?2Dokumentarfilm von Jean Genet und François Bondy mit François Bondy und Jean Genet.
Die Hand mit der filterlosen Zigarette zittert. Die Großaufnahme der Fernsehkamera tastet jede Falte, jeden Bartstoppel ab, offen und voyeurhaft auf der Suche nach dem Dieb, dem Dichter, dem Mythos Genet. Seine Augen sind immer noch voller List und Schlauheit. Es dauert nicht lange, da hat er auch schon seine Interviewer in die Enge getrieben. Er wettert und schimpft auf Berlin. Es sei nun eine "amerikanische Stadt". 1935 sei er hier noch gewesen und habe sich damals in deutsche Männer verliebt. Heute würden sie ihn nicht mehr aufregen: Für Erotik sei Deutschland verloren.
- Schöner alsAkazienholz6.491Drama von Pablo Giorgelli mit Germán de Silva und Hebe Duarte.
Rubén ist ein Lastwagenfahrer mittleren Alters, der zwischen Asunción in Paraguay und Buenos Aires in Argentinien Akazienholz transportiert. Diesmal soll er auf der Fahrt eine unbekannte Frau mitnehmen, so die Anordnung seines Chefs. Auf einem Rastplatz soll Rubén die Frau aufsammeln, doch diese ist zu seiner Überraschung nicht alleine: Jacinta hat ihre fünf Monate alte Tochter Anahí mit dabei. Rubén ist wenig begeistert und lädt Mutter und Tochter wortlos in die Fahrerkabine ein. Auf engstem Raum befinden sich die drei nun auf der 1.500 Kilometer langen Strecke nach Buenos Aires, wo Jacinta ihre Schwester besuchen möchte. Ganz langsam kommen Rubén und Jacinta miteinander ins Gespräch, dennoch bleiben ihre Dialoge knapp. An einer Raststelle überlegt Rubén einen kurzen Moment, für Mutter und Tochter ein Ticket zu kaufen, um sie mit dem Bus nach Buenos Aires zu schicken, doch er hält inne und so steigen die drei wieder ein und führen ihre Reise fort, beinahe stillschweigend. Kilometer um Kilometer scheint die Vertrautheit zwischen Rubén, Jacinta und auch der kleinen Anahí zu wachsen. Während der Gegenwart des Anderen zu Beginn dieser gemeinsamen Wegstrecke mit Misstrauen begegnet wurde, scheint sich dieses bar jeder Worte in ein Gefühl der gegenseitigen Geborgenheit verwandelt zu haben. Als Rubén in Buenos Aires von Jacinta und der kleinen Anahí Abschied nimmt, zeugen ihre Blicke eindrücklich von der Beziehung, die sich zwischen den dreien auf der Reise entwickelt hat.