71 - Hinter feindlichen Linien handelt vom britischen Soldaten Gary Hook (Jack O'Donnell), der 1971 nach Belfast geschickt wird, um dort die innerstädtischen Unruhen unter Kontrolle zu bringen. Es herrscht ein unerbittlicher Machtkampf zwischen Protestanten und Katholiken. Der Film beruht damit auf dem Nordirlandkonflikt, der im Jahr 1971 seinen blutigen Höhepunkt erreichte. Dementsprechend hart trifft es auch den Protagonisten, der sich schnell inmitten von Tod und Gewalt wiederfindet. Noch schlimmer wird es, als er von seiner Truppe getrennt wird und, völlig auf sich alleine gestellt, zurück zu seinem Posten finden muss.
71 - Hinter feindlichen Linien ist dreckig und kompromisslos. In seinen 104 Minuten Laufzeit legt der Film viel Wert darauf, uns den Schrecken menschlicher Abgründe näher zu bringen, funktioniert jedoch auch ohne den politischen Kontext als handwerklich exzellenter Actionthriller. Wer eine historische Aufarbeitung des Nordirlandkonflikts erwartet, könnte jedoch enttäuscht sein, da der Film sich sehr stark auf das Einzelschicksal seiner Hauptfigur fokussiert.
71 - Hinter feindlichen Linien feierte seine Premiere bei der Berlinale 2014, wo er jedoch leer ausging. Bei den noch im selben Jahr stattfindenden British Independent Film Awards konnte Regisseur Yann Demange allerdings den Preis für die Beste Regie einheimsen. Zuvor hatte der Debütant nur britische Serien inszeniert, doch dank 71 wurden auch Produzenten von der anderen Seite des Großen Teiches aufmerksam. Momentan arbeitet Yann Demange an seinem zweiten Spielfilm White Boy Rick mit Matthew McConaughey und Jennifer Jason Leigh in den Hauptrollen.
- Heute im TV: 71 - Hinter feindlichen Linien
- Sender: 3sat
- Zeit: 23:00 Uhr