Coco Chanel = Audrey Tautou

13.08.2009 - 09:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft
Warner Bros.
Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft
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Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft. Bei den Kritikern scheint der Titel wortwörtlich Programm zu sein. Die Geschichte des Films ist alles andere als ein altmodischer Fotoroman.

Anne Fontaine inzeniert in ihrem neuen Film Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft das Leben der gleichnamigen Modeschöpferin. Dabei befasst sich die Regisseurin vor allem mit den frühen Jahren und dem Aufstieg der Mode-Ikone. Chanel (gespielt von Audrey Tautou) wächst als Waisenkind auf. Doch ihre Willensstärke, Sturheit und das Talent verhelfen ihr durch die harten Zeiten. Der Zuschauer begegnet ihr unter anderem als Varietésängerin mit schwacher Stimme vor betrunkenen Soldaten. In einer anderen Szene ist Gabrielle Chanel als arme Näherin im Hinterzimmer einer Provinzschneiderei zu sehen. Neben den ideolgischen Zwängen der Epoche, in der sie als Rebellin gegen die Konventionen der aristokratischen Gesellschaft ankämpft, geht es vor allem auch um die tragischen Liebesbeziehungen im Leben der Coco Chanel.

Nicht nur die stimmige schaupielerische Darbietung von Audrey Tautou kann in diesem Film glänzen. Alexandra Stäheli von der Neuen Züricher Zeitung bemerkt vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Regie und Kamera. Die Kulisse sowie die materiellen und stilistischen Details der Kostüme werden gekonnt in Szene gesetzt, ohne dem Zuschauer den Eindruck einer Augsburger Puppenkiste zu vermitteln. "Die Ausstattung, die Sets, die Kostüme werden in Coco Chanel zu zentralen Protagonisten, den primären Bedeutungsträgern im Film. (…) Anne Fontaine und ihrer famos auftrumpfenden Art-Direction-Mannschaft gelingt das Kunststück, der wiedererweckten Zeit des Epochenfilmes wirkliche Bedeutung einzuhauchen und sich nicht mit reiner Rekonstruktion zufrieden zu geben.

“Coco Chanel erzählt uns von einer Auseinandersetzung der Oberflächen, die keineswegs oberflächlich ist.”, so Nino Klingler von critic.de.

Für die Kritikerin Margret Koehler vom Bayerischer Rundfunkt steht nicht nur die Gebrochenheit und Komplexität des Charakters im Vordergrund, sondern auch das Eintauchen in die Zeit- und Sittengeschichte der damaligen Gesellschaft. Diese Symbiose zwischen Schauspiel und Zeitgeschichte im Film funktioniert perfekt. Leider endet der Film an einem dieser spannenden Punkte. Gerne hätte Margret Koehler noch mehr vom Lebensweg der Coco Chanel erfahren.

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