Don't Starve — Der Placebo-Effekt funktioniert auch in Videospielen

13.10.2015 - 15:50 Uhr
Don't Starve
Klei Entertainment
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Wer nur fest genug an die Wirkung eines Medikaments glaubt, dem hilft die Medizin auch: Der sogenannte Placebo-Effekt entfaltet Wirkungen, wo eigentlich keine sein dürften. Das funktioniert offenbar auch bei Videospielen sehr gut.

Die beeindruckende Wirkung des sogenannten Placebo-Effektes funktioniert grob so: Wer glaubt, ein Medikament einzunehmen, spürt dessen Wirkung auch, sogar wenn ein völlig wirkungsloses Präparat verabreicht wurde. Ob es den Placebo-Effekt auch in der Welt der Videospiele gibt, steht für mich eigentlich außer Frage. Aber es schadet trotzdem nicht, das nachzuprüfen. Dr. Paul Cairns, Professor für Interaktion zwischen Menschen und Computern an der University of York in Großbritannien, hat genau das mithilfe des Spiels Don't Starve gemacht. (via: New Scientist )

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Eine Gruppe von 21 Test-Subjekten hat dafür zwei Runden des Survival-Spiels gespielt. Beim ersten Versuch wurde den Probanden erklärt, dass die Karte, auf der sich die Spielfigur bewegt, zufällig erstellt werde. Bei der zweiten Runde wurde ihnen gesagt, eine adaptive, künstliche Intelligenz passe die Map den Fähigkeiten des jeweils Spielenden an. Allerdings war Letzteres gelogen und die Karte wurde beide Male zufällig generiert. Das hat die Probanden aber nicht im Geringsten davon abgehalten, fest daran zu glauben und die Spielerfahrung entsprechend anders wahrzunehmen. Die Runde mit der angeblichen KI wurde als unterhaltsamer und immersiver bewertet. Einige fanden den zweiten Durchgang schwieriger, andere leichter – aber niemand empfand die Runde als gleich herausfordernd:

Die adaptive KI hat mich in eine sicherere Umgebung versetzt und schien mir immer die benötigten Ressourcen zu präsentieren.
Es reduziert die Erkundungszeit der Map, was das Spiel zu einem größeren Genuss macht.

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Der Test wurde mit einer 40-köpfigen Probanden-Truppe noch einmal leicht abgewandelt wiederholt. Dieses Mal gab es eine Kontrollgruppe, der mitgeteilt wurde, dass die Karte auch beim zweiten Durchgang zufällig generiert wurde. Die Ergebnisse des ersten Versuchs wurden hierdurch bestätigt. Die Arbeit wurde auf der CHI PLAY Konferenz in London vorgestellt und das Team dahinter sagt, Videospiel-Entwickler sollten den Placebo-Effekt bedenken, wenn sie neue Spiele entwickeln und testen.

Habt ihr den Placebo-Effekt schon einmal selbst bei Videospielen erlebt?

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