Ein Pferderennen durch die Canyons, über Berge und durch die Wüste: Davon träumen viele Cowboys und ein reicher Zeitungsverleger macht es möglich; dem Sieger winkt ein lukrativer Preis. Das ist die Grundkonstellation des Western 700 Meilen westwärts. Eine illustre Gruppe findet sich zusammen. Aus unterschiedlichen Gründen will jeder das Rennen auf sich nehmen. Da wäre der ehemalige Cowboy, Profi-Reiter und Kriegsveteran Luke Matthews (James Coburn). Er trachtet nach der Siegprämie, genauso wie der junge Draufgänger Carbo (Jan-Michael Vincent), der endlich beweisen will, dass er ein harter Kerl ist. Mit dabei ist auch der ehemalige Zureiter Sam Clayton (Gene Hackman), dessen Ehrgeiz geweckt wurde sowie die ehemalige Prostituierte Miss Jones (Candice Bergen), die ganz eigene Pläne verfolgt. Das Team komplettieren ein alter Tagelöhner namens Mister (Ben Johnson) und ein Mexikaner (Mario Arteaga).
Hollywood-Regisseur Richard Brooks wurde besonders durch sein Sozialdrama Die Saat der Gewalt und den Kriminalfilm Kaltblütig bekannt. In seinem Western 700 Meilen westwärts sehen wir nicht die typischen Mythen, keine Schießerei sowie wenig Gewalt und trotzdem atmet der Streifen in jeder Szene den Geist der klassischen Western, auch wenn nur als Abgesang. Zu sehen gibt es wunderbare Landschaftsaufnahmen. Der Regisseur entzaubert die Mythen, stellt Außenseiter in den Mittelpunkt und eher die harte Realität nach, mit der sich die Cowboys auseinandersetzen mussten, unter anderem gehören Zahnschmerzen dazu.
Der strapaziöse Wettbewerb nötigt den Abenteurern das Äußerste ab, aber ein Ritt 700 Meilen westwärts schweißt auch zusammen: Das ist die Lehre aus dem Western, der mit hervorragenden Darstellern aufwartet und eine Pointe präsentiert, die weniger auf Kampf und mehr auf Fairness ausgerichtet ist.
Was?: 700 Meilen westwärts
Wann?: 00:05 Uhr
Wo?: RBB