Neues Frankfurter Tatort-Team überzeugt

09.05.2011 - 08:50 Uhr
Nina Kunzendorf und Joachim Król im Tatort: Eine bessere Welt
hr
Nina Kunzendorf und Joachim Król im Tatort: Eine bessere Welt
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In ihrem ersten Einsatz als das neue Frankfurter Tatort-Duo harmonierten Nina Kunzendorf und Joachim Król sehr gut und fanden sich in einem zurückhaltenden, aber spannenden Drehbuch wieder, dem nur ganz am Ende die Puste ausging.

Erster Einsatz für das neue Frankfurter Tatort-Team: Unter dem Titel Tatort: Eine bessere Welt lief gestern die 800. Folge der Kult-Serie. Gleich in ihrem ersten Fall bekamen es Conny Mey (Nina Kunzendorf) und Frank Steier (Joachim Król) mit einem kniffligen Nicht-Fall zu tun. Wie können die beiden einen potenziellen Mörder von der Tat abhalten? Wie können sie das eventuelle Opfer schützen?

Ungereimtheiten auf beiden Seiten

“Ich möchte einen Mord melden.” Es ist schon spät, als ein Mann namens Sven Döring in der Frankfurter Mordkommission diese Meldung macht. Hautpkommissarin Conney Mey nimmt sich seiner an und verhört den Mann mit ihrem Kollegen Hauptkommissar Frank Steier. Nach kurzer Zeit wird klar, dass der Mann kein unbeschriebenes Blatt ist und schon mehrmals mit der gleichen Meldung auf sein Schicksal aufmerksam machen wollte. Sein Sohn liegt seit einem Jahr im Koma und die mutmaßliche Täterin, eine junge Frau, liefe frei herum. Beide Kommissar merken sofort, dass der Mann gefährlich ist und geraten in ein brisantes Wordgefecht mit ihm, in dem er am Ende andeutet, das Gesetz selbst in die Hand nehmen zu wollen. Kommissarin Mey besteht darauf, zu der jungen Frau zu fahren und sie zu beschützen, doch die beiden sind scheinbar machtlos, denn etwas Unrechtes hat Döring nicht getan. Vorsichtshalber macht sich das Duo über alle Beteiligten schlau und stößt schnell auf einige Ungereimtheiten auf beiden Seiten. Währenddessen treibt Döring ein Katz und Maus-Spiel mit dem jungen Mädchen und der Polizei.

Gute Dialoge statt rasanter Verfolgungsjagden

Die beiden Hauptdarsteller Kunzendorf und Król harmonierten prächtig und trugen die Geschichte mit ihren teilweise skurril-lustigen Wortgefechten voran. Vor allem die toughe Hauptkommissarin Mey legte sich in ihrem ersten Tatort mit so gut wie allem und jedem an. Nicht auf den Mund gefallen, fiel sie stattdessen, wie sie selbst betonte, oftmals mit der Tür ins Haus und machte sich so nicht immer Freunde – außer beim Publikum. Neben ein paar kleinen Nebenrollen, wie der Freund des mutmaßlichen Opfers, konnten wir uns auch schauspielerisch absolut nicht beklagen. Dass es nicht immer viele Verfolgungsjagden oder Explosionen sein müssen, sondern auch einfach nur gute Dialoge und eine dezente Andeutungen genügen, um eine Geschichte gut zu erzählen, bewies der renommierte Regisseur Lars Kraume mit seinem Drehbuch. Leider hielt er das weniger-ist-mehr-Credo nicht ganz bis zum Schluss durch. Mir hätte die Geschichte mit einem offeneren Ende ohne den Messer-Angriff Dörings ganz zum Schluss noch besser gefallen.

Unterm Strich muss ich sagen, obwohl ich kein großer Tatort-Fan bin, hat mich Tatort: Eine bessere Welt positiv überrascht und lässt mich meine Pläne für den kommenden Sonntag-Abend nochmal überdenken.

Wie hat euch die 800. Folge der Kult-Serie gefallen?

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