Dass in Videospielen kostenpflichtiger Download Content angeboten wird, ist mittlerweile eine gängige Praxis. Die Meinungen zu solchen Mikrotransaktionen jedoch gehen auseinander. Während manche sich über die Angebote freuen, werden immer wieder auch Beschwerden über das System laut. Mitunter ist da auch von Abzocke seitens der Publisher die Rede – ein Vorwurf, den Eric Monacelli überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Entwickler äußerte sich jetzt in einem Interview mit MCV zu dem Thema.
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Monacelli war bei Naughty Dog als Community Strategist tätig und an der Entwicklung des 2016 erscheinenden Uncharted 4 beteiligt. Auch Uncharted 4 greift auf Mikrotransaktionen zurück. So könnt ihr etwa zusätzliche Waffen, Werkzeuge und Upgrades kaufen. Später wird es dann auch einen Story-DLC zum Spiel geben. Monacelli verteidigt diese Entscheidungen:
Im Büro wird ständig hitzig über das Thema diskutiert, weil jeder seine eigene Meinung dazu hat. Ich denke aber, je mehr Gedanken in herunterladbare Inhalte investiert werden, desto mehr sollte man auch dafür verlangen dürfen.
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In den kostenpflichtigen Zusatzinhalten, so Monacelli, stecke Arbeit. Und gute Arbeit müsse eben bezahlt werden. Er fügt außerdem hinzu, dass solche Zusatzkäufe freiwillig seien. Aber sind sie deshalb unproblematisch? Und werden für Mikrotransaktionen bewusst Inhalte aus dem Spiel genommen, damit Entwickler sie dann kostenpflichtig anbieten können? Eric Monacelli verneint das:
Ein deutliches Beispiel ist die Burst Rifle in The Last of Us. Viele Leute haben sich gefragt, weshalb wir Geld für Extra-Waffen nehmen. Wir haben zuvor recherchiert und festgestellt, dass viele anfangs Probleme mit dem Spiel hatten. Wir wollten ihnen also eine Waffe anbieten, die leicht zugänglich ist und ihnen einen kleinen Vorsprung gibt. Dann gab es auch noch Waffen für erfahrenere Spieler - ob man die kauft, ist jedem selbst überlassen.
Weshalb die Waffe für ungeübte Spieler im Multiplayer nicht kostenlos erhältlich war, kann – wie das Thema Mikrotransaktionen an sich – gewiss diskutiert werden. Zugleich kommen viele Major-Titel heute aber gar nicht mehr ohne kostenpflichtige Zusatzinhalte aus. Müssen wir uns also damit abfinden? Und sollten wir solche Angebote überhaupt kritisch sehen? Oder sind sie, wie Monacelli sagt, trotz des schlechten Images eigentlich völlig in Ordnung?
Wie denkt ihr darüber?