Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, dass mit Jon Favreaus Iron Man das Marvel Cinematic Universe aus der Wiege gehoben wurde. Nach mittlerweile 18 Filmen ist es die mit Abstand erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten (Star Wars folgt abgeschlagen auf Rang 2). Klar, dass andere Studios neidisch in Richtung Disney blicken und auch ein Stück vom großen Superhelden-Kuchen abhaben wollen. Und wie The Hollywood Reporter nun berichtet, könnte Netflix bald einer der großen Player in diesem Genre werden: Basierend auf den Charakteren des sogenannten Extreme Universe von Deadpool-Schöpfer Rob Liefeld soll eine Reihe an Superhelden-Filmen entstehen, die sich ein gemeinsames Film-Universum teilen.
Rob Liefeld schuf Ende der 1980er Jahre für Marvel Comics die X-Men-Reihen New Mutants und X-Force, wo auch die Figuren Deadpool und Cable zum ersten Mal auftauchten. 1991 verließ er Marvel dann zusammen mit einigen anderen Autoren (unter anderem Spawn-Erfinder Todd McFarlane) und gründete mit ihnen Image Comics. Unter diesem Label entwickelte Liefeld dann schließlich sein brutales Extreme Universe, zu dem neben Figuren wie Lethal, Cybrid oder Kaboom auch die Helden-Teams Brigade und Bloodstrike gehören.
Charaktere, die aus der Masse herausstechen
Da auf Netflix jedoch bereits Superhelden-Filme und -Serien zum Abruf bereitstehen und der Streaming-Gigant darüber hinaus erst vergangenes Jahr den Verlag Millarworld von Kick-Ass- und Kingsman-Schöpfer Mark Millar erstanden hat und einige Comics aus dessen Portfolio adaptieren will (das erste wird The Magic Order), müssen die Filme des Extreme Universe auf jeden Fall aus der Masse herausstechen. Absolut kein Problem, sagt Rob Liefeld:
Meine Figuren sind keine Weltverbesserer. Weder Deadpool, noch Cable. Meine Generation hat Comics in eine andere andere Richtung gelenkt als zuvor, wo Menschen plötzlich Kräfte bekamen und dadurch automatisch zu Helden wurden. Die Konflikte sind anders, ein wenig verzerrt und aus diesem Grund haben wir ein gewaltiges Publikum gefunden.
Darüber hinaus stellt Rob Liefeld noch einen weiteren Grund heraus, der sein Comic-Universum von den Marvel- und DC-Filmen abgrenzt: "Bei mir gibt es kein Superhelden-Klubhaus. Bei mir haben alle Charaktere verschiedene Ziele und Konflikte."
Die Filme des Extreme Universe
Wie und wann es nun mit den Extreme-Universe-Filmen weitergeht, ist teils unklar. Fest steht, dass Rob Liefeld als Produzent an der Entwicklung beteiligt sein wird, ebenso wie Oscar-Preisträger Akiva Goldsman (2002 für das Drehbuch zu A Beautiful Mind) und Brooklyn Weaver (Produzent von Run All Night mit Liam Neeson). Goldsman wird zudem das für die Entwicklung des Film-Universums zuständige Autoren-Team überwachen. Eine ähnliche Funktion übernahm Goldsman zuletzt in der Transformers-Reihe.
Derzeit gibt es leider noch keine Informationen, welcher Superheld den Iron Man machen und das Extreme Universe eröffnen wird. Fest steht jedoch, dass wir uns auf eine Vielzahl neuer Superhelden freuen dürfen: "Die Filme sollen sich alle gegenseitig befruchten", sagt Rob Liefeld und betont, dass es aufgrund der enormen Größe seines Universums schwierig werde, fünf Filme mit weniger als 30 Figuren zu erzählen.
Freut ihr euch noch über neue Superhelden oder ist die Übersättigung längst eingetreten?