Fallout: New Vegas – Die wahre Bedeutung des blutigen Spielbeginns

21.09.2015 - 11:15 Uhr
Was passiert hier wirklich?
Bethesda Softworks
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Der Beginn von Fallout: New Vegas ist nicht nur für die persönliche Motivation der Spielfigur von Bedeutung. Die Verletzung, die wir davontragen, hat nämlich noch viel größere Implikationen.

Wer sich an den Beginn von Fallout: New Vegas erinnert, der weiß sicherlich noch um den blutigen Anfang, den das postapokalyptische Abenteuer von Obsidian Entertainment nimmt. Denn noch bevor ihr wirklich im Spiel angekommen seid, wird euer Spielcharakter in die Wüste gebracht, in den Kopf geschossen und verscharrt. Glücklicherweise überlebt der Kurier diese Angelegenheit und kann seine Bestimmung antreten.

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Doch diese Überlebenskunst ist nicht das einzig spannende an dieser Geschichte, denn abgesehen von dem Wunder, das uns vor dem Tod bewahrt, tragen die schweren Verletzungen, die wir davongetragen haben, faszinierende Implikationen in sich. Wie der Modder baronvonchateau auf seiner Tumblr-Seite  erklärt, spiegelt der entstandene Hirnschaden der Spielfigur die irrationale Spielweise der Fallout: New Vegas-Spieler wieder.

Alles ganz normal


Als "uns" in den Kopf geschossen wird, erleiden wir nämlichen einen schweren Schaden an unserem Frontallappen. Dieser Teil des Gehirns steuert die Bewegung des Körpers und dient als Sitz der Persönlichkeit. Und die Theorie von baronvonchateau besagt, dass dies das merkwürdige Verhalten der Spielfigur innerhalb des RPGs erklärt. Denn die Symptome, die durch einen beschädigten Frontallappen bedingt werden, gleichen erstaunlicherweise sehr den typischen Vorgehensweisen vieler Fallout-Spieler.

1. Kurze Aufmerksamkeitsspanne

Obwohl wir im echten Leben meistens konzentriert und überlegt vorgehen, wandern wir in Rollenspielen oft planlos durch die Gegend, nehmen Quests an, ignorieren sie nach 3 Minuten und sammeln plötzlich Blumen.

2. Probleme beim Einschätzen von Risiken

Eigentlich wissen wir es ja besser, aber trotzdem betreten wir das Banditen-Nest allein und schlecht ausgerüstet, denn wir wollen ja nur mal schauen, was es da gibt. Na ja, 20 blutrünstige Mörder gibt es da.

3. Ziellose Anwendung von Gegenständen

Mit dem Fachbegriff Utilizaton Behaviour wird die Neigung von Patienten bezeichnet, sich auf Gegenstände und ihre Funktionsweise zu fixieren, auch zu vollkommen unpassenden Gelegenheiten. Vier Riesenskorpione piksen mich ins Bein? Lass mich nur kurz in diese Vase schauen.

4. Sprachstörungen

Wenn der Frontallappen beschädigt ist, können selten Sätze gesprochen werden, die mehr als 100 Buchstaben oder Zeichen besitzen. Und das passt sehr gut zu den eingeschränkten Dialogoptionen in Fallout: New Vegas.

5. Gestörtes Moralverständnis

Dieser Punkt ist eindeutig, denn auch wenn es vielen Spielern Spaß macht, nervige NPCs mit allerlei Waffengewalt um die Ecke zu bringen, greifen wir im echten Leben eigentlich eher zum Augenrollen und dem Mittelfinger (aber nur, wenn niemand guckt).

6. Muskel- und Bewegungsstörungen

Hier brauchen wir nur einen Blick auf die Statuswerte der Spielfigur werfen. Schon ein Nachmittag an der frischen Luft macht uns mit 5 Levelaufstiegen zum Athleten, doch zu Beginn des Spiels könnten wir kaum weniger mit unserem Körper anfangen.

7. Abbau von sexuellen Hemmungen

Kein Kommentar.

Warum tut man so etwas?


Wie ihr seht, bekommt das typische Spielerverhalten in Fallout: New Vegas eine ganz neue Komponente, denn plötzlich sind unsere Vorgehensweisen nicht nur ein Teil der Spielmechanik sondern auch ein Teil der Geschichte.

Ob diese Idee wirklich von den Entwicklern beabsichtigt ist, bleibt unklar. Aber wenn wir auf Dr. Mitchell schauen, den Arzt, der uns wieder auf die Beine hilft, dann betont dieser sogar die Folgeschäden, die aus der Verletzung entstehen können.

Mind blown, wortwörtlich.

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