"Games sind viel zu besessen von technischer Innovation"

06.11.2015 - 11:45 Uhr
Früher Wii & Kinect, heute ist es Virtual Reality
Oculus VR
Früher Wii & Kinect, heute ist es Virtual Reality
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Der Spiele-Designer und Professor für Interactive Computing Ian Bogost plädiert dafür, beim Entwickeln von Spielen nicht auf die Technik zu achten. Wenn Gaming in Zukunft kein Nischen-Dasein mehr fristen soll, muss sich etwas ändern.

Obwohl Videospiele mittlerweile einen besseren Ruf genießen als noch vor ein paar Jahren, sind sie immer noch nicht so breit akzeptiert wie beispielsweise der Film. Damit sich das ändert, müssten sich Spiele-Designer weniger mit sich selbst beschäftigen und sich so weniger im Kreis und um sich selbst drehen, sagt der Spiele-Designer und Professor für Interactive Computing Ian Bogost. Dazu könnten vielfältige Interessengebiete abseits von Spielen beitragen, um dann letzten Endes beides miteinander zu verbinden. (via: Gamesindustry )

Wenn Games so gewöhnlich wie Fotografien, Geschriebenes oder bewegte Bilder sind, dann sind sie angekommen. Aber in Wahrheit sind wir von diesem Wendepunkt immer noch weit entfernt. Spiele sind viel zu besessen von technischer Innovation und wir recyclen alle paar Jahre dieselben Ideen und dieselben Verwendungen in denselben Kontexten. Vor 10 Jahren waren es physische Interfaces wie die Wii und Kinect. Jetzt haben wir all das vergessen und Virtual Reality ist die nächste Neuheit.

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So tendieren wir dazu, von Trend zu Trend zu springen, als wären es Super Mario-Plattformen; nur, dass wir nicht bemerken, dass sie sich unter unseren Füßen auflösen. Aber die wirkliche Arbeit beginnt, wenn die Plattformen und Technologien langweilig und alltäglich werden. Das Smartphone fängt damit gerade an, obwohl wir immer noch hinterherrennen, um mitzuhalten. Ich sehe da keine große Veränderung in den nächsten 10 Jahren.
Das Wichtigste, was Schöpfer, Spieler und Kritiker von Spielen tun können, ist, viele andere Dinge wirklich gern zu haben, die nichts mit Games zu tun haben. Dabei ist es egal, was das ist. Stricken oder Autorennen oder Holzarbeiten oder [...] alles andere. Und idealerweise viele Dinge, und auch nicht nur deine eigenen. Die größte Sorge, die ich in Sachen groß angelegter Games habe, ist, dass wir zu zurückgezogen, zu innen-gelenkt sind, in erster Linie an uns selbst interessiert und nicht genug an anderen Dingen. [...]
Games waren eine Nische und jetzt sind sie eine größere Nische. Nichts gegen Nischen, wohlgemerkt! Aber wir müssen mehr mit der Welt und all ihren Ecken und Winkeln in Verbindung treten, damit Spiele ein Teil von mehr Konversationen werden, in einer größeren Zahl von Bereichen. [...] Wendet euch allem außerhalb von Spielen zu, und dann verbindet diese Interessen mit Spielen, und umgekehrt.

Stimmt ihr ihm zu?

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