George Lucas will keine Blockbuster mehr drehen

18.01.2012 - 15:00 Uhr
Macht George Lucas bald Experimentalfilme?
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Macht George Lucas bald Experimentalfilme?
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In einem Interview ließ George Lucas verlautbaren, dass er vorhat, keine weiteren großen Blockbuster mehr zu drehen und dass er wieder kleine, persönlichere Filme machen will. Anscheinend ist er der Kritik durch die Fanboys überdrüssig.

Es muss so etwa 1983 gewesen sein, als George Lucas zum ersten Mal öffentlich ankündigte, dass er sich vom großen Filmgeschäft zurückziehen wolle und lieber persönlichere Filme machen, die höchstens in einer handvoll Arthaus-Kinos zu sehen sind. Dabei galt ihm in den letzten Jahren sein langjähriger Freund und Mentor Francis Ford Coppola als Beispiel für ein fast gänzlich von der Öffentlichkeit unbemerktes Filmschaffen. In einem Interview mit der New York Times verkündete der Schöpfer von Star Wars nun sein Ziel mit mehr Nachdruck: “Ich setze mich zur Ruhe. Ich ziehe mich aus dem Geschäft, aus der Firma [Lucasfilm] und von all dem ganzen Zeug zurück.”

Rick McCallum, Produzent der Star Wars-Prequels und George Lucas’ neuestem Projekt Red Tails, fügte in einem Interview mit Collider hinzu: “Red Tails ist der letzte aller Filme, die er [George Lucas] machen wollte. Vor 23 Jahren begann er mit Red Tails und nun hat er alles vollendet, was er machen wollte. Da es nun vollbracht ist, kann er, nach etwas Ruhe, das nächste Kapitel seines Lebens angehen und sich Gedanken machen, ob er eine neue Art von Filmen machen will. Und darauf warten wir und hoffen ungeduldig, davon zu hören.” Mit wir meint Rick McCallum sich selbst und die Mitarbeiter von Lucasfilm. Eine ganze Firma, die nur darauf wartet, dass ihr Chef wieder mit neuen Ideen aufwartet, klingt allerdings nicht danach, dass George Lucas nur mit einer Handkamera bewaffnet allein los zieht, um avantgardistische Filme zu drehen.

Zweifel am Vorhaben des Indiana Jones-Erfinders, dem Blockbuster-Kino den Rücken zu kehren, bieten auch seine nächsten Pläne, die, anders als McCallum denkt, scheinbar doch existieren. Im Interview mit der New York Times räumte George Lucas ein, dass er liebend gerne ein Prequel und ein Sequel zu Red Tails produzieren würde, sollte das Drama über afroamerikanische Kampfpiloten im zweiten Weltkrieg gut anlaufen. Außerdem hält er sich die Tür für Indiana Jones 5 offen.

Seine Entscheidung, sich jedoch langfristig aus dem großen Filmgeschäft zurückzuziehen, scheint auf zwei unterschiedlichen Gründen zu fußen. Zum einen ist er höchst unzufrieden, wie die Studios mit Red Tails umgingen. Aus marketingtechnischen Gründe wollte niemand den Film in die Kinos bringen und George Lucas musste im Endeffekt einwilligen, die Kosten für die Veröffentlichung selbst zu tragen. Des Weiteren ist er die ständige Kritik von Star Wars-Fanboys satt. Er sagte: “Warum sollte ich noch mehr [Star Wars-Episoden] machen, wenn jeder dich anschnauzt und dir vorwirft, was für eine schreckliche Person du bist.”

Was würdet ihr zu einem Arthaus-Lucas sagen? Glaubt ihr, dass er sich wirklich zurückzieht?

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