Vergangenes Wochenende wohnten etwa 60 Millionen Haushalte dem live-gestreamten Netflix-Boxkampf Jake Paul vs. Mike Tyson bei. Acht Runden lang konnte man dabei zusehen, wie der 27-jährige Trump-Fan Jake Paul den 58-jährigen Ohrknabberer Mike Tyson vermöbelte, der seit etwa 20 Jahren nicht mehr professionell gekämpft hatte.
Zur Überraschung von absolut niemandem gewann der halb so junge Kampfsportler das Box-Event, das in den Serien-Charts von Netflix auf Platz 1 geschossen war und sogar den Sci-Fi-Fantasy-Hit Arcade hinter sich ließ. Nur wenige Tage später steht der Kampf nicht mal mehr in der Top-10.
Jake Paul vs. Mike Tyson wurde zur Blamage für Netflix
Weder Netflix-Abonnent:innen noch Sport-Fans waren glücklich mit dem Kampf Paul vs. Tyson. Zum einen brach die Technik des Streaming-Dienstes während der Live-Übertragung zusammen, sodass viele Haushalte nur ein Standbild von Mike Tysons Hintern sahen, während die App zu buffern versuchte. Zum anderen hielten sowohl die Sportwelt als auch die Presse das Live-Event für eine fragwürdige Farce.
Der Guardian etwa betitelte "Jake Paul verprügelt Mike Tyson in konstruiertem, ungleichem Match, während Gevatter Zeit anruft" und bei der New York Times hieß es "Jake Paul vs. Tyson war eine kalorienlose Völlerei der Absurdität." Das deutsche Sportmagazin Ran schrieb sogar von einem Sinnbild "für den Niedergang des Boxsports". Autsch!
Klingt fast so, als hätte das Netflix-Duell ungefähr so viel Gehalt gehabt, wie das Boxen, das sich Comedian Stefan Raab immer wieder mit der Profisportlerin Regina Halmich leistet.
Das ist die aktuelle Netflix-Top-10 der Serien
- Platz 1: Achtsam Morden
- Platz 2: Der Käfig
- Platz 3: Arcane
- Platz 4: Cobra Kai
- Platz 5: Die Guerra-Fehde
- Platz 6: Outer Banks
- Platz 7: Mütter der Pinguine
- Platz 8: Bank unter Belagerung
- Platz 9: The Lincoln Lawyer
- Platz 10: Die Kaiserin
Als "Serie" gilt Jake Paul vs. Mike Tyson übrigens nur, weil es vorher schon eine dreiteilige Countdown-Doku zum Event sowie einen weiteren Boxkampf gab.