Vor ein paar Tagen berichteten wir, dass der Sender NBC durch ein spezielles Verfahren ermittelt haben will, wie die streng geheimen Einschaltquoten von Netflix-Serien wie Marvel's Jessica Jones aussehen. Ihrem Ergebnis zufolge seien die nämlich gar nicht so beeindruckend wie man meinen könnte und somit sei der Streaming-Gigant auch gar nicht so eine Bedrohung für das klassische Fernsehen, wie immer überall behauptet werde. Allzu lange hat Netflix nicht gebraucht, um auf die Aktion von NBC zu reagieren. Der Content-Chef von Netflix, Ted Sarandos, ließ es sich nicht nehmen, gegen NBC auszuholen :
Es gibt hier ein paar Rätsel für mich. Erstens, warum sollte NBC ihre Mittagspause [-Pressekonferenz] nutzen, um über unsere Quoten zu reden. Vielleicht, weil über sie zu sprechen mehr Spaß macht als über NBCs Quoten. Zweitens, die ganze Methode und die Messung und die Daten entsprechen nicht im Geringsten dem, worauf wir achten. Vielleicht, weil der 18 bis 49 Jahre-Maßstab so unbedeutend für uns ist. Ich weiß nicht mal, wie viele 18 bis 49-jährige Mitglieder wir haben. Wir zählen sie nicht. Es ist eine für die Werbung wichtige Demographie, die uns nichts bedeutet. Ich weiß nicht, warum jemand so viel Energie und Zeit für meiner Meinung nach bemerkenswert ungenaue Daten aufbringen sollte. Ich verstehe diese Methodik nicht. Das Ergebnis spiegelt nichts von dem wider, worauf wir achten.
Ted Sarandos zog weiterhin über das wöchentliche Einschaltquotenmessen der TV-Sender her, weil dies einen Druck auf den Kreativen ausübe, den Netflix nicht anstreben möchte. Dass dies nicht der Weg sein könne, begründete er mit der "bemerkenswert negativen Qualität", die derartige TV-Serien zunehmend hätten.