Wer Filme, in denen viel getanzt und gesungen wird, grundsätzlich nicht ausstehen kann, sollte jetzt besser aufhören zu lesen. Wer eine Schwäche für Musicals hat und zu einer charmanten Sommerkomödie voller guter Laune, Kitsch und einer großen Portion Humor nicht nein sagen kann, der sollte sich Bran Nue Dae auf gar keinen Fall entgehen lassen.
Australien im Sommer 1969: Kristallklares Wasser, Palmen und endlose, weiße Sandstrände, kein Wunder, dass Willie (Rocky McKenzie) bei einer solchen Idylle nichts anderes im Kopf hat, als mit seinen Kumpels und Freundin Rosie (Jessica Mauboy) abzuhängen. Seine Mutter jedoch will mehr für ihren Sohnemann und schickt ihn auf die katholische Missionarsschule nach Perth. Als Willy jedoch von Pater Benedictus (Geoffrey Rush) beim Klauen erwischt wird, ist für den jungen Mann klar, dass er wieder zurück in seine Heimat nach Broom will. Zusammen mit dem Landstreicher Uncle Tadpole (Ernie Dingo) macht er sich nun auf den 2500 Kilometer langen Heimweg an die Nordwestküste … ihnen auf den Fersen: Pater Benedictus.
Es ist gar nicht so einfach, Bran Nue Dae, der lose auf dem gleichnamigen Musical von Jimmy Chi basiert, in ein Genre einzuordnen. Der Film ist Roadmovie, Komödie, Tanzfilm und Romanze in einem. Solange aber schon der Trailer für derart gute Laune sorgt, ist es vollkommen egal, welche Sorte Film Regisseurin Rachel Perkins da genau abgeliefert hat.
Auch die australischen Kinogänger waren begeistert von “ihrem” Film. Bran Nue Dae lief dort im Januar an und war auch auf Anhieb einer der erfolgreichsten lokalen Filme der vergangenen Jahre. 1,6 Millionen australische Dollar spielte Bran Nue Dae alleine am ersten Wochenende ein. Mittlerweile hat der Film seine Filmfestival Tour durch die ganze Welt beendet und ist bereit für den internationalen Kinostart. Im September läuft Bran Nue Dae in den USA an, ob aber auch wir Deutschen in den Genuss kommen werden, steht momentan noch in den Sternen.