Ein besonderes Merkmal von Das Geheimnis des Regenbogensteins ist die Erzählweise: Einzelne Episoden werden zu einem nicht-chronolgischen Ganzen verknüpft. Der Erzähler im Film findet sich in der Rolle eines Videojockeys wieder: Wie es ihm beliebt, spult er im wahrsten Sinne des Wortes von Episode zu Episode und schert sich dabei nicht darum, ob die Ereignisse in der Vergangenheit oder der Zukunft liegen.
Robert Rodriguez wurde zu diesem narrativen Kniff von seinen Kinder inspiriert: Immer, wenn sie ihrem Vater einen ihrer Lieblingsfilme schmackhaft machen wollen, spulen sie kreuz und quer durch die Handlung, um ihm die schönsten Szenen zu präsentieren. Auch in anderer Beziehung legt Robert Rodriguez Wert auf ein familiäres Umfeld: So wurde Das Geheimnis des Regenbogensteins komplett im hauseigenen Studio seiner Produktionsfirma in Austin gedreht – für den Texaner also quasi ein Heimspiel.
Die ungewöhnliche Erzählweise wird unterstützt durch den visuellen Stil. Wie wir es von Robert Rodriguez mittlerweile gewöhnt sind, kreiert er eine hyperreale Magiewelt, in der Alles möglich zu sein scheint. Selbstverständlich hat das Multitalent Robert Rodriguez auch bei Das Geheimnis des Regenbogensteins diverse Aufgaben gleichzeitig übernommen: Er führte Regie, beteiligte sich am Schnitt, schrieb am Drehbuch mit, war einer der Produzenten und – last but not least – steuerte seinen Beitrag zum Soundtrack bei.
Was in der Theorie gut klingt, muss in der Praxis noch lange nicht überzeugen. Die Reaktionen der amerikanischen Filmkritik sind eher durchwachsen. Gelobt wird unter anderem, dass der Film durchaus unterhaltsam ist. Außerdem fühlt sich der Zuschauer bei all der Wünscherei auch wie ein Kind im Süßigkeitenladen. Kritisiert werden vor allem die wegen des innovativen Ansatzes verworrene Struktur des Drehbuchs und die überzogenen Slapstickeinlagen.
Für alle, bei denen beim Stichtwort nicht-chronlogischer Episodenfilm die Alarmglocken klingeln, bringt Tim Robey vom Daily Telegraph seine Kritik wie folgt auf den Punkt : „It’s like a pre-teen Pulp Fiction.“ Wer überprüfen möchte, ob sich der britische Kritiker mit diesem Urteil etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, kann dies ab dem 1. Oktober in den deutschen Kinos tun.