So stellt sich Call of Duty: Modern Warfare 2 das Jahr 2016 vor

17.03.2016 - 13:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
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Bevor uns die Call of Duty-Reihe in gar nicht so weit entfernte Science-Ficition-Welten führte, zeigte sie uns unter anderem auch immer wieder die nahe Zukunft – wie Modern Warfare 2, das im Jahr 2016 spielt.

Wir schreiben das Jahr 2012: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il  stirbt. An die Stelle des Diktators tritt sein Sohn Kim Jong Un , dem einige Monate später das Unvorstellbare gelingt. Er vereinigt Nord- und Südkorea zur Großen Koreanischen Republik, die 2025 über die USA hereinfällt und das US-Militär nur kurz darauf zerschlägt.

Ok, besonders bedrohlich wirkt die Ausgangslage von Homefront  ja nicht gerade, sondern mit seinem Release im März 2011 eher wie ein verfrühter April-Scherz. Aber viele Spieler staunten nicht schlecht, als sich zumindest eine Fußnote aus dem heillos überzeichneten Drehbuch des Ego-Shooters in unsere Nachrichten schlich: Im Dezember 2011 vermeldeten zahllose Medien den Tod Kim Jong Ils und nur wenige Tage danach, dass Kim Jong Un sein Nachfolger werde.

Homefront

Ob sich etwas ähnliches auch 2016 wiederholt? Immerhin führte uns Call of Duty: Modern Warfare 2  vor einiger Zeit in eine gar nicht so ferne Zukunft, die heute immer näher rückt.

Doch Moment. Bevor wir einen Blick auf die Geschehnisse von Modern Warfare 2 werfen, müssen wir im fiktiven Kalender ein paar Seiten zurückblättern, bis wir bei Call of Duty 4: Modern Warfare  ankommen. Im Finale des Vorgängers töteten wir den Terroristen und Kopf der russischen Ultranationalisten  Imran Zakhaev, der selbst einen Bürgerkrieg in Kauf nahm, um an die Macht zu kommen. Das konnten wir zwar verhindern, allerdings gilt er nun als Märtyrer und Held eines neuen Russlands, das die Ultranationalisten fest im Griff haben.

Trotz oder gerade wegen ihres Erfolgs spaltet sich die Partei in zwei Lager. Der gemäßigte Teil rund um den neuen Präsidenten Boris Vorshevsky stellt sich gegen den Extremisten Vladimir Makarov und dessen Anhänger. Der ehemalige Schützling Zakhaevs, der mit seiner international agierenden Terrorzelle noch zahlreiche Anschläge verüben soll, schwört daraufhin Rache, da er Vorshevsky und seine Leute für Verräter hält

Call of Duty: Modern Warfare 2

Am 12. August 2016 stürmt er gemeinsam mit einer Handvoll Männer den Zakhaev International Airport in Moskau, um dort ein Blutbad anzurichten. Aber von den wahren Hintergründen ahnt die Weltöffentlichkeit nichts. Denn unter den Tätern ist auch CIA-Agent Joseph Allen, der im Rahmen eine Undercover-Mission eigentlich dabei helfen sollte, Makarov aus dem Verkehr zu ziehen. Nur weiß der Terrorist um den Plan. Daher erschießt er Allen, kurz bevor er und die übrigen Attentäter fliehen, und hinterlässt mit dessen Leiche den Eindruck, als sei die US-Regierung in das Massaker verwickelt. Sein Ziel, das Verhältnis zwischen den USA und Russland in eine Krise zu stürzen, hat er dadurch erreicht.

Schon einen Tag nach den grausigen Ereignissen reagiert Russland auf den Anschlag, indem sie den USA den Krieg erklären und eine Invasion starten, die den Beginn des Dritten Weltkriegs markiert. Call of Duty: Modern Warfare 2 begnügt sich also damit, ein altes Feindbild abzustauben und uns wieder mal vors Fadenkreuz zu hängen. Gähn. Oder?

Call of Duty: Modern Warfare 2

Nicht unbedingt. Neben Makarov hält der Shooter nämlich einen zweiten Schurken in der Hinterhand: Lieutenant General Shepherd, der in Modern Warfare durch eine Atombombe 30.000 Soldaten verlor. Nachdem diese Erfahrung seinen Blick auf die Welt stark getrübt hat, verschreibt er sich dem Ziel, dafür Vergeltung zu üben und das US-Militär zu alter Stärke zurückzuführen.

Und ein Krieg mit Russland, den er ebenso wie den Anschlag auf den Flughafen mitverantwortet, spielt ihm da in die Hände. Denn Shepherd war es, der Allen in dem Wissen, was passieren würde, überhaupt erst in den Undercover-Einsatz schickte. Modern Warfare 2 zufolge droht den USA im Jahr 2016 die größte Gefahr damit gar nicht von Außen, sie kommt vielmehr von Innen.

Call of Duty: Modern Warfare 2

Vielleicht wollte der sechste Call of Duty-Teil die nahe Zukunft nie so zeigen, wie sie wohl aussehen würde, sondern höchstens könnte – falls ein Mann mit verrückten Plänen und einer kruden Weltsicht zu viel Macht hat.

Ein Mann, der dem Wahn verfällt, nur er könne Amerika wieder groß machen. Ein Mann, der zugespitzten Konflikten mit stumpfen Sprüchen begegnet. Ein Mann also, der gar nicht mal so weit von Donald Trump  entfernt ist.

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