Superheldenfilme sind so schlimm wie Fracking, findet Jodie Foster

02.01.2018 - 10:30 Uhr
Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron
Disney
Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron
12
1
Jodie Foster vergleicht Superhelden-Filme mit dem vielkritisierten Fracking. Guardians of the Galaxy-Regisseur James Gunn stimmt ihr dabei nur teilweise zu.

In einem jüngst veröffentlichten Interview mit der Radio Times  (via Daily Mail ) kritisiert die als Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin tätige Jodie Foster Superhelden-Filme von Marvel und DC scharf. Dabei verglich die Filmemacherin jene hunderte Millionen Dollar schweren Produktionen mit dem so genannten Fracking. Bei der insbesondere von Umweltschützern kritisierte Methode zur Rohstoffgewinnung wird, simpel ausgedrückt, der Boden durch Bohrung aufgebrochen, um an die sich weiter unten liegenden Ressourcen zu kommen. Für Foster stünden die Sehgewohnheiten der Welt auf dem Spiel:

Heutzutage ins Kino zu gehen ist, als besuche man einen Vergnügungspark. Studios, die schlechte Inhalte produzierten, um die Massen und Anteilseigner anzusprechen, ist wie Fracking - man erzielt in diesem Moment den größtmöglichen Ertrag, aber zerstört die Erde. Es ruiniert die Sehgewohnheiten der amerikanischen Bevölkerung und schließlich den Rest der Welt.

Jodie Foster selbst wolle keine "200 Millionen Dollar teuren Filme über Superhelden" machen. Anstelle des "Spektakels" glaube sie, Filme zu machen, da sie Dinge zu sagen habe, um herauszufinden "wer ich bin oder wo sich mein Platz in der Welt befindet oder um mich als Person weiterzuentwickeln." Der durch die zum Marvel Cinematic Universe gehörenden Guardians of the Galaxy-Filme bekanntgewordene Filmemacher James Gunn reagierte via Twitter  auf die Aussagen Fosters, denen er nur teilweise zustimmt:

Ich denke, Foster blickt auf eine altmodische Weise auf den Film, in der Spektakelfilme nicht zum Nachdenken anregen können. Es ist oft wahr, aber nicht immer. Ihr Glaubenssystem ist sehr verbreitet und nicht gänzlich ohne Basis. Ich sage 'nicht ohne Basis', da die meisten Studio-Franchise-Filme ziemlich seelenlos sind - und das ist eine wirkliche Gefahr für die Zukunft von Filmen. Aber es gibt ebenso einige Ausnahmen.

Weiterhin betonte James Gunn die unbedingte Notwendigkeit von Vision und Herz für Spektakelfilme. An seiner Arbeit reize ihn, "innovative, menschliche und nachdenkliche" Werke solcher Art zu erschaffen. Jodie Foster sei vornehmlich an ihrem persönlichen Wachstum interessiert, doch für Gunn sei Filmemachen mehr, nämlich "Kommunikation." Gleichwohl respektiere der Regisseur die Meinung seiner Kollegin. In diesem Zusammenhang sei auf einen kurz zuvor erschienenen Tweet  verwiesen, in dem er preisgibt, was Filme für ihn darstellen. Es gehe nicht um Realitätsflucht, sondern um die Erinnerung daran, dass Realität größer und magischer sei, als wir denken. Sie ließen uns aus uns selbst heraustreten, was so wahr wie unsere inneren Leben sei und erinnerten uns manchmal an die Wichtigkeit von Liebe.

Was sagt ihr zu den Aussagen Jodie Fosters und James Gunns über Film?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News