Den Kritiken zufolge war es ein guter Jahrgang beim Filmfestival in Venedig, das vom 30.08. bis zum 09.09. in der italienischen Lagunenstadt stattfand. Bei der gestrigen Preisverleihung konnte sich der Fantasyfilm The Shape of Water von Guillermo del Toro gegen eine starke Konkurrenz im Wettbewerb durchsetzen. Die von Kritikern gelobte Romanze zwischen einer Hausmeisterin und einer seltsamen Wasserkreatur wurde mit dem Goldenen Löwen für den besten Film im Wettbewerb ausgezeichnet. Der mexikanische Regisseur Regisseur del Toro war auf der Bühne sichtlich bewegt. So erklärte er:
Ich bin 52 Jahre alt, wiege 150 Kilo und habe 10 Filme gedreht. Es gibt im Leben eines jeden Geschichtenerzählers den Moment, in dem man alles riskiert und etwas anderes wagt.
Seit zehn Jahren habe Guillermo del Toro darum gekämpft, The Shape of Water ins Kino zu bringen. Deutsche Zuschauer sollten sich den 15.02.2018 als Starttermin vormerken. Zu den weiteren Gewinnern des Festivals zählen Charlotte Rampling und Kamel El Basha, die als Darsteller ausgezeichnet wurden. Martin McDonagh erhielt den Drehbuchpreis für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri. Der Regiepreis ging an den Debütanten Xavier Legrand, dessen Film Custody (OT: Jusqu’à La Garde) von einem Sorgerechtsstreit handelt. Als Bester Jungdarsteller wurde Charlie Plummer für Lean on Pete ausgezeichnet, den neuen Film von Andrew Haigh (45 Years).
Die Jury stand dieses Jahr unter dem Vorsitz der Schauspielerin Annette Benning. Zu den weiteren Filmen im Wettbewerb gehörten unter anderem Downsizing, Suburbicon und mother!, die von einer starken Präsenz des amerikanischen Kinos am Lido zeugten, welche sich auch im Siegerfilm äußerte.
Die Preisträger der 74. Internationalen Filmfestspiele von Venedig:
Wettbewerb
Goldener Löwe
The Shape Of Water, dir: Guillermo del Toro
Großer Preis der Jury
Foxtrot, Samuel Maoz
Silberner Löwe, Beste Regie
Xavier Legrand, Jusqu’à La Garde
Volpi Cup, Beste Schauspielerin
Charlotte Rampling, Hannah
Volpi Cup, Bester Schauspieler
Kamel El Basha, The Insult
Bestes Drehbuch
Martin McDonagh, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Spezialpreis der Jury
Sweet Country, Regie: Warwick Thornton
Marcello Mastroianni Preis für den besten neuen Schauspieler oder Schauspielerin
Charlie Plummer, Lean On Pete
Orrizonti
Bester Film
Nico, 1988, Regie: Susanna Nicchiarelli
Beste Regie
Vahid Jalilvand, No Date, No Signature
Spezialpreis der Jury
Caniba, Regie: Lucien Castaing-Taylor, Verena Paravel
Beste Schauspielerin
Lyna Khoudri, Les Bienheureux
Bester Schauspieler
Navid Mohammadzadeh, No Date, No Signature
Bestes Drehbuch
Los Versos Del Olvido, Regie: Alireza Khatami
Bester Kurzfilm
Gros Chagrin, Regie: Céline Devaux
"Luigi De Laurentiis" Preis für den Debütfilm
Jusqu’à La Garde, Regie: Xavier Legrand
Classici
Beste Restauration
Idi I Smotri, Regie: Elem Klimov
Beste Dokumentation über das Kino
The Prince And The Dybbuk, Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosolowski
Virtual Reality
Beste VR
Arden’s Wake (Expanded), Regie: Eugene YK Chung
Beste VR-Experience
La Camera Insabbiata, Regie: Laurie Anderson, Hsin-Chien Huang
Beste VR-Story
Bloodless, Regie: Gina Kim
Quelle: Deadline
Was sagt ihr zu den Gewinnern des diesjährigen Festivals von Venedig?