Dieser Kommentar der Woche ist eine Premiere, denn zum allerersten Mal gibt es ein Sequel (oder ist eher ein Spin-off?) zu einem vorangegangenen Kommentar in dieser Rubrik - und im Gegensatz zu den meisten Sequels, ist dieser hier es tatsächlich wert! Denn letzte Woche stellten uns L1chtspiel und Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie die Frage, wie wir den letzten Tag unseres Lebens verbringen würden. Cooper gab uns die Antwort, denn worauf es ankommt, ist nicht der allerletzte Tag: Es sind alle Tage davor...
Der Kommentar der Woche von Cooper zu... dem letzten Kommentar der Woche!
L1chtspiel hat ohne zuviel vorwegzunehmen etwas von Dauer, von Bedeutung und zum Anregen hinterlassen. So wie der Film es vermutlich auch in seiner Wirkung (nicht nur auf L1chtspiel) beabsichtigt. Ich bin mir sicher, dass dieser Film mir gefallen könnte. Andererseits habe ich nicht vor, ihn mir anzusehen.
Ich führe bereits ein Leben, dessen Ende mich nicht schrecken oder
wachrütteln könnte. Meine Wahl zu einem kleinen, beschaulichen Leben
ohne Partner, ohne große Träume, ohne Ziele ließ mich frei werden.
Würde ich nur noch einen Tag zu Leben haben, gäbe es nichts
wichtiges, dass noch zur Verbesserung getan werden müsste. Ich würde
meinen Bruder und meine Mutter schnappen und zu meiner Schwester fahren.
Zusammen würde ich mit ihnen meine schönsten Erinnerungen teilen und
mit Worten der Liebe sowie Vertrauen Abschied nehmen.
Jene, mir wichtigen Menschen wissen, wie ich zu ihnen stehe. Ich sage ihnen bei jedem Telefonat, Gespräch oder Brief / WhatsApp etc., dass ich sie im Herzen trage.
Ich hätte als Teenager niemals gedacht, je 38 Jahre zu werden. Jeder Tag ist ein Geschenk. Ich bin immer noch hier. Niemand weiß, wie viel Zeit ihr / ihm bleibt. Das ist gut so. Mein Leben habe ich genug geordnet, um nichts zu bereuen. Für mich als wertschätzendes, recht bescheidenes und ohne große Ambitionen auskommendes Individuum ist das nicht schwer.
Manche Menschen wissen nicht, was sie Gutes im Leben haben. Viele erkennen erst in Krisen die für sie wirklich wichtigen Dinge.
Vielleicht liegt es daran, dass ich mich Jahrzehnte durchs Leben
gequält habe, nie wissend - was ich wollte. Ich habe meinen persönlichen
Frieden mit mir gemacht. Ich bin glücklich, wenn ich geliebten Menschen
helfen kann. Ich lasse sie meine Liebe wissen, sehen und spüren. Das ist mein Grund weiterzuleben. Das ist meine Art Gutes zu tun (zumindest ein großer Teil davon).
Ich glaube nicht an Gott. Ich glaube daran, dass Gutes (und Böses)
nur von Menschen geschaffen wird. Ich habe keine Wünsche und bin
zufrieden. Ich belaste mich weder mit Kleinigkeiten, noch jage ich
Idealen hinterher.
Viele quält der Gedanke an den eigenen Tod. Er macht sie unruhig. Gleiches gilt für nicht wenige Menschen bei der scheinbar wichtigen Frage nach dem Sinn des Lebens. Ich könnte lachen, würden nicht zu viele Menschen durch diese zwei Themen Ängste erleiden oder schlimmer noch, anderen Leid zufügen, für die eigene Selbstverwirklichung und dem Versuch der Ablenkung von ihren eigenen Ängsten.
Das Leben hat keinen Sinn - außer dem, den wir Individuen ihm geben.
Den Originalkommentar und die dazugehörige Diskussion findet ihr hier.