Der Tag als Jürgen W. Möllemann in den Tod sprang
Deutschland (2007) | Biopic | 45 MinutenDer Tag als Jürgen W. Möllemann in den Tod sprang ist ein Biopic aus dem Jahr 2007 von Georg M. Hafner.
Komplette Handlung und Informationen zu Der Tag als Jürgen W. Möllemann in den Tod sprang
Was geschah an diesem 5. Juni 2003, als Jürgen W. Möllemann in den Tod sprang? Der Film geht dieser Frage nach. Er zeichnet die letzten Monate und Wochen des Mannes nach, der sich wie kaum ein zweiter gesonnt hat im grellen Licht der Kameras. Die wenigsten wollten zunächst glauben, dass es Selbstmord war. Unfall, Mord - alles schien wahrscheinlicher, als dass ausgerechnet dieser Kämpfer aufgegeben haben sollte. Aber hatte er tatsächlich ein so dickes Fell? Wofür stand dieser Mann wirklich? Die ARD-Dokumentation zeichnet den Weg dieses Stehaufmännchens der Politik nach und analysiert das weitläufige Machtgeflecht des Politikers, in dem er sich am Ende selbst verfing. Noch einmal lassen die Filmautoren die politischen und biografischen Stationen des ungewöhnlichen Politikers Revue passieren und rekonstruieren so das Leben eines Mannes, der stets nach ganz oben wollte und immer getrieben war von der Angst vor dem tiefen Fall. Als Jüngster im Bundestag avancierte Jürgen W. Möllemann einst sofort zum Liebkind der Medien. Er machte eine eindrucksvolle Karriere, war umjubelt und gehasst. Er stieg auf bis zum Vizekanzler und war der umjubelte Erfinder der 18-Prozent-Kampagne. Für einen kurzen Moment war die FDP im Höhenrausch und er ihr Einpeitscher. Kritiker und Kleingeister waren abgemeldet: 18 auf den Schuhsohlen, 18 im Kopf, 18 eine Droge - um jeden Preis, auch um den eines antisemitischen Flyers, den Möllemann zur Bundestagswahl 2002 millionenfach in die Briefkästen seiner Wähler warf. Die Bundes-FDP setzte auf Möllemann, und sein innerparteilicher Konkurrent Guido Westerwelle stieg ins Spaßmobil. Aber am Tag nach der Bundestagswahl jubelten andere. Die FDP schaffte nicht einmal acht Prozent. Der Abstieg des Jürgen W. Möllemann begann und führte in atemberaubender Geschwindigkeit in die Katastrophe. Der Film beschreibt das Ende eines ungewöhnlich bizarren Politikers, dessen größter Gegner er selbst war, wie ihn sein politischer Ziehvater Hans-Dietrich Genscher einmal beschrieb. Die Dokumentation zeigt auch das politische Umfeld Möllemanns, das seinen Tod nicht zu verantworten, aber auch nicht verhindert hat.