Nachdem Jan Böhmermann mit Dendemann vor einem Jahr die deutsche Hip-Hop-Geschichte in 10 Minuten Revue passieren ließ , können die Genre-affinen Menschen unter euch nun etwas tiefer in die Materie eindringen. Denn mit Blacktape erscheint diese Woche der erste Dokumentarfilm, der sich umfassend mit der deutschen Hip-Hop-Geschichte auseinandersetzt.
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Das ehemalige Freundeskreis-Mitglied Sékou Neblett macht sich in Blacktape gemeinsam mit den Hip-Hop-Experten Falk Schacht und Marcus Staiger auf die Suche nach den Ursprüngen der aus New York über den großen Teich geschwappten Bewegung. Dabei stoßen sie auf den mysteriösen Rapper Tigon, der 1986 in Heidelberg mit einem legendären Auftritt für Furore gesorgt haben soll, kurz darauf allerdings angeblich umkam. In Interviews mit der Crème de la Crème des deutschen Hip-Hops von damals (Thomas D., Afrob, Max Herre) und heute (Marteria, Haftbefehl) wollen die drei Musiknerds dem Mythos auf die Spur kommen. Aber warum kennt niemand mehr den sagenumwobenen Rapper von einst? Gab es Tigon überhaupt?
Blacktape erinnert mit seiner Suche nach einer in Vergessenheit geratenen Musikgröße an Searching for Sugar Man und mit den Mockumentary-Einlagen an den deutschen Techno-Film Fraktus und hebt sich damit deutlich von der Durchschnittskost an Musik-Dokumentationen ab. Dass hier echte Liebhaber des Genres und dazu noch ein spannender Querschnitt an jungen und alten Künstlern zu Wort kommen, sollte nicht nur für Fans Grund genug sein, einen Blick auf den Film zu wagen.
Blacktape erscheint am 01.07.2016 auf DVD.
Interessiert ihr euch für die Geschichte des deutschen Hip-Hops?