10 Sekunden zeigt das Leben nach der Katastrophe

05.02.2010 - 12:05 Uhr
Sebastian Blomberg in 10 Sekunden
Arte
Sebastian Blomberg in 10 Sekunden
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Im Film 10 Sekunden, der heute erstmals im TV zu sehen ist, inszeniert der Regisseur Nicolai Rohde mit hochkarätiger Besetzung die Folgen einer Flugzeugkatastrophe. Das Drama läuft heute Abend um 20.15 Uhr auf Arte.

Das Drama 10 Sekunden zeigt, wie ein kurzer Moment der Unachtsamkeit das Leben einer ganzen Reihe von Menschen verändern kann. 83 Menschen sterben bei einer Flugzeugkatastrophe. Der Fluglotse Markus macht sich für das Unglück verantwortlich. Seine Frau Franziska leidet unter dieser Situation und sucht Zuflucht in einer Affäre. Auch Erik sieht in Markus den Schuldigen. Er hat durch die Katastrophe seine Frau und sein Kind verloren und will Rache, wovon ihn auch die lebenslustige Daniela nicht abhalten kann. Und Polizist Harald, der am Unfallort im Einsatz war, ist traumatisiert und wird seitdem von seinen Erinnerungen an das Unglück geplant.

Das unter anderem mit Hannah Herzsprung, Marie Bäumer und Sebastian Blomberg hochkarätig besetzte Psychodrama stößt bei den Kritikern auf geteilte Meinungen:

Klaudia Wick von der Frankfurter Rundschau findet 10 Sekunden „unbedingt sehenswert“. Der Film verlange nicht nur „ein sehr aufmerksames und reflexionsbereites Publikum“, sondern auch „eine sichere Regie und ein hervorragendes Ensemble, das die Figuren mit der Intensität ihres Spieles über die vielen Auslassungen der Erzählungen hinweg trägt.“ Besonders Marie Bäumer und Sebastian Blomberg überzeugen laut der Autorin allerdings „mühelos“.

Andreas Resch von der taz ist ebenfalls überzeugt. Er sieht in dem Drama einen “düstere[n], soghafte[n] Thriller”. Dem Film gelinge es, “die Paranoia seiner Figuren, jenes stets präsente Gefühl des totalen Kontrollverlusts, durch subtile, aber wirkungsvolle Gesten erfahrbar zu machen”. Besonders bemerkenswert sei, “wie es Regisseur Nicolai Rohde geschafft hat, die Teile trotz der ständigen Sprünge zu einer kohärenten Erzählung zusammenzuführen.”

Birte Lüdeking von critic.de dagegen fühlt sich von den „unwahrscheinlichen Kreuzungen der drei Handlungsstränge“ und den „forcierten Begegnungen“ der Protagonisten „verschaukelt“. Sie kritisiert außerdem die „abgehoben[en]“ Dialoge und schließt mit dem Fazit, der Film stürze in eine „stilisierte Substanzlosigkeit“ ab.

Auch Thomas Engel von programmkino.de sieht bei 10 Sekunden deutliche Schwächen. Der Film falle zwar durch darstellerische Leistungen auf, „nicht aber durch eine Dramaturgie, der man ohne weiteres folgen könnte und die überzeugend wäre.“

Wer sich selbst ein Bild von 10 Sekunden machen will, sollte heute Abend um 20.15 Uhr Arte einschalten. Allen, die das Psychodrama nicht interessiert, empfehlen wir stattdessen einen Blick in unser Fernsehprogramm.

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