Das Jahr ist so gut wie vorbei, die letzten Weihnachtsgeschenke (hoffentlich) alle gekauft und ihr habt euch innerlich auf die Massaker und Stunden der gnadenlosen Folter vorbereitet, die Feiertage mit der Familie - dann könnt ihr euch jetzt zurücklehnen, ausatmen und mit sYRe die letzten 7 Fragen des Jahres genießen. Und wenn euch in den kommenden Tagen die Decke auf den Kopf fallen sollte, ihr nicht mehr hören könnt, dass ihr aber groß geworden seid, oder ihr einfach eine gute Ausrede braucht, um den Weihnachtsbaum nicht mit abschmücken zu müssen: Macht selbst bei den 7 Fragen mit! Schreibt einfach eine kurze Nachricht an den Kängufanten und der Fragebogen ist unterwegs. Bis dahin: Frohe Weihnachten und kommt alle gut ins neue Jahr!

Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?

Bei dieser Frage fängt man natürlich gleich an zu graben: An was erinnert man sich noch immer, was war damals schon interessant und aufregend? Als Kind liefen häufig Klassiker wie Alice im Wunderland oder Die unendliche Geschichte. Später entdeckte ich mit einem Kumpel zusammen die Spencer-Hill Filme, die auch heute noch ab und an laufen und gerne zitiert werden. Das erste Kinoerlebnis ist dann wohl '92 Der kleene Punker gewesen, der war auch recht spaßig.

Ganz entscheidend waren damals aber die Filmnächte mit meinem Onkel, der eine gut sortierte VHS-Sammlung führte. Wir landeten fast immer bei Filmen von John Carpenter (Die Klapperschlange, Assault - Anschlag bei Nacht, The Fog - Nebel des Grauens). Dieser sollte dann auch nachhaltigen Einfluss auf mich haben: Ich hatte zum ersten Mal verstanden, dass Filme über spannende Ideen, ein hypnotischer Soundtrack und vor allem eine atmosphärische Inszenierung, tatsächlich für Stunden an den Bildschirm fesseln können. Zudem gab es die ein oder andere heftigere Szene, die bleibenden Eindruck hinterlassen solle ("Ich wollte Vanille mit Nuss!").

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Das müssen meiner Meinung nach die Art von Filmen sein, die die eigene Sichtweise zu bestimmten Dingen mit beeinflussen. Spontan fällt mir da immer Requiem for a Dream ein - heftiger als alle Schulkampagnen oder die Cartoon All-Stars zeigte mir dieser Film, dass man von manchen Substanzen besser die Finger lassen sollte.

Ein weiteres Beispiel ist Apocalypse Now, bei dem der Wahnsinn des Krieges quasi ins Wohnzimmer gebracht wurde - hier reiht sich eine epische Szene an die nächste, und trotz 202 Minuten Laufzeit kommt niemals so etwas wie Langeweile auf. Filme wie Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Das Omen sorgten für Angstgefühle, die ich mit diesem Medium bislang nicht in Verbindung gebracht hatte. Noch heute begeistern mich gute Horrorfilme, am besten im abgedunkelten Wohnzimmer.

Wenn deinem Leben ein Soundtrack gegeben werden müsste, welchen würdest du wählen? Und warum?

Der Soundtrack, als ganzes Werk betrachtet, könnte nur von Ennio Morricone stammen. Sicher nicht die kreativste Antwort, aber viele meiner absoluten Lieblingsfilme tragen seinen Soundtrack, und seit ich vor kurzem ein Konzert erleben durfte, hat sich meine Meinung noch gefestigt. Einfach einzigartig!

Für die Nächte am Wochenende würde ich dann aber doch andere Musik auswählen, beispielsweise Trainspotting - Neue Helden oder Wer ist Hanna? mit dem pulsierenden Score von den Chemical Brothers. Für gute Laune und lange Autofahrten laufen K-Billy's Super Sounds of the Seventies mit "Little Green Bag", "Coconut" oder "Stuck in the Middle With You"!

Herr Verteidiger, Sie haben das Wort: Welcher Film, welche Serie hat, deiner Meinung nach, eine viel zu schlechte Bewertung auf moviepilot?

Das dürften eine ganze Menge sein, wenn ich daran denke, wie oft ich bei euch schon kopfschüttelnd Filme nachgeschlagen habe. Den, wie ich fand, sehr gelungenen Journey to the End of the Night bei aktuell 5.5, das ist schwer zu verstehen. The I inside - Im Auge des Todes kommt mit 6.1 auch viel zu schlecht weg, der großartige Trick'r Treat - Die Nacht der Schrecken steht bei 6.4. Beides Filme, die mich sehr gut unterhalten haben.

Als aktuelles Beispiel nenne ich immer gerne Prometheus - Dunkle Zeichen, der zwar hier noch recht gut wegkommt, aber in vielen Rezensionen heftig Prügel einstecken muss. Hier wurde, denke ich, im Vorfeld eine Erwartungshaltung aufgebaut, die mit dem fertigen Produkt einfach nicht übereinstimmt. Sicher ist das Marketing da alles andere als unschuldig gewesen. Aber allein die Nutzung des Alien-Franchises hat da wohl für viele Wünsche und Hoffnungen gesorgt, die durch den neuen Ansatz nicht erfüllt werden konnten. Das ist verständlich, dennoch fand ich den Film für sich genommen gelungen und freue mich auf die Fortsetzung.

Welches Filmzitat wolltest du schon immer mal anwenden, hattest aber noch nie die Gelegenheit dazu?

"Ich übertreff euch im Lernen, ich übertreff euch im Lesen, ich übertreff euch im Denken, ich übertreff euch im Philosophieren, und ich werd euch überleeeben! Glaubt ihr wirklich, dass ihr mich mit ein paar Schlägen ins Kreuz wirklich umhauen könnt, GLAUBT IHR DAS?!"

Mir gefällt dieser verbale Rundumschlag von Robert De Niro aus Kap der Angst, aber ich war noch nie in einer passenden Situation dafür und kann mir ehrlich gesagt auch keine vorstellen.

Dann eher schon Herrn Mux aus Muxmäuschenstill:
"Mein Atem stinkt über den Landwehrkanal. Ich werde heute nicht die Welt retten. Ein freier Tag für alle."

An dieses Zitat habe ich schon häufiger mal nach einer durchzechten Nacht gedacht, aber angewendet habe ich es bislang noch nicht...

Guilty Pleasure - welchen 'schrecklichen' Film findest du insgeheim toll? Beichte, Sünder! Und vielleicht kannst du uns überzeugen...

Oh ja, da gibt es so einige Granaten... Früher fing es mit Beavis und Butthead in Serie an, auch der Film Beavis & Butt-head machen's in Amerika war klasse, und über die beiden Knallköpfe kann ich immer noch gut lachen. Manchmal liegt es auch nur an der Besetzung der Hauptfiger: Guy Pearce in Lockout beispielsweise macht immer wieder einen Heidenspaß, obwohl der Streifen natürlich maximal stumpf ist.

Ich muss hier auch unbedingt Rhea M - Es begann ohne Warnung nennen. Von den Darstellern und der "Story" bis hin zum völlig vergeigten Ende ist da so ziemlich alles guilty, aber hey: Stephen King im beklopptesten Cameo ever, wild gewordene Elektromesser und dazu kräftig AC/DC auf die Ohren - in-ge-ni-ous!

Wenn du drei Filme für eine einsame Insel wählen müsstest (auf der es unerklärlicherweise ein Home-Entertainment-System gibt), welche wären es?

Da wäre Blade Runner auf jeden Fall dabei. Meiner Meinung nach wird hier, wie in kaum einem anderen Film, eine Zukunft aufgezeigt, die in sich stimmig erscheint. Megacities, künstliche Menschen und fliegende Autos fügen sich in eine perfekte futuristische Vision ein, in der Themen wie die eigene Existenz, ethische Fragen, Überwachung und sogar Philosophie einen Platz haben.

Ein weiterer Platz geht an Fear and Loathing in Las Vegas. Sicherlich der Film, den ich bislang am häufigsten gesehen habe - und bei dem ich trotzdem immer noch laut loslachen kann. Eine Garantie für gute Laune, so etwas kann nicht zuhause gelassen werden!

Zuletzt müsste ein hochspannender Thriller dabei sein, ein moderner Klassiker, Black Rain oder L.A. Confidential vielleicht, aber meine Wahl fiele ziemlich sicher auf Heat. Al Pacino und Robert De Niro als erbitterte Feinde auf verschiedenen Seiten des Gesetzes, beide äußerlich knallhart und dennoch vor großen menschlichen Abgründen, die Schießerei, der Dialog im Café, das Ende... So viele großartige Szenen, von denen man einfach niemals genug haben kann.

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