Alain Resnais setzt seinen Schauspielern ein Denkmal

24.04.2014 - 15:01 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Ihr werdet euch noch wundern
Alamode
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Mit 91 Jahren ist Alain Resnais am 1. März 2014 gestorben. In seinem vorletzten Film Ihr werdet euch noch wundern trägt er einen Regisseur zu Grabe und entwickelt daraus eine wunderbare Hommage an das ihm so liebe Theater und seine Schauspieler.

Nach seinem surrealen Stalker-Märchen Vorsicht Sehnsucht widmete sich Alain Resnais in seinen letzten beiden Filmen seiner großen Leidenschaft: dem Theater und dessen Bindestellen zum Film. Im Mittelpunkt von Ihr werdet euch noch wundern und Life of Riley steht jeweils ein Todesfall und in beiden Filmen wird dieser durch Schauspieler verhandelt, was die Grenzen zwischen Darsteller, Figur und Figur der Figur verschwimmen lässt. Der WDR zeigt heute Ihr werdet euch noch wundern, den vorletzten Film des Regisseurs, der am 1. März 2014 im hohen Alter von 91 Jahren verstorben ist.

In Ihr werdet euch noch wundern lässt der verstorbene Theaterregisseur Antoine (Denis Podalydès) seine Schauspielerfreunde zusammentreffen. Sie waren alle bereits an verschiedenen Aufführungen von dem Theaterstück Euridyce, die er inszeniert hat, beteiligt. Kurz vor seinem Ableben hat er eine Videobotschaft für sie aufgenommen. Nachdem eine Truppe junger Schauspieler gebeten hat, das Stück aufführen zu dürfen, sollen die erfahrenen Kollegen ihre Proben ansehen, um ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Für seine Theater-Hommage versammelte Alain Resnais nochmal Wegbegleiter vergangener Jahre, darunter Sabine Azéma, Mathieu Amalric, Michel Piccoli, Pierre Arditi und Anne Consigny. In der New York Times schreibt A.O. Scott, Ihr werdet euch noch wundern sei “eine schlaue, elegante Meditation der Beziehung von Realität und Künstlichkeit. Aber es ist ein Gedankenexperiment angetrieben von vor allem einem: Emotionen. Die eigentlichen Schauspieler, vereint in einer gespielten Trauer, werden dazu bewegt, eine zweite Realität voll von Schmerz, Sehnsucht und Verlust aufzubauen. […] Selbst als die Struktur des Films es offensichtlich macht, dass sie nur spielen, fühlen wir mit ihnen mit.”

Heute im TV: Ihr werdet euch noch wundern
Wann: 23:15 Uhr
Wo: WDR

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