In der vergangenen Nacht durfte Lindsay Lohan (Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag, Bekenntnisse einer Highschool Diva) völlig überraschend das Frauengefängnis von Lynwood (Kalifornien) verlassen, in dem sie nur 14 Tage ihrer ursprünglich auf 90 Tage festgelegten Haftstrafe wegen des Verstoßes gegen ihre Bewährungsauflagen abgesessen hatte. Die restliche Zeit wird der 24-jährigen Schauspielerin erlassen. Allerdings betonte der für die frühzeitige Entlassung verantwortliche Sheriff von Los Angeles, dass nicht etwa der Promi-Bonus eine Rolle bei der Entscheidung gespielt hätte. Wegen der überfüllten Gefängnisse in Kalifornien sei es schlicht und einfach üblich, dass Straftäter mit kleineren Delikten nach einem Viertel der Haftzeit entlassen würden.
Doch damit befindet sich Lindsay Lohan keineswegs wieder auf freiem Fuß. Wie wir bereits ankündigten, ging es für die frisch Entlassene direkt weiter in eine Entzugsklinik, wo sie die nächsten 90 Tage zubringen wird – dieses Mal jedoch ohne Hoffnung auf einen vorzeitigen Abgang, wie die Staatsanwaltschaft beteuert.
Um 1.35 Uhr Ortszeit eskortierten Justizbeamte die Schauspielerin über den Hinterausgang der Vollzugsanstalt zum “Fluchtauto”, während vor dem Gebäude die Reportermeute lauerte. Von da ging es direkt zum UCLA Medical Center, das die berühmte Resnick-Entzugsklinik beherbergt, in der auch schon Britney Spears behandelt wurde. Die Richterin Marsha Revel hatte im letzten Moment dieses Krankenhaus gewählt, weil ihr die ursprünglich vorgesehene Klinik nicht sicher genug erschien. Die Bedenken bezogen sich dabei auf das Drogenproblem von Lindsay Lohan: In einem Krankenhaus in Orange County wäre die Schauspielerin zu leicht an Drogen herangekommen. Ein Jahr lang – bis August 2011 – sollen nun Drogentests zeigen, ob Lindsay Lohan ihre Sucht überwinden kann. So lange dauert auch ihre Bewährungszeit.
Somit wird Lindsay Lohan ihre Schauspielkarriere frühestens wieder ab dem Spätherbst aufnehmen können. Wegen ihrer Haftstrafe liegen nun mehrere ihrer Projekte auf Eis, unter anderem ein Film über das Leben des Pornostars Linda Lovelace, in dem sie die Hauptrolle spielen soll. Nichtsdestotrotz wird sie demnächst mit einem Kurzauftritt im Actionfilm Machete von Robert Rodriguez in den Kinos zu sehen sein. Die Dreharbeiten waren bereits seit längerem abgeschlossen.
Was meint ihr: Ist eine derart frühe Entlassung gerecht? Oder erfährt Frau Lohan trotz der Beteuerungen des Sheriffs eine bevorzugte Behandlung?