Dieser Weihnachtsfilm ist wirklich nichts für alle, die sich gemütlich mit Spekulatius unter die Decke kuscheln wollen. Jessy - Die Treppe in den Tod, der auch unter seinem Originaltitel Black Christmas bekannt ist, darf nicht nur als erfrischender Genre-Mix aus Weihnachtsfilm und Horror auftrumpfen. Der 1974 erschienene Film von Regisseur Bob Clark ist auch einer der ersten und immer noch besten Slasher-Filme überhaupt.
Zu streamen gibt es ihn auf Amazon Prime Video.
Darum geht’s im Weihnachtsfilm Black Christmas
Der Film beginnt mit einem weihnachtlich geschmückten Haus mit bunten Lichterketten und Girlanden. Schöne, vertraute und weihnachtliche Atmosphäre macht sich auch bei den Bewohnerinnen des Hauses einer Schwesternschaft breit. Diese Idylle wird aber schon von Beginn an mit Furcht infiziert: abwechselnd sehen wir die jungen Frauen und das Haus ebenfalls durch die Augen von einem unentdeckten Eindringling.
Der Mann versteckt sich auf dem Dachboden und fängt an, die Frauen über das Haustelefon zu terrorisieren. Nach und nach verschwinden immer mehr Bewohnerinnen und die Stadt gerät in Aufruhr.
Schon die erste Szene fackelt nicht lange. Sofort ist klar: Das ist kein weihnachtlicher Feelgood-Film. Das Fest der Liebe wird zur klaustrophobischen Home Invasion. Bob Clark lehrt uns an Weihnachten das Fürchten. Die Tatsache, dass sich der Killer die ganze Zeit im Haus aufhält, schaukelt Clark zu einem wahren Horror-Trip für das Publikum und die Bewohnerinnen hoch. Und das macht er so unglaublich unterhaltsam.
Weihnachten als furchteinflößender und unterhaltsamer Spitzen-Slasher
Black Christmas stellt zentrale Elemente des Weihnachtsfilms völlig auf den Kopf. Wie Santa Claus dringt der Serienmörder von oben ins Haus ein. Zwar nicht über einen Schornstein, aber ebenfalls mit einer ordentlichen Bescherung. Vom unbekannten Serienmörder wissen die Bewohnerinnen nichts. Nur Jessy (Olivia Hussey) ahnt, dass die regelmäßigen Anrufe von einem Unbekannten stammen müssen. Alle anderen halten es für einen Scherz einer Bruderschaft.
Im Mittelpunkt steht hier auch keine klassische Familie, sondern eine Studentinnenverbindung und die aus dem Rahmen fallende, ältere Bewohnerin Mrs. Mac (Marian Waldman). Männliche Figuren spielen hier, bis auf den Mörder, eine untergeordnete Rolle. Die Darstellerinnen-Riege ist äußerst unterhaltsam, mit selbstbestimmten Figuren und gerade Mrs. Mac ist unglaublich witzig. Sie und Barb (Margot Kidder) verbindet zur Weihnachtszeit eine Liebe, die überraschend komisch und freigeistig gezeigt wird. Die Liebe zum Alkohol.
Black Christmas ist der perfekte Weihnachtsfilm für Weihnachtsmuffel, Horror-Fans und Freund:innen des schwarzen Humors. Wenn das nicht überzeugt, empfehle ich an dieser Stelle lieber Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Beide könnt ihr an diesem Weihnachten auf Amazon Prime Video streamen.