Seit Jahren kursieren Gerüchte um eine Baywatch-Adaption für die große Leinwand. Seit Jahren sorgen diese Spekulationen auch für generelle Erheiterung unter Cineasten. Was könnte in drei Teufelsnamen alberner sein als ein Baywatch-Film? Höchstens die Baywatch(TV-)Filme, die es schon gibt: Baywatch – Gefährliche Abenteuer im Goldgräberland und Baywatch – Hochzeit auf Hawaii… Inzwischen scheint das immerhin auch die Chefetage bei Paramount begriffen zu haben: Jeremy Garelick, Autor der eher durchschnittlichen romantischen Komödie Trennung mit Hindernissen, arbeitet laut Variety an einer komödiantischen Fassung des Stoffes.
2005 hatte Dreamworks für einen zweistelligen Millionenbetrag die Remake-Rechte für Baywatch gekauft. Heute liegen sie bei Paramount, nachdem der verantwortliche Adam Goodman dorthin gewechselt ist.
Es existierte offenbar eine eher actionlastige Drehbuchfassung (Erinnerungen an den kolossal gescheiterten Krimi-Ableger Baywatch Nights werden wach). Garelick wurde gebeten, diese zu überarbeiten und sah das Potenzial für eine Komödie. Variety zitiert ihn mit den Worten “Es schien mir wie die Vorlage zu einem Film, der ähnlich wäre wie Police Academy I – Dümmer als die Polizei erlaubt oder Ich glaub’ mich knutscht ein Elch! – die Komödien, die ich als Heranwachsender liebte.”
Eine 37-seitige Arbeitsprobe – der erste Akt von Garelicks Idee – überzeugte Paramount. Garelick arbeitet nun also offiziell an einer Geschichte über zwei Loser-Buddies, die trotz mangelnder körperlicher Eignung zur Aufnahmeprüfung bei den Rettungsschwimmern von Malibu antreten. Wir dürfen gespannt sein, warum. Vielleicht ja, weil Rettungsschwimmer immer die ganzen heißen Schnecken abgreifen..?
In Variety ist bereits die Rede von Finanzierung und Produktion. Es könnte also bald ernst werden mit Baywatch in Cinemascope. Unter anderem sollen Ivan Reitman und die Baywatch-Erfinder Michael Berk, Doug Schwartz, Greg Bonann und Michelle Berk als Produzenten im Gespräch sein. Garelick soll auch im Regiestuhl Platz nehmen, was sein Kinodebut als Regisseur bedeutete.
Nüchtern betrachtet klingt das nach einem Film, der immerhin – na ja, im Rahmen seines eigenen Anspruchs – funktionieren könnte. Was mehr ist, als je über eine Folge Baywatch sagbar war, und was auch eine sich selbst bierernst nehmende Kinofassung des Franchises wohl kaum geschafft hätte.
Andererseits: Ein schlechtes Actiondrama ist unter Umständen wenigstens lustig. Eine schlechte Komödie hingegen einfach nur schlecht.