Dass in Skandinavien gute Filme gedreht werden, ist ja nichts neues. Doch wer jetzt schwarze Komödien aus Dänemark oder einen trockenen Kaurismäki aus Finnland erwartet, liegt falsch. Heute empfehlen wir einen isländischen Film: Reykjavik – Rotterdam: Tödliche Lieferung. Der Thriller beweist, dass auch unter den 318.000 Inselbewohnern einige fähige Schauspieler und Filmemacher zu finden sind.
Kristófer (Baltasar Kormákur) hat zwar durchaus einige kriminelle Erfahrungen gesammelt, lebt aber mittlerweile ehrlich als Angestellter bei einem Sicherheitsdienst. Doch Geld wächst nicht auf Bäumen und als ihm die Wohnung gekündigt wird, wendet er sich an seinen Freund Steíngrimur (Ingvar Eggert Sigurðsson). Der Bauunternehmer lässt seine Beziehung spielen und besorgt ihm einen Job auf einem Frachtschiff. Auf diesem soll er Alkohol von Rotterdam nach Reykjavik schmuggeln. Doch Schmuggel ist nicht das einzige zwielichte Geschäft, dem auf dem Frachter nachgegangen wird. Und der arme Kristófer befindet sich schell mittem im Netz der Intrigen.
Regisseur und Drehbuchautor ist Óskar Jónasson. Mit seinem Film Remote Control hatte er es 1993 bis nach Cannes geschafft. Bekannter als Reykjavik – Rotterdam: Tödliche Lieferung, dürfte den meisten Lesern das US-amerikanische Remake des Films sein. Contraband mit Mark Wahlberg erzählt die Hollywoodversion dieser isländischen Geschichte.
Was: Reykjavik – Rotterdam: Tödliche Lieferung (2008)
Wo: Arte
Wann: 22:50