Der Film beginnt – wie viele andere auch – mit einer Rückkehr in die Heimatstadt. In diesem Fall ist es der Handwerker Lee Chandler (Casey Affleck), der von Boston in die kleine Küstenstadt Manchester by the Sea reist, weil sein Bruder verstorben ist. In dem grauen Städtchen erwartet ihn nicht nur sein verwaister Neffe Patrick (Lucas Hedges), sondern auch die Schatten seiner Vergangenheit.
Ein Flashback in Manchester by the Sea zeigt die härteste Szene
Lee soll das Sorgerecht über seinen Neffen übernehmen. Doch während er sich nach und nach mit dem Teenager arrangiert, wird er in seiner alten Heimatstadt immer wieder von dunklen Erinnerungen heimgesucht. Vor wenigen Jahren noch hat Lee als glücklich verheirateter Familienvater von drei Kindern in der Stadt gelebt.
Achtung – es folgen Spoiler zur Handlung von Manchester by the Sea! Falls ihr den Film noch sehen wollt, solltet ihr den folgenden Absatz überspringen und darunter weiterlesen.
Der Film lässt sich Zeit damit, uns zu erzählen, was Lees Leben aus der Bahn geworfen hat. Die Enthüllung trifft uns dann jedoch umso härter. Als er eines Abends vom Einkauf zurückgekehrt ist, musste er feststellen, dass er beim Kamin anheizen nicht das Schutzgitter aufgestellt hatte: Sein Haus steht in Flammen und seine Kinder sind im Obergeschoss ums Leben gekommen.
Die folgende Szene zeigt Lee auf der Polizeiwache – hier greift er verzweifelt nach der Waffe eines vorbeigehenden Polizisten und versucht, sich das Leben zu nehmen. Schreiend und wimmernd wird er dann von den Beamten zu Boden gerungen.
Fans sind bis heute erschüttert von dem Film
"Ich kann nicht anders, als es mir immer wieder anzusehen. Der Kummer, die Darbietungen, die Rohheit des Ganzen ... es bleibt einfach hängen", schreibt ein User auf Reddit . Mit fast 9.000 Likes fragt jemand auf Letterboxd : "Hattet ihr schon einmal einen Kloß im Hals, der 2 Stunden lang anhält?" Ein anderer Reddit -Kommentar findet ähnliche Worte:
Ich habe wahrscheinlich 5 Mal geweint, aber nichts davon fühlte sich billig oder manipulativ an. Es war einfach eine traurige, echte, menschliche Situation.
Auch unser Redakteur Patrick Reinbott findet nichts als Lob für das bewegende Familiendrama, das Casey Affleck den Oscar als bester Schauspieler einbrachte.
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Völlig verdient gewann Manchester by the Sea 2017 außerdem den Oscar für das beste Drehbuch. Aber was unterscheidet den Film so deutlich von anderen Dramen?
Manchester by the Sea ist erstaunlich alltäglich – und sogar lustig
Die erschütternden Szenen sind eingebettet in kleine zwischenmenschliche Momente ohne große Aufregung. "Es ist seltsam, dass dies einer der witzigsten Filme war, die ich in diesem Jahr gesehen habe", schreibt ein weiterer User. Viele Szenen sind leise und sensibel erzählt, zeigen alltägliche Situationen und konfrontieren uns umso effektiver mit der Realität von Trauer und Verarbeitung. Auch heute ist der Film damit jeden Rewatch wert.
Ihr könnt Manchester by the Sea leider nirgends im Abo streamen, ihn aber bei vielen Streaming-Plattformen wie Amazon, dem Sky Store, Magenta TV und vielen mehr leihen und kaufen.